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Hi, ich entwickle immer größere Angst vor Menschen. Und zwar habe ich Angst vor lauten Menschen, die offensiv sind, angreifen, auch körperliche Gewalt, die mobben oder sich einfach nur lustig machen. Kurz gesagt ich ziehe mich immer mehr zurück aus Angst angegriffen zu werden, es reicht schon wenn man mich fertigmachen will oder nicht akzeptiert dass ich durch Krankheit nicht arbeiten kann. Habe es schon so schwer genug im Leben, sowohl psychisch als auch heftige chronische Schmerzen, aber jetzt kommt wieder mehr die Angst vor den Menschen hoch. Habe jahrelang gedcht ich habe Soziale Phobie aber es ist mehr die Angst dass man mich schuppst oder angreift oder es mir noch schwerer macht. Am liebsten würde ich garnicht mehr raus. Es stresst mich auch, wenn ich bei Ärzten bin und dort Angst vor der Untersuchung habe, aber daran stresst mich der Mensch der mich bewertet. In der Kindheit hatte ich Angst vor Rowdies, Mobbern, Bullys, habe mich oft als Opfer gesehen, weil ich so schüchtern war und die Leute Spaß hatten mir das Leben schwer zu machen. Was kann ich heute als Erwachsene tun, damit ich Menschen wieder vertrauen kann? Gibt es überhaupt noch liebe brave nette Menschen? Ich sehe alle als Feinde. Kann nicht vertrauen. Habe zu große Angst dass man mich wieder ärgern möchte. Alle geben nur an sind oberflächlich oder duellieren sich, immer diese Vergleiche, nur noch Bewertungen. Möchte nicht misanthropisch werden. Ich denke oft dran dass ich nie mehr Freunde finden kann, weil alle schlecht sind. Und sie sind laut, drängen sich auf, sind gefährlich. Ich möchte wieder mutig sein und offen auf Menschen zugehen. Bin ich krank oder die Gesellschaft?

26.05.2024 17:22 • 02.07.2024 x 3 #1


45 Antworten ↓


Zitat von pinanina:
Gibt es überhaupt noch liebe brave nette Menschen?

Ich habe in meinen 62 Lebensjahren eigentlich nur solche kennengelernt. Ich bewege mich halt nicht in Kreisen, wo es laute und böse Rowdies und Mobber gibt. Man kann dem aktiv entgehen. Ich mache immer einen großen Bogen um Menschenmengen und um Gegenden, wo es solche Typen gibt.

A


Angst vor lauten Menschen Mobbern und bösen Absichten

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Bei Sozialphobie handelt es sich meistens um das Problem, dass man von seinen Mitmenschen das Schlimmste erwartet oder man selbst etwas macht, dass dann solch Verhalten auslösen könnte. Dass sie einen verurteilen oder nicht ernst nehmen oder sich eben über einen lustig machen.

Was du dagegen tun kannst?
An Orte gehen, wo du weißt, dass Menschen nett sind: z.B. Apotheke.
Immer wieder raus gehen und Kontakt aufsuchen. Immer wieder die Erfahrung machen, dass Menschen auch nett sein können.

Deine Angst kommt von schlechten Erlebnissen. Nichts desto trotz, sind nicht alle Menschen daran schuld.
Auf deine Frage würde ich also auf ein beides antworten.
Es gibt die schwarzen Schafe in der Gesellschaft, die sich einfach prügeln wollen und es gibt aber auch Menschen wie dich, die ein ungesundes Maß an Vorsicht an den Tag leben und sich dadurch selbst in ihrem alltäglichen Leben einschränken. Wo du sagst, dass du nicht raus gehen willst.
Also kannst du es wohl noch. Irgendwann kann es aber passieren, dass du es dann nicht mehr kannst.

Wenn du noch keine Therapie machst, wäre es vielleicht klug eine zu beginnen.

Zitat von Schlaflose:
Ich habe in meinen 62 Lebensjahren eigentlich nur solche kennengelernt.

Seitdem ich aus der Schule raus bin, kann ich dem zustimmen.
Nichts desto trotz hat mich meine Schulzeit so sehr verstört, dass ich auch jetzt noch das Gefühl habe an Herzklopfen zu sterben, wenn ich z.B. ein Rezept in der Apotheke abholen möchte.
Ich bin extrem froh, dass sie mich da kennen und meine Problematik und seeeeehr viel Geduld mit mir haben. Teilweise vergesse ich durch die Angst selbst einfache Abläufe wie Rezept abholen und stehe dann manchmal total sinnfrei vor der Person rum, klammer mich an das Rezept, bis sie mir mal sagt, dass ich ihr das auch geben muss.

Dein Text läßt vermuten, daß Du sehr viele, sehr negative Erfahrungen mit Menschen gemacht hast. Kein Wunder, daß man dann das Vertrauen verliert.
Und tatsächlich wird der Wind immer rauer und der Umgang läßt zu wünschen übrig.

Wo kann man sich geborgen fühlen in seiner Verletzlichkeit und seiner Angst?

Nach meiner Erfahrung gibt es die von Dir erwähnten lieben, braven und netten Menschen immer noch. Bei ihnen kann man Vertrauen entwicklen und sich unbedroht fühlen.

Dazu muß man offen bleiben und diesen Menschen auch eine Chance geben, ins eigenen Leben zu treten.

Wie kommt man zu Vertrauen?
Indem man es riskiert, trotz allem Wenn und Aber.

Einen anderen Weg kenne ich nicht.

Das kann ich mir doch nicht aussuchen wenn ich auf der Straße bin. Freunde habe ich nicht, aber hier sind viele Ausländer Banden wie die Nachbarn alle erzählen. Kenne mich noch nicht aus, aber will nicht schlecht behandelt werden, treffe fast nur auf böse Leute die mir schaden wollen. Meine lieben Freunde von damals habe ich nicht mehr. In der Apotheke oder beim Arzt finde ich ja keine Freunde. Auch im Internet wurde ich schon gemobbt. Oder als Kind geschuppst. Möchte nicht immer in Angst leben. Wenn ich eine Therapie mache, ändert das ja nicht die Menschen draußen. Die müssen sich an Regeln halten, mache ich doch auch.

Zitat von pinanina:
Wenn ich eine Therapie mache, ändert das ja nicht die Menschen draußen. Die müssen sich an Regeln halten, mache ich doch auch.

Du kannst aber in ein anderes Umfeld ziehen, wo es solche Leute, die du oben beschrieben hast, nicht gibt.

Zitat von Krylla:
Seitdem ich aus der Schule raus bin, kann ich dem zustimmen.

Bei mir war es in der Schule auch kein Problem, obwohl ich auch eine soziale Phobie/ÄVPS habe.

Zitat von Schlaflose:
Bei mir war es in der Schule auch kein Problem, obwohl ich auch eine soziale Phobie/ÄVPS habe.

Dann freue ich mich für dich sehr darüber. Das ist echt toll.
Aber leider funktioniert das nicht bei allen so und selbst Jahre später denkt man noch an die Menschen, die einen das Leben zur Hölle gemacht haben.
Dennoch ist natürlich das Ziel, dass man irgendwann nicht mehr an sie denken muss durch diese Ängste und damit abschließen kann.

Zitat von pinanina:
Das kann ich mir doch nicht aussuchen wenn ich auf der Straße bin. Freunde habe ich nicht, aber hier sind viele Ausländer Banden wie die Nachbarn alle erzählen. Kenne mich noch nicht aus, aber will nicht schlecht behandelt werden, treffe fast nur auf böse Leute die mir schaden wollen. Meine lieben Freunde von ...

Liebe pinanina,
die Leute auf der Straße sind immer dieselben. Aber: an einem Tag trifft man nur auf unangenehme und fühlt sich deshalb schlecht, und an einem anderen Tag trifft man lauter freundliche, zugewandte und hilfsbereite Menschen. Wie kommt das? Ich glaube, die meisten sind gut. Leider können einem wenige die Laune verderben. Halte dich an die guten, sie wollen dich ja auch . . .
Liebe Grüße

Zitat von pinanina:
aber hier sind viele Ausländer Banden wie die Nachbarn alle erzählen.

Wie die Nachbarn erzählen?
Und hast du denn kontrolliert, ob es stimmt, was die Nachbarn da sagen?
Die Medien ziehen auch gerne mal den schlimmsten Mist auf mit Ausländern.
Würde ich das glauben und auf alle Ausländer in meiner Umgebung hauen, nur weil sie zu dieser Bande oder dem Land oder so gehören könnten, hätte ich niemals während meiner Berufsausbildung erlebt, dass (wahrscheinlich) die meisten Ausländer gerade die sind, die dich am besten in deiner Miesere verstehen. Die wissen nämlich ganz genau, wie es ist geflüchtet zu sein. Zwei Jahre in der Berufsschule war ich die einzige Deutsche in der Klasse und ich habe mich in meiner gesamten Schulzeit noch nie so angenommen und willkommen gefühlt.


Zitat von pinanina:
Wenn ich eine Therapie mache, ändert das ja nicht die Menschen draußen.

Die wirst du auch nicht ändern.
Bei der Therapie geht es darum, dass du merkst, dass du dem Großteil der Menschen so ziemlich pups egal bist. Die wollen genauso wenig mit dir zu tun haben, wie du mit ihnen.
Aber dein Kopf ist so gepolt, dass es denkt, dass sie dich alle fressen wollen. Das ist eine reale Angst. Das ist auch nichts, was man verstecken muss.
Aber es ist etwas, für das man sich Hilfe suchen sollte.

Mir fällt auf dass die menschen generell viel toxischer geworden sind, auch in Foren, bei Spieleplattformen, selbst bei Youtube Kommentaren. Fühle mich nicht passend, würde mich lieber verstecken bevor die mich mobben. War sogar auf dem Gymnasium, da waren auch Bullys. Ich würde mich ja gerne an die guten Leute halten aber die meisten sind einfach gemein zu mir. Habe auch keinen Rückhalt. Viele lästern heutzutage.

Zu den Ausländern: Das sagen die Statistiken bei der Polizei. Das stimmt was die Nachbarn erzählen, wir haben hier ein großer Problem mit denen. Das war aber vorher bei mir auch schon so, dass ich mich unsicher gefühlt habe obwohl da weniger kriminelle Ausländer waren. Bin neu in der Gegend hier. In der Schule wurden oft die anderen Ausländer und wir Deutsche von den Moslems gemobbt. Das war das problem. Da waren Spanier und Griechen meine besten Freunde, aber auch die haben sich drüber beschwet.

Aber es geht allgemein darum dass die Menschen immer ruppiger werden und ich da zu emotional bin, weil ich mich nicht streiten will oder immer Angst habe, dass die was von mir wollen oder antun. Darum geht es jetzt garnicht sondern dass viele sofort frech und aggressiv sind. Auch beim Autofahren merke ich das. Ich trau mir nicht mehr zu meine Meinung zu sagen weil ich Ahst habe verprügelt zu werden. Deswegen bin ich sozial phobisch geworden. Ich halte mich zurück damit bloß keiner mich auch nur verbal attackiert.

Vom Internet würde ich mich fern halten, wenn du es nicht aushältst.
Lies keine Kommentare bei YouTube und halte dich auf Seiten auf, wo du weißt, dass human miteinander gesprochen wird.
Das Internet kann auch den Blick auf die Wirklichkeit in der Hinsicht ziemlich verzerren.

Und meine Antwort bleibt dennoch, auch wenn es vielleicht für dich wirkt, als würdest du nun bestraft werden, obwohl die anderen doch das Problem sind: Therapie.
Sie wird dir helfen zu merken, dass die meisten nicht einen Gedanken für einen haben; Statistiken gruselig und wahr sein können, aber du sicher bist, wenn du dich von den gefährlichen Ecken fern hältst und es baut dein Selbstbewusstsein auf.
Die Welt wird sich leider nicht für einen ändern, aber man kann lernen mit der Welt neu umzugehen, auch ohne sich dabei in Angst zu verlieren.

Zitat von Krylla:
Zwei Jahre in der Berufsschule war ich die einzige Deutsche in der Klasse und ich habe mich in meiner gesamten Schulzeit noch nie so angenommen und willkommen gefühlt.

Ich war von der 3. Klasse bis zum Abitur die einzige Ausländerin und deswegen für die anderen immer wegen meiner Vergangenheit sehr interessant Ich wurde bewundert, dass ich innerhalb von ein paar Monaten perfekt Deutsch gelernt habe und immer gut war, vor allem in den Fremdsprachen.

Zitat von Schlaflose:
Ich war von der 3. Klasse bis zum Abitur die einzige Ausländerin und deswegen für die anderen immer wegen meiner Vergangenheit sehr interessant Ich wurde bewundert, dass ich innerhalb von ein paar Monaten perfekt Deutsch gelernt habe und immer gut war, vor allem in den Fremdsprachen.

Das ist doch schön. Obwohl es sicherlich auch für dich nicht nur die netten Menschen gab.

Ich hatte vorher nie näher was mit Ausländern zu tun. Selbst wenn sie in meiner Klasse waren, dann waren sie Bekannte und man hat nie wirklich was miteinander gemacht. Und mit Flüchtlingen hatte ich gar nie was am Hut.
Diese zwei Jahre in der Berufsschule haben mir wirklich extrem bei meiner Sozialphobie geholfen. Ich wusste bis dato nicht, dass man mit Einschränkungen dennoch so herzlich von normalen Menschen aufgenommen werden kann.
Es war einfach wunderbar zu erleben, dass ich dennoch eine Ergänzung und Hilfe sein kann.
Ich konnte gut Deutsch und habe alles ordentlich mitgeschrieben und sie haben mir bei meinen kleinen Problemen geholfen, wenn ich was nicht konnte oder unsicher war.
Von meinen bisherigen deutschen Mitschülern habe ich das leider nie erleben dürfen. Was ist sehr traurig finde.

Nun habe ich also weniger Angst vor Menschen aus dem Ausland, aber bei Deutschen kippe ich immernoch fast um.

ja mit dem internet ist so eine sache, jeder will sich da behaupten, redet am thema vorbei, will nur auf sich gucken ohne auf das thema einzugehen. dieses angeben oder thema an sich reissen, das kennt man ja leider oft. das nervt mich auch. aber draußen kommt dann noch das körperliche dazu. Da denke ich mir immer, bloß nicht auffallen, sonst sehen die deine Probleme. laufe dann lieber nur im Hoodie rum mit kaputze, oder zische schnell in die Läden rein und raus. Bei uns schimpfen die braven Ausländer sogar auf die Moslems. Das ist hier das Problem, diese sind nunmal sehr laut und aggressiv. Oder wollen sich behaupten mit Waffen, Autos, oder deren Männlichkeit. Kenne ich von Deutschen oder Westlichen Europäern nicht. Habe mir schon überlegt ob ich meine alten Freunde mal wieder anrufe, durch sie habe ich spanisch gelernt. Tut aber nix an der Sache, das sich ja auch alleine klarkommen muss. Fühle mich oft schlecht weil ich wieder ausgelacht werde. Oder weil sie mich wegschuppsen. Ich habe den Glaube an die menschen verloren, und kenne es eigentlich nur so dass die meisten böse zu mir sind. Nicht nur im Netz, sondern die meckern viel oder lachen mich aus. Weil ich halt auch behindert bin. Kann mich da nicht wehren weil ich alleine bin. Mir fehlt der Rückhalt. Würde gerne Freunde haben mit denen ich endlich wieder intellektuell reden kann oder Weltbildern austauschen kann, ganz brav und entspannt, ohne Angst vor der Welt draußen haben zu müssen. Aber wir driften ab, es nicht nicht um Nationen. Bin selbst nicht deutsch.

Zitat von Krylla:
Obwohl es sicherlich auch für dich nicht nur die netten Menschen gab.

Das stimmt, aber wenn mir einer blöd kam (z.B. Bemerkungen zu meinem Übergewicht) den habe ich abserviert Und ansonsten habe ich mich von Leuten, die ich nicht leiden konnte, einfach ferngehalten. Man muss ja nicht mit allen befreundet sein.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von pinanina:
Weil ich halt auch behindert bin.

Achso? Entschuldige, wenn ich jetzt vielleicht etwas unhöflich klinge.
Mir ist neu, dass ich mich nicht wehren darf, weil ich behindert bin.
Und ehrlich gesagt finde ich es auch nicht gut, dass du es als etwas negatives darstellst.
Aber danke, dass du mich an meinen liebsten Satz erinnert hast, den ich mir direkt als neues Motto hier einstelle: Ich bin nicht behindert, ich werde behindert.

Zitat von Schlaflose:
Man muss ja nicht mit allen befreundet sein.

Das musste ich erst einmal lernen.
Mein ganzes Leben wollte ich nur dazu gehören und rein passen und nicht anecken.
Ich bin richtig stolz auf mich, wenn ich jetzt wenigstens mal dran denke jemanden meinen Ellenbogen in die Seite zu rammen (was ich auch beim Denken belassen werde, aber vorher bin ich eben einfach in Schockstarre gefallen, wenn man mich doof angemacht hat),

du bist nicht unhöflich, du hast dir nur meine aussage verdreht, weiß nicht ob mit absicht oder nicht.
die mobber machen mich halt fertig weil ich behindert bin, deswegen finde ich das negativ.
wahrscheinlich hast du das nicht verstanden, es sei dir verziehen.
ändert aber nix an der tatsche dass ich den leuten lieber aus dem weg gehe weil sie mich dann fertig machen.
dazu kommt die angst vor gewalt. egal von wem. habe das gefühl es knallt heute schneller als früher.
nur weil man nicht der norm entspricht. bitte nicht vom thema abkommen ihr beiden.

A


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