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Hallo alle zusammen,
ich hatte mit 17 Jahren meine erste Panikattacke, die richtig schlimm war. Über eine Stunde lang hatte ich Herzrasen und mir war schwarz vor den Augen und ich dachte, bzw. ich war davon überzeugt, dass ich sterben müsste. Damals war ich mit meiner Cousine alleine in den Ferien und ich glaube das hat mir ein Gefühl von Unsicherheit erzeugt, weil ich mich mit der Cousine auch nicht 100% wohl fühlte. Danach gab man mir Valium, welches ich immer nahm, wenn ich wieder annähernde körperliche Symptome hatte, die mich glauben liessen, eine Attacke überfällt mich. Nach einiger Zeit ging es dann wieder, und ich vergass die Attacke und lebte normal weiter. Vor einiger Zeit allerdings seitdem ich meine neue Arbeitsstelle angetreten habe, fing es ganz heftig wieder an. In der ersten Vorstellungs-Präsentations-Runde bekam ich einen Anfall, bei dem ich dachte, ich werde gleich ohnmächtig. Es war ein sehr schlechtes und intensives Gefühl und ich schämte mich auch ungemein dafür, weil ich mit sämtlichen Chefs in einem Zimmer saß und liess mir nichts anmerken. Allerdings begann ich am ganzen Körper zu zittern und trank ständig Wasser, und ich denke im Endeffekt fiel es doch auf. Es ging dann auch nicht besser, die Panik wandelte sich, von mehreren körperlichen Symptomen kam es dann zu einem Gefühl, dass ich nicht richtig da bin, und zur Zeit habe ich seit etwa 2 Monaten ziemlich häufig Angst zu sterben. Es überkommt mich so ein Gefühl, insbesondere auf der Arbeit, wo ich einerseits den Eindruck habe, ich verliere komplett die Kontrolle über mich, andererseits dass ich umkippe. Diese Angst ist aber wirklich konkret so, dass ich denke, ich sterbe. Es ist ganz komisch und ich hatte das noch nie auf diese Art. Es hindert mich am Leben, von der Arbeit wurde ich mittlerweile gekündigt und mein Mann sagt mir immer, versuch nicht dran zu denken, lenk dich ab etc. Ich habe auch schon gemerkt, wenn ich mal wirklich gut gelaunt bin, dann fühle ich das auch gar nicht mehr, aber es kommt dann eben immer wieder. Meine schlimmste Angst, ist dass diese Gefühle auch dann nicht aufhören, wenn ich von der Arbeit effektiv weg bin. Weil dann weiß ich wirklich nicht mehr was machen. Teilweise will ich schon gar nicht mehr aufstehen oder vor die Tür, ich muss mich immer total überwinden. Ich verstehe nicht, wieso ich es nicht per Logik hinkriege, mir zu sagen, dass das nichts ist und das einfach zu ignorieren. Ich meine, ich war bei Ärzten und die haben ein körperliches Leiden ausgeschlossen. Trotzdem verfalle ich oft wieder in die Angst und bin deprimiert und niedergeschlagen deswegen. In Therapie bin ich schon, die hilft aber nicht besonders. Kennt ihr das auch und könnt ihr mir irgendeinen Rat geben?
Vielen Dank, mit freundlichen Grüssen,
Skiouraki1

13.06.2016 11:59 • 27.06.2016 x 1 #1


3 Antworten ↓


Hallo,
ich kenne genau diese Angst. Meine Panikattacken sind zum Glück besser geworden, aber diese Gedanken im Kopf sind manchmal echt nicht auszuhalten ... alles dreht sich nur um dieses Thema. Es gibt Momente da schaffe ich es mich irgendwie abzulenken, doch leider nicht immer. Es schießen einem die schlimmsten Sachen durch den Kopf und eigentlich möchte man einfach nur normal weiter leben, aber es lässt einen nicht los.
Man ist so eingeschränkt, man achtet einfach auf jedes kleine zwicken und drücken. Ich verstehe dich zu gut ...
Liebe Grüße

A


Angst zu sterben, Kontrolle zu verlieren

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Hallo Miriam,
vielen Dank für deine Antwort. Es ist gut zu hören und zu wissen, dass es Menschen gibt, denen Ähnliches widerfahren ist, dann fühlt man sich nicht so alleine. Es ist bei mir auch so, schon damals bei meiner ersten Panikattacke, dass ich wirklich auf jedes kleine Zwicken in meinem Körper achte, und sofort, wenn etwas ein kleines bisschen abweicht, mit Panik darauf reagiere. Ich glaube selbst vollkommen normale Reaktionen, wie eine Lichtveränderung oder ein Schattenwurf, worauf sich dann das Gehirn dementsprechend einstellt, machen mir schon Angst. Es ist wirklich unglaublich. Schriftzüge machen mir manchmal auch Angst, wenn ich sie sehe, reagiere ich gelegentlich mit einem Ohnmachtsgefühl auf sie. Zum ersten Mal ist mir das auf der Arbeit passiert, da schaute ich ein Blatt an, mit dicken schwarzen Buchstaben und fühlte dann kurz darauf so, dass ich umkippen muss, erholte mich dann aber kurz danach davon. Seitdem habe ich Angst bürokratische Sachen zu erledigen, weil mir das sogar einmal zu Hause passiert ist. Ich brauche schon unheimliche Willenskraft um mein Leben noch mehr oder weniger normal zu bestreiten, ich will halt überhaupt nicht in eine Klinik oder so, der Gedanke macht mir noch mehr Angst, weil ich dann ohne meinen Mann sein müsste, der der einzige ist, der es schafft mich wirklich zu beruhigen. Manchmal fühle ich auch, dass ich gar nicht mehr wirklich ich bin, also ich fühle mich nicht als ganze Person, sondern irgendwie wie ein nichts. Dazu kommt auch die Scham die ich für all diese Gefühle empfinde. Ich schäme mich eindeutig dafür, dass ich so schwach bin, mittlerweile arbeite ich ja auch nicht mehr. Seit ein paar Tagen bin ich zu Hause und ich hatte so gehofft, dass sich mein Zustand verbessert, aber irgendwie scheint es so zu sein, dass das noch eine Zeit dauern wird, wenn es überhaupt je wieder besser wird. Ich fühle mich halt wie in mir gefangen und zu schwach um da selbst aus der Misere wieder rauszukommen. Ich habe irgendwie auch gar kein Vertrauen mehr in mich selbst. Na ja, vllt. wird es ja irgendwann wieder besser. Lg, Skiouraki1

Hallo, viele Dinge die du schreibst könnten von mir sein. Heute habe ich wieder einen besonders blöden Tag, aber auch die gehen vorbei ...
Ich hatte heute schon von Hirnbluten bis Lungenembolie alles. Also ich war vor kurzem auch krank geschrieben und ich hatte wirklich Angst wieder arbeiten zu gehen und ich konnte es mir auch nicht vorstellen das überhaupt zu schaffen. Doch dann bin ich einfach wieder gegangen und ich muss sagen ich bin froh das ich es gemacht habe. Bei mir ist es zumindest so wenn ich beschäftigt bin geht es mir ganz gut. Die Gedanken kommen wenn ich zuviel Zeit zum denken habe. Ich weiß es ist verdammt schwer und es ist mir auch noch nicht immer gelungen, aber das beste ist Ablenkung und weiter machen, auch wenn man denkt das schaffe ich nicht. Ich bin mittlerweile so weit das ich einfach etwas mache wenn diese Gedanken kommen. Wie gesagt diese Gedanken kommen, ich versuche mich nicht mehr so reinzusteigern. Ich habe mir zum Beispiel ein Hobby gesucht. Das mit dem plötzlich denken man kippt um und es wird einem schwindelig kenne ich auch, es nervt einfach. Es ist total schön wenn man einen Partner an seiner Seite hat der zu einem hält und das gibt einem Kraft. Hast du vor eine Therapie zu machen oder Medis zu nehmen?





Dr. Christina Wiesemann
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