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Ich will mein Problem mal zunächst in Kurzform schildern:

Ich bin seit 11 Jahren arbeitslos, und seitdem werde ich von der Arge ständig in irgendwelche Bewerbertrainings und ähnliche Maßnahmen gesteckt, und fast überall wurde ich von den anderen Teilnehmer, oft sind darunter Obdachlose, agressive Alk., ehemalige Strafgefangene und Mitglieder der NPD massiv gemobbt.
Mehr als 9 Jahre lang habe ich diese Hölle ertragen und bin trotz Mobbing in jede Maßnahme gegangen, damit mein Arbeitslosengeld nicht um 30 % gekürzt wird.
Aber jetzt bin ich nervlich total am Ende, den letzten Ein Euro Job musste ich früher abbrechen, weil ich einen nervenzusammenbruch hatte und weinend rausgerannt bin. Vorher hatte ich schonmal eine Kürzung um 30% weil ich wegen schlimmen Mobbings iene Maßnahme abgebrochen habe. Wenn man sich bei den Maßnahmeleitern beschwert nützt das gar nichts, die sagen nur, wir wären doch ERwachsene und keien Kindergartenkinder und sollten das unter uns regeln.

Meine Gesundheit hat mittlerwiele gelitten, ich habe Kreislaufprobleme, Schlafstörunge, Appetitlosigkeit, und schwere Depressionen und ich bin jetzt nicht länger bereit in diese Maßnahmen, die mich im Leben auch gar nicht weiterbringen, zu gehen. Dort parkt man die Teilnehmer vor dem PC und sagt ihnen, sie können ruhig im Internet surfen wenn sie wolle..gemacht wird dort nichts.

Ich habe allerdings Angst, meinem Sachbearbeiter von den Problemen in solchen Maßnahmen zu erzählen, ich habe Angst dass der mich dann zum Amtsarzt schickt, und über dies eAmtsärtze habe ich schonv iel schlimmes gehört.

Ist hier vielleicht jemand, der selbst schon von der Arge zum Amtsarzt geschickt wurde, und ist hier vielleicht auch jemand, der in Maßnahmen gemobbt wurde und da nicht mehr hingehen wil? Ich würde mich über einen Austaushc mit betroffenen freuen und wäre auch für Tipps dankbar, wie ich aus dieser Maßnahmenmisere herauskommen kann, denn ich bin nervlich echt am Ende.

19.08.2013 13:36 • 29.09.2013 #1


332 Antworten ↓


Julie, darf ich dich fragen wie alt du bist? Steht die 80 für dein Geburtsjahr?

A


Angst vor Maßnahmen der Arge

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@Shamus

Ja, ich bin 33, wieso fragst du?

Mich wundert es, dass du mit 33 schon seit 11 Jahren arbeitslos bist. Wie kommt das?
Wenn du Bewerbungstrainings etc. machst, gehe ich mal davon aus, dass du arbeitsfähig bist, oder?

Ich sehe schon, du warst noch nie arbeitslos, du weisst scheinbar nicht, wie schwer es ist eine Stelle zu finden.
Ich hab hunderte von Bewerbungen geschrieben im Lauf der Jahre und bekam nur drie Vorstellungsgespräche, wurde aber nicht eingestellt.
Und diese Maßnahmen machen mich so krank, dass ich irgendwann gar nicht mehr arbeitsfähig sein werded, ich hab jedenfalls keine Lust mehr, mich von anderen Teilnehmern stundenlang wie den letzten Dreck behandeln zu lassen.
Diese Maßnahmen führen bei mir schon zu selbstmordgedanken(in einer Maßnahme sagte ein Teilnehmer mal zu mir spring doch von der Brücke du hässliches Stück schei.).
Da ich nicht sterben sondern leben will, habe ich jetzt beschlossen, diese Maßnahmen nicht mehr zu machen, denn jede weitere Maßnahme könnte bei mir zum Tod führen, ich kann einfach nicht mehr.
Und dort tut man nichts mit de Leuten, man parkt sie dort nur vor dem Computer um sie aus der Statisktik zu bekommen.
Noch bin ich bei de rArge als arbeitsfähig eingetragen, aber ich werde das wohl ändern müssen, auch wenn ich dann zum Amtsartzt muss, denn ich stehe keine weitere Maßnahme durch

Ich habe in meinem Leben schon öfter wieder ganz vorn vorn angefangen und mich immer wieder hochgerappelt. Aber um mich geht's hier nicht. Ich denke mal, wenn du als junge Frau mit 33 Jahren z.B. zu Lidl oder Aldi gehst, nehmen die dich bestimmt. Es sei denn du hättest nun so gar kein Benehmen oder so, wovon ich mal nicht ausgehe Du könntest da auch erstmal Teilzeit arbeiten und dich langsam steigern. Versuch das doch mal, geh direkt in den Laden und bewirb dich. Die suchen eigentlich immer. Und dann bist du die ungeliebten Maßnahmen los.

Hallo Julie,

ich war vor wenigen Wochen wegen meiner Beschwerden (Psychosomatik) zum ersten Mal bei einer Amtsärztin. Ich kann dir darüber nur Positives berichten. Nun habe ich eine Diagnose, die meinen Beschwerden entspricht und habe diesen Monat schon den ersten Vorteil, nämlich dass man mich zur Erholung mal 4 Wochen mit Bewerbungen schreiben in Ruhe lässt. Weitere Vorteile könnte ich dir per PN mitteilen.

Ich rate dir mit deiner Sachbearbeiterin bei der Arge zu sprechen, dass du zum Amtsarzt möchtest. Erzähle denen, wie es dir geht, denn sonst können sie es nicht wissen. Meiner Erfahrung nach wird man dann fürsorglicher mit dir umgehen.

Alles Gute

@Shamus

Naja, über Aldi und Lidl hört man ja in letzter Zeit nicht viel gutes in den Medien.
Ich habe gehört, dass sie ihre Mitarbeiter ständig unbezahlte Überstundne machen lassen udn sogar überwachen, wie lange jemand auf die toilette geht.

@Jana

Danke für deine Antwort, das wäre echt lieb,wenn du mir per PM weitere Vorteile nennen könntest.
Und wenn der Gang zum Amtsartzt für dich gar nicth so schlimm war, dann kann ich ja diesen Gang vielleicht auch wagen.
Es bringt ja nichts, wenn ich weiter in die Maßnahmen gehe, und dann irgendwann der totale Zusammenbruch kommt.

Hast du denn eine Ausbildung? Wenn ja, welche? Kannst du eine Umschulung machen?
Bewirbst du dich auf 450-Euro-Jobs? Da findet man ja doch eher noch was als bei Vollzeitstellen. Wurdest du nie aufgefordert, eine EU-Rente zu beantragen?
Warst du mal bei einem Anwalt und hast dich beraten lassen, was dir zusteht und was du machen kannst?
Wieso sitzen Obdachlose in Maßnahmen? Das kann ja eigentlich nicht sein, denn Obdachlose beziehen für gewöhnlich keine ALG II-Leistungen. Deswegen nennt man sie ja auch Obdachlose. Weil sie weder ein zu Hause haben, noch arbeiten gehen.

@pumukl

Ich hab ne Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht.
Umschulung käme für mich nicht in Frage, denn auch dort müsste ich mich ja mit anderen TEilnehmern auseinandersetzen die mich womöglich mobben würden.
Ich würde mir einen Arbeitsplatz wünschen an dem ich mit möglichst wenig Menschen zu tun habe, etwas anders kommt bei meiner momentanen psychischen Lage nicht in Frage.
Und doch, in den maßnahemen waren öfters Obdachlose, die in einer Art Notunterkunft übernachteten, und von der Arge trotzdem den Regelsatz bekamen. Trotzdem waren sie obdachlos, diese Notunterkunft war ja nicht ihre Adresse und sie wussten nie ob sie da schlafen könne oder nicht.
anwalt kann ich mir leider nicht leisten, mein Konto ist schon überzogen.

Zitat von Julie80:
Naja, über Aldi und Lidl hört man ja in letzter Zeit nicht viel gutes in den Medien.
Ich habe gehört, dass sie ihre Mitarbeiter ständig unbezahlte Überstundne machen lassen udn sogar überwachen, wie lange jemand auf die toilette geht.

So ein Quatsch. Eine Freundin von mir arbeitet bei Aldi. Sie ist sehr gern dort. Die Arbeit ist zeitweise anstrengend, aber gut bezahlt und man hat sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Voraussetzung ist natürlich immer, dass man auch arbeiten möchte. Das ist klar.

Kann man denn dort auch als sehr zurückhaltender, ruhiger Mensch mit sozialer Phobie arbeiten?
Ich bin nämlich alles andere als redselig und ein sehr ruhiger, zurückhaltender Mensch, der nicht gerade kontaktfreudig ist und angst vor anderen Menschen hat

Redselig und kontaktfreudig musst du nicht sein, musst ja niemand beraten. Du musst z.B. Ware einsortieren und an der Kasse die Waren übers Band ziehen und kassieren. Also viel Kommunikation ist da nicht. Inwieweit du das mit deiner Angst vereinbaren kannst, weiß ich natürlich nicht. Aber es wäre auch zumindest eine gute Konfrontations-Therapie für dich. Und wenn du es nur stundenweise machst. Du musst doch mal raus aus deinem Tief, hast noch bestimmt 40-50 Jahre Leben vor dir. Willst du das weiterhin so verbringen?

Ihr tut so, als würde Aldi jeden nehmen. Das ist längst vorbei. Gut verdienen nur noch die dort, die schon lange dabei sind. Alle Neuen bekommen viel niedrigere Löhne. Aber es gibt sicher von den Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen her schlimmere Arbeitgeber. Aldi bildet aber auch aus und die stellen auch nicht mal einfach so jemanden ein, der elf Jahre arbeitslos ist. Es gibt ja genug Leute, die aus der Branche kommen und frisch ausgebildet sind. Aldi sucht auch eher selten Leute.

Hallo Julie,

ich war auch schon mal bei einer Amtsärztin vom Arbeitsamt und ich hatte auch mächtig Angst davor aber es war nicht schlimm. Kannst du dir nicht jemanden zur Verstärkung mitnehmen? Eine Freundin, Schwester, Mutter oder so? Ich habe das auch so gemacht und es war alles halb so schlimm. Meine Therapeutin hat mir damals bescheinigt dass ich für mindestens 6 Monate nicht arbeitsfähig sein werde und mein Hausarzt hat mich daraufhin krank geschrieben. Das Ganze wurde dann von der Amtsärztin noch bestätigt und ich wurde danach ganz anders behandelt. Mit deutlich mehr Verständnis. Also nur Mut, wenn sie dich nicht hinschicken dann bitte doch einfach von dir aus darum. Es kann nur helfen und besser werden. Du schaffst das

Vielleicht auf 450 Euro .....das einzigste was ich in solchen Läden machen würde ,wäre Ware zu platzieren....

An der Kasse würde ich irre werden und es wahrscheinlich nur unter Medikamenten aushalten....der Ton des Scanners würde mich in meinen trãumen verfolgen

Wenn man 11 Jahre arbeitslos ist und pyschische Störungen hat ...sollte erstmal klein anfangen und dann langsam die Stundenzahl steigern...

..ja, erst zum Amtsarzt und danach einen Minijob suchen (in möglichst menschenfreier Atmosphäre).
Sponsor-Mitgliedschaft

Warum hast du eigentlich deinen 1 Euro job nicht geschafft ?

Nimmst du Medikamente gegen deine starken Depressionen ?

Warum hast du dir denn nicht schon eher einen Termin beim amtsarzt machen lassen ?


Hallo Julie,

soweit ich weiß, wird man zum Amtsarzt erst geschickt, wenn man schon längere Zeit von einem normalen Arzt krank geschrieben war. Ich würde an deiner Stelle erstmal zum Hausarzt gehen und ihm deine Lage erklären. Er wird dich mit Sicherheit aufgrund psychischer Probleme erstmal krank schreiben. Und wenn du eine soziale Phobie hast (wie ich auch), such dir einen Therapeuten und begib dich in Behandlung. Solange du in Therapie bist, und der Hausarzt dich krank schreibt, hast du vorerst Ruhe vor der Arge.
Beim Amtsarzt habe ich auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich war zweimal dort, wurde allerdings vom Arbeitgeber geschickt (bin im Öffentlichen Dienst, das ist es üblich dass man 6 Wochen Krankschreibung hin muss, und nach einige Wochen wieder), das hat jeweils höchstens 5 Minuten gedauert, es wurden ein paar Fragen bezüglich der Situation und des Befindens gestellt und das wars.

@Peppermint

Ich habe den Ein Euro Job nicht mehr gemacht, weil ich auch dort massiv gemobbt und als hässliche Alte bezeichnet wurde, da konnte ihc einfach nicht mehr und hatte den totalen Zusammenbruch, mein ganzer Körper, meine ganze Seele hat sich dagegen gewehrt, da noch länger hinzugehen.
Medikamente nehme ich keine, möchte ich wegen der Nebenwirkungen auch vermeiden(ich habe gehört, dass man von den Medis zunehmen könnte)

@Schlaflose

Bist du denn in einer Therapie? Und was genau wir ddenn dort gemacht?
Meine Hausärtztin hat leider kein VErständnis, als ich der von meine Problemen erzählte, sagte sie nur, Ich frage mich, warum Arbeitslose immer so faul sein und sich vor jeder Arbeitsgelegenheit drücken müssen;
und seitdem habe ich Angst zu einem anderen Artz zu gehen, weil es mir ja da wieder genauso ergehen könnte. Ich bin nicht faul, ich bin nervlich am ENde, und ich finde es schade, dass man mir da FAulheit unterstellt.

@Jana

Danke, hast du vieleicht einen Tipp für mich, was für Minijobs es gibt, bei denen man möglichst wenig mit anderen Menschen zu tun hat? Am allerliebsten wäre mir ein Job, bei dem ich überhaupt nicht mit anderen Menschen in Berührung komme, den ich ganz alleine machen kann.

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