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Hallo, bin neu hier in der Gruppe und wollte mal was fragen.
Ich habe seit vielen Jahren Probleme damit alleine egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto alleine weiter weg zu gehen bzw. zu fahren.
Es ist nicht immer der Fall, das ich dann Angst bekomme, aber häufig.
Zu Hause geht's mir blendend.
Was ich nicht verstehe ist, ich bin schon so oft durch diese Angst und Panik durchgegangen, aber es stellt sich keine Sensibilisierung ein.
Warum nicht? Körperlich bin ich laut Arzt kerngesund.
Grüße
O.K.

09.01.2022 12:15 • 09.01.2022 #1


6 Antworten ↓


Hm, jede Reise kann Abenteuer beinhalten. Die meisten suchen diese ja schon, um ihren gewohnten Alltag zu entfliehen und sich diesen Abwechslungen zu stellen. Die Aufgaben, die manchmal schwer - manchmal leicht sind, zu lösen und dadurch zu wachsen.
Wenn es mir gut geht, entferne ich mich auch weiter weg gerne alleine mutig. Wenn nicht, bleib ich auch lieber eher zu Hause. Je älter ich werde, desto mehr Erfahrungswerte gibt es ja auch, was einem so passieren kann. Früher hab ich mich einfach mit Naivität wo reingestürzt - und bin oft mit blauem Auge davon gekommen.
Letztes Jahr, wo ich das auch gemacht habe, habe ich erstmalig im Leben 2 Unfälle gebaut. (Eis unter Schnee), welches ich so per Auto und Rad noch nie hatte. Nun - es gehört für mich zum Leben dazu - ob es hätte verhindert werden können, weiß ich nicht, war für mich nicht erkennbar.
Ich trage die Konsequenzen daraus und ob ich es genauso machen würde, kann ich nicht sagen, da ich ja jetzt eine Erfahrung reicher dadurch wurde.
Ängste werden halt größer, wenn man sich auf sie fokussiert.
Alles Gute

A


Angst weiter weg zu fahren

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Bei mir wird das auch immer mehr zum Problem.
Und es tritt ein Entfremdungsgefühl ein, wenn ich länger nicht weiter weg war.
Früher kannte ich das nicht. Im Gegenteil. Reisen gemacht u.s.w.
Und ich habe auch konkret keine Angst vor etwas bestimmtem.
Nur, komme ich mir zunehmend (bin jetzt 57) verloren vor da draussen.

Ob man das trainieren kann?

Oder liegt es an meiner Generalisierten Angst?

Jedenfalls weiss ich wie du dich fühlst.

Zitat von Salzarina:
Früher hab ich mich einfach mit Naivität wo reingestürzt - und bin oft mit blauem Auge davon gekommen.


Als Jugendlicher war ich auch so.
War die Welt früher unkomplizierter?
Heute stehen überall Warnhinweise drauf, alles ist reglementiert, es gilt so viel zu beachten, wenn man das Haus verlässt, um sicher wieder heimzukommen.
Und die Menschen da draussen sind auch alle so heterogen.
All das führt auch bei mir zur Reizüberflutung und ich bin nâchsten Tag platt.
Und Corona lauert auch unterschwellig mit, obwohl ich eigentlich keine (Bewusste!) Angst davor habe.

Besser vielleicht, langsam die Dosis wieder steigern mit dem weiter weg fahren...

Das mit Corona spielt da garantiert auch mit rein. Die Panikmache läuft ja ständig rauf und runter.
Ich habe hauptsächlich Probleme wenn ich irgendwohin MUSS.
Sei es ein Arzttermin oder meine Tochter abholen. Dann fängt im Vorfeld schon der Kopf wieder an zu spinnen, was passieren könnte.
Das ist sowas von nervig!

Zitat von Okay1971:
Das mit Corona spielt da garantiert auch mit rein. Die Panikmache läuft ja ständig rauf und runter. Ich habe hauptsächlich Probleme wenn ich ...


Und wenn wirklich mal was passiert, ist die Angst weg, weil man ja gefordert im Hier und Jetzt ist, da ist einfach keine Zeit für was und wenn.

Ich bin gestern mit der S Bahn alleine den ganzen Stadtring gefahren, mit Aussteigen, Tram fahren und zwischendurch laufen.

Zuhause dann merkte ich erst wie übersteuert ich war. Mit Tinitus, Nackenverspannung und tiefer Erschöpfung.
Mir geht es heute noch schlecht.
Zittern, Angst, Unruhe.

Aber morgen bin ich wieder auf Piste!
Ich lasse mich nicht mehr von der Angst einschränken.

Wenn ich wohin muss fühle ich mich schon vorher schlecht. Auf dem Weg dann steigert sich das ganze dann bis ich dort bin. Und dann Zack, wie weggeblasen. Heimwärts habe ich fast nie Probleme. Schon seltsam.
Aber wie schon geschrieben, ich lasse mich von der Angst auch nicht beirren und ziehe alles durch. Ändert sich aber trotzdem nichts, leider.

Ja gut das nennt man Agoraphobie, willkommen im club
Keine Sorge sas lässt sich gut behandeln, ich würde aber an deiner Stelle keine Medikamente nehmen sondern einfach Konfrotationstherapie machen. Geh an Orten wo die Angst kommt und bleib dort bis sie spürbat nachlässt. Je grösser die Angst und je länger du bleibst desto grösser der Lernerfolg. Du wirst aber jedesmal danach erschöpft sein





Dr. Christina Wiesemann
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