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Hallo Leute,

ich bin neu in diesem Forum, deshalb verzeiht mir wenn dieses Thema vielleicht in der falschen Sparte gelandet ist! Ich muss schon gestehen dass ich in diesem Forum eigentlich schon seit Monaten ein stiller Mitleser bin und es mir schon bei vielen Probleme geholfen hat! Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt und mache seit dem 1.September ein freiwilliges soziales Jahr in einer Jugendeinrichtung hier bei uns im Ort, nach dem Jahr würde ich auch gerne Erzieherin werden weil ich gemerkt habe, dass die Arbeit mit Kindern mir so viel Spaß macht! Meine Mutter war lange Zeit schwer krank und ist letztes Jahr verstorben was eine sehr sehr schlimme Zeit für mich war, fast ein halbes Jahr danach habe ich plötzlich mit Panikattacken reagiert und musste ein Praktikum abbrechen und habe auch zwei Tage im Krankenhaus verbracht weil ich dachte ich bekäme einen Herzinfarkt!

Kurze Zeit später bin ich dann zu einer netten Therapeutin gegangen die auch meinen Familienhintergrund ein bischen kannte und die hat mir sehr geholfen und bei der bin ich auch noch! Auch habe ich noch nie jemanden nicht einmal ihr von erzählt dass ich seit letzten Jahr unter Zwangsgedanken leide (mittlerweile habe ich für mich selbst gelernt damit umzugehen, es gab eine Zeit da waren sie so schlimm das ich fast nichts mehr essen konnte und mir nur noch übel war aber dann habe ich auch viel darüber gegoogelt und in diesem Forum gelesen und es hat mir sehr geholfen oder auch oft mir die Angst vor mir selber genommen!)

Jedenfalls hab ich dann das FSJ angenommen was für mich schon ein riesen Schritt war und es klappt bis jetzt wirklich super, die Ängste sind fast weg und/oder ich kann sie kontrollieren (dank meiner Therapeutin!) nur die Seminare sind momentan ein unüberwindbares Problem für mich! Die finden alle zwei Monate ungefähr 30 min. entfernt von meinem Wohnort statt! Bei dem ersten Seminar hatte ich schon massive Probleme und jeder Tag war eine Qual für mich, nur mit vielen vielen Telefonaten mit meiner besten Freundin, Vater und Schwägerin habe ich es geschafft das durchzustehen und das meine Zimmernachbarin einigermaßen nett und umgänglich ist!

Als ich dann gestern das zweite mal hinmusste für wieder jeweils 5 TAGE ging irgendwie alles durcheinander bzw. ich wollte plötzlich nur noch da raus! Ein Gefühl als würde mir etwas die Luft abschnüren war das, wir waren auf einer Wohneinheit und ich kam mit meiner ehemaligen Zimmernachbarin in einem ehemaligen Badezimmer unter was so klein war das wir uns kaum drehen konnten, für ins Bad zu gehen mussten wir über den Flur durchs Zimmer der anderen Mädels und das war schon ein NO GO für mich! Das Bad nicht benutzen zu können, mich nirgendwo richtig zurückziehen zu können, nicht einmal in Ruhe telefonieren zu können! Ich weiß nicht ob das einer nachvollziehen kann aber das war echt schrecklich für mich in dem Moment, keine richtige Privatsphäre zu haben! Ich habe mit solchen Ausflügen schon immer meine Probleme gehabt und das Ding is das ich leider drei Seminare brauche damit das Jahr anerkannt wird und eins habe ich bisher nur geschafft! Die nächsten sind bereits im Januar und im März und ich mache mich jetzt schon verrückt damit! Am Sonntag nähert sich auch wieder der Todestag meiner Mutter und ich so habe ich es dort gestern nicht mehr ausgehalten und hab mich bereits nach wenigen Stunden abholen lassen, meine Schwägerin wollte mir noch gut zu reden ich solle es doch wenigstens bis Abends versuchen oder heute aber ich konnte nicht, ich wollte plötzlich nur noch da raus, regelrecht FLIEHEN! Nun sitze ich zuhause und fühle mich total mies und fertig und weiß einfach nicht was ich bezüglich der Seminare tun soll ..

20.11.2012 10:56 • 23.11.2012 #1


10 Antworten ↓


Hast Du Angst vor den Seminaren oder den Übernachtungen in kleinen Wohneinheiten ohne Rückzugsmöglichkeit?
Das konnte ich nicht richtig herauslesen.

Ich würde mich der Mitbewohnerin anvertrauen.
Du glaubst nicht, wie das beruhigt..... Denn dieses Verstecke, weil man sich schämt, kostet Kraft ohne Ende.

Du schaffst das!
Und wir sind ja auch noch da, um Dir zu helfen...

A


Angst vor Seminaren

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Ich denke es ist eine Mischung aus Beidem, sicher der Wohneinheit und ebenfalls den Seminaren! Ich habe schon immer Klassenfahrten, Ausflüge etc. gehasst und habe einfach ein totales Problem da zu bleiben diese 5 Tage, mich abends nicht wie gewohnt zurückziehen zu können! Ich habe mich bereits bei unserem ersten Seminar meiner Zimmernachbarin anvertraut und als wir in unserem 2er Zimmer mit eigenem Bad waren, war ja auch alles in Ordnung aber gestern die Vorstellung für die Toilette erst durch das Zimmer der anderen Mädels (die ich übrigens fast alle nicht leiden kann!) zu müssen, auch für das duschen etc. das ging einfach nicht für mich! Ich wollte also sofort weg da, ich fühl mich dort einfach so gezwungen und eingesperrt und will nur noch flüchten, vielleicht kann das einer nachvollziehen, ich weiß es nicht, so entmündigt ich will dann einfach nur noch Hause ..

Weiß garnicht wie das laufen soll mit den nächsten Seminaren im Januar und im März! Mache mir jetzt schon jeden Tag panische Gedanken darum! Es hilft mir dann auch nichts in anderen Foren lesen zu müssen das solche Seminare/Übernachtungen jungen Leuten eben Spaß machen müssen und die Tage doch GANZ GANZ SCHNELL vorbeigehen, nein tuen sie nicht, für mich sind sie eine Qual! Woanders musste ich dann auch schon lesen dass dann der Beruf der Erziherin sicher nichts für mich sei - aber ich meine man arbeitet doch in einer Einrichtung z.B. einer Kita?! Dort sind sicher keine 25tätgigen Seminare im Jahr an denen man teilnehmen MUSS! Das soziale Jahr ist sonst super aber die Seminare sind fast ein Grund das Ganz hinzuschmeißen für mich!

Du schreibst, die Seminare finden 30 min von Dir zu Hause statt.
Musst Du denn da dort bleiben über Nacht?
Ich meine, es gibt Leute, die haben einen viel weiteren Arbeitsweg und müssen auch jeden Abend nach Hause.

Ich taste mich ganz langsam an Dein Problem heran, okay?

Bis Januar haben wir ja noch bissel Zeit....

Angsthasser, es ist nur so das ich keinen Führerschein habe und mein Vater mich dorthin fahren muss und dann auch morgens wieder hinbringen müsste! Das wären dann jeden Tag 70 km gesamt, schon eine ganz schöne Menge! Das Bistum zahlt zwar die Fahrtkosten aber nur für einmal hin- und zurück, nicht für jeden Tag! Und diese Fahrerei möchte ich ihm ehrlich gesagt auch nicht zumuten..außerdem gibt es auch noch oft Aktionen wie z.B. ein Filmabend etc. die nach dem Abendessen stattfinden, da vorher abzudüsen ist sicher auch irgendwie blöd!

Und ich meine wie sieht dass denn aus wenn ich da nicht übernachten kann?! Da wird sich doch jeder sicher das Maul zerreißen, dann bin ich für immer die komische die sich weigert dort zu bleiben! Ach, das macht mich so fertig und ich weiß nicht wie ich das in den Griff kriegen soll ..

Liebe Tofunudel,
hast du denn schon mal überlegt,jemanden von deinen Vorgesetzten ins Vertrauen zu ziehen und ihr von deinen Ängsten zu erzählen? Vielleicht gibt es jemanden,dem du da vertrauen kannst und der das mit den Seminaren regeln kann,dass du zumindest in dem Wohnheim ein Einzelzimmer bekommst.....dann hättest du nämlich etwas Privatsphäre und wenn es dir nicht so gut geht,könntest du dich da zurück ziehen.
Vielleicht ist das ja eine Option?
Ich kann das gut nachvollziehen,denn ich hatte in meinem Beruf sehr,sehr viele Abendseminare,die nach der Arbeit statt fanden und ich hab das auf Dauer überhaupt nicht mehr gepackt und musste mir auch eine Lösung suchen,habe dann eben Jemand ins Vertrauen gezogen,mir wurde dann insofern geholfen,dass ich A: viel weniger Seminare besuchen musste uns B: wenn es mir nicht gut ging,konnte ich die Seminare einfach frühzeitig ohne großen Aufhebens verlassen.

Hmm, das mit den ins Vertrauen ziehen ist natürlich eine Idee! Meinst du damit jetzt speziell meinen Chef in meiner Einsatzstelle (Haus der Jugend) oder die Betreuer auf unseren Seminaren? Ich glaube nach der letzten Aktion am Montag jetzt, wo ich ja sozusagen wegen meiner Mutter früher gefahren bin halten die mich dann für ganz bescheuert und denken ich hab jede Woche was neues - von den anderen FSJlern ganz zu schweigen! Kann das einfach nicht ertragen wenn ich das Gefühl habe keiner kann mich leiden oder alle halten mich für bescheuert ..

Leider ist es nunmal Voraussetzung das ich mindestens drei Seminare also 15 Tage schaffen muss sonst wird mein FSJ nicht anerkannt! Auf meinem Plan stehen auch nur noch die für Januar und März die MÜSSTE ich also durchhalten sonst ist es gelaufen! Zwar finden die Seminare eigentlich alle zwei Monate rund um das Jahr herum statt aber wie das dann geregelt ist weiß ich auch nicht! Es würde mir schon helfen müsste ich erst im März wieder, hätte ich wenigstens noch vier Monate in denen ich mit meiner Therapeutin z.B. an dem Problem arbeiten könnte! Januar erscheint mir momentan wie nächste Woche, denn ich weiß die Zeit geht schnell vorbei bis dahin!

Das 2er Zimmer letztes mal mit unserem eigenen Bad hat ja schon super geklappt, ein Einzelzimmer wäre in meinem Fall übrigens auch nicht das wahre! Ich finde es einfach so furchtbar das diese Seminare direkt fast eine Woche am Stück sein müssen, und ich glaube mein Chef findet die sowieso ganz ganz toll und denkt das wäre ein super Spaß!

Liebe Tofunudel,
klar verstehe ich dich,mir wären diese Seminare auch ein Greuel,
aber wie du schon schreibst,du glaubst dass dich die Anderen für bescheuert halten.....ich rate dir echt zu Offenheit in dem Fall!
Du wirst sehen,die werden das verstehen und für dich wird alles viel viel leichter,klar sind immer mal ein.zwei Leutchen dabei,die nicht damit umgehen können,aber da musst du drüber stehen.
Ich rate dir wirklich dazu,dass du Tacheless redest,muss dir auch nicht peinlich sein,steh dazu und du wirst sehen es wird besser laufen.
Ich weiss aus Erfahrung,dass es die Seele noch mehr belastet,wenn man seine Angststörung immer verbergen will,das geht auf Dauer nicht,es macht einen noch mehr fertig,weil es sehr anstrengend ist,wenn man das immer zu überspielen versucht.
Versuch es einfach und vertrau dir selbst und ich wünsch dir viel Glück!

MitSouKo, meinst du ich soll mich vor die Teilnehmer meiner Seminare stellen und meine Geschichte erzählen? Das wäre mir nämlich ehrlich gesagt wirklich peinlich, ich verstehe es ja das meinen Betreuern vielleicht mitzuteilen oder mich auch meinem Chef oder der Mitarbeiterin zu öffnen aber das jedem auf die Nase binden? Ich weiß nicht

Ich kann verstehen was du mit diesem Vorschlag erreichen willst, aber für mich ist sowas halt total schwer umzusetzen, denn eigentlich will ich ja da möglichst nicht auffallen! Ich habe mich heute Morgen noch einmal mit meiner Schwägerin getroffen und sie scheint das Ganze auch irgendwie nicht so richtig zu verstehen..redete nur immer wieder davon das so ein Problem wie mit dem Badezimmer doch leicht zu lösen wäre ich dem ich z.B. einfach eine Stunde früher als alle Anderen aufstehen würde und so weiter! Irgendwie hat sie nicht recht verstanden das mir dann aber quasi alles dort total peinlich ist, vor allen dingen Nachts dort durch's Zimmer schleichen zu müssen um auf die Toilette zu gehen und einfach das die anderen dann mitbekommen wie und wann ich gehe, ist vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar aber für mich gehört sowas persönliches einfach zur Privats/Intimsphäre, mit zwei Leuten auf dem Zimmer wenn man sich gut versteht mag das vielleicht noch okay sein aber alles Andere geht bei mir einfach nicht, ist ein ganz großer Faktor warum ich mich dann total unwohl fühle! Das schlimme war ebenfalls das wir einen Schlüssel für das Ganze Ding hatten und uns ständig hätten absprechen müssen um z.B. einmal rauszugehen oder so, hätte ich mich ehrlich gesagt ganz schön eingesperrt gefühlt!

Ein anderes Ding ist das meine Schwägerin ständig meint ich müsste halt lernen mit solchen Themen die auch mal was schwerer sind umzugehen! WAS ICH TUE, Geschichten und Sachen die was härter sind begegnen mir jeden Tag in meiner Einsatzstelle und trotzdem steh ich das durch und fehle dort fast nie, das ist also nicht das Problem! Nur im Seminar mit all den Leuten und den engen Verhältnissen kam dann alles zusammen und wie gesagt ich hatte das Gefühl da rauszumüssen! Da half dann auch kein gut gemeinter Rat von wegen warte doch bis Abends oder bis am nächsten Morgen, du bist eh nicht wirklich krank, ich seh auch manchmal einen traurigen Film und weine dabei aber da muss man durch!

Weiss deine Schwägerin von deiner Angststörung?
Ich weiss aus eigener Erfahrung,dass jemand der sowas nicht kennt,es auch nicht nachempfinden kann und die werden auch oft ungeduldig,geben Tipps die für Angsterkrankte kaum durchführbar sind.
Nein ich habe nicht gemeint,dass du dich da vor allen Leuten hinstellen solltest und von deiner Krankheit erzählen,(würd ich auch nicht packen),aber ich würde eine Vertrauensperson von den Führungskräften einweihen und vielleicht deine Mitbewohnerin,denn so hättest du es auf jeden Fall leichter.
Führungskräfte können dir unauffällig für Andere bestimmt einiges leichter machen....

Da hast du natürlich Recht! Ich denke aber auch das die Betreuer schon irgendwie gemerkt dass da mehr lost ist aber vielleicht nicht genau wissen was! Meine Zimmernachbarin weiß darüber Bescheid und ist wirklich sehr nett, sie ist ähnlich ruhig und schüchtern wie ich und so kamen wir das letzte mal nach ein paar Tagen ins Gespräch und ich hab ihr eben ein paar Dinge von mir erzählt auch das mit den Panikattacken und so!

Jop, meine Schwägerin weiß Bescheid und hat sogar eine Zeit lang selbst unter Panikattacken gelitten! Nach ein paar Monaten ging das allerdings bei ihr wieder von selbst weg! Deswegen war und ist sie mir natürlich noch immer eine große Hilfe und hat mit mir schon viele Gespräche geführt und mir geholfen, auch in der Zeit als mein Vater für zwei Wochen in Urlaub war konnte ich bei ihr unterschlüpfen weil ich zu der Zeit nicht so gerne alleine zuhause war! Aber jetzt habe ich das Gefühl sie wird in der Hinsicht einfach ungeduldiger und drängt mich immer mehr in Richtung wird aber mal Zeit und jetzt musste dich ranhalten und manchmal fühle ich mich davon ein bischen bedrängt! Vielleicht hat sie natürlich jetzt Angst ich würd auch die anderen Seminare sausen lassen und anfangen alles hinzuschmeißen und nichts aus meiner Zukunft machen, ich weiß es nicht! Nur finde ich sollte sie das auch akzeptieren wenn ich sage das mit dem Zimmer war mir einfach zu viel und ich wollte einfach nur da weg! Bevor ich das FSJ anfing hatte ich natürlich auch da schon Zweifel ob das alles so klappt und wusste ja bereits das es dann fünf Seminare geben wird und wollte zuerst auch den Vertrag nicht unterzeichnen weil ich einfach dachte ich pack das nicht aber sie hat mich dann überzeugt und mir gesagt dass selbst wenn es nicht klappen sollte oder ich es nicht schaffe das kein Problem wäre aber versuchen sollte ich es zumindest, hab ich ja eingesehen! In den letzten Monaten habe ich schon große Fortschritte auch dank meiner Therapeutin gemacht aber ich denke alles verschwindet auch nicht von heute auf Morgen, sondern brauch auch seine Zeit!

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Dr. Reinhard Pichler
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