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Hallo,

Ich war länger hier nicht mehr aktiv. Es ging mir gut, ich habe einen neuen Job angefangen. Allerdings merke ich die letzten Wochen, dass mein Magen-Darm-System sich wieder meldet. Und das macht mir Angst.

Ich habe große Angst davor, dass ich wieder komplett ausfalle. Mein Partner hat mir auch klar gemacht, dass er das nicht nochmal mit macht. Das belastet mich natürlich irgendwie zusätzlich.

Ich weiß einfach nicht einzuschätzen, ob meine Reaktion auf den Stress normal ist. Ich hinterfrage direkt, wird jetzt alles so wie vorher und ich falle ins Krankengeld. Und schwups verschließt sich mein Magen.

Heute 09:01 • 18.04.2025 #1


14 Antworten ↓


Hallo,
hast du denn aktuell auch noch andere Sorgen oder Ängste, die dich deswegen unsicher werden lassen, oder die Angst schüren erneut längerfristig wieder abzurutschen?

Du weißt jetzt also nicht, ob deine Magen-Darm-Geschichte eine psychosomatische Reaktion ist oder eben nicht?
Dann gehe bitte zu deinem Hausarzt und bespreche deine Befürchtungen mit ihm (ggf. Psychiater)

Anscheinend erkennst du aber gerade die bekannten Vorboten, oder?

Zitat von Lucho:
Mein Partner hat mir auch klar gemacht, dass er das nicht nochmal mit macht.

Dann ist und war er nicht dein Partner. Muss ich leider mal so sagen.

A


Angst vor Rückfall wegen Magen-Darm

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Hallo Lucho,

wie geht es Dir in Deinem neuem Job? Magst Du etwas darüber erzählen, was Du machst
und vor allem, welche Aufgabenin dem Job Deine Angst verstärken könnten?

Die Angst ist ja unser völlig normales Gefühl, welches uns im Leben versucht mit zu steuern.
Du selbst steuerst Dein Leben und Deine Angst hilft Dir ständig dabei.
Deswegen ergibt es wenig Sinn zu versuchen die Angst (vielleicht sogar unser wichtigstes Gefühl)
los zu werden.
Bildlich gesehen könnte man auch sagen. Unsere Angst ist wie ein Schatten. Steht man in der
Sonne, kann man seinen Schatten nicht los werden.
Wenn Du Erfolg im Beruf hast, ist es dann nicht das normalste der Welt, dass Du Dir Gedanken
darüber machst, was würde geschehen, wenn ich den Beruf nicht mehr ausführen könnte.

Mit meiner Aussage will ich sagen.
Es ist völlig normal, wenn Du Angst verspürst! Was aber eher selten ist, ist wenn unsere Angst
manchmal plötzlich sehr ansteigt, sodaß dieses Gefühl beginnt uns zu blockieren.
In unserem Kopf besteht dafür ein großer Regelkreis.
Das bedeutet. Oft sind wir mit daran beteiligt, wie stark wir den Lautstärkeregler unseres
Fernsehers hochregeln. Das geht meistens unterbewusst und so schnell, dass wir gar nicht
merken, dass wir daran beteiligt sind.

Zitat von Lucho:
Ich weiß einfach nicht einzuschätzen, ob meine Reaktion auf den Stress normal ist.

Diese Frage ist sinnvoll. Die kannst Du aber vermutlich eher nur selbst beantworten.
Dabei helfen Gespräche mit anderen Menschen. Es kann helfen, wenn Du Deine Leistung mit
Kolleginnen und Kollegen vergleichst. Und vor allen Dingen solltest Du lernen, sehr viel mit Dir
selbst zu reden. Das ist dann dieses steuern in Deinem Regelkreis.
Denn nur Du weißt genau, welche Erwartungen Du daran hast, zu funktionieren.
Was Du selbst von Dir forderst.
Und nur Du allein weißt, wo Du Dir selbst eine Grenze setzen willst, damit Du Dich nicht überlastest.
Alle diese Punkte sollten Dir klar sein. Das ist Deine persönliche Lebens-Grundlage.


Zitat von Lucho:
Ich hinterfrage direkt, wird jetzt alles so wie vorher und ich falle ins Krankengeld.

Damit tust Du Dir gar keinen gefallen. Diese Denkweise ist völlig schädlich.
Schließlich kannst Du ja Dein Angstgefühl überwiegend selbst regeln. Aber machst Du das auch?
Dann kannst Du regeln, wie starkt Du Dich mit Aufgaben im Job und mit Aufgaben privat
belastest.
Du kannst weiterhin regeln, wann und wie oft Du dienstlich und privat Grenzen aufbaust.
Das sind Augenblicke, an denen Du sagen kannst. Einen Moment. Dies oder das möchte
ich jetzt nicht, weil es mich zu sehr belasten würde.

Du hast ständig so viele Möglichkeiten im Kopf etwas mit Deiner Angst zu regeln.
Du musst es aber auch tun.

Du kannst im Kopf entscheiden, an welchen Stellen Du Grenzen hinlegst.
Und vielleicht das Wichtigste.
Im Kopf musst Du bewusst entscheiden, wann, wie oft und wie lang Du Dich täglich
zuhause entspannnst.

Hörst sich nach ziemlich viel an. Oder nicht?
Wenn Du beginnst, das alles überwiegend zu Deinem Vorteil, zum Vorteil Deines Partners,
zum Vorteil Deines Arbeitgebers zu regeln, dann brauchst Du
keine Angst vor der Angst zu haben.
Und erst recht nicht vor einem Rückfall. Oder dass Du durch Arbeitsunfähigkeit ausfällst.

Viele Grüße
Bernhard

@Hotin

Danke für deine lange Antwort. Mein Job im Labor macht mir grundlegend Spaß und ich habe auch eine Kollegin mit der ich mich sehr gut verstehe. Wir haben bloß eine Laborleitung, die ihren Aufgaben nicht nachkommt, weswegen wir dann alles machen müssen. Zusätzlich haben wir gerade die Situation, dass wir zu wenige im Labor sind, weswegen das System zusammenbricht, sobald einer Urlaub hat und noch jemand krank ist. Und wir haben zur Zeit eine Kollegin, die schon länger krank ist und das gibt einem irgendwie dann auch den Druck nicht ausfallen zu dürfen.

Im Privaten habe ich zur Zeit das Gefühl keine Grenzen setzen zu können, da zu viel um mich herum passiert und alle schon genug belastet sind. Irgendwie versuche ich dann immer zwischen meinen Bedürfnissen und denen anderer zu viel zu pendeln.

Ich muss versuchen mich von dem Gedanken des Ausfalls zu trennen, denn der überschattet gerade alles.

Zitat von Lucho:
Magen-Darm-System


Seh das doch als Warnzeichen. Ich habe bei mir mit der Zeit auch erkannt, dass ein mulmiges Gefühl im Magen ein Anzeichen dafür ist, dass irgendetwas nicht stimmt.

Und dann habe ich mir überlegt, was mich gerade beschäftigt und wie ich das lösen könnte. Das hat mir dann die Angst vor möglichen Panikattacken und schlechten Gefühlen genommen, da ich dann ins Tun gekommen bin. Mich nicht mehr hilflos und ausgeliefert gefühlt habe.

Dazu musste ich aber auch lernen, dass ich meine Grenzen, 1. Kenne und 2. auch setzen und einhalten kann. Das gehört dann natürlich auch dazu.

Das ist die Grundlage, um mit Ängsten und somatischen Folgen umzugehen. Dazu gehört auch mal ein Nein.

Letztendlich sage ich dir ähnliches, wie es @Hotin ausdrückt:

Beginne aktiv zu werden und kläre deine Situationen, auch wenn das anfänglich schwierig ist.

Und bzgl. Magen-Darm. Wurde da alles medizinisch abgeklärt? Und hast du deine Ernährung soweit angepasst?

@Icefalki
Ich weiß, dass ich irgendwie aktiv werden muss, um quasi nicht ohnmächtig zu werden bzw. In einer Schockstarre zu verharren, die niemandem etwas bringt. Im Moment bin ich glaube ich einfach überfordert damit, wo ich anfangen soll.

Magen und Darm sind abgeklärt vom Arzt. Meine Hausärztin ist sehr sensibel für das Thema psychosomatische Beschwerden und ich merke es immer daran, wenn die Symptome nachts weg sind und im laufe des Tages schlimmer werden, dann sind sie zu 90 Prozent psychosomatische Natur.

Probleme, wie die an Deinem Arbeitsplatz kenne ich bestens aus eigener Erfahrung.
Zu wenig Personal kann enorm belasten. Gut, dass Du Dich wenigstens mit Deiner Kollegin
prima verstehst.

Zitat von Lucho:
Im Privaten habe ich zur Zeit das Gefühl keine Grenzen setzen zu können, da zu viel um mich herum passiert und alle schon genug belastet sind. Irgendwie versuche ich dann immer zwischen meinen Bedürfnissen und denen anderer zu viel zu pendeln.

Wie so oft scheint auch bei Dir das Problem im privaten Bereich deutlich zuzunehmen.



Zitat von Lucho:
habe ich zur Zeit das Gefühl keine Grenzen setzen zu können

Könnte hier Dein Regelkreis gestört sein?

Bitte versuche ehrlicher zu Dir selbst zu werden. Es beginnt oft schon damit, dass man sich
nicht eingesteht, wovor man Angst hat. Dein Satz sollte heißen.

Ich habe zur Zeit Angst, dass ich Nachteile habe, wenn ich an einigen Stellen Grenzen setze.

Ok, dass solltest Du in jedem Einzelfall selbst entscheiden. Mache häufiger eine
Kosten - Nutzen-Abwägung. Das kann Entscheidungen leichter machen.

Allerdings entscheiden musst Du das irgendwann.
Denn Du fühlst es ja schon deutlich. Deine Angst vor der einen oder anderen Entscheidung steigt.
Dabei kann Dir kaum jemand helfen.

@Hotin

Ich würde lügen, wenn ich sage, dass dein Beitrag nicht mitten ins Schwarze trifft.

Ich habe zur Zeit Angst, Grenzen zu setzen und Entscheidungen zu treffen, die zu meinem Nachteil sein könnten. Also versuche ich im Umkehrschluss einfach zu funktionieren. Was aber nicht funktioniert. Gleichzeitig habe ich große Angst, alleine zu sein bzw. Meinem Partner nicht gerecht werden zu können. So viele Baustellen, bei denen ich ins machen kommen sollte.

Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich stark bin und alles schaffen kann, was ich will.

Zitat von Lucho:
Im Moment bin ich glaube ich einfach überfordert damit, wo ich anfangen soll.


Ja, das kenne ich auch. Aber denken kannst du trotzdem. Ich habe festgestellt, dass ich sehr gut handeln kann, wenn ich mir bewusst werde und darüber nachdenken, was ich angehen muss, will, kann.

Seh das immer als den 1. Schritt auf deinem Weg zu dir selbst. Und dann wird dein Reptilliengehirn nicht mehr so belastet. Denn du wirst immer besser erkennen, was gerade so schief läuft.

Ich kann dir mal meine Vera Birkenbihl empfehlen, ist zwar alt, sie ist leider schon tot, aber nach wie vor genial. Hier erklärt sie unser Reptilliengehirn:

https://www.google.com/url?sa=trct=jq...i=89978449

Zitat von Lucho:
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass dein Beitrag nicht mitten ins Schwarze trifft.


Vielen Dank. Mit Angst kenne ich mich perfekt aus.
Allerdings natürlich auch bis auf Situationen wo ich mich schon mal völlig irre.

Zitat von Lucho:
Ich habe zur Zeit Angst, Grenzen zu setzen und Entscheidungen zu treffen, die zu meinem Nachteil sein könnten. Also versuche ich im Umkehrschluss einfach zu funktionieren. Was aber nicht funktioniert. Gleichzeitig habe ich große Angst, alleine zu sein bzw. Meinem Partner nicht gerecht werden zu können. So viele Baustellen, bei denen ich ins machen kommen sollte.


Bitte versuche das zu verstehen. Im Grunde ist das nur eine Baustelle.
Manchmal hast Du Angst davor eine Entscheidung zu treffen, weil Du ja nicht wissen kannst,
ob Deine Entscheidung sich danach zu Deinem Vorteil oder mehr zu Deinen Nachteil
entwickeln wird.
Dieses Risiko musst Du aber bei jeder Entscheidung, auch bei der kleinsten Entscheidung
immer zuvor bereits mit einkalkulieren.
Da gibt es keine Garantie.

Die Fähigkeit, sich entscheiden zu können und sich entscheiden zu wollen, macht eine großes Stück
unseres persönlichen Erfolges aus. Da kann es allerdings auch schon mal ein großer Vorteil sein,
wenn man auch mal nichts entscheidet.
Was im Einzelfall für Dich gut ist, das sagen Dir ständig Deine Gefühle. Die steuern uns und können
uns sagen.

Lieber Entscheiden oder lieber nicht Entscheiden. Das ist unser Regelkreis.

Und Du bist die Cheffin über Deine Gefühle. Sonst niemand.

Zitat von Lucho:
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich stark bin und alles schaffen kann, was ich will.

Das ist gut. Ich lese es in Deinen Texten. Da steckt viel Selbstbewusstsein drin.

Es hilft Dir leider nur sehr begrenzt, wenn Du (besser gesagt Dein Bewusstes Denken) weißt,
dass Du stark bist und alles schaffen kannst.

Diese beiden, also Dein Wissen und Deine Überzueugung hast Du meiner Ansicht nach noch nicht in
Dein Unterbewusstsein eingespeichert.

Dadurch besteht folgendes Problem.

Unterbewusstes Denken benötigt keine Zeit. Es funktioniert sofort.
Bis Du beginnst, Dir ganz langsam und mit Mühe bewusst zu sagen, dass Du stark bist,
ist schon alles gelaufen. Fast immer ist dann schon alles vorbei.
Im Ergebnis fühlst Du Dich schwach und handlungsunfähig.

Also noch einmal.
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich stark bin und alles schaffen kann, was ich will.

Diese, Deine Aussage muss zunächst auch noch in Dein Unterbewusstsein eingespeichert werden.
Erst dann können sowohl Deine Kraft als auch Deine Überzeugungen ohne Zeitverlust immer
unmittelbar zu Deiner Verfügung stehen.
Immerhin denken wir etwa 70% bis 90 % unterbewusst.
Und noch reagieren Deine bewussten Gedanken immer leider viel zu spät. Sie können nie
so schnell reagieren, wie Deine unterbewussten Gedanken.

Vielleicht hilft Dir auch die selbst erstellte Gafik, die ich hier anfüge. Manchmal kann man sich
das dann besser vorstellen.

@Hotin
Da hast du vollkommen recht mit. Nur leider denkt mein Unterbewusstsein noch, dass alles eine Gefahr ist und jedes mal, wenn ich Bauchschmerzen, übelkeit oder Durchfall habe, gehen die Alarmglocken an, auch, wenn mein Bewusstsein weiß, es passiert nichts. Ach manno. Im Moment macht mich das einfach traurig und kann es irgendwie nicht richtig kanalisieren.

Manchmal frage ich mich, ob es damals leichter war Angst vorm Zug fahren zu haben oder Angst in den Supermarkt zu gehen. Denn da hatte man konkrete Situationen an denen man arbeiten konnte. Aber jetzt bin ich es, der Kampf oder die Auseinandersetzung mit einem selbst ist eindeutig schwerer. Ich hoffe du verstehst, was ich damit ausdrücken möchte. Denn damit möchte ich keine Angst runterspielen, ich weiß, wie gefangen man in einer scheinbar harmlosen Situation sein kann.

Liebe Lucho,

zunächst einmal, habe ich Dir nun dass beschrieben, was ich über unseren Regelkreis,
Gefühle, Unterbewusstsein, Gedanken und Bewusstsein weiß.
Das sollte jetzt völlig ausreichen, um besser zu verstehen, wie unser Gehirn ungefähr funktioniert.

Jetzt solltest Du nur noch lernen, wie dieser Regelkreis in Dir arbeitet.

Zitat von Lucho:
Nur leider denkt mein Unterbewusstsein noch, dass alles eine Gefahr ist und jedes mal, wenn ich Bauchschmerzen, übelkeit oder Durchfall habe, gehen die Alarmglocken an, auch, wenn mein Bewusstsein weiß, es passiert nichts.

Das verstehe ich noch nicht! Wann und womit hast Du denn Deinem Unterbewusstsein gelernt,
dass nichts passiert? Das hast Du bisher wohl noch nicht gemacht.

Und wer um Himmels willen, hat Dir denn mal erklärt, dass Dein Unterbewusstsein denkt?
Das ist leider völlig falsch! Unser Unterbewusstsein kann gar nicht denken.
Aber es sieht so aus, als wenn unser Unterbewusstsein denkt. Dein Unterbewusstsein
wiederholt immer nur das, was Du irgendwann mal selbst früher dort hineingeschrieben hast.
Mehr kann das Unterbewusstsein nicht.

Kannst Du Dir das vorstellen?

Du hast aber bisher noch nicht in Dein Unterbewusstsein hineingeschrieben, dass
nichts passieren wird. Auf eine Information, die Du Deinem Unterbewusstsein noch
nicht mitgeteilt hast, kann es bisher noch nicht zugreifen.
Noch kennt Dein Unterbewusstsein die Info nicht oder zumindest nicht genau und eindeutig.


Unsere Angst kann auch nichts verstehen und sie hat auch keine eigenständige
Entscheidungsgewalt. Entweder ist das Angstgefühl ruhig oder es meldet sich.
Darauf hast Du wohl kaum einen Einfluss.
Nur an der Stärke Deiner Angst kannst Du etwas verändern. Etwas herumregeln.


Einer der größten Irrtümer von Menschen ist der, dass ihr Unterbewusstsein denkt.
Dein Unterbewusstsein reagiert aber leider nur. Wenn es nachdenken könnte, dann würde
es j
a Zeit brauchen um zu reagieren.



Zitat:
[url=/post3737605.html#p3737605]Zitat von Lucho[/url]
und kann es irgendwie nicht richtig kanalisieren.

Was meinst Du denn mit kanalisieren?
Willst Du versuchen Deine unterbewussten Gefühle zu steuern? Wie willst Du das schaffen?

Zitat von Lucho:
Manchmal frage ich mich, ob es damals leichter war Angst vorm Zug fahren zu haben oder Angst in den Supermarkt zu gehen. Denn da hatte man konkrete Situationen an denen man arbeiten konnte.

Überlege doch bitte mal. Auch jetzt hast Du genau ähnlich konkrete Situationen.
Nur bisher kannst Du das noch nicht erkennen.
Dafür solltest Du immer versuchen sehr genau und langsam Deine Gedanken und Deine
Reaktionen und vor allem Deine Gefühle beobachten und dies alles lesen und beurteilen
lernen.
Hört sich nach viel an, oder? Ist aber eher einfach, wenn Du einmal diesen Regelkreis
verstanden hast.
Zitat von Lucho:
Aber jetzt bin ich es, der Kampf oder die Auseinandersetzung mit einem selbst ist eindeutig schwerer.

Hier kommt der nächste Fehler.
Warum Kampf? Warum Auseinandersetzung?
Du führst also Krieg in Dir? Wer kämpft da gegen wen?
Seit wann denn schon?

Zitat von Lucho:
ich weiß, wie gefangen man in einer scheinbar harmlosen Situation sein kann.

Ich weiß das auch. Auch ich habe vor vielen, vielen Jahren erst einmal verstehen müssen,
was meine Angst ist und wie ich mit ihr so umgehen sollte, dass sie überwiegend für
meine Vorteile zuständig ist.

Ist das jetzt noch zu verstehen, was ich hier beschreibe?

Zitat von Hotin:

Lieber Hotin,

Ich kann dir auf jedenfall noch folgen.
Zu deiner Frage, wo ich mein Unterbewusstsein trainieren, dass nichts passiert. Mache ich das nicht, indem ich mich Situationen stelle, die mir Angst machen, und dann abspeichern kann, dass das Worst Case Szenario gar nicht Eintritt?

Zitat von Hotin:
Was meinst Du denn mit kanalisieren?
Willst Du versuchen Deine unterbewussten Gefühle zu steuern? Wie willst Du das schaffen?

Mit kanalisieren meine ich, dass ich gerade irgendwie nicht weiß, was meine Angst so triggert. Fand es in der Vergangenheit immer leichter, wenn ich wusste, was mir gerade Angst macht. Demnach hast du mit deinen Worten recht, dass ich gerade ähnliche Situationen habe, sie nur noch nicht erkennen kann.

Zitat von Hotin:
Hier kommt der nächste Fehler.
Warum Kampf? Warum Auseinandersetzung?
Du führst also Krieg in Dir? Wer kämpft da gegen wen?
Seit wann denn schon?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass schon sehr lange mein unsicheres Kind mit meinem zielstrebigem Erwachsenen kämpft. Wenn es denn überhaupt Sinn macht, was ich hier sage.

Zitat von Lucho:
Ich kann dir auf jedenfall noch folgen.

Das freut mich. An diesen Beschreibungen und Erklärungen arbeite ich seit über 30 Jahren.
Dies hier ist das Konzentrat. Mein bisheriger Wissensstand. Ich bin aber nicht Fehlerfrei.
Es wird sich in der Zukunft bestimmt daran noch einiges verändern. Hoffentlich positiv.
Noch lange bin ich nicht an Ende angelangt.
Deswegen, falls Dir beim Mitdenken etwas bei mir falsch oder unlogisch erscheint, dann
sag mir das bitte. Dann muss ich es überprüfen.

Zitat von Lucho:
Wenn es denn überhaupt Sinn macht, was ich hier sage.

Und ob das Sinn macht. Ich mag solche Gespräche. Gespräche, in denen jemand versucht
mit mir eine überwiegend bewusst gesteuerte Gesprächsebene zu finden
Denn wie beim Tennis spielen wir uns hier nach meiner Meinung, die Bälle zu.
In vielen Situationen spielen die Gesprächsbeteiligten die meisten Bälle unabsichtlich ( ich meine
damit unbewusst ) meistens über den Zaun.
Zu oft muss man dann das Spiel mit einen erneuten Aufschlag immer wieder von vorn beginnen.

Zitat von Lucho:
wo ich mein Unterbewusstsein trainieren, dass nichts passiert. Mache ich das nicht, indem ich mich Situationen stelle, die mir Angst machen, und dann abspeichern kann, dass das Worst Case Szenario gar nicht Eintritt?

Das ist völlig richtig. Nur was passiert bei dem Sich einer Situation stellen?
Du kannst Dein Unterbewusstsein auf diese Weise trainieren. Der Erfolg, wenn er sich aber
überhaupt zeigt, wird Dich nicht vom Hocker reißen.
Dahinter steckt vermutlich folgende Theorie.
Jemand hat Angst mit der Bahn zu fahren. Sie/er kann also üben, obwohl sie/er Angst hat,
immer wieder mit der Bahn fahren.
Um das abzukürzen: Wer nun 20 mal mit der Bahn fährt, der merkt schnell. Hey, Bahnfahren
ist gar nicht gefährlich. Mit etwas Glück geht ab dann das Bahnfahren ganz gut.
Das Angstgefühl hat sich daran gewöhnt.

Das gleiche Spiel funktioniert auch mit Aufzug fahren.
Eine gute Freundin von mir steigt in keinen Aufzug ein. Aber angenommen sie macht es
doch 20 mal, dann sollte das Angstgefühl auch hier merken, Hey, Aufzugfahren ist ja auch
nicht gefährlich.

Du kannst also nun beginnen, Dich mit allem zu konfrontieren. Dann frage ich Dich aber
In wie vielen Jahren wirst Du damit fertig sein?
Für den Konfrontationsweg kenne ich nämlich keine Abkürzung oder Beschleunigung.
Nach 20 mal Bahnfahren und nach 20 mal Aufzugfahren weiß Dein unterbewusstes Denken
nun endlich auch. Diese beiden Sachen sind ja völlig ungefährlich.
Weiterhin sagt Dein bewusstes Denken. Nun, jetzt kann ich auch davon ausgehen.
Bergsteigen, Autobahn fahren, in Urlaub fliegen, sind also auch völlig ungefährlich.

Das hört sich gut an, nicht wahr. Wer das denkt, der hat aber nicht an sein Unterbewusstsein
gedacht. Weil.
Wer hat denn dem Unterbewusstsein gesagt das diese 3 Dinge auch ungefährlich sind?
Du selbst vermutlich noch nicht.

Es ist eher wahrscheinlich, dass dass Konfrontieren, das sich also einer Situation stellen,
meistens nur wenig Erfolg bringen wird.

Es sei denn, Du lernst Deinem Unterbewusstsein etwas völlig Neues.
Du verdonnerst Dein Unterbewusstsein dazu. Deinem Angstgefühl die alleinige
Entscheidungsgewalt bis auf weiteres zu entziehen. Deiner Angst wird vorübergehend
ein wenig Verantwortung weggenommen.
Alle Angstentscheidungen sind ab heute Chefsache. Bevor Deine Angst losschreien will
und auch körperliche Symptome erzeugen will, hat sie sich diese Entscheidung erst
immer zuvor bei Deinem bewussten Denken schriftlich genehmigen zu lassen.

Von dieser Regelung gibt es bis auf weiteres keine Ausnahmen.

Diese Regelung wird bestimmt sehr gut funktionieren. Allerdings wird sie auch vieles deutlich
verlangsamen.
Weil eine Genehmigung kannst Du immer nur dann erteilen, wenn Dein
sehr langsames Bewusstes Denken gerade für eine Entscheidung Zeit hat.


Es gibt noch eine weiteren, direkteren Weg. Das führt hier jetzt aber zu weit.

Zitat von Lucho:
Mit kanalisieren meine ich, dass ich gerade irgendwie nicht weiß, was meine Angst so triggert.

Das verstehe ich. Vielleicht hilft Dir aber zunächst schon mal das, was ich hier geschrieben habe.

Zitat von Lucho:
Manchmal habe ich das Gefühl, dass schon sehr lange mein unsicheres Kind mit meinem zielstrebigem Erwachsenen kämpft.

Manchmal fühle ich mich wie ein Querdenker.
Das Bild von dem unsicheren Kind gefällt mir fast nie. Du bist kein Kind. Du denkst also auch
nicht wie ein Kind. Du bewegst Dich auch nicht mehr wie ein Kind.
Vor allem löst Du Probleme auch nicht mehr wie ein Kind.

Was meinen die Psychologen mit dem Inneren Kind? Sprechen sie dabei von Deinem
Unterbewusstsein? Und wenn sie das meinen, warum sprechen sie mit Dir dann nicht wie mit
einer erwachsenen Frau?

Und mit dem Das Erwachsene, kann ja wohl nur Dein Bewusstsein gemeint sein.

Warum also verwenden Psychologen unter anderem die Kindersprache?
Nehmen sie die Hilfesuchenden ausreichend ernst in den Gesprächen?
Oder sind sie nicht auf dem Stand der Wissenschaft?
Oder haben sie genauso viel Angst wie jemand der zum Gespräch kommt?

Ich hoffe, mit dem was ich hier gerade sagte, fühlt sich niemand angegriffen oder beleidigt.
Aber wie soll ich das denn sonst kritisch fragen?

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Dr. Christina Wiesemann
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