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Hallo,

Ich bin ganz neu hier und habe schon fleißig gelesen, viel Ähnliches gefunden, aber mich nicht 100% wieder entdeckt

Bei mir begann es vor knapp 3 Monaten auf einen Schlag mit Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und kribbelnden Armen. Ich dachte es geht wieder weg, tat es nicht. Immer wieder kamen Schübe/Attacken wo mir extrem Schwindel, komisch, übel wurde und ich Panik bekam ich sterbe gleich oder es passiert was ganz schlimmes. Das passierte fast täglich, ich hatte mega Angst es kommt wieder, tat es. Im Urlaub war es etwas besser und ich dachte es ist wieder weg. Wir kamen wieder und 2 Abende in Folge war es so schlimm mit plötzlich auftretenden Schwindel, Übelkeit, Kreislaufproblemen, einmal zitternden Beinen, dass wir in der Notaufnahme gelandet sind.

Ich war dann 6 Tage stationär auf der Neurologie. Blut, CT, MRT, nervenleitmessung, EEG - alles ohne Befund.

Ich war beim HNO, Orthopäde, beim Augenarzt, beim Hausarzt für Ultraschall Schilddrüse und Bauch. Jeder Arzt ohne Befund.

Es wurde dann als Angsterkrankung mit Panikattacken diagnostiziert und seit im Krankenhaus nichts gefunden wurde kamen auch diese Attacken nicht mehr so häufig - steigere mich kopfmäßig zumindest nicht mehr in Tumor, MS etc hinein. Ich nehme nun Citalopram und mache eine Therapie.

Nach wie vor habe ich keinen Grund für meine Symptome. So direkt Angst hatte ich nicht - eher mal vor vielen kleinen Dingen oder dann schwer Krank zu sein als die komischen Dinge kamen und dann vor den Attacken, dass es wieder kommt.

Ich habe nach wie vor ein Benommenheitsgefühk, fast täglich dauerschwindel, oft einen Druck an einem Auge, brennen beim Atmen an der Speiseröhre/Rachen, komisches druckgefühl direkt rechts im Bauch unterm Brustkorb. Ich habe mittlerweile ca 5 Kilo verloren, war sowieso schon schlank und habe das Gefühl meine Augen sind tief in die Höhlen gegangen. Alle Symptome sind mal mehr mal weniger vorhanden. Insgesamt hab ich das Gefühl wenn ich zb in einem stressigen Einkaufszentrum bin, es laut, voll und stickig ist, dann ist es schlimmer oder viel Stress/Streit zuhause.

Kürzlich stand ich an der Bahn, plötzlich komisch gesehen, Gedanken wie Ruft jemand den Notarzt, soll ich wieder heim Angst zu sterben, Hitze in der Brust, schneller Herzschlag und nach wenigen Minuten alles vorbei.

Es gibt keinen Tag wo es mir geht richtig gut geht. Die Ärzte meinen es wurde durch Dauerstress ausgelöst (habe 2 kleine Kinder, Job, Stress mit den Nachbarn, Krankheiten in der Familie). Und ich Zweifel immernoch ob das die Psyche ist so schlecht wie es mir manchmal geht, habe Angst vor mich hinzusterben oder einfach umzufallen.

Geht es jemandem ähnlich? Was kann/sollte ich noch schauen lassen? Ich bin so frustriert und verzweifelt und wünsche mir nur mein Leben zurück - denn mit unseren 2 Kindern bin ich nicht mehr voll einsatzfähig, ermüde schnell, traue mir viel mit dem Schwindel nicht zu.

09.06.2022 13:13 • 09.06.2022 x 2 #1


14 Antworten ↓


Sterben wirst du auf keinen Fall. Ich glaube, du leidest unter Panikattacken.

A


Angsterkrankung

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@Erdbeer_mond
Wenn alles untersucht wurde und kein Befund festgestellt wurde, lernst du bestimmt in der Therapie, wie du besser mit Angst/Stress umgehen kannst.
Vielleicht helfen dir anfangs Atemübungen zur Beruhigung. Die Gedanken hatte ich ziemlich oft, wie du sie beschrieben hast. Es dauert seine Zeit, gib dir die Zeit und versuch dich nicht unter Druck zu setzen. Alles kommt und geht irgendwann wieder vorbei, wenn man Geduld mit sich hat und in Ruhe die Dinge Schritt für Schritt abarbeitet.

Zitat von Erdbeer_mond:
Und ich Zweifel immernoch ob das die Psyche ist so schlecht wie es mir manchmal geht,

Du bist nicht alleine damit,es gibt unzählige Betroffene,denen es ebenso geht,das wirst Du mit der Zeit hier auch mitbekommen.

Es ist normal,dass man bezweifelt,dass es die Psyche auslösen kann und die meisten denken,es müsse was schlimmes sein,ansonsten würde es einem ja nicht so schlecht gehen...

Deine Psyche sagt Dir (über Deine Symptome),dass alles zuviel ist und Veränderungen nötig sind,die dazu führen,dass es Dir besser geht (Stressreduktion).

Viele Menschen sind in einem Hamsterrad gefangen,tragen Verantwortung im Job,für die Kinder und dann auch noch für kranke Familienangehörige.
Irgendwann mal ist der Akku leer und Deine Psyche meldet Dir das.
Das ist eine ganz gesunde Reaktion,auch wenn sich das alles andere als gut anfühlt und die innere Verzweiflung wächst.

Konkret würd ich schauen,an welchen Stellen Du Verantwortung abgeben kannst bzw. Stress reduzieren kannst.
Z.B. weniger arbeiten,Kinder öfter zu den Grosseltern geben,externe Hilfen für pflegebedürftige Angehörige organisieren oder andere Familienmitglieder dafür mit in´s Boot holen.

Was körperlich untersucht werden sollte um körperliche Ursachen auszuschliessen ist die Schilddrüse (der Hormonhaushalt) und ein eventueller Vitaminmangel.
Beim Hausarzt kann man ein grosses Blutbild machen lassen und dort auch die Vitamine mit abchecken lassen,kostet etwas extra aber sehr sinnvoll.
Beim Endokrinologen kann man Hormone und Schilddrüse eingehend untersuchen lassen.

Es ist aber äusserst wahrscheinlich ,dass es einfach alles ein bisschen viel war für Dich,wir Menschen sind keine Maschinen,wir haben Bedürfnisse wie Erholung und freudvolle Stunden,in denen man tun kann,was einem eben gut tut.
Einfach auch mal abschalten und das Leben geniessen.

Bei vielen Menschen ist das traurigerweise lange her...und irgendwann sagt Dir die Psyche/Seele: Hallo,ich bin auch noch da!
Und je eher Du diese Stimme erhörst,desto zügiger wird es Dir besser gehen.

@Erdbeer_mond das hört sich alles nach Blockade in der HWS an. Google mal das forum diebandscheibe.de. Da sind so einige unterwegs mit deinen Symptomen. Angst ist da auch nur ein Symptom von vielen.

Kann natürlich auch Brustwirbelsäule sein, wie bei mir. Wo es bei mit anfing hatte ich auch Panikanfälle, weil ich nicht wusste was los ist und fühlte mich hilflos weil keiner was rausfinden konnte. Meine Symptome waren/sind, Atemprobleme, Benommenheit, Kopfschmerzen. Es gibt Tage da bin ich beschwerdefrei und dann wieder mit Beschwerden. Seit dem ich aber Rückensport mache hat sich das um einiges gebessert. Das kann eigentlich nur heißen, dass es richtig ist was man macht.
Ich weiss ja nicht wie bei dir der Alltag so aussieht. Aber wenn du auch viel sitzt beruflich und dann kein Ausgleich hast, wie ich, dann kann das vielleicht auch auf dich passen.

@Karl Hoffmeister daran zweifle ich nicht komplett, allerdings habe ich ja auch sonst den ganzen Tag mehr oder weniger starke Symptome (von allem etwas)

@Flame danke für deine Antwort! Die Schilddrüse ist in Ordnung.

Ich frage mich einfach wieso ich, mein Leben erscheint mir nicht stressiger als das von anderes. Ich meine fast jeder hat doch 2 kleine Kinder, Haushalt, etc. Und mich haut es so raus?

Du wirst lachen aber das haben mich in diesem Forum schon viele Menschen (unabhängig voneinander) gefragt.

Es geht auch gar nicht drum,wieviele Kinder man hat,es geht um die eigenen ,individuellen Belastungsgrenzen,die sind einfach sehr unterschiedlich.

Ich selbst habe gar keine Kinder ,arbeite nur stundenweise und trotzdem wird mir manchmal alles zuviel.
Nicht jeder Mensch ist gleich aber die individuellen Bedürfnisse wollen wahr genommen werden.

Mir kommt es manchmal so vor,als sei alles nur auf Leistung ausgelegt.
Kaum etwas wird schlimmer empfunden als nicht mehr (wie gewohnt) zu funktionieren.
Darunter wird sogar mehr gelitten als unter den eigentlichen Symptomen.

@Flame ich danke dir für deine ausführlichen Antworten!
Wahrscheinlich hast du recht! Es fällt so schwer das zu akzeptieren, dass nichts körperliches vorliegt wenn es einem so geht und es fällt mir schwer mich da nicht wieder in die Symptome hineinzusteigern.

Ich versuche auszuruhen und zu reduzieren, alles geht leider nicht. Meine große ist so extrem laut und immer in Action….ich ertrage sie kaum, es ist wirklich schrecklich für meine Psyche aktuell. Man ist ja dann sowieso schon reizbar, hat wenig Geduld und dann ständig der Lärm und die Konflikte. Ich könnte alle 2h schlafen

Das mit dem akzeptieren geht mir ähnlich, ich habe seit 14 Jahren die Angststörung und bis heute kann ich mich damit nicht abfinden. Wäre es bspw. Diabetes wäre, müsste ich es ja auch akzeptierten nicht perfekt zu sein. Auch woher sie kommt kann mir keiner wirklich beantworten.

Zitat von Beutlin:
Das mit dem akzeptieren geht mir ähnlich, ich habe seit 14 Jahren die Angststörung und bis heute kann ich mich damit nicht abfinden. Wäre es bspw. Diabetes wäre, müsste ich es ja auch akzeptierten nicht perfekt zu sein. Auch woher sie kommt kann mir keiner wirklich beantworten.

Hallo Beutlin, ich habe circa 16 Jahre (seit der Diagnose) gebraucht, um überhaupt erst einmal darauf zu kommen, dass man lernen kann, die Angst zu akzeptieren. Ich kann mich nicht daran erinnern, das in irgendeiner von meinen Therapien oder von Therapeuten in verschiednen Klinikaufenthalten das Wort Akzeptieren gefallen war.

Aber man kann es lernen, denn wenn man dagegen ankämpft, kann es nur mehr Leid erzeugen.
Akzeptiert man sie, kann man lernen besser damit umzugehen. Denn die Angststörung ist ja sowieso da, also bleibt einem nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren.
Es gibt einige Möglichkeiten, wie man lernen kann, damit umzugehen. Den Weg darf jeder für sich selbst gehen oder vielleicht auch die Wege, wenn einer der Wege sich nicht gut anfühlt, geht man eben einen anderen, bis man spürt (mit Achtsamkeit), was sich besser, gut oder richtig für sich selbst anfühlt.

Ich bin auch Mutter von 2 Kindern, Vollzeitjob und bin allein erziehend. Das ist anstrengend und du solltest die Signale deines Körpers ernst nehmen.

Ich würde dir dringend eine Mutter Kind Kur empfehlen und Auszeiten für dich ganz allein, um die Akkus aufzuladen.

Die Frage ist, wie kann ich es lernen. Ich bin so verzweifelt auf der Suche nach einer Lösung/ Weg. Das große Problem ist auch dass ich mich nicht so akzeptieren kann, ich musste immer funktionieren für die Familie, das ich mich vergessen habe in den letzten Jahren.

Zitat von Beutlin:
wie kann ich es lernen.

Ich habe die schlimmsten Phasen mit Panikattacken und starken Angstmomenten erst eimal mit Atemübungen begonnen, um den Organismus runter zu fahren. Dann habe ich mich mit Achtsamkeitsübungen und Meditation beschäftigt und praktiziere sie seit Januar d. J. täglich. Vorher habe ich sie unregelmäßig praktiziert, weil ich anfangs zu unruhig war, aber es wurde immer besser und ruhiger, je öfter ich es tat und schließlich konnte ich mich ganz darauf einlassen. Jetzt kann ich sagen, dass ich viel mehr innere Ruhe finden konnte und weiß, wie ich mit der Angst umgehen kann. Ich begrüße sie, wenn sie wieder mal kommen sollte. Habe viele Videos geschaut, meine Gedanken trainiert, Hörbücher gehört. Das war/ist mein Weg.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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