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Hallo ihr Lieben,

ich habe panische Angst vor sämtlichen Medikamenten/ Impfungen/ Sedierungen usw. schon seit vielen Jahren und nehme nie Tabletten, letztes Mal vor 10 Jahren als ich eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt hatte (ließ mich zu Paracetamol überreden und das war echt nötig, hatte Schmerzen wie noch was). Hin und wieder hab ich Kopfschemrzen, habe aber Strategien entwickelt diese zu lindern und brauche tatsächlich nie Tabletten. Auch bei schlimmen (sehr sehr selten) Erkältungen sagt meine Ärztin, ja sie sollten eigentlich ein Antibiotikum nehmen...ich schreibe ihnen mal ein pflanzliches auf weil ich ja Ihre Ängste kenne... selbst die pflanzlichen nehme ich nicht und ich werde trotzem immer wieder gesund auch ohne Medis.

Und jetzt das aktuelle Riesenproblem. Ich bin nicht gegen Corona geimpft. Natürlich auch aus Angst und Panik. Mein Umfeld kann es nicht verstehen und ich habe Angst dass die mir auf der Arbeit (ab August neuer Job) Probleme machen werden.

Ich wollte einfach mal fragen ob es hier Leute gibt denen es ähnlich geht?

Ich bin in einer Angst Selbsthilfegruppe und die Leute dort haben sich alle schnell impfen lassen weil deren Angst die ist, Corona zu bekommen. versteh ich ja genauso gut nur ich hab eben noch mehr angst vor der Impfung bzw. Nebenwirkungen und unerwünschten Wirkungen.

Werde auch mal mit meiner Hausärztin drüber sprechen einfach. aber fühle mich echt hilflos und einsam damit.

Liebe Grüße

05.08.2021 09:23 • 08.08.2021 #1


21 Antworten ↓



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Angst vor Medikamenten und Impfungen

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Mein Thema, ich hatte die Medikamentengeschichte jahrelang ebenso. Geholfen hat letzendlich ne Verhaltenstherapie. Irgendwann wird der Zeitpunkt nämlich kommen so es u. U. ernsthafte Konsequenzen hat wenn du dich nicht traust ein Medikament zu nehmen sei es wegen Blutdruck oder sonstigem wo du dauerhaft auf Medikamente nehmen musst.

Dein Beitrag könnte von mir sein und ich habe auch aktuell das große Problem mit der Impfung! Ich dachte auch ich bin die einzige die solche Ängste hat. Schmerztabletten ( Ibu und Paracetamol ) geht noch, aber Antibiotikum ganz schlimm.

Zitat von Hypolein:
Dein Beitrag könnte von mir sein und ich habe auch aktuell das große Problem mit der Impfung! Ich dachte auch ich bin die einzige die solche Ängste hat. Schmerztabletten ( Ibu und Paracetamol ) geht noch, aber Antibiotikum ganz schlimm.


Ist aber mehr eine Angst vor Kontrollverlust, eine Angst, dass ein äusserer Faktor zu Beschwerden führen könnte, der dann nimmer verändert werden kann. Deswegen fühlt man sich hilflos, ausgeliefert und natürlich hat man null Vertrauen.

Kann aber auch mal richtig schief gehen, deswegen schadet es nicht, sich diese Ängste richtig anzuschauen.

Ja, da hast du recht! Die Angst vor Kontrollverlust ist sehr stark. Leider hat mir die Verhaltenstherapie in der Hinsicht noch nicht helfen können.

Zitat von Hypolein:
Ja, da hast du recht! Die Angst vor Kontrollverlust ist sehr stark. Leider hat mir die Verhaltenstherapie in der Hinsicht noch nicht helfen können.


Weiss jetzt nicht, was für ein Typ du bist. Mir hat geholfen, dass ich die Ursachen meiner Ängste kapiert habe.

Sich die Kindheit anschauen, könnte schon helfen. Sich fragen, warum man meint, dass Kontrolle so wichtig ist. Oder woher die Denkweise kommt, alles von ausserhalb will mir Schaden zufügen, selbst wenn es um die eigene Gesundheit geht?

Danke Dir! Mir war irgendwie gar nicht mehr bewusst, dass es um Kontrollverlust geht.

Danke für eure Antworten!

Ja die Ursachen meiner Ängste sind mir schon länger klar, dennoch verändern oder verschlimmern sich manche Ängste. Meine Therapeutin meinte auch dass ich genau das machen soll wovor ich Angst habe, sprich einfach impfen lassen. Mir noch Vitaminspritzen (die halt nichts ausmachen) hinterherjagen, eine Aspirin in ihrer Praxis nehmen und und und. Aber soweit bin ich eben nicht.

Freue mich zu lesen dass es noch andere Leute gibt, denen es so geht Das macht mir Mut

Mein Partner oder die Therapeutin sagen auch sie können ja gern mitkommen Händchen halten, kleiner Pieks dann ises rum. Aber irgendwie kapiert keiner, dass mir der Pieks egal ist, danach würde es bei mir erst anfangen: Ich habe eine Substanz in meinem Körper und ich kann sie nicht mehr entfernen, es ist nun in mir drin! ...Dieser Gedanke... das ist echt brutal. Ich würde völlig ausrasten und selbst wenn ich mich irgendwann beruhige, hätte ich täglich ein komisches Gefühl. Das möcht ich nicht.

Es ist genauso wie im Flugzeug fliegen...das würde ich auch niemals machen, völlig egal wer mitkommt und Händchen hält ich würd nicht einsteigen. An diesme Punkt bin ich aktuell und es ist echt mega schwierig wegen Corona

@Lottaluft Danke dir für den Verweis
Ich bin auch nicht gegen Tetanus usw. geimpft, allerdings interessiert das auch niemanden da es meine freie Entscheidung ist. Bei der Corona Impfung gibt es enorm sozialen Druck

Zitat von elle:
@Lottaluft Danke dir für den Verweis Ich bin auch nicht gegen Tetanus usw. geimpft, allerdings interessiert das auch niemanden da es meine freie Entscheidung ist. Bei der Corona Impfung gibt es enorm sozialen Druck


Elle, nein, hier versuchst du zu verallgemeinern. Nicht die Impfung macht Druck, sondern das Virus und die damit einhergehenden Problematiken, Tetanus ist nicht ansteckend.

Aber lass das mal aussen vor, da du ja ein Angstproblem hast und das eine ganz andere Schiene bedient und die gilt es zu bearbeiten.

@Icefalki ich wollte hiier nichts verallgemeinern, es ist meine Wahrnehmung. Natürlich ist das Ganze durch das Virus bedingt. Genau ich habe eine Angststörung, und vermeide sehr vieles u. A. Die Impfung.

Liebe Grüße

Als ob du über mich schreiben würdest. Thema Medikamente. Ich bin 36 Jahre alt und habe erst vor ca 7 Jahren angefangen Medikamente zu nehmen und zwar IBU oder Para. Frag nicht nach Sonnenschein. Das war für mich ganz schlimm damals. Mittlerweile nehm ich wenn es wirklich nicht mehr auszuhalten ist Schmerzmittel. Antibiotika hab ich damals 1 mal genommen weil ich Agina hatte. Da hätte ich alles genommen. Ich hat in mein Leben noch nie so starke Halsschmerzen. Meine Mutter ist im übrigen genauso. Sie hat mir schon von klein auf beigebracht das Medikament sehr schlimm sind und man womöglich an den Nebenwirkungen sterben kann. Daher hab ich leider diese angststörung entwickelt. Und noch andere.

Vielleicht kann mein Beitrag dir etwas helfen. Ich hatte monatelang Angst an Corona zu erkranken. Ging soweit, dass ich fast täglich einen Test gemacht hatte und und und. Die Zeit wo ich auf meine Impftermine warten musste waren schlimm. Als ich meine Termine und meine erste Impfung hatte war ich irgendwie glücklich. Dann schrieb einer ein dummes Kommentar und meine Angst, ka das was er schrieb fraß sich in meinem Gedanken. Dann knapp 6 Wochen voller Angst, Panik und ich wollte so oft absagen.



Ende vom Lied ich bin zu meinen zweiten Termin hin und habe jetzt beide Impfungen.

Ganz wichtig ist, dass du dich bezüglich Impfkomplikationen nur beim RKI oder PEI informierst. Auf Youtube und Facebook phantasieren sich (oft anonyme) Leute Geschichten zusammen.

Von unserem großen Kollegium (zwischen 18 und 68 Jahren) haben alle die Impfung problemlos überstanden. Nur einige wenige mussten sich mit mäßigen Beschwerden zu Hause einen Tag erholen.

Zitat von Jessy85:
Als ob du über mich schreiben würdest. Thema Medikamente. Ich bin 36 Jahre alt und habe erst vor ca 7 Jahren angefangen Medikamente zu nehmen und zwar IBU oder Para. Frag nicht nach Sonnenschein. Das war für mich ganz schlimm damals. Mittlerweile nehm ich wenn es wirklich nicht mehr auszuhalten ist Schmerzmittel. ...


Ja ich denke auch wenn es nicht mehr geht weil Schmerzen zu stark sind, dann kann man sich überwinden was zu nehmen.. du hast es ja auch geschafft, super Was mich interessiert: Wie ises bei dir mit der Corona Impfung?
Das Virus ist ja auch allgegenwärtig, ich für mich denke nur immer dass wenn ich es bekomme, mein Körper das sicherlich überstehen würde, bin jung gesund und sportlich. Natürlich habe ich aber auch Angst vorm Worst Case mit Beatmung usw... oder Long Covid. Dennoch hab ich die größte Angst vor der Impfung... wie ist das bei dir? Liebe Grüße
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@Natascha40 hi, danke ja in meinem ehem. Kollegium sind auch alle geimpft bis auf mich und es ist in etwa wie bei dir. Keine schlimmen Geschichte. Das wirkt natürlich sehr beruhigend auf mich, je mehr Menschen geimpft sind und je länger die Zeitspanne umso mehr entspannt es mich auch. Ich sehe ja, dass alle noch Leben und es jedem gut geht.

Und bezüglich informieren geb ich dir 100% recht.. ich musste zu 3 Freunden den Kontakt stark reduzieren...die sind leider in einer völlig abstrusen Ecke gelandet. Anfangs nur kritisch gewesen, haben angefangen sich über sog. alternative Medien zu informieren und dann fing es vor 1 Jahr schon an dass die ganz komische Äußerungen von sich gegeben haben...hab mich dann mehr und mehr zurückgenommen weil es 1. m. M. n. Blödsinn ist und 2. meine Ängste sogar verstärken kann

Hallo Elle,
ich bin gerade neu hier aufgeschlagen und dies wird mein erster Beitrag.

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, die hatte ich vor meiner ersten Impfung ebenfalls.
Was mir geholfen hat, war zum Beispiel ein Aufklärungsgespräch mit der Ärztin, die uns damals geimpft hat. Ich wurde aufgrund meines Berufes schon Anfang Januar geimpft und hatte damals a) Angst und b) hatte ich noch so ein leichtes Versuchskaninchen-Gefühl, da wir ja ganz am Anfang mit den Impfungen standen. Und ich war in dieser Phase gerade im Beginn meines Burnouts, also katastrophisieren konnte ich damals hervorragend, da das Fell echt dünn bei mir war

Zuerst hatte ich Angst vor einer anaphylaktischen Reaktion, war damals ja zu Beginn von Biontech groß in den Medien. Durch das Aufklärungsgespräch, wo ich das offen machte, wusste ich, dass es ein Notfallset vor Ort gab. Das beruhigte. Dann mussten wir 30 Minuten warten. Als das Vakzin im Kreislauf war habe ich natürlich gut auf meine Impfreaktionen geschaut. Ich kann dir sagen: ich war so müde am Abend. Aber mal gut geschlafen habe ich Ansonsten war alles okay. Und nachdem es nun mal getan war, ich die Kontrolle losgelassen hatte und dachte lieber Pest (also Impfung) als Cholera (eine Coronainfektion) war ich auch erleichtert. Mit der Entscheidung und Durchführung kam auch: Jetzt ist es wie es ist und feddich. Und die Anspannung nahm deutlich ab und ein bisschen Stolz gewann die Oberhand.

Nach der zweiten Impfung hatte ich mehr so grippeähnliche Symptome, also alles war bleischwer, ich hatte Muskel- und Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Das Ganze dauert ca. 24 Stunden. Es gab auch Kollegen (vor allem die Jüngeren), die auch schon mal Fieber entwickelten und nicht zur Arbeit konnten. Aber das sind zu erwartene Impfreaktionen und keine Nebenwirkungen. Ich schreibe das so detailliert, nicht um Angst zu machen, sondern einfach neutrale Tatsachen aufzuzeigen. Bei uns sind weit über hundert Menschen und bei meinem Lebensgefährten (der war noch früher dran) noch viel mehr geimpft worden und es kam zu keiner schlimmen Nebenwirkung, auch nicht im Nachhinein Wochen später.
Durch seine Arbeit hatte er auch den Überblick, wie es in der Region bei uns mit Impfnebenwirkungen und Impfschäden aussah und da war rein gar nichts Dramatisches dabei.

Was mir gut getan hat war bei der Impfung:
- es hat mich jemand hingefahren
- ich war danach nicht alleine
- ich habe mich ausgeruht und schon im Vorhinein alles reduziert
- und ich habe mich mit anderen ausgetauscht, die sich auch haben impfen lassen

Das hat mich alles sehr beruhigt. Und dann blieb einfach nur noch das gute Gefühl mit der Pandemie gar nicht mehr soviel zu tun zu haben, geschützt zu sein, seine Liebsten zu schützen usw. . (Damals gab es ja aber auch nur die Ursprungsvariante).

Ich wünsche dir alles Gute für deine persönlich richtige Entscheidung

@elle also ich warte auf meine zweit Impfung. Die findet morgen statt. Bei mir ist es eher so das ich Angst vor Corona habe. Ich denk eher das wenn ich an Corona erkranke es nicht überleben werde.Ist mir schon ein wenig peinlich das so zu schreiben. Aber vor den Nebenwirkungen hab ich auch Angst. Total verzwickte Situation. Ich hab mein Mann an meiner Seite der mich immer wieder beruhigt und versucht mich abzulenken was morgen die Impfung angeht. Bei der ersten Impfung war ich am Abend total ängstlich und hatte herzrasen. Ob es von der Angst oder Impfung kam, weis ich leider nicht. Mich nicht impfen zu lassen wäre für mich keine Option. Da ist meine Corona Angst stärker. Wirst du dich irgendwann impfen lassen?

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Dr. Christina Wiesemann
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