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Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Ich finde es toll, dass es soviele von euch ohne Tabletten schaffen! Wirklich!

Bei mir ist das anders. Ich bin 24 und hatte meine erste PA mit 9, meine Nächsten dann so mit 11-12 und mit 14 bin ich aus einer U-Bahn in der Inneren Stadt Wien ausgestiegen und dann zufuss in einen Außenbezirk gegangen weil ich glaubte zu sterben. Ich bin 2,5 Stunden gegangen und dachte immer gleich bist du tot.

Seit dem habe ich PA's und so mit 16 kamen dann schlimme Depressionen dazu.

Ich nehme seit vielen Jahren immer wieder Tabletten, leicht zwar aber Tabletten.

Und ich lese gern in diesem Forum und schreibe manchmal mit. Aber beim Thema Tabletten könnt ich immer wild werden. Viele hier sind nicht nur der Meinung das sie selbst keine Tabletten wollen, sondern geben auch allen die welche nehmen das Gefühl keine nehmen zu dürfen. Weil es doch so gefährlich ist.

Ich habe schon oft versucht meine Tabletten mit hilfe des Arztes abzusetzten, ich hatte nie probleme, nicht mal wenn ich sie von heute auf morgen nicht mehr nehme.

Dann fühle ich mich Wochenlang sehr wohl, bis die Angst und Depression wie ein Boomerrang zurückkommen. Dann kann ich nicht mal aus dem Bett aufstehen, ich werde zu einen körperlich eigentlich gesunden Invaliden.

Jetzt stellt sich die Frage, sollte man solche Zustände 4-5 mal im Jahr über einige Wochen in Kauf nehmen oder nehme ich meine Tabletten.
Ich kann nicht mehr autofahren, einkaufen geschweige denn Termine wahrnehmen.

Ich will garnicht wissen wieviele hier etwas gegen Psychopharmaka haben und dabei rauchen oder Alk. trinken.
Ich rauche nicht, trinke nicht mal zu silvester wirklich Alk. und ernähre mich gesund. Ich glaube das wiegt sich auf. Wer lebt schon nur gesund?


lg choice

15.12.2009 23:11 • 16.12.2009 #1


3 Antworten ↓


Ich denke das mit den Tabletten ist ein schwieriges Thema. Ein Arzt meinte mal zu mir, ich würde die PA´s nur los werden, wenn ich auch meine Tabletten schön brav schlucke. Ich find das schwachsinn! Klar, keine Frage, sie helfen in der ersten Zeit das leiden zu lindern, aber auf dauer ist es keine Lösung! Bei mir ist es z.b. so, ich nehme überhaupt keine. Alleine schon, weil ich viel zu viel Panik davor hab. Mein Arzt hat mir welche verschrieben, die nich abhängig machen sollen, aber Übelkeit hervorrufen... ich hab Angst davor mich zu übergeben! Also hab ich sie einfach nich genommen. Mein Psychiater hat mir Tavor verschrieben (er hatte keine Ahnung das ich Ahnung von den Dingern hatte). Würde ich sie so schlucken wie er mir das erzählt hat, müsste ich nach meinen PA´s gleich in ne Entzugsklinik verschwinden, weil ich sonst mein lebenlang von den Dingern abhängig wäre...

Wobei ich mir auch denke, wenn man Tabletten nimmt, sollte man sie regelmäßig schlucken, damit 1. der Körper nicht ständig durcheinander kommt und 2. die Wirkung sonst auch nicht das bringt was sie bringen sollte.

LG

A


Angst vor Tabletten

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Ich habe meine wie ich noch jünger wahr einfach abgesetzt, hatte damit ansich keine probleme.
Seit einiger Zeit nehme ich sie regelmäßig und sie helfen. Ich will sie sicher nicht mein leben lang nehmen, manchmal glaube ich wirklich ich bin noch zu jung um mit panikattacken und depressionen ohne Tabletten mit reine Willenskraft umzugehVielleicht in ein paar jahren, ich und meine PAs sind schon gute freunde, ich kenne sie und sie mich. Mit denen könnte ich umgehen, aber die depressionen sind schlimm für mich. Ich habe mit 24 Jahren das gefühl, das mein leben sinnlos ist und das ich sowieso bald sterbe. Ich sollte meine Leben genießen, ich bin in einer glücklichen langjährigen Beziehung, wir haben noch keine Kinder und alle freiheiten. Aber wir können nicht einfach wegfahren, weil ich das nicht schaffe. Wir können so viel nicht machen und mein Freund ist da wirklich sehr tolerant und liebevoll, aber ich muss damit leben, das ich ihn von vielen schönen dingen abhalte ohne es wirklich zu wollen.
Meine Depressionen machen mich wirklich fertig, und solange meine Tabletten wirken, denke ich werd ich sie noch eine zeitlang nehmen.

lg choice

Zitat von Winterengel:
Klar, keine Frage, sie helfen in der ersten Zeit das leiden zu lindern, aber auf dauer ist es keine Lösung!
Es kommt eben sehr auf den Einzelfall an. Ob und wie lange man sich einschränkende Symptome leisten kann, ob man schnell genug eine Psychotherapie anfangen kann und ob die dann auch hilft, ob die Medikamente helfen und ob man sie verträgt etc. Und es gibt Fälle, da sind sie die Dauerlösung, das kann bei Depressionen so sein oder besonders bei Zwangsstörungen. Letzten Endes geht es doch darum, auf Dauer ein gutes Leben mit einer ausreichenden Lebensqualität zu haben, nicht irgendwelchen Prinzipien der idealen Gesundung zu entsprechen.

Zitat von Winterengel:
Würde ich sie so schlucken wie er mir das erzählt hat, müsste ich nach meinen PA´s gleich in ne Entzugsklinik verschwinden, weil ich sonst mein lebenlang von den Dingern abhängig wäre...
Das ist mir mal ähnlich ergangen. Da wurden mir Benzos als modernes Anxiolytikum verschrieben mit dem ausdrücklichen Hinweis, sie würden nicht abhängig machen . Nun bin ich ein Kontrollfreak und lese immer den BPZ. Deswegen wurde ich nicht abhängig. Man muss sich m.E. seiner Eigenverantwortung immer bewusst sein - und der Tatsache, dass manche Ärzte schludrig arbeiten.

Zitat von choice:
Aber beim Thema Tabletten könnt ich immer wild werden. Viele hier sind nicht nur der Meinung das sie selbst keine Tabletten wollen, sondern geben auch allen die welche nehmen das Gefühl keine nehmen zu dürfen. Weil es doch so gefährlich ist.
Da kann ich mich dir nur anschließen. Ich nehme ein AD, weil es einige Symptome bei mir deutlich lindert. Wahrscheinlich würde es auch ohne gehen, aber um welchen Preis...

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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