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Hallo ,

ich habe mich heute hier angemeldet , weil ich denke an einer Angststörung und Panikattacken zu leiden und ich viele Fragen diesbezüglich habe.
Mhm ... wo soll ich anfangen ? Meine Gedanken sind ein einziger Wirrwar im Moment.
Nun , ich bin jetzt seit Ostern immer wieder krankgeschrieben worden , weil .......
Also , seit 16 Jahren arbeite ich in einer Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung ,( Menschen mit leichter Behinderung bis hin zu schwerstmehrfach Behinderung )
.Nur vom Schreiben über meine Arbeit bekomme ich gerade Herzrasen , schwitzige Hände , ein Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit ...........
Als ich vor 16 Jahren diese Stelle angetreten habe , war es mein absoluter Traumjob !! Ich habe meine Arbeit geliebt !! Ich hatte ca. drei Jahre Vollzeit gearbeitet , ging dann drei Jahre in Erziehungsurlaub und danach ( mitlerweile Alleineziehend ) arbeitete ich bis heute nur noch 50 % .
Meine Arbeitszeiten sind sehr unregelmässig. D.h. FRühdienst , Spätdienst , Nachtbereitschaft ( Nachtbereitschaft bedeutet dass ich mit Spätdienst anfange entweder ab 13 Uhr oder ab 15 Uhr , dann muss ich dort übernachten , darf ab 23 Uhr ins Bett und habe für die Nacht Bereitschaftsdienst . Am nächsten Morgen geht der Dienst weiter bis 10 Uhr oder am Wochenende und Feiertagen bis 17 Uhr ! ) Diese Arbeitszeiten machen mir seit langer Zeit sehr zu schaffen , leide seit sehr vielen Jahren z.B. unter Schlafstörungen......
Ich weiss nicht mehr seit wann genau , jedenfalls vor einigen Jahren merkte ich , dass mir meine Arbeit keinen Spaß mehr machte. Ich es nur noch um des lieben Geldes wegen weiter ausübe.
Vor einigen Jahren hatte ich dann ein leichtes Born out (nicht nur wegen der Arbeit auch andere Dinge kamen hinzu) , ich war am Ende meiner Kräfte..... ich wurde für kurze Zeit krankgeschrieben und begann mit einer Therapie. Ich war nach recht kurzer Zeit wieder Einsatzbereit und ich ging wieder meiner Arbeit nach. Eine Zeitlang ging es gut , dann kamen wieder Tiefs und das Gefühl nicht mehr zu können. Vor allem oder eigentlich Hauptsächlich was den Job betraf. Einfach die Vorstellung die Behinderten zu sehen , mich um sie zu kümmern , sie zu pflegen , ach einfach meine ganze Arbeit widert mich an.
Zwischendurch war es immer mal wieder ok für mich und die Arbeit machte mir nicht wirklich Spaß aber es war ok.
Nun ist es seit sehr langer Zeit so , dass ich mich nicht mehr entspannen kann. Eine innerliche Unruhe begleitet mich fast ständig. Ich war beim Arzt , orgarnisch alles in Ordnung.... Meine freien Tagen bringen mir keine Ruhe , weil die freien Tage gehen und dann muss ich wieder zur Arbeit....
Am Tag an dem ich arbeiten muss , wache ich morgens auf und dann kommt schon die Angst .... kurz bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit mache , werde ich mehr als nervös , Herzrasen , Herzstolpern , eine furchtbare Anspannung ....... im Auto kommt sie dann , die Panikattacke ! Einfach grauenhaft .... wie oft habe ich schon überlegt einfach vor einen Baum zu fahren um nicht zur Arbeit zu müssen.... ( vor den Baum fahren , NICHT um mich umzubringen , einfach nur verletzt zu sein, arbeitsunfähig zu sein .... ) Ich bin auch schon Umwege zum Arbeitsplatz gefahren , weil ich dachte , dann käme die Panikattacke nicht , ABER sie kommt. An der Wohnstätte angekommen bin ich fix und fertig und so richtig vorüber ist die Panikattacke dann noch nicht. Nach so etwa einer halben Stunde geht es dann wieder . Manchaml kommen dann am Arbeitsplatz leichte PA`s wieder , vorallem wenn es besonders stressig ist. Dann habe ich sofort einen dicken Kloß im Hals , habe das Gefühl zusammen zubrechen , keine Kraft mehr.......will weinen ..... und einfach nur weg!
An Ostern hatte ich Zwischendienst , d.h. von 9 bis 17 Uhr , zusammen mit einem Kollegen der Frühdienst hatte. (Oftmals haben wir jedoch alleine Dienst) Die Panikattacke auf der Hinfahrt hatte mich schon begleitet , ich beruhigte mich diesmal nicht , das Herzrasen und die anderen Symtome hielten an. Dann ließ es etwas nach , ich versuchte mich auf die Arbeit und die Bewohner zu konzentrieren aber die furchtbare Angst kam immer wieder. Das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen nahm immer mehr zu ...... ich bekam eine PA wie ich sie noch nicht vorher erlebt hatte.... ich habe fluchtartig die Wohnstätte verlassen. Als ich mit dem Auto um die nächste Ecke gebogen war brach ich so in Tränen aus , dass ich nichts mehr sehen konnte. Trotzdem fuhr ich weiter , ich wollte nur noch weg von dort !
Seit diesem Tag war ich nun nicht mehr arbeiten . Nur die Vorstellung wieder dort arbeiten zu müssen reicht aus um Panik zu bekommen. Ich breche seitdem ständig in Tränen aus !
Was soll ich denn nun machen , wie soll es weitergehen???
Ich war bei meiner Hausärztin , die mich immer wieder für eine Woche krank schrieb .
Ich suche verzweifelt einen Therapieplatz , überall ewig lange Wartezeiten...... Medikamente möchte ich nicht nehmen , ich habe immer Angst vor Nebenwirkungen....
Ich bin am Verzweifeln , weil ich nicht weiss wie es weitergehen soll................

Sabine

01.05.2010 19:42 • 01.05.2010 #1


3 Antworten ↓


Ich bin es nochmal,
habe meine konkrete Frage vergessen . Kann man, weil einem die Arbeit nicht mehr gefällt , keinen Spaß mehr macht Panikattacken bekommen ? Oder steckt etwas anderes dahinter ?
PA´s bekomme ich übrigens auch wenn ich Termine habe. Egal ob es ein Arzttermin ist oder manchmal auch nur ein verabredetes Treffen mit einer Freundin oder ein Friseurterin.
Wenn mich mein Mann begleitet , z.B . ein Treffen mit Freunden, ist es ok für mich !

Freue mich auf Antworten von Euch,

Gruß Sabine

A


Angst vor ?

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hallo
sabine.....ich denke schon das es viel mit der arbeit zu tun hat.....dein körper wehrt sich dagegen......er will diesen stress nicht mehr....er brauch ruhe....und immer wenn du auf dem weg hin bist dann schreit er förmlich nein..........und da schon einmal ein burn out hattest denke ich hat es viel damit zu tun......suche dir auf jedenfall einen guten therapeuten lass dich auf die wartelisten setzen.....und solange kannst du dich hier um schaun....oder http://www.palverlag.de oder http://www.expertenrat.de ich glaub das hilft dir ein wenig.....lg

Zitat von Hummel:
Kann man, weil einem die Arbeit nicht mehr gefällt , keinen Spaß mehr macht Panikattacken bekommen ? Oder steckt etwas anderes dahinter ?
PA´s bekomme ich übrigens auch wenn ich Termine habe. Egal ob es ein Arzttermin ist oder manchmal auch nur ein verabredetes Treffen mit einer Freundin oder ein Friseurterin.
Wenn mich mein Mann begleitet , z.B . ein Treffen mit Freunden, ist es ok für mich !
Klar kann man wegen der Arbeit Panikattacken bekommen - das springt einen bei deiner Schilderung doch geradezu an! Aber nicht in dem Sinne, dass du nun Angst vor der Arbeit hättest, sondern eher so, dass Widerwillen und Schichtdienst und sicher auch die Verantwortung immensen Stress bedeuten, v.a. wenn keinerlei Aussicht auf Besserung der Lage besteht. Da braucht's nicht mehr viel, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Die Panikattacken selbst können sich dann schnell verselbständigen.

Es kann gut sein, dass du von einer Therapie profitieren wirst. Aber das Offensichtliche kannst du sofort, ohne Therapeuten und ohne Medikamente angehen: Geh zum Arbeitsamt und mach' dich schlau, was du an deiner beruflichen Situation verändern kannst. Selbst wenn du damit das Gefühl haben solltest, mit 38 Jahren noch mal von vorne anzufangen. Schaff' dir Optionen, kläre mit deinem Mann, wie ihr das Finanzielle ggf. vorübergehend regeln könntet. Deine Panik wird sich weitgehend verabschieden, wenn du wieder die Chefin deiner Lebensgestaltung bist, statt wie ein Kaninchen vor der Schlange vor einer scheinbar unveränderlichen Misere zu stehen.

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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