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Hallo,
Ich bin ganz neu hier und hoffe auf ein paar Tipps und Tricks von euch, vielleicht auch von einigen die in Therapie sind. Ich finde momentan einfach keinen Platz.

Ich habe diese Angst in mir zu sterben. Diese Angst ist neu bzw. Ich habe eigentlich davor nicht wirklich Ängste verspürt aber seit paar Monaten ist es echt extrem geworden so das ich nicht mal mehr mein Leben genießen kann und immer dran denken muss das was schlimmes passiert.

Ich weiß absolut nicht woher das kommt. Selbst an Silvester stand ich da und dachte mir das wird ein schweres Jahr so als würde ich eine Vorahnung haben. Ich sehe in allem eine Andeutung.
Zum Beispiel ist meine Tochter eigentlich ein absolutes Papa Kind. Aber sei paar Tagen möchte sie ständig zu mir, möchte das nur ich sie schlafen legen, sagt mir aus dem nichts ich liebe dich. Und ich finde es so schade das ich mich nicht einfach drüber freue sondern direkt dieser Gedanke. Oh sie spürt da auch was :/

Ich bilde mir dann auch ständig irgendwas ein. An einem Tag habe ich was am Kopf dann ist es das Herz dann ist es sonst noch was.

Ich möchte einfach gerne bevor die Angst so wirklich stark kickt ich das schon irgendwie abblocke mich ablenke. Ich würde am besten so einen kompletten Check machen mit MRT und Blut Check. Aber dann habe ich wieder rum wieder Angst das man ja wirklich was findet. Und das Leben das sowieso nicht mehr das selbe wird.

Ich danke dir das du bis zum Schluss gelesen und vielleicht mir sogar einen Kommentar hinterlassen hast.

03.02.2025 22:10 • 06.02.2025 #1


25 Antworten ↓


Hey @EmE,
erstmal: Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen, und es ist total verständlich, dass dich diese Angst so belastet...
Viele Menschen erleben irgendwann in ihrem Leben Phasen mit intensiven Ängsten gerade zum Thema Sterben und Tod. Besonders, wenn sie ohne erkennbaren Grund auftreten, kann das extrem verunsichern. Ich würde schätzen das ein Mix aus Ablenkungen mit angenehmen Aktivitäten (Musik, Sport, lesen, Hobbys), aber auch der Angst auf dern Grund zu gehen hilfreich ist (es kann ja auch eine Depression oder anderes sich dadurch äußern). Du hast ja schon geschrieben, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen willst. Schau mal evtl. bei Selbsthilfegruppen da kommt man schneller mal rein und hat trotzdem ein Ort zum Austausch. Medizinische Abklärung sollte mit Maß stattfinden. Ein Check-up kann beruhigen, aber zu viele Untersuchungen können die Angst auch verstärken, wie du schon geschrieben hast. Vielleicht wäre es gut, mit einem Arzt darüber zu sprechen.

Kannst du dich generell jemanden mitteilen, deinem Mann oder Freunde?

A


Ich bin mir ständig Krankheiten ein - Angst vorm Tod

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@HanniTats vielen Dank für deine Antwort und dem „zuhören“
Ja ich sage es immer meinen Mann aber er kann das natürlich nicht nachvollziehen was ich verstehe ich konnte das vor einem Jahr bei anderen Menschen auch nicht. Er sagt immer ich soll nicht übertreiben und es wird schon nicht passieren. Ja wenn’s so einfach wäre. Manchmal denke ich, ja wenn’s so kommt dann kommt’s. Aber da sind diese wunderbaren Kinder die ich aufwachsen sehen will.
Ich weiß auch nicht wieso ich mir in Kopf gesetzt habe das genau dieses Jahr etwas passieren muss.

@EmE das klingt nach einer beginnenden Angst Störung in Kombination mit Zwängen geht schon Richtung magisches Denken, dass du Zeichen siehst wo keine sind. Ein kompletter Check Up wird dir nicht helfen. Ich würde an deiner Stelle so bald als möglich einen Psychologen aufsuchen. Wenn du vorher psychisch gesund warst dann hast jetzt gute Chancen dass schnell in den Griff zu bekommen.

Zitat von EmE:
Hallo, Ich bin ganz neu hier und hoffe auf ein paar Tipps und Tricks von euch, vielleicht auch von einigen die in Therapie sind. Ich finde momentan ...

Jedes MRT - Jedes CT - Jeder Ultraschall - Jede Blutuntersuchung und jeder Check Up ...

stellen nur eine Momentaufnahme da, wie beim TÜV von einem Auto.

Das bedeutet - das sich im Körper zu jedem Augenblick etwas ändern kann !

Es wird dir nicht helfen, dauerhaft mit deinen Ängsten klarzukommen, sondern nur im besagten Augenblick, und irgendwann reicht dir das auch nicht mehr aus, und du forderst eine zweite, eine dritte, vielleicht sogar eine vierte oder fünfte Meinung ein

Ich kann dir nur ans Herz legen such dir eine Therapie, dringend, ich selbst stehe auch auf einer Warteliste! Mache jedoch nebenher noch eine online App (verschreibungspflichtig), damit habe ich meine Angst von 10 auf 3-4 eindämmen können.

Es wird wichtig sein sich seinen Ängsten zu stellen, und du bist mit deiner Angst nicht alleine. Deine Gedanken kenne ich sehr, sehr gut, ich assoziiere gewisse Sachen wie du mit dem Tod.

Ich habe mir irgendwann folgende Fragen gestellt:

Ich habe Angst zu sterben

Ich habe Angst vor Schmerzen

Ich habe Angst vergessen zu werden

Ich habe Angst nicht zu wissen was nach dem sterben kommt

Ich habe Angst meine Familie alleine zu lassen

Ich habe Angst etwas zu verpassen

Beantwortet habe ich mir das ganze in meiner Therapie:

Die Schmerzen können mir die Ärzte lindern.

Ich verpasse nur etwas, wenn ich nicht lebe, und aktuell lebe ich vor lauter Angst nicht.

Ich werde nicht vergessen, weil mich meine Familie liebt und ich liebe

Meine Familie wird nicht alleine sein

Das sterben muss ich nicht gut finden, aber ich muss es akzeptieren

Wir werden geboren um zu sterben, wir sterben um zu leben.

Im Mutterleib wussten wir nicht was uns auf der Erde erwarten wird, wir hatten kein Handbuch dabei - und beim sterben wird es auch so verlaufen. Bei beiden wussten wir im voraus nicht was passieren wird, was uns erwartet, ob wir Schmerzen haben oder oder ...

Das sind meine Antworten FÜR MICH

Alles liebe

@Ängstlichemaus darf ich mal fragen was das für eine App ist und bei wem Mans sich verschreiben lässt

Zitat von EmE:
@Ängstlichemaus darf ich mal fragen was das für eine App ist und bei wem Mans sich verschreiben lässt

Klar darfst du fragen, mir wurde die App von der Hausärztin verschrieben (du brauchst dafür zwingend notwendig ein Rezept in Papierform, nicht auf der Karte, weil du das Rezept sowohl bei der App hochladen musst, als auch bei der Krankenkasse hochladen oder auf dem Postweg) ... die App heißt Hellobetter... Ich nutze den Angst Kurs (PZN Nummern sind angegeben, zwingend notwendig), hab schon zwei andere Kurse besucht über eine App fand diese bisher am sinnvollsten.

Zitat von EmE:
Ich habe diese Angst in mir zu sterben.


Oder du hast Angst vor dem Leben.

Wir Angstpatienten neigen unheimlich dazu, weit über unsere Kräfte agieren zu wollen, u.U. zu meinen, dass wir unser Leben so zu führen haben, wie man es von uns erwartet. Und ziemlich wenig Selbstwert zu besitzen, das dann natürlich den Gedanke nahe legt, es könnte einem etwas Schlimmes widerfahren.

Die Kunst liegt im Wesentlichen darin, dass wir unsere Einstellungen mal ganz entspannt überdenken und dann daran arbeiten, dass wir uns selbst wieder Sicherheit geben können.

Hat jetzt mit Krankheiten so gar nix zu tun, aber eine gesunde, innere Sicherheit bekommst du nur durch dich selbst.

Angstpatienten bekommen immer eine 2. Chance, da wir mehr oder weniger gezwungen werden, unsere Lebenssituationen neu bewerten zu dürfen.

@EmE
Hast du mal mit deinem /der Hausart/in
darüber gesprochen wie es dir geht ?


@Panda4 ja, habe darauf eine Überweisung zum Psychologen bekommen aber da einen Termin zu erhalten ist einfach unmöglich

Zitat von EmE:
@Panda4 ja, habe darauf eine Überweisung zum Psychologen bekommen aber da einen Termin zu erhalten ist einfach unmöglich

Desshalb fand ich die App echt gut, mir hat's zumindest geholfen. Habe einige ausprobiert u.a. Minddoc und das hat mir überhaupt nicht weitergeholfen. Bei Hellobetter kannst du ein Tagebuch schreiben, bekommst tolle Übungen an die Hand auch per Video, und bekommst einen Wochenbericht durch eine Psychologin notfalls kannst du mit Ihr auch schreiben. LG

@Ängstlichemaus finde das hört sich richtig richtig gut an, kannte ich davor nicht. Ich denke es würde mir sehr helfen

Zitat von EmE:
@Ängstlichemaus finde das hört sich richtig richtig gut an, kannte ich davor nicht. Ich denke es würde mir sehr helfen

Ich war anfänglich skeptisch. Aber es hilft mir. Nach einigen Wochen war mein Kurs zu Ende, so das ich einen neuen Kurs starten wollte über einen anderen Anbieter, hat mir aber nicht geholfen/gefallen. So habe ich den Kurs einfach wiederholt.

Es sind Videos mit Anleitung im Kurs, Aufgaben die zu bewältigen sind, Tagebuch, Herausforderung... Klar kein Vergleich zu herkömmlichen Therapie, aber viele Ansätze sind ähnlich wenn auch gleich, und es soll ja nur zu überbrückung dienen. Übernommen wird es wohl von sämtlichen Kassen.

Ich fühle so hart mit dir. Genau so geht es mir auch. 1zu1!
Bei mir fing alles im oktober23 an.. mit einer richtig fiesen Panikattake aus dem Nichts.. seitdem gehe ich durch die Hölle. Ich mache eine Verhaltenstherapie, höre Podcast und Bücher zu dem Thema.. aber so richtig fruchtet nichts.
Seit gestern ist es bei mir wieder richtig schlimm. Habe ständig Angst einen herzinfarkt zu bekommen.. Ich kann kaum klar denken... Jetzt trau ich mich nicht ins Bett, weil ich befürchte morgen nicht mehr aufzuwachen.. Es ist so schrecklich.. Meine Kur wurde abgelehnt, mein Arzt nimmt mich nicht ernst..
Und wie du schon sagst, man lauert schon so richtig. Bei jedem Schritt denke ich, gleich passiert's... das war's gleich.. Dazu gesellt sich auch immer noch eine innere Unruhe, dann kann ich mich auf nichts fokussieren.. alles ist schrecklich.. dann laufen Bilder von all dem in meinen Kopf ab. Die sind so gruselig, dass ich mich kaum ablenken kann. Ich bin auch Mutter von 2kindern, alleinstehend.. Meine größte Angst ist, dass ich die beiden nicht aufwachsen sehe.. Ich denke an all das was ich verpasse und und wie schrecklich das alles ist... Zudem habe ich so angst, dass ich allein sterben muss. Meist helfen wir Atemübungen, Meditationen von Peter Beer und Yoga.. Ich drück dir sie Daumen, dass du bald einen Therapeuten findest️

Hinter der Angst vorm Tod verstecken sich oft ganz normale Ängste,die jeder Mensch empfindet.

Nur wenn der Gedanke einmal eingeschlagen hat,fängt man an,Körpersignale massiv überzubewerten.

Es zwackt mal hier und drückt mal dort und das war vorher auch schon so (weil das normal ist).

Aber unser Fokus (Konzentration) darauf wirkt wie ein Brennglas und lässt uns diese normalen körperlichen Erscheinungen plötzlich überdeutlich empfinden und das macht dann Angst bis hin zu Panik.


Ängste können viele Auslöser haben und oft ist es einfach langanhaltender Stress.

Also über längere Zeit kaum noch zur Ruhe kommen können,weil der Alltag (und die eigenen Ansprüche an sich selbst) mehr und mehr erdrückend erscheinen.

GGf. hat man auch eigene Bedürfnisse zugunsten des Familienlebens,Arbeit etc. quasi stumm geschaltet bzw. komplett zurück geschraubt und dann kommt der Moment,an dem die Psyche meldet: Alles zuviel und jetzt bin ich mal dran.

Das ist im Grunde genommen ein absolut gesunder Mechanismus Deiner Seele/Psyche,die Dich auffordert,Dich mehr um Dich und Deine Bedürfnisse zu kümmern.
Angenehm ist das nicht aber es ist auch eine grosse Chance,um langfristig wieder (mehr) Lebensqualität zu haben.

@Flame Ohja das hört sich richtig und wichtig an. Und ich denke genau das ist wahrscheinlich einfach das Problem. Übermüdet, gestresst. Oft hat man aber wie zb andere als alleinerziehende Mama kaum Chance dafür sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen. Nicht von Zeit her und auch vom finanziellen Aspekt. Leider .
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Zitat von Jenny1985:
Habe ständig Angst einen herzinfarkt zu bekommen.. Ich kann kaum klar denken... Jetzt trau ich mich nicht ins Bett, weil ich befürchte morgen nicht mehr aufzuwachen..
Bei jedem Schritt denke ich, gleich passiert's... das war's gleich.. Dazu gesellt sich auch immer noch eine innere Unruhe, dann kann ich mich auf nichts fokussieren.. alles ist schrecklich.. dann laufen Bilder von all dem in meinen Kopf ab. Die sind so gruselig, dass ich mich kaum ablenken kann. Ich bin auch Mutter von 2kindern, alleinstehend.. Meine größte Angst ist, dass ich die beiden nicht aufwachsen sehe.. Ich denke an all das was ich verpasse und und wie schrecklich das alles ist...

Mal ne allgemeine Frage: Spielt die Alleinverantwortung für Kinder bei der Entwicklung solcher Ängste eine Rolle? Eine komplette Überforderung, die nicht in einer Erschöpfungsdepression endet sondern in einer Angsterkrankung?

Deine größte Angst ist jedoch ein Ego-Problem*. Wenn Du tot wärst, würde es dich nicht mehr stören, dass Du es nicht erlebst. Ganz persönlich wäre meine größte Angst, ob die Kinder wohl gut versorgt wären, auch ohne mich.
*Aber ein weiterer Beitrag hat mir den Fokus der Angst verständlich gemacht. Es wird schon zu viel gegeben und gekümmert, es möchte auch das Ergebnis erlebt werden.

Also in gewisser Weise kann ich deine Angst verstehen, der Fokus der Angst wäre bei mir jedoch ein anderer.

Zitat von Flame:
Das ist im Grunde genommen ein absolut gesunder Mechanismus Deiner Seele/Psyche,die Dich auffordert,Dich mehr um Dich und Deine Bedürfnisse zu kümmern.
Angenehm ist das nicht aber es ist auch eine grosse Chance,um langfristig wieder (mehr) Lebensqualität zu haben.

Danke! Hatte ich nicht gelesen!
Jetzt kann ich auch nachvollziehen, warum der Fokus der Angst dort liegt, wo er liegt. Denn gekümmert wird schon genug, man möchte auch das Ergebnis nicht versäumen.

Zitat von EmE:
Und ich denke genau das ist wahrscheinlich einfach das Problem. Übermüdet, gestresst.

Ja, lag mit meiner Vermutung richtig.

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