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Hallo melancholy, ghost, und Schlaflose,



nun kommt wieder der allgemeine Vergleich auf, und auch die Vorurteile.
Eine Behinderung, die man einem Menschen ansehen kann, erzeugt bei den meisten Mitmenschen, Mitleid und Hilfsbereitschaft.
Nun tritt aber eine Behinderung auf, die rein seelischer Natur ist, und man jene ganz und gar nicht, auf Anhieb erkennen kann, dann darf es so etwas, überhaupt gar nicht geben.
Nun werden dafür wieder die, Vorurteile, Bagatellisierungen, Mutmaßungen, und Verunglimpfungen aus der Schublade geholt, um solche Ansichten, dann zu rechtfertigen.



Ihr alle merkt es schon, das nun die Erziehung, Aufklärung, Empathie, Kultur, das Vorleben, und die Gesellschaft, an diesen Verhaltensweisen, Ansichten und Einstellungen, eine erhebliche Mitschuld daran trifft.



Das was die Schlaflose, geschrieben hat kenne ich auch nur zu gut.
Mein Hausarzt meinte zu mir, dass er das ganze auf 80%, bei mir einschätzt, und reicht das alles amtlich ein.
Nun kommen die Gutachter, und die drücken die Einschätzung von meinem Hausarzt, runter auf nur 30% weil der Statt nicht gerne zahlt.
Welcher seelische Behinderte, hat sich seine schwere Problematik den selbst ausgesucht ? KEINER !





LG Schwarzes-Leben

Zitat von Schwarzes-Leben:
Nun kommen die Gutachter, und die drücken die Einschätzung von meinem Hausarzt, runter auf nur 30% weil der Statt nicht gerne zahlt.
Welcher seelische Behinderte, hat sich seine schwere Problematik den selbst ausgesucht ? KEINER !


Mit dem Staat und Zahlen hat der Grad der Behinderung in erster Linie gar nichts zu tun. Es geht da eher um Kündigungsschutz im Arbeitsleben, weniger Arbeitsstunden, mehr Urlaubstage, Bevorzugung bei der Einstellung und bei Beförderungen u.ä. Aber das bekommt man erst ab GdB 50.

Zitat von Schwarzes-Leben:
Mein Hausarzt meinte zu mir, dass er das ganze auf 80%, bei mir einschätzt, und reicht das alles amtlich ein.


Die Einschätzung eines Hausarztes hat da wenig zu sagen. Wenn, dann die Einschätzung von Therapeuten und Psychiatern. Mein Therapeut hat mir damals ein Gutachten geschrieben, in dem er 50% forderte. Ich hatte ja schon 30% aufgrund des Berichts von der Reha, wo mir Soziale Phobie und eine mittelschwerde Depression diagnostiziert wurde. Dann habe ich eine Verschlimmerungsantrag gestellt, als ÄVPS dazukam, aber das wurde nicht höher eingestuft. Es ist nämlich nicht so, dass der Behinderungsgrad der einzelnen Leiden addiert wird, sondern nur Schlimmste Leiden wird berücksichtigt.

Aber mir war das dann egal, weil ich noch im selben Jahr die neue Stelle bekommen habe und da brauche ich keine Vergünstigungen.

A


Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung - Erfahrungen

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Zitat:
Aber was hätte man denn davon, wenn es andere sehen können? Davon wird es ja auch nicht besser. Eher im Gegenteil, wenn andere es einem ansehen könnten, hätte man noch mehr Grund, sich zu schämen, sich beobachtet zu fühlen und deswegen nicht unter Leute zu gehen.


Wenn man es sehen könnte dann versteht man es besser finde ich. Ich kenn z.B. 2 Leute die beide an Migräne litten bzw. leiden. Bei der einen war es so schlimm das sie bei einem Anfall nicht mehr tun konnte als sich ins abgedunkelte Schlafzimmer zu legen und schwerste Tabletten zu nehmen. Trotz ihrer Qualen wurde sie von der Umgebung nur belächelt. Es kamen Sprüche wie ach das bisserl Kopfweh und die stellt sich mal wieder an. Solang die Umgebung nicht selbst betroffen ist oder es direkt sieht dann (wollen) verstehen viele es nicht.

Ähnlich ist es mit Ängsten ( egal welcher Art ). Sie werden oft bagatellisiert. Man wird als faul bezeichnet oder es wird gesagt das man sich doch nicht so haben soll und sich nur mal etwas anstrengen muss. Da man die Ängste nicht sehen kann, kann man sie auch schlecht einstufen. Wie schlimm ist eine bestimmte Situation für einen?

Ähnliches hab ich auch bzgl. der Trauer erst vor kurzem gelesen. Eine Frau war bei einem Therapeuten in Behandlung und er konnte nicht verstehen das sie nach einem halben Jahr immer noch tief trauerte und nicht vorwärts kam. Entsprechend behandelte er sie auch. Ein Jahr später, die Frau hatte inzwischen den Therapeuten deshalb gewechselt, kam ein Anruf von ihrem ehemaligen Therapeuten. Er hatte nun einen entsprechenden Verlust erlitten und konnte jetzt sie jetzt erst verstehen und hat sie deshalb angerufen um sich bei ihr zu entschuldigen.

Wie gesagt, uns behindert diese beschissene Störung ( entschuldigt bitte die Ausdrucksweise ) sehr. Doch andere, die noch nie so etwas oder was ähnliches haben oder gehabt haben werden es/uns nicht verstehen weil sie es nicht sehen können. Darüber zu sprechen ist auch eher ein Tabuthema. Ein Rollstuhlfahrer hätte z.B. mehr Chancen eine Stelle zu erhalten als jemand der zugibt eine psychologisches Problem (gehabt) zu haben.

Natürlich hätte man dann noch mehr Grund sich zu schämen usw. mir gings jedoch eigentlich ums Grundlegende, also das andere nicht wissen wie es uns geht und auch nicht beurteilen können. Schaut euch doch nur mal Burnout an. Obwohl anerkannt und weit verbreitet ist es auch heute noch ein Stigmata. Viele sehen es auch heute noch weniger als Krankheit sondern eher als Faulheit.

Was würde es dir denn nutzen, wenn andere es verstehen würden? Das ändert doch nichts an der eigenen Situation. Ich persönlich habe nie erwartet, dass andere verstehen, was mit mir ist. Ich gehe zwar immer offen mit meiner Krankheit um und versuche zu erklären, warum ich irgendetwas nicht tun kann, aber ob die Leute das verstehen oder nicht, ist mir egal.

Hallo Schlaflose,



das ist doch ganz einfach, es würde uns allen mit der ÄVPS ein bischen besser gehen, wenn Verständnis, Einfühlungsvermögen, und sich Ernst genommen fühlen, überall ein bischen mehr im Allgemeinen vorhanden wäre.
Das gilt auch, für die zahlreichen anderen, seelischen Erkrankungen.
Diese Tabu Themen, wie seelische Erkrankungen, oder der Tod, müssten im allgemeinen viel mehr ohne Verdrängung, diskutiert werden.





LG Schwarzes-Leben

Man kann den Leuten doch nicht aufzwingen, sich damit zu befassen. Je mehr man es würde, umso mehr Ablehnung gäbe es und man würde genau das Gegenteil damit erreichen.Wie sollen nicht Betroffene Verständnis und Einfühlungsvermögen bekommen, wenn sie es noch nicht erlebt habe, wie sich das anfühlt, wenn man eine psychische Erkrankung hat? Mir als Betroffene ist es ja schon unmöglich, das was ihr schreibt nachzuvollziehen und zu verstehen. Meine Devise ist da immer Augen zu und durch. Und wenn Leute mich nicht verstehen, warum ich so und so bin, dann ist das deren Problem, nicht meins. Diese Einstellung habe ich in den Therapien gelernt. Vorher habe ich mir auch immer Gedanken darum gemacht, was die Leute über mich denken und reden.

Ich glaube es geht weniger darum verstanden zu werden, sondern darum akzeptiert zu werden. Dass man akzeptiert, der und der hat gewisse Schwierigkeiten in dem und dem Bereich und leidet auch darunter und kann deshalb nicht das leisten was ein anderer (normaler) leisten kann. Was es genau ist und warum das so ist, ist ja ganz egal.

LG, Melancholy

Hallo Schlaflose,



es ist schon merkwürdig, wenn ein Straftäter, eine schwere Straftat begangen hat, und das dann in die Medien gerät, wird sich nur ausschließlich, nur mit dem Täter und mit seiner Biographie befasst.
Das Opfer kommt dabei, immer viel zu kurz von weg, oder es wird dem Opfer fast gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, seitens der Medien.
Das dürfte eigendlich auch nicht sein.
So ähnlich, verhält es sich auch mit uns psychisch kranken, wir erfahren im Gegensatz zum ( Täter ) kaum eine richtige Beachtung.
Würde man dieses Thema, viel mehr in den Medien zur Sprache bringen, und auch solche Themen mehr im allgemeinen in die Öffentlichkeit tragen, und auch die damit verbundenen Tabus brechen, dann hätte das schon eine Chance, das man uns mehr Ernst nehmen würde.



Du hast geschrieben, dass Du uns hier oft nicht verstehen, und auch nachvollziehen kannst, obwohl Du eine ÄVPS, nach Deinen eigenen Angaben selbst hast.
Aus diesem Anlas, habe ich hier eine Information für Dich / Uns heraus gesucht, um die wesentlichen Grundbedingungen der ÄVPS, sich noch einmal klar zu werden.



Was die melancholy geschrieben hat, ist am besten ausgedrückt.


INFOMATION


http://r.search.yahoo.com/_ylt=A9mSs3Yz ... Nn5mL523Q-





LG Schwarzes-Leben

Zitat von Schwarzes-Leben:
Du hast geschrieben, dass Du uns hier oft nicht verstehen, und auch nachvollziehen kannst, obwohl Du eine ÄVPS, nach Deinen eigenen Angaben selbst hast.
Aus diesem Anlas, habe ich hier eine Information für Dich / Uns heraus gesucht, um die wesentlichen Grundbedingungen der ÄVPS, sich noch einmal klar zu werden.


Ich habe das nicht nach meinen eigenen Angaben, sondern nach dem Diagnosebericht meines Therapeuten, wo 50 Sitzungen hatte. Ich erkenne mich auch in vielem der Punkte wieder, die in dem Link aufgeführt sind. Es ist nur so, dass ich das als meine Charaktereigenschaft akzeptiere und kein Bedürfnis habe, dass man mich versteht und über mein Krankheit in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Ich will doch kein öffentliches Aufsehen um meine Person. Ich will unaufällig und unbeachtet mein Leben führen. Außerdem habe ich zu meinem eigenen Erstaunen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich so wie ich bin von anderen sehr wohl akzeptiert und ernst genommen werde.

Hallo Schlaflose,



ich hatte es hier schon einmal geschrieben, das jeder Psychiater, oder Therapeut, alles immer individuell sieht, und damit auch anders interpretiert, und auch deutet.
Ein ganz anderer Psychiater, oder Therapeut, würde dann wieder, etwas ganz anderes diagnostizieren, und behaupten.
Die melancholy, drückte es am Besten von uns allen hier aus.
Das mit der Akzeptanz, gönne ich Dir sehr.
Nur Du lebst in einem guten Umfeld, wo das glücklicherweise bei Dir der Fall ist, aber die meisten ÄVPSler können Dein Glück leider nicht teilen.


1. Eine gute geistige, und Wissenschaftliche Auseinandersetzung, mit der ÄVPS, würde für mehr Akzeptanz werben.

2. Das Verständnis würde dann auch, in der Gesellschaft dafür wachsen.

3. Auch das Außenseitergefühl, wäre nicht mehr so schlimm, weil dann auch andere seelische Probleme und Behinderungen dadurch, mehr öffentlich Behandelt werden würden, d.h. auch gewisse Tabubrüche wären die Folge.

4. Stigmata könnten auch dadurch gemildert werden.





LG Schwarzes-Leben

So steht es in Wikipedia:

Klassifizierung nach ICD und DSM
ICD-10

Für die Diagnose nach ICD 10 (Code F60.6) müssen mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen vorliegen :

andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit;
Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv oder im Vergleich mit anderen minderwertig zu sein;
übertriebene Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden;
persönliche Kontakte nur, wenn Sicherheit besteht, gemocht zu werden;
eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit;
Vermeidung beruflicher oder sozialer Aktivitäten, die intensiven zwischenmenschlichen Kontakt bedingen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung.

Überempfindlichkeit gegenüber Ablehnung und Kritik können zusätzliche Merkmale sein.
DSM-IV

Ein tief greifendes Muster von sozialer Gehemmtheit, Insuffizienzgefühlen und Überempfindlichkeit gegenüber negativer Beurteilung. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und die Störung manifestiert sich in verschiedenen Situationen. Der Code lautet 301.82, wobei mindestens vier der folgenden Kriterien erfüllt sein müssen:

vermeidet aus Angst vor Kritik, Missbilligung oder Zurückweisung berufliche Aktivitäten, die engere zwischenmenschliche Kontakte mit sich bringen,
lässt sich nur widerwillig mit Menschen ein, sofern er/sie nicht sicher ist, dass er/sie gemocht wird,
zeigt Zurückhaltung in intimen Beziehungen, aus Angst beschämt oder lächerlich gemacht zu werden,
ist stark davon eingenommen, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden,
ist aufgrund von Gefühlen der eigenen Unzulänglichkeiten in neuen zwischenmenschlichen Situationen gehemmt,
hält sich für gesellschaftlich unbeholfen, persönlich unattraktiv und anderen gegenüber unterlegen,
vermeidet persönliche Risiken und neue Unternehmungen, weil diese sich als beschämend erweisen könnten.

Typen

Die selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung lässt sich in zwei Subtypen aufteilen, deren Verteilung etwa identisch ist.

kühl-distanziert

Diese Gruppe lässt sich als „kühl-distanziert und sozial-vermeidend“ („cold-avoidant“) beschreiben; kennzeichnend sind Misstrauen und Probleme, warme Gefühle auszudrücken.

nachgiebig-ausnutzbar

Charakteristisch für die „nachgiebig-ausnutzbare“ („exploitable-avoidant“) Gruppe ist, dass Betroffene sich von anderen ausgenutzt fühlen oder tatsächlich ausgenutzt werden, und es ihnen schwer fällt, anderen Grenzen aufzuzeigen. Im sexuellen Bereich kann dies u.U. Missbrauch durch andere begünstigen.

Es handelt sich bei den beiden Gruppen um Idealtypen; eine genaue Abgrenzung ist nur selten möglich, Mischbilder sind häufig.

Bei mir treffen in beiden Klassifizierungsarten mindestens 4 Kriterien zu, wobei der Aspekt mit der Vermeidung von beruflichen Aktivitäten der schwerwiegendste Punkt bei mir ist. Und ich gehöre eindeutig in die Kategorie der kühl-distanzierten Typen.

Hallo Schlaflose,



das ist bei jedem ÄVPSler, individuell verschieden.
Nur bei einer kleinen Schilderung von Dir, bin ich mir nicht so ganz sicher.
Du hast geschrieben, das Du uns oft nicht verstehen und nachvollziehen kannst, nun bin ich ein bischen verwirrt.
Ich nehme an, das Du und wir alle, uns irgendwo doch noch auf einen akzeptablen, ( Nenner ) einigen könnten.





LG Schwarzes-Leben

Zitat von Schwarzes-Leben:
Du hast geschrieben, das Du uns oft nicht verstehen und nachvollziehen kannst, nun bin ich ein bischen verwirrt.


Ich kann in erster Linie nicht verstehen, warum es euch so wichtig ist, dass das Problem gesellschaftlich diskutiert wird und ihr meint, dass euch das helfen würde, besser damit zurecht zu kommen, wenn die Leute euch verstehen.
Es hilft eher, wenn man versucht, über seinen Schatten zu springen, auch wenn man sich sehr überwinden muss und sich dabei unwohl fühlt. Bei uns gab z.B. heute einen kleinen Umtrunk anlässlich der Beförderung einer Kollegin, wo insgesamt ca. 25 Leute eingeladen waren. Ich habe einen Horror vor solchen Veranstaltungen, wo man dumm herum steht und die Leute Smalltalk halten. Ich überwinde mich aber immer, wenn ich zu so etwas eingeladen bin hinzugehen. Ich stelle mich dann einfach dort dazu, wo ich die Leute besser kenne und höre meist einfach nur zu und lache mit, wenn es etwas zu lachen gibt, zeige mich interessiert und gebe höchstens Mal Ein-Wort Kommentare von mir. Mittlerweile sind die es gewohnt, dass ich so still bin und keine großen Reden schwinge, wie andere. Ich habe nie das Gefühl, dass man mich nicht akzeptiert. Würde ich immer wegbleiben, dann würde man wahrscheinlich denken, dass ich arrogant bin oder nichts mit den anderen zu tun haben will.
Und meistens habe ich doch Spaß dabei und fühle mich hinterher gut, dass ich es geschafft habe. Und wenn es etwas zu essen gibt, bin ich sowieso immer zu haben

Hi, ich lese übrigens auch noch mit.

Prinzipiell kann ich das was @Schlaflose schreibt auch noch am besten nachvollziehen. Ich habe auch keine imaginären Freunde, sondern eher situationsbedingte Tagträume (nach Filme schauen, Buch lesen, Erinnerungen, die ich nochmal im Kopf nachspiele bzw. verändere,...)

Meine Ausprägung scheint auch nicht so extrem zu sein. Ich meine, es hat gereicht um mich sozial zu isolieren, mein Informatikstudium (trotz exzellenter Noten) kurz vor Ende in den Sand zu setzen und seit 3 Jahren mit irgendwie sowas wie der von tigo erwähnten Dysthymie (also chronisch gedrückter Stimmung/Depression) nix auf die Reihe zu bekommen...
Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich prinzipiell arbeitsfähig wäre, nur der Weg dahin (Vorstellungsgespräch, neue Kollegen, evtl. fachliche Lücken nach dem Wiedereinstieg,...) sorgt bei mir schon für sehr starke Angst und Albträume (incl. klitschnasses Aufwachen mitten in der Nacht).
Ich bin froh, dass ich es (mit Unterbrechungen) schaffe sportlich einigermaßen aktiv zu bleiben. Keine Ahnung, wo ich ohne den Sport wäre.

Momentan versucht mich meine Therapeutin mit meinen Gefühlen in Kontakt zu bringen, da ich diese weder gescheit differenzieren, noch beschreiben kann. Das scheint bei mir auch eine Blockade für einen evtl. Therapieerfolg zu sein. Ich hab da noch so meine Zweifel, dass das so funktioniert...

Grüße Dennis

Hallo Schlaflose,



was Du nun geschrieben hast unterstützt, nur die allgemeine These der Überlappung, und der individuellen Ausprägung.
Du bist auf den Umtrung gegangen, und Du schaffst es, öfter Deiner Angst entgegen treten zu können, darum könnte es sich bei Dir um eine schwere Sozial Phobie handeln.
Ein ( guter ) ÄVPSler, würde kaum das Haus / Wohnung verlassen, und hätte Privat, als auch beruflich, die aller größten seelischen Schwierigkeiten.
Dazu würden sich dann auch noch, schwere psychosomatische Beschwerden mit hinzu gesellen.



Dennis81



das ist wirklich vollkommen schlimm, das Du Dein Informatikstudium hast abbrechen müssen, weil die Softwareentwickelung, ein großer Markt ist.
Was Du geschrieben hast, hat auch mit einer Ko-Morbidität zu tun.
Bei Dir könnte man, weil sich Deine sozial Angst, auf gewisse Situationen beschränkt, auf eine Soziale Phobie schließen, aber das alles ist halt, ein schweres Gebiet.
Das ist auch interessant, und macht nachdenklich, ich kann es nur hoffen, das wir alle irgendwo noch einmal, die Kurve gekratzt bekommen.



NOCH EINMAL ZUR INFORAMTION


http://r.search.yahoo.com/_ylt=A9mSs3VO ... DeLFYFhn8-





LG Schwarzes-Leben

Hallo Schwarzes-Leben,
naja nochmal, das ist für mich als Laien sehr schwer zu unterscheiden.
Ich war halt schon immer schüchtern. Auf meinem Zeugnis der ersten Klasse stand bereits Dennis ist ein ruhiger und freundlicher Schüler, der sich aber aus Schüchternheit zu wenig am Unterricht beteiligt. Und das hat sich halt nie rausgewachsen, sondern hat sich über die Jahre gehalten und wurde dann (mit steigenden Aufgaben/steigender Verantwortung) als junger Erwachsener eher schlimmer. Ich bin definitiv ängstlich-vermeidend.

Außerdem gibt es bei mir keinen wirklichen Auslöser. Ich habe kein Trauma, wurde nie gehänselt, hatte nen gutes Elternhaus und bin in einer guten Gegend mit guter Schule aufgewachsen... Beides spricht wohl eher für eine Persönlichkeitsstörung, als für eine angelernte oder durch Trauma ausgelöste Sozialphobie.
Ob ich die Sache jetzt als Teil von mir sehe (also ich-synton) oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Ich kenne es halt nicht anders, es ist aber schon ein Teil, den ich gerne ablegen würde.

Das aus deinem letzten Link trifft auch sehr auf mich zu, alle 6 Eigenschaften! Vermeintliche Zurückweisung ist für mich auch schlimmer als Blamage. (hab letztens z.B. beim Einkaufen meinen Autoalarm ausgelöst... war zwar unangenehm und ich hatte einen hochroten Kopf, aber keine Panikattacke o.ä.).
Es sind aber nicht nur soziale, sondern auch neue/unbekannte Situationen, die Angstgefühle auslösen (z.B. mal einen anderen Weg zu meiner Therapeutin, eine unbekannte Radtour, etc.)

Angeblich merkt man mir das auch von außen nicht so an. Ein Bekannter hatte mich mal gefragt, ob ich evtl. an Asperger leide, da ich einen kühl-distanzierten Eindruck mache, selten Emotionen zeige und in sozialen Situationen eher leicht unbeholfen/vermeidend reagiere. Also eher hoch rational/logisch à la Spock oder Sheldon Cooper. Das konnte meine Therapeutin allerdings ausschließen.

LG Dennis

Hallo Dennis81,



fast so wie Dir, ergeht mir das auch.
Ich war als kleines Kind, bis zum heutigem Tag schüchtern, dann kam noch dazu das ADHS, ich bin ein Mischling aus Hyperaktiv, und Hypoaktiv.
Ich zucke oft innerlich zusammen, und Scham, Pein, Verlegenheit, Blamage, sich lächerlich machen, und sich schnell innerlich verletzt fühlen, sind bis zum heutigen Tag, Tatsachen.
Ich bin zwar auch im Elternhaus fast ohne Gewalt aufgewachsen, aber Verständnis gab es damals für meine Probleme fast gar nicht.
Damals gab es noch keinen PC mit Internet, und der Commodore C64, kam erst Mitte der 80er Jahre auf, es gab auch noch kein Satellitenfernsehen.
Darum kannte man damals, das alles noch nicht, und die Wissenschaft war damals, auch noch nicht so weit, wie Heute mit diesen komplexen und Facetten reichen Themen.
Ich wurde in der Schule, das war die erste Grundschulklasse, gehänselt und auch geärgert, weil das eine Rabaukenklasse war.
Als ich dann auf die weiter führende Schule ging, war das erst wieder schlimm, bis ich dann einen strengen Lehrer bekam, der aber sehr gerecht war.
In der Lehre, wurde ich dann lächerlich gemacht, und auch ab und zu verlacht.
Meine Eltern waren damals der Auffassung, das ich zu sensibel bin, und mich nicht so anstellen sollte.
Du bist viel zu empfindlich, hieß es damals des Öfteren.
Du musst lernen weg zu stecken.



Ich halte noch einmal wesentliche Aspekte fest.


Schüchternheit

Hypersensibilität

seelische Vulnerabilität

Der Charakter

Reizfilterschwäche ( ADHS )



Ich bin leider kein Wissenschaftler, aber nachdenken werde ich darüber trotzdem.





LG Schwarzes-Leben
Sponsor-Mitgliedschaft

Oh ja, der C64 war auch mein Erster!

Mit ADHS kenne ich mich leider überhaupt nicht aus.
Ich habe eher ein themenabhängiges Aufmerksamkeitsdefizit. Sprich, bei für mich uninteressanten Dingen (Geschichte, Politik, etc.) konnte ich mich nie lange konzentrieren, während ich bei Mathe oder Programmieren über Stunden und ohne Pause am Ball bleiben kann.

Keine Ahnung ob das auch eine (sehr leichte) Form von Reizfilterschwäche ist, aber ich konnte laute Umgebungen nie wirklich ab... Zum Lernen und teilweise zum Lesen nutze ich auch schon seit ich denken kann eigentlich Ohrenstöpsel oder Kopfhörer um mich abzuschirmen. Oder zählt sowas eher zur Hypersensibilität?

Grüße Dennis

Hallo Dennis81,



nach dem was Du schreibst, könnte das eine leichte Reizfilterschwäche sein.
Vielleicht auch nur ein starkes Hypersensibel.
Ich bin da ein sehr starker Kontrast zu Dir, weil ich mit Mathe absulut gar nichts anfangen kann, ich kann mit Zahlen schon gar nichts anfangen.
Auch abstraktes Denken liegt mir nicht, aber in Geometrie, war ich gut, weil man das ganze mit dem Zirkel, und mit dem
Dreieck sehen konnte, was man auf dem Papier macht.
Ich bin davon überzeugt, das sich die Hypersensibilität, und auch das ADHS, über den Charakter und den anderen Talenten, Begabungen, hinweg setzt.



Bei mir ist das genau so, Geräusche hindern mich daran, überhaupt aufpassen, und auch folgen zu können.
Nur das ich das nicht nur, mit den Geräuschen so habe, sondern auch optische Reize können mich ständig vom Aufpassen, und konzentrieren abhalten.
Vielleicht liegt bei Dir, auch ein kleines Asperger vor, wegen dem Mathematik und Programmierinteresse.
Die Wissenschaft, ist sich bei diesen ganzen Überlappungen, noch nicht so ganz sicher.
Die Neurologie, müsste einmal eine längere Zeit, sich mit diesem Thema, auseinandersetzen.
Was ich am meisten Vermute, ist die seelische Vulnerabilität, die bei mehr sozialem Stressempfinden, auftritt.
Das kann durch die Hypersensibilität, und auch durch das ADHS durch die milde, starke, oder sehr extreme Ausprägung ausgelöst werden.



Darum hätte ich auch gerne, eine Bundesnetzwerk für die ÄVPS in das Leben gerufen.
Mit Selbsthilfegruppen, Internetauftritten, und mit einer wissenschaftlichen Forschung.





LG Schwarzes-Leben

Zitat von Schwarzes-Leben:
Ein ( guter ) ÄVPSler, würde kaum das Haus / Wohnung verlassen, und hätte Privat, als auch beruflich, die aller größten seelischen Schwierigkeiten.
Dazu würden sich dann auch noch, schwere psychosomatische Beschwerden mit hinzu gesellen.


Würde ein guter ÄVPSler das Haus verlassen können, wenn die Krankheit in der Gesellschaft diskutiert worden wäre und die Leute Verständnis hätten? Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, deswegen frage ich mich, warum ihr da so darauf erpicht seid.

Ich habe auch psychosomatische Beschwerden, wenn ich mich in Situationen begebe, vor denen es mir graut. In erster Linie sind es die Schlafstörungen, aber auch Durchfall, ständig Pipi müssen, Beklemmungen, Herzrasen und Schweißausbrüche. Aber das ist mir alles egal. Ich kann mich immer zusammenreißen. Das einzige, was ich unter keinen Umständen mehr machen würde, ist vor Publikum zu reden und mündliche Abiturprüfungen zu machen (eigene Prüfungen habe ich ein paar Mal gemacht, das habe ich irgendwie überstanden; als ich dazu eingeteilt war, an andere Schulen als Frempdrüfer zu gehen, hatte ich vorher immer einen Nervenzusammenbruch und musste mich krank melden)

Hypersensibel bin ich aufkeinen Fall. Ich habe mal einen Test gemacht, den jemand hier im Forum eingestellt hat. Ich landete bei der Punktzahl im untersten Breich. Ich bin zwar hypersensibel, was mich persönlich angbelangt und bin sehr nah am Wasser gebaut, aber für andere kann ich keine Gefühle aufbringen. Man nannte mich hier im Forum schon öfter empathielos Ich betrachte alles sehr nüchtern und pragmatisch. Ich bin auch nicht überempfindlich gegenüber äußeren Reizen. Das einzige, was ich nicht ertragen kann ist Kindergeschrei und laute Musik. Ansonsten kann ich bei Lärm oder sonstigen Störungen konzentriert arbeiten und blende die Außenwelt völlig aus. Achja, Zig. und Alk. kann ich auch nicht ab.

Mit Mathematik und sonstigen Naturwissenschaften (was man heute MINT-Fächer nennt) habe ich immer auf Kriegsfuß gestanden. Ebenso mit allem, was künstlerisch-musisch ist. Meine Liebe und Talent sind Fremdsprachen. Ich habe ja auch Englisch und Französisch studiert und auch ein wenig Spanisch und Italienisch gerlernt. In Latein kann ich auch noch ziemlich viel, obwohl das schon 35 Jahre her ist, dass ich es zum letzten Mal hatte.

A


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Dr. Hans Morschitzky
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