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Hallo ihr Lieben,
ich wende mich heute an euch, weil ich euren Rat brauche.
Vorab: ich leide unter Panikattacken und Agoraphobie.
Ich bin in ein paar Wochen zu einem Junggesellenabschied einer guten Freundin eingeladen.
Wir sind insgesamt an die 15 Leute, die ich teilweise nicht mag bzw nicht wirklich mag.
Der Junggesellenabschied wird nicht in meiner Heimatstadt stattfinden, d.h. ich werde ca 5 Stunden mit dem Zug fahren müssen.
Das ist schon das erste Problem - nicht die lange Zugfahrt, sondern, dass ich meine Komfortzone verlasse, ohne eine vertraute Person so lange unterwegs bin und die Nacht auch nicht zu Hause verbringe, sondern bei einer Freundin übernachten werde.
Mir ist die Anzahl der Leute zu viel, weil ich auch nicht jeden kenne und einige auch nicht wirklich leiden kann.
Dann werden wir abends noch in einen Club oder eine Bar gehen, womit ich auch ein Problem habe. Es ist laut, dunkel, eng und es sind einfach zu viele Leute.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll.
Ich weiß, dass meiner Freundin dieser JUnggesellenabschied sehr wichtig ist und es mir einfach peinlich und unangenehm wäre abzusagen.
Mir ist es egal, was die anderen Mädels sagen oder denken könnten; es geht mir nur darum ,dass es mir peinlich wäre.
Und ich betrachte es persönliche Niederlage dort abzusagen, weil ich es ja früher konnte und mir da der Gedanke nicht ansatzweise Angst gemacht hätte.
Wie würdet ihr euch verhalten? würdet ihr hinfahren trotz Angst eine Panikattacke zu bekommen?
Ich wäre sehr dankbar eure Meinungen zu lesen!
Liebe Grüße und sorry für die Länge des Textes

23.03.2014 21:54 • 23.03.2014 #1


5 Antworten ↓


hey emily, erstmal: toller nick

generell sagt man ja, dass es nicht gut ist zu vermeiden. von der seite her wäre es natürlich toll, wenn du das durchziehst. im zug kannst du dich bestimmt ablenken: lesen, kreuzworträtsel, smartphone, musik hören oder etwas in der art. wenn zugfahren kein problem ist, dann wirst du das bestimmt ganz gut meistern.

die nacht verbringst du bei einer freundin, da hast du sie ja als vertrauensperson, wenn auch nicht in deiner komfortzone.

der junggesellinnenabschied selbst: ok, klingt nicht ganz so toll, wenn da fiese mädels bei sind. auf der anderen seite sind bestimmt auch nette dabei, allen voran die künftige braut halt dich an den netten mädels fest, mit den anderen kannst du ja nur das nötigste kommunizieren. wenn du wirklich ne schlimme pa währeddessen bekommst, dann geh halt einen moment vor die tür. weiß deine freundin um deine krankheit? wenn nicht, dann könntest du ihr im vorfeld (jetzt) davon erzählen.

wenn der abend dann gelaufen ist, wirst du ein riesenerfolgserlebnis verbuchen können! selbst wenn die angst mal wieder hallo gesagt hat.

lg abra

A


Angst vor Party, Komfortzone zu verlassen

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danke Abra für deinen Beitrag!

meine freundin (die zukünftige Braut) weiß von der erkrankung.
es wissen auch von zwei andere, die ebenfalls da sind, auch davon.
mir sind die panikattacken halt einfach nur megapeinlich und ich habe einfach tierische angst vor dem abendlichen club/barbesuch, weil die umstände (dunkel, eng, voll, laut) die hölle für mich sind.
Ich kann eben nicht einfach nach hause, wenn es mir wirklich zu viel ist und das setzt mich enorm unter druck und angst.

das ist ne krankheit und braucht dir nicht peinlich sein. ist ganz gut, dass drei bescheid wissen. naja, nach hause kannst du nicht, klar. aber wenn es ganz schlimm wird, dann halt vor die tür, bis die pa vorbei ist. es würde dich bestimmt auch jemand der beiden (nicht die braut) begleiten können, oder? ne pa ist ja recht zeitnah wieder vorbei, die unterschwelligen symptome kann man aushalten. soweit möglich würde ich auf Alk. an dem abend verzichten, der fördert eher das auftreten. ein glas sekt zum einstieg: ok, macht man halt so. aber nicht bechern, wie das auf solchen abenden ja gerne der fall ist

auch nicht auszuschließen wäre die variante: es wird ein supertoller und lustiger abend, trotz einiger doofer mädels dabei. ihr feiert schön und du bist den ganzen abend beschwerdefrei. wäre doch schön

was ich sagen will: stell dir mal vor, du bekommst keine panikattacke. ich hatte letzte woche ne richtige herausforderung , vor der es mir graute(für 4 fremde menschen gekocht, guter zweck). hab mit massiven problemen gerechnet und es war ein wunderschöner und beschwerdefreier abend.

Ans (be)trinken hab ich erst gedacht und mir dann ins gedächtnis gerufen, dass Alk. eben auch panik auslösen kann

Ich hatte auf meiner letzten Party im September eine ziemlich schlimme panikattacke. seitdem war ich nicht mehr in einem Club und die vorstellung macht mir wirklich massiv angst.
ich bin früher gerne tanzen gegangen und die enge hat mir auch nie probleme gemacht.
umso unangenehmer ist es heute für mich, dass mich allein der gedanke schon schwitzen lässt.
arrghh, der gedanke an diesen Tag/abend ist für mich eine einzige qual und ich möchte eigenlich partout nicht dahin, aber den gedanken kann ich auch nicht akzeptieren, weil das für mich ein weglaufen wäre.
früher hätte ich mich sehr auf diesen tag gefreut.
ich bin so unsicher, ob der ort mit den leuten so das richtige ist, um mich mit meiner angst zu konfrontieren.

für mich kommt noch dazu, dass meine bezugsperson, meine freundin, abgesagt hat. das macht mir noch zusätzlich angst.
ich möchte die angehende braut an diesem tag nicht belabern mit einer evtl aufkommenden panik. es geht um sie und da möchte ich mit sowas nicht stören.
die andere person, (die ebenfalls an dem tag da sein wird) die auch noch von meiner erkrankung weiß ist meine cousine. wir haben kein sehr gutes verhältnis miteinander, sie weiß eben davon, weil sie ein teil de familie ist.

hach, ich bin so durcheinander....einerseits will ich mich diesen ängsten stellen und andererseits krieg ich fast panik, wenn ich nur daran denke.
eigentlich keine guten voraussetzungen.

du schaffst das! konfrontier dich. man kann sich die situationen der konfrontation nicht immer aussuchen (im gegensatz zum vermeidungsverhalten).

wenn deine cousine drum weiß, dann kann sie auch nicht nein sagen. nicht optimal, aber gönn dir den gedankengang. ist halt familie! dass du die braut da an dem abend nicht mit reinziehen kannst, ist klar. es reicht schon, wenn sie drum weiß und es dir auch nicht übel nimmt, wenn du mal kurz vor die tür gehst.

und wie schon geschrieben: manchmal sind die gedanken/die angst im vorfeld viel schlimmer, als die konfrontation! mach es, im nachhinein wirst du total stolz auf dich sein





Dr. Reinhard Pichler
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