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Hallo Schwarzes-Leben,
nun das schließt sich beides nicht aus.

Es ist ja mittlerweile bekannt, dass es eine genetische Komponente bei SP und ÄVPS gibt. Trotzdem bin ich der Meinung/Überzeugung (oder Hoffnung?), dass man Selbstbewusstsein und auch Selbstwertgefühl bis zu einem gewissen Grad lernen/anerziehen (bzw. auch verlernen/zerstören) kann.
Mir ist das Erlernen bisher nicht gelungen, aber ich bin auch noch am Anfang meiner Therapiekarriere...

Deswegen hatte ich mich auch für eine kognitive Verhaltenstherapie mit pragmatischem Ansatz entschieden, weil bei mir ein drüber reden oder analysieren eher ungeeignet wäre denk ich. Ich muss allerdings noch herausfinden, was für mich funktioniert, denn bisher war das alles von eher wenig Erfolg gekrönt.

Gruß Dennis

Hallo Dennis81,



das ist wieder ein Punkt, wo mir mulmig werden würde, weil Du geschrieben hast, wenig von Erfolg gekrönt .
Das hegt die Vermutung, das eine Linderung, der ÄVPS, nur unter schwersten Mühen, und erst nach einer sehr lagen Zeit, zu erreichen wäre.
Das alles ist höchst schwierig, und nervenraubend.





LG Schwarzes-Leben

A


Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung - Erfahrungen

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Hi Leute,

dass mit den Entscheidungen fällt mir auch sehr schwer. Ich habe immer Angst mit einer Entscheidung einen schwerwiegenden Fehler zu machen. Und ich bereue getroffene Entscheidungen auch immer, vor allem wenn sie zwischenmenschlicher Natur sind. Ich habe immer Angst jemanden damit zu verletzen oder irgendwie zu schaden.
Ach, diese ÄVPS ist schon richtiger Mist! Im Moment habe ich deswegen wieder eine ganz schlechte Phase und ich habe niemanden, der das auch nur ein bisschen nachvollziehen kann. Das hat mit meinem imaginären Freund zu tun, den es ja wirklich gibt mit einem eigenen Leben. Und das ist das Problem, er hat ein Leben in dem ich absolut keinen Platz habe, doch das ist meine größte Sehnsucht, gegen die ich absolut nichts unternehmen kann. Die Sehnsucht und die Realität vertragen sich nicht mit einander und was dabei heraus kommt ist Kummer. Ich suche die ganze Zeit nach Worten um das alles verständlich zu beschreiben, aber ich krieg´s nicht hin.

LG, Melancholy

Hallo melancholy,



das kann man auch nicht alles in Worte kleiden, was wir alle hier durchmachen und empfinden, müssen.
Ich habe viele Sehnsüchte deswegen schon abgeschaft, und um ehrlich zu sein, ist der Gedanke an einem Suizid, irgendwo ein erlösender Gedanke.
Was soll dieser Zirkus, der sich jedes Jahr wiederholt, und es ist keine bedeutende Linderung in Sicht ?
Immer wieder Sehnsucht, und Wünsche, und dann erfolgt eine depressive Phase, das ist doch wie ein Zwangsarbeiter, unter Tage.
ÄVPS ist eine lebenslange Strafe, die eigendlich Menschen erfahren sollten, die anderen Menschen sehr weh getan haben.





LG Schwarzes-Leben

Was ihr alle hier über Entscheidungen geschrieben habt, ist bei mir ganz genauso. Ich kann tage- oder sogar wochenlang überlegen und komme doch zu keinem Ergebnis. Scheint bei mir in der Familie zu liegen, bei meiner Schwester ist das ähnlich.

Ich denke schon, dass die ÄVPS und damit auch das geringe Selbstbewusstsein bei mir genetisch bedingt sind. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Ursache von ÄVPS oftmals ein liebloses Elternhaus sei, bei dem das Kind unter einem starken Druck gesetzt wird und wenig Zuneigung von den Eltern erfährt. Das war bei mir genau das Gegenteil. Ich hatte überhaupt keinen Druck von meinen Eltern, weder schulisch noch privat. Ich hatte eine geborgene und wohl behütete Kindheit. Und trotzdem war ich immer ängstlich, übermäßig besorgt, schüchtern usw. Das einzige, was bei mir geringes Selbstbewusstsein begünstigt haben könnte, ist der Umstand, dass ich überbehütet aufgewachsen bin. Aber das ist sicher tausend Mal besser, als in einem zerrütteten Elternhaus aufzuwachsen.

Hallo nachtmahr,



also ich bekomme den Verdacht, so wie es auch in Fachpublikationen steht, das wohl doch eher, eine genetische Disposition vorliegen muss.
Auch scheint, der Neurologische Stoffwechsel, und die Vulnerabilität, eine bedeutende Rolle, dabei zu mit spielen.
Mich wundert nur, das es kaum eine spezielle Sparte dafür gibt, die sich mit dieser Materie, einmal ganz genau auseinandersetzten würde.





LG Schwarzes-Leben

Zitat von Schwarzes-Leben:
Hallo melancholy,



das kann man auch nicht alles in Worte kleiden, was wir alle hier durchmachen und empfinden, müssen.
Ich habe viele Sehnsüchte deswegen schon abgeschaft, und um ehrlich zu sein, ist der Gedanke an einem Suizid, irgendwo ein erlösender Gedanke.
Was soll dieser Zirkus, der sich jedes Jahr wiederholt, und es ist keine bedeutende Linderung in Sicht ?
Immer wieder Sehnsucht, und Wünsche, und dann erfolgt eine depressive Phase, das ist doch wie ein Zwangsarbeiter, unter Tage.
ÄVPS ist eine lebenslange Strafe, die eigendlich Menschen erfahren sollten, die anderen Menschen sehr weh getan haben.





LG Schwarzes-Leben


Ich hatte (naiver Weise) einmal gedacht, dass das mit den Fantasiebeziehungen irgendwann einmal aufhören würde, spätestens mit einer ersten realen Beziehung. Aber wenigsten kann mein Freund mich in solchen Situationen ein wenig auffangen. Ein wenig ist gut, aber mehr wäre besser. Ich muss halt damit leben. Auch wenn ich manchmal Selbstmordgedanken habe, ich würde das den Menschen in meinem Leben nie antun. Aber manchmal weiß ich nicht, wie ich diese Hoffnungslosigkeit ertragen soll.

Ich glaube auch, dass die ÄVPS in den Genen liegt.

LG, Melancholy

Hallo melancholy,



ich weis auch nicht, ob die ÄVPS, irgend einen Zweck, in der Evolution oder in der Menschlichen Spezies hat.
Vielleicht will uns nur die Spiritualität, damit etwas sagen, ich meine jetzt nicht die Religion, als solche im Vordergrund
Kann ein Mensch bis zum 80sten Lebensjahr, grundsätzlich so eine Behinderung ertragen und erdulden ?

Was wäre wenn jetzt ein Mensch alt wird, also gebrechlich, faltig, grau haarig, die Muskeln gehen zurück, und Krebs, das ist ja schon schlimm an sich, aber dann auch noch die ÄVPS, mit dazu ?

Mich plagen da schon mächtige Lebenszweifel, und eine Lebensangst.

Ich bin ehrlich, Hand aufs Herz, und nicht gelogen , ich möchte wenn es so bleibt nur 50 werden, aber viel älter nicht mehr.





LG Schwarzes-Leben

Zitat:
Mich plagen da schon mächtige Lebenszweifel, und eine Lebensangst.


Selbstzweifel hab ich auch viele! Auch fühl ich mich anderen gegenüber minderwertig. Jetzt aber nicht so das ich die andern als mehr wert anseh ( bei manchen eher das Gegenteil ) es ist eher so ein Gefühl wie wenn ich jetzt auf einmal der Merkel oder Obama oder dem Papst gegenüber stehen würde. Einerseits würd ich mir sagen das sind auch nur Menschen aber sie sind doch was besonders, haben was erreicht, sind wer und ich bin ....

Zitat von Dennis81:
Es ist ja mittlerweile bekannt, dass es eine genetische Komponente bei SP und ÄVPS gibt. Trotzdem bin ich der Meinung/Überzeugung (oder Hoffnung?), dass man Selbstbewusstsein und auch Selbstwertgefühl bis zu einem gewissen Grad lernen/anerziehen (bzw. auch verlernen/zerstören) kann.
Mir ist das Erlernen bisher nicht gelungen, aber ich bin auch noch am Anfang meiner Therapiekarriere...


Das mit dem Selbstbewusstsein verlernen/zerstören kann ich für mich zweifellos bestätigen. Als Kind hatte ich ein riesiges Selbsbewusstsein, war draufgängerisch und stand gern im Mittelpunkt. Ich nahm in der Schule z.B immer an Aufführungen vor Publikum teil und wollte mich produzieren und glänzen. Das hat sich dann immer weiter zurückgebildet bis hin zu völligen Unfähigkeit zu etwas.

Selbstvertrauen fehlt uns allen glaub ich ( ). Es auf zu bauen ist schwer. Ich versuche es schon seit Jahren. Im Grunde gibt es die zwei Extreme. Entweder man tut äusserlich so als sei man selbstbewusst ( Kleidung/auftreten/.. ), dadurch sollen die Erfolge dann das innere/die Gefühle stärken und aufbauen. Die Gefahr ist jedoch das, wenn man dabei hinfällt das innere noch mehr Schaden nimmt und man noch mehr Probleme kriegen könnte. Auf der anderen Seite geht es darum sich etwas zu traun ( intern/gefühlsmäßig). z.B. sich in der Fussgängerzone einfach hin zu legen oder vom 10er springen - Dadurch soll man/das Unterbewusstsein/.. erkennen das alles nicht so schlimm ist wie man es sich vorstellt und dadurch selbstbewusster werden. Die Frage ist natürlich ob es hilft wenn ich mich trau mich auf den Fußboden zu legen, mir das dann soviel bei meinen Hauptproblemen hilft ( selbstbewusstsein in einem Bereich soll sich auch positiv in andere Bereiche auswirken aber wie stark? ).

Was nun mehr bringt? Übungen die einem zeigen sollen das nichts passiert egal was man macht ( beabsichtigte Fehler, .. ) oder so zu tun als ob und dadurch mehr Selbstvertrauen aufbauen? Im Grunde glaub ich das eine Mischung aus beidem ganz gut ist. Also nach aussen hin aufrecht sitzen, Kleidung, Sprache, ... aber man muss auch was tun ( welche Übungen/welchen Ängsten stellen/wie groß sollen die Schritte sein - Minischritte aber nicht zu kleine /.... ).

Hallo ghost,



diese Balance zu finden, ist immer eine sehr schwere Geschichte, und nach außen hin Schauspielern, muss ich quasi jedes mal, wenn ich raus gehe.
Nur ist das leider so, wenn wir jetzt uns gewisse Mutschritte, antrainieren würden, und es würde nur einmal, etwas daneben gehen, dann fällt das gerade sehr mühsam errichtete Kartenhaus, wieder vollkommen in sich zusammen, und das ganze, würde dann wieder, ganz von vorne anfangen müssen.
Das ist das was uns am meisten, neben den anderen Dingen, knechtet.





LG Schwarzes-Leben

Oh ja, also das mit dem Schauspielern hab ich in meinen 30+ Jahren auch schon ganz gut gelernt. Hilft aber nix, wenn man dann Situationen mit anderen Menschen eher vermeidet...

Ob die Analogie mit dem Kartenhaus so stimmt, kann ich nicht sagen. Aber ich hatte mich ein wenig mit den Themen Sportwissenschaft und Lerntheorie beschäftigt.
Und in beiden Gebieten ist das Thema Re-Learning, also Wiedererlernen bzw. beim Sport ein Wiedereinstieg einfacher bzw. schneller durchführbar, als ein kompletter Neueinstieg, auch wenn einem das im ersten Moment anders vorkommt.
Ich hoffe, dass das bei Selbstwertgefühl/-achtung/-bewusstsein ähnlich ist. Also dass man quasi, sollte das Kartenhaus tatsächlich mal einstürzten, beim nächsten Versuch schon Strategien hat, wie man es besser und stabiler wieder aufbauen kann.

Allerdings müsste ich dafür erstmal funktionierende Übungen finden, am besten mit einem strukturierten Plan (ähnlich einem gut konzipierten Trainingsplan beim Sport), die/den ich regelmäßig und auch wirklich auf längere Zeit durchführe. Und daran haperts momentan leider.

Die Hoffnung und auch den Glauben an die Schulmedizin habe ich noch nicht aufgegeben. Aber ich bin ja wie gesagt noch am Anfang...

Hallo Leute,

Mir geht es heute schon etwas besser.
Auch wenn ich gegen die ÄVPS und den Liebeskummer nichts machen kann, lasse ich mir davon nicht mein Leben kaputt machen. Und auch wenn nicht glücklich werden kann, so möchte ich wenigstens zufrieden sein können.

LG, Melancholy

Prima melancholy!

Mir gehts grad nicht so gut. Gestern war ich schon total am Boden und heute hab ich einen Termin beim Amt vor dem mir total graut. Zum einen weil ich da unter Leuten bin und dann noch total die Panik hab was die mir aufbürden. Momentan geh ich auf dem Zahnfleisch...

Zitat von ghost:
Prima melancholy!

Mir gehts grad nicht so gut. Gestern war ich schon total am Boden und heute hab ich einen Termin beim Amt vor dem mir total graut. Zum einen weil ich da unter Leuten bin und dann noch total die Panik hab was die mir aufbürden. Momentan geh ich auf dem Zahnfleisch...


Hallo ghost,

ich verstehe Dich gut, die Amtstermine haben mir auch immer viel ausgemacht, bis ich merkte wie man mit den Leuten umgehen muss. Man darf sich nicht alles gefallen lassen, aber man muss mit denen an Lösungen arbeiten. Also man darf nicht zu rebellisch sein, aber man darf sich auch nicht irgendwas au lassen. Nicht vergessen, das sind auch nur Menschen.
Hattest Du den Termin schon?

Heute morgen fühle ich mich auch wieder etwas traurig, aber als ich mir Deinen Videolink hier angeschaut habe, ging es mir ein bisschen besser.

LG, Melancholy

Hallo melancholy und ghost,



ob nun Ämter, Ärzte, oder andere Termine, wo man hin muss.
Für einen ÄVPSler, bedeutet das durch die schlimmste Hölle zu müssen.
Das ist die Hölle der Schmerzen und der Qualen, weil die Angst, Psychosomatik, und das Vegetative Nervensystem, einem dann nicht mehr zur Ruhe kommen lassen.
Wir ÄVPSler, wissen zu gut was das jedes mal, für uns alle bedeutet.
Bei so etwas würde ich mich zu gerne, in Luft auflösen.



LG Schwarzes-Leben
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat:
Hattest Du den Termin schon?

Ja, die Zeit davor war der Horror. Ich bin ja qualifiziert und weil ich noch nichts gefunden hab deshalb soll ich jetzt zu nem Coach der mit mir mal meine Unterlagen durch geht und schaun soll welche Probleme ich sonst so hab....

Zitat:
ob nun Ämter, Ärzte, oder andere Termine, wo man hin muss.
Für einen ÄVPSler, bedeutet das durch die schlimmste Hölle zu müssen.

Kann ich nur zustimmen. Was von sich Preis zu geben, der Horror. Bei mir ist es aber irgendwie komisch. Einmal war ich beim Obi und hab was gesucht. Ich bin den Obi 2x komplett abgelaufen bis ich mich dazu durch gerungen hab jemanden zu fragen ( und wie dann.. ). Als ich zwei Tage später meine Tante hin fuhr und sie was suchte, da bin ich ohne Probleme/Angst/.. zum nächsten Verkäufer und hab gefragt wo das Teil ist. Für Andere sowas zu tun, da hab ich kein Problem mit, aber sobald es mich betrifft...

Hallo ghost,



Also wenn ich, für andere etwas fragen soll, dann geht das auch ohne große Probleme.
Nun sind wir schon bei einem weiteren wichtigen Thema angelangt, und das heißt Selbstaufmerksamkeit.



http://r.search.yahoo.com/_ylt=A9mSs2PZ ... WxNikieaE-





LG Schwarzes-Leben

Was meinst du damit? Das es uns so geht wie grad unser Blickwinkel ist?

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Dr. Hans Morschitzky
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