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Moin Leute, ich weiß nicht ob ich der einzige bin mit diesen Sorgen und ob jemand die selbe Erfahrung gemacht hat und vielleicht seine Angst überwunden hat. In letzter Zeit fühle ich mich merkwürdig und beschäftige mich viel mit dem Tod, obwohl dafür keinen Grund gibt. Ich bin selber erst 23 doch die Sorge vor der Ungewissheit, was nach dem Tod ist und die Gewissheit, dass Menschen aus meinem engeren Umfeld gehen werden, bedrückt mich seit einiger Zeit sehr. Mich triggern auch Momente, wenn ich im Internet auf Beiträge stoße, in welchen Menschen verstorben sind oder generell Beiträge sehe, in welchen historische Personen vorkommen, die bereits tot sind. Ich male mir oft aus, wie ich sterben könnte und habe große Angst vor Krankheiten.

Anstatt das Lieben zu genießen und den Moment zu schätzen denke ich mir leider Warum das ganze, wenn alles eh ein Ende hat?. Ich lebe mein Leben nicht mehr natürlich, wie es zuvor war. Ich hinterfrage jedes Moment und denke zu viel an den Tod. Wenn ich z.b. historische Gebäude mir ansehe, kommen oft Gedanken wie das haben Menschen gebaut, die nicht mehr leben und ich werde in 100 Jahren auch nicht mehr leben.
Wie schon erwähnt kam ich nicht oft in Berührung mit dem Tod. Meine Großmutter ist vor 2 Jahren verstorben. Sie war die näheste Person, die verstorben ist. Ich habe große Sorgen um meine Eltern und Mitmenschen und weiß nicht, wie ich das verkraften soll, wenn sie gehen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht diese Sorgen haben sollte, dass dies kein Sinn ergibt.

Ich glaube, dass eine gewisse Spiritualität mir helfen könnte, vielleicht hat das ja einem von euch geholfen.

Ich freue mich auf eure Antworten und entschuldige mich für das durcheinander.

25.05.2023 09:25 • 26.05.2023 x 3 #1


15 Antworten ↓


Am Anfang steht die Geburt und am Ende steht das Sterben.,


Was Du dazwischen machst, liegt an Dir.

Mein Glaube an Gott, bringt mich dazu, das mit dem Sterben doch nicht alles
zu Ende ist. Ob Du Dir Gedanken machst, oder Angst hast zu Sterben,
bringt Dich nicht weiter, im Gegenteil, es hindert Dich am Leben, denn Sterben
müssen wir alle einmal, ob wir Angst haben oder nicht.
Genieße die Zeit mit Deinen Eltern, denn keiner weiß wie lange sie bleibt.
Ich hatte auch immer Angst das meine Eltern sterben, aber ich habe die Zeit
mit ihnen gemeinsam genossen.

Ich bin gläubig, habe aber trotzdem ein bißchen Angst vor dem Sterben.

A


Angst vorm Sterben

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Zitat von Theking:
Warum das ganze, wenn alles eh ein Ende hat?

Weil das Ganze mal ein Ende hat. Nun kann ich die Zeit bis dahin entweder mit mehr oder weniger sinnvollem überbrücken oder an dem Gedanken daran verzweifeln. Die Entscheidung treffe ich selbst.

Zitat von Theking:
Ich bin selber erst 23 doch die Sorge vor der Ungewissheit,


Wird stellvertretend für deine (eine) Unsicherheit im Leben stehen.

Ich würde eher darüber nachdenken, warum ich solche Gedanken habe, was mich im Hier und Jetzt so beuruhigt. Und wie sehr ich Kontrolle benötige, weil ich evtl. sehr unsicher bin. Diese Themen sind effizienter, als sich mit Krankheit und Tod zu befassen. Kannst dich dann fürchten, wenn es soweit ist.

Und spirituell aber auch wissenschaftlich: Da wir alle Sternenstaub sind, geht eh nichts verloren.

Warum besteht der Mensch aus Sternenstaub?

In seiner Kosmos-Serie erklärte der Astrobiologe, dass „der Stickstoff in unserer DNA, das Kalzium in unseren Zähnen, das Eisen in unserem Blut, der Kohlenstoff in unseren Apfelkuchen im Inneren kollabierender Sterne entstanden sind. Wir sind aus Sternenstaub gemacht. “12.03.2021

Also ich finde das sehr tröstlich.

Danke für eure Antworten. Ja, ich muss natürlich damit umgehen lernen, ich gehe auch zum Therapeuten deswegen. Ich weiß nur nicht, ob das Gespräch mit ihm letzte Woche meine Ängste verstärkt haben. Wir haben nämlich offen über Tod geredet und er hat mir dann ein Buch gegeben, in welchem Fotos von Menschen im Hospiz gezeigt wurden und über deren Geschichte erzählt wurde. Ich habe seit Montag jetzt ein gemischtes Gefühl aus Angst, depressive Verstimmung, Frust und Trauer. Ich habe gemerkt, dass gegen diese Sorge die beste Therapie ist, mit Menschen zu reden und über andere Sachen zu reden und einfach das Leben zu leben. Jeder Person, mit der ich geredet habe, hat mir auch ähnliches gesagt, dass das absolut keinen Sinn macht, sich den Kopf zu zerbrechen und dass sowiese alle Mal sterben. Dass ist mir klar und das zu akzeptieren muss ich lernen und nicht davor wegzurennen, was sowieso nicht funktioniert.

Ich habe einen übermäßigen Drang nach absoluter Sicherheit. Und dass nun alles nicht endlich ist, zumindest in dieser jetzigen Form, bedrückt mich. Das Problem ist wahrscheinlich nicht mal, dass alles vergänglich ist und wir mal sterben, sondern dass ich die Zeit die noch bleibt nicht mehr durch die Sorgen genießen kann.
Teilweise weiß ich nicht, was die Angst genau ist. Ob dass die Angst vorm Leid, vorm Tod, vor der Ungewissheit, was und ob überhaupt nach dem Tod was ist und in welcher Form oder die Angst ist, nichts im Leben erreicht zu haben.
Manchmal frage ich mich selbst warum ich aus meiner Vergangenheit nichts gelernt habe und all die Ängste die ich hatte, zeitverschwendung waren und diese jetzige genauso meine Zeit verschwendet. Rückblickend würde ich wahrscheinlich auch auf die jetzige Zeit zurückblicken und mir denken warum habe ich mir unnötige Sorgen gemacht?

Zitat von Theking:
Ich habe einen übermäßigen Drang nach absoluter Sicherheit


Sag ich doch, da steckt mehr dahinter. Absolute Sicherheit braucht derjenige, der innerlich eben keine Sicherheit spürt. Und hier wird es interessant, da man durchaus damit umgehen lernen kann. Deswegen ist es aber wichtig, dass man weiss, wo die eigenen Schwachstellen liegen.

Dann denkt man eher mal darüber nach, Warum man soviel Sicherheit braucht, als über so langweilige Themen über Tod und Krankheit.

Hallo @Theking ,

leider habe ich keinen richtigen Rat für dich, wie du diese Angst überwinden kannst, aber ich verstehe dich sehr gut und es belastet mich auch zur Zeit wieder mal sehr. Es hilft ja auch generell sich alles von der Seele schreiben zu können.

Ich kenne diese ständigen Gedanken über den Tod und Sterben und ich glaube das ist die Angst keine Kontrolle darüber zu haben, denn letztendlich wissen wir nicht, wann es soweit ist. Mich quält auch ständig so eine gewisse Vorahnung, dass es bald soweit ist und ich verbinde auch alles im Alltag mit dem Tod.
Selbst wenn es mir gut geht und der Tag durchweg positiv war, kommt dann wieder so ein mulmiges Gefühl, dass es bald vorbei sein wird und demnächst was Schlimmes passiert. Ja eigentlich soll man jeden Tag genießen und mittlerweile denke ich jedes mal wenn ich morgens aufwache, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, aber die Gedanken drängen sich ständig auf, mal dezent und dann mal wieder mit voller Wucht. Wir sind noch so jung, aber die Angst keine Sicherheit zu spüren und dass man darüber keine Kontrolle hat, lässt sich nicht so einfach unterdrücken.

Vor einigen Tagen gab es in meinem Umfeld einen Todesfall
Trigger

die Person war sehr jung

und das hat wieder etwas in mir ausgelöst... die Endlichkeit, dass niemand davor sicher ist und tat verdammt nochmal sehr weh. Seitdem sind die Gedanken noch schlimmer und ich denke, dass ich bald verrückt werde.

Religion ist ja immer so eine Sache und etwas persönliches. Ich selbst bin dafür offen und glaube irgendwie schon an Gott. Habe mir schon oft überlegt mich damit mehr zu beschäftigen, um wenigstens ein bisschen Halt zu bekommen. Dass das alles doch nicht so ausweglos ist. Genauso wie mit der Spiritualität, die du angesprochen hast. Man kann so viel therapieren, aber dieser Aspekt des Lebens ist nun mal unausweichlich, nur die Sichtweise darauf ist individuell.

Lieber Theking

Ich habe schon einmal mit einer jungen Dame geplaudert die ein ähnliches Problem hatte.

Bei Dir scheint es auch ein gewisses Sinn-Vakuum zu geben, ein Sinnlosigkeitsgefühl das sich in Dir im Angesicht des Unausweichlichen, des Todes, breit macht. Fragst Dich, warum Du auf dieser Welt bist? Wozu das alles wenn man eh sterben muss....?

Das Leben ist ein wundervolles Geschenk. Es gibt und die Möglichkeit, ja unendliche Möglichkeiten etwas zu tun, zu machen das direkten oder übergeordneten Sinn macht und/oder hat. Es ist uns vom Leben aufgetragen diesen Sinn zu finden, das was wir zu tun vermögen, um diese Welt zu einer besseren zu machen oder auch zumindest zu verhindern, sie zu einer schlechteren zu machen.

Ich kann Dir hierzu ein/zwei zeitlose wie brillante Werke von Viktor Frankl empfehlen:

1. Der Wille zum Sinn
2. Das Leiden am sinnlosen Leben

Ansonsten kannst Du auch hier mal vorbeischauen:
agoraphobie-panikattacken-f4/angst-vor-dem-tod-t117508.html

Ganz viel Erkenntnis und Erleuchtung wünscht Dir und mit meinen besten Wünschen für Deine Zukunft, für ein ganzes phantastisches Leben das Du, anders wie ich, noch vor Dir hast, dass Du Deinen Sinn finden mögest verbleibe ich mit

Ganz lieben Grüssen
Achtsamkeit

@Theking
Ja, das Problem hatte ich in der Vergangenheit in meiner Angstzeit.
Irgendwann habe ich mich mit Nahtod beschäftigt, also mit Menschen, die darüber berichteten, das hat mir geholfen, den Gedanken wieder loszulassen und mich auf gute und schöne Momente des Lebens zu fokussieren.

Ich werde aufjedenfall einen Sinn suchen, weil ich glaube, dass fehlt mir wirklich. Ein Sinn, was langfristiger ist. Normalerweise war die Angst auch nie so groß bei mir. Oft habe ich über den Tod nachgedacht, aber ich hatte dabei keine panische Angst. Vielleicht realisiere ich erst richtig, dass ich sterblich bin und einer von Milliarden Menschen. Es ist halt unvorstellbar, dass so wie ich gerade bin und mich fühle, nicht mehr sein wird (bzw. Ich weiß nicht, was überhaupt nach dem Leben ist). Aber die Tatsache, dass viele Menschen wenig Angst davor haben oder die Angst zumindest überwunden haben, beruhigt mich ein wenig. Also mit Übung und Akzeptanz kann ich es bestimmt schaffen meine Angst Im Zaun zu halten. Wichtig ist momentan, dass ich meinen Alltag nicht verliere und trotzdem die Dinge mache, die ich vorher auch gemacht habe.

Hallo Theking,
es geht mir genauso. Seit ich 13 bin.
Die Gewissheit des „nicht mehr seins“
Ich fürchte mich so sehr davor.
Es gibt Menschen die verschwenden keinen Gedanken daran. Wie sehr ich sie beneide.

ich persönlich finde den tod garnicht so gruselig. ich hab noch viel vor und deswegen ist das momentan eher weniger eine option ^^
man wird aber denke ich mit den jahren auf den tod gelassener blicken.
was ich weitaus gruseliger finde ist sterben. deine nichtexistens wirst du ja nicht mehr bewerten, hast du ja vor deiner geburt auch nicht.
man sollte das leben füllen mit dingen die man mag und das beste daraus machen denke ich.
bei mir ist es eher anders.... wenn ich berichte lese von schwerkranken menschen die jünger sind als ich fühle ich mich immer etwas beschwert weil ich mit meiner hypochondrie angst vor krankheiten habe durch die diese menschen wirklich gehen müssen obwohl sie weitaus jünger sind als ich. da fühl ich mich eher etwas schlecht...

@Icefalki interessanter Aspekt.
Hast du eine Idee / Tipp wie man für sich selbst herausfindet, weshalb man so viel Sicherheit braucht? Und wenn man dahinter kommt, wie kann man das verändern? Wie schafft man es, weniger Sicherheit zu benötigen? Liebe Grüße

Ich habe die selben Probleme.
Was mir hilft ist es, das Leben als einen Zeitstrahl zu betrachten, dessen Ende Du noch nicht definieren kannst.

Du kannst glücklich mit 98 Jahren entschlafen, oder morgen vom Bus überfahren werden. Alles das kannst Du nicht kontrollieren und Du wirst es auch nie können.

Der Sinn des Lebens ist es, seinem Leben einen Sinn zu geben (meine Meinung).
Also versuche Dein Leben nach deinen Massstäben zu leben und versuche an jedem Tag etwas positives zu sehen. Lebe im hier und jetzt!
Ich habe mich mit der Angst der Ungewissheit auf eine Art verbündet und ich akzeptiere sie als solche an. Somit lasse ich mich einfach überraschen. Und bis es soweit ist, lebe ich und erfreue mich des Seins und versuche Gutes in der Welt zur tun, soweit es mir möglich ist. Ernähre Dich gesund, finde heraus, was Deine Stärken sind und bereichere Dich und die Welt damit!

Liebe Grüsse

@Angstmensch Ich glaube das ist der richtige Weg. Ich merke bei mir, dass die beste Therapie ist, was mit der Familie und guten Freunden zu unternehmen. Ich werde lernen dankbar zu sein, dass ich jetzt lebe und überhaupt die Möglichkeit habe, gelebt zu haben und was für die Welt positives tun zu können. Ich mache viel Musik und möchte mit meiner Musik viele Menschen erreichen und dadurch auf die Welt setzen.

Danke für die zahlreichen Hilfen.

Zitat von MissHolly81:
Hast du eine Idee / Tipp wie man für sich selbst herausfindet, weshalb man so viel Sicherheit braucht


Geht durchs Hinterfragen und dadurch, dass man grundehrlich zu sich ist. Ich persönlich habe es verabscheut, mir einzugestehen, dass ich im Grunde meines Wesens ein Jammerlappen bin, jetzt mal übertrieben ausgedrückt.

Je mehr ich aber darüber nachgedacht habe, meine Kindheit angeschaut habe, desto mehr habe ich verstanden, dass ich gar keine Wahl hatte, als mich ständig hilflos zu fühlen und ganz wenig Vertrauen zu haben. Und das Hirn sucht sich eben logische Gründe, vor was man Angst haben könnte.

Und je klüger du bist, desto besser der Grund. Angst vor Tod und Krankheit ist ziemlich klug, da keine Logik dir da reingrätscht, um zu argumentieren: Blödsinn, gibt es ja gar nicht.


Allerdings bist du jung und sollst Spaß am Leben haben. Deswegen steckt da meistens etwas anderes dahinter, das man aber nicht wahrnehmen kann oder will.
Aber dein kluges Hirn sucht sich ein Stellvertreter Kriegsschauplatz aus, der dich super beschäftigt.

Immer dran denken, Angst zu haben ist lebensrettend. Deswegen sind unsere Ängste Ausdruck einer Imbalance im Innersten.

Aber das ist schon Therapiearbeit, das geht nicht von heute auf morgen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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