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Hallo, ich möchte gern meine derzeitige Situration hier mal erklären und vielleicht gibt es ja jemand der mir einen Rat geben kann oder dem es auch so geht wie mir.

Ich kann seit Monaten nicht mehr einkaufen gehen in größen Märkten oder Staßenbahn fahren.
Mit meiner besten Freundin kann ich einkaufen gehen, solang bis es zur Kasse geht und ich dann raus gehen muss.
Mit der Bahn kann ich meist nur 1-2 Haltestellen fahren wenn überhaupt. Zumindest tagsüber. Abends ist es einfacher, da dann auch leerer.
In so einer Situration bekomme ich dann immer Harndrang, so das ich das Gefühl habe als würde es gleich in die Hose gehen. Was bis jetzt nie passiert ist, gott sei dank.
Denke auch viel nach immer bevor ich das Haus verlasse muss ich auf Toilette gehen und überlege mir immer schon wo ich lang gehe und wo vielleicht eine öffentliche Toilette ist.

Was vielleicht auch noch eine Rolle spielen könnte ist das ich vor einem jahr überfallen/ausgeraubt wurde.
Dabei wurde mir das Sprunggelenk gebrochen. Wurde operiert und bekam eine Metallplatte eingesetz, die ich immer noch im Fuß habe. (müsste ich bald entfernen lassen)
Hat davor schon leichte Schwierigkeiten beim Einkaufen und Bahn fahren. Aber seit dem ist es nur noch schlimmer gewurden.

Habe zwar gewusst das es nicht normal ist, aber es lang nicht wirklich so erst genommen, beziehungsweiße wollte es vielleicht nicht wirklich wahr haben. Aber da es nun mein ganzes leben auf denn Kopf stellt, habe ich einen Termin bei einem Psychologenngemacht. Dieser ist aber erst in 2 Monaten. Da es allgemein schwer war, einen Arzt zu finden der überhaupt noch Patienten annimmt.

Danke fürs lesen,
freu mich über jede Antwort

26.03.2013 17:28 • 28.03.2013 #1


14 Antworten ↓


Hi Michael

Ich kann die nachempfinden was du durchmachst. So ging es bei mir auch los, bevor ich mich entschloss eine Therapie zu machen. Nur hatte ich immer das Gefühl ich würde nächstens in Ohmacht fallen, sobald ich in der Bahn war oder an der Kasse. Um dieses schreckliche Gefühl loszuwerden ging ich dann aus der Situation raus und es wurde besser. Leider wurde es dadurch aber mit der Zeit nur noch schlimmer, dass ich mich dann gar nicht mehr in solch eine Situation traute.
Dann fing ich mit der Therapie an und begann zu lernen und meinen Körper zu steuern.

Klingt jetzt doof, ist aber so: Ich zwang mich in der Situation zu bleiben und abzuwarten was passiert. Die ersten paar Male dachte sicherlich über 5 Minuten, jetzt passiert es und ich falle in Ohnmacht. Ich fing an zu hyperventilieren, schwitzen und alles mögliche. Doch irgendwann merkte mein Körper dass da gar keine Gefahr ist und beruhigte siche wieder.

Seitdem kann ich solch kleine Dinge wieder machen ohne das es mir schlecht geht.

Das mit dem Harndrang kenne ich nur zu gut. Ich muss nach jedem Angstanfall ganz dringend auf die Toilette..

A


Angstgefühle

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Danke Moetchanando

Ja, sobald ich aus dem Einkaufszentrum oder der Bahn raus bin geht es mir eigentlich meist sofort besser.

Ich habe auch schon versucht, in der Situration zu bleiben. Und versucht mir immer wieder im gedanken zusagen das ja nie was passiert ist und es dann ja jetzt auch gut gehen wird. Aber leider wird der Druck und die Angst dann immer zu stark. So das ich doch wieder raus gehe/ aussteigen muss.

Hoff das ich einen Platz in einer Ambulanten Therapie finde. Denn alleine werde ich es nicht schaffen. Und wie du schon sagst, denke ich auch das es dann jetzt nur noch schlimmer wird.

Ich kann dich gut verstehen. Es ist noch schwer zu bregreifen warum es einem in so einer Situation überhaupt so schlecht geht. Hätte mir jemand vor der Therapie gesagt, bleib einfach in der Situation drin dann kommt das schon gut hätt ich dem wahrscheinlich den Vogel gezeigt

Aber wenn du dich schon so früh für eine Therapie entschieden hast, denke ich wirst du das sicher gut in den Griff bekommen.

Ich drück dir die Daumen

Wenn man drüber nach denkt ist es ja schon logisch, aber das umsätzen ist das Problem dabei.
Man will zwar was ändern, aber trotzdem schafft man es nicht, weil die Angst doch immer wieder zu groß ist.
Therapie ist warscheinlich der einzige Weg zurück in einen normalen Alltag.
Mal sehen wie lang ich warte und was der Psychologe sagt.
Oder gibt es noch andere Wege an einen Therapieplatz zu kommen?

Danke

Ja genau das hatte ich auch. Ich habs erst mit der Therapie geschafft, da ich dort meinen Körper besser kennenlernen konnte.
Ich hatte wahnsinnig Glück, denn als ich mich gemolden habe, sprang denen jemand ab und sie konnten mich nehmen. Ich weiss halt nicht wie das in Deutschland ist, da ich aus der Schweiz komme..

Klingt alles so nach Agoraphobie...

Schonmal eine Panikattacke gehabt?

Wenn es noch nicht soo stark ausgeprägt ist, also Symptome und Vermeidungsverhalten, könnte man mit Selbsthilfe ganz gut gegensteuern.

bis jetzt gimg es meistens noch, da ich da einfach denn Laden oder die Bahn verlassen habe.
einmal stand die Bahn dann im Stau und kam ewig nicht voran .... dazu war sie noch ziemlich voll ....
so das ich mir nicht nur gedanken gemacht habe wie verrückt und Harndrang hatte, sondern auch mehr und mehr angefangen hatte zu zittern und von denn Gedanken her kurz vorm durchdrehen war .... als ich endlich aus der Bahn raus war musst ich erstmal ganzes Stück laufen um meine Gedanken und Kreislauf zu beruhigen ....

Zitat von Moetchando:
Ja genau das hatte ich auch. Ich habs erst mit der Therapie geschafft, da ich dort meinen Körper besser kennenlernen konnte.
Ich hatte wahnsinnig Glück, denn als ich mich gemolden habe, sprang denen jemand ab und sie konnten mich nehmen. Ich weiss halt nicht wie das in Deutschland ist, da ich aus der Schweiz komme..



Und wie gehts dir jetzt?
Was hast du für eine Therapie gemacht Ambulant oder Stationär ?

Ich habe 1.5 Jahre eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht ambulant.

Naja es ging mir sehr gut. Doch leider wurde es in letzter Zeit wieder schlimmer und ich warte wieder auf einen Therapieplatz. Ich kann zwar wieder Dinge machen so wie früher nur belasten mich Dinge wie meine Eifersucht oder Verlustangst ziemlich schwer und dadurch bekomme ich auch wieder Körpersymptome..

Zitat von Moetchando:
Ich habe 1.5 Jahre eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht ambulant.

Naja es ging mir sehr gut. Doch leider wurde es in letzter Zeit wieder schlimmer und ich warte wieder auf einen Therapieplatz. Ich kann zwar wieder Dinge machen so wie früher nur belasten mich Dinge wie meine Eifersucht oder Verlustangst ziemlich schwer und dadurch bekomme ich auch wieder Körpersymptome..

Nunja, man muss sich klar machen, dass in Deutschland Therapie eine reine Symptombehandlung ist.

Denn nach den wirklichen Ursachen, wird z.B. im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie nicht gefragt und wenn, dann nur oberflächlich.

Wenn das ursächliche Problem aber so groß ist, wird eine VT nur bedingt helfen.

Tut mir Leid, ich weiss halt nicht wie die Therapien in DE sind. Bin ja aus der Schweiz

Ich suche jetzt auch wieder nach einem Therapieplatz. Mir ist halt nur wichtig, dass mir niemand Medikamente vorschlägt, denn sowas möchte ich einfach nicht..

Puhh, 1,5 Jahre sind aber auch ziemlich lang ...

Also muss man immer weiter dran arbeiten, weil es auch hier immer eine Rückfall gefahr gibt?

Ich wünsch dir auf jedenfall alles gute für die Zukunft

Ich kann dir leider keine Garantie geben, dass die Angst für immer weggehen wird. Ich weiss nicht ob es jemanden gibt der es geschafft hat nie mehr an die Angst zu denken. Es ist halt schon einfach arbeiten an sich selber..

Wünsch mir das ich wieder nen normalen Tagesablauf haben kann.
Und auch mal wieder was unternehmen kann. Wie zum Fussball zu gehen, oder mit meiner besten und ihren Kindern einfach auf denn Spielplatz .
Wird aber noch einige Zeit brauchen. Und wie du schon sagst viel arbeit erfordern.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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