Hallo liebe Gemeinde,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 28 Jahre alt und hatte mit 18 zum ersten mal so eine Angstsituation. Ich habe in der Schule immer Referate gehalten. Ich war zwar nervös aber es ging. In der 13. Klasse war es dann wieder soweit, ich sollte einen kleinen Vortrag vor der Klasse halten. Schon vor dem Referat stelle ich damals ungewohnt hohe Nervosität bei mir fest die ich damals in dem Maße überhaupt nicht kannte. Ich wunderte mich, aber dachte mir das vergeht schon wieder. Als es dann soeweit war, war ich sogar noch halbwegs guter Dinge, trat vor die Klasse und legt mir noch einen witzigen Spruch zurecht den ich sagen wollte. Von mir kam dann noch genau ein einziger Satz und dann wars aus. Als ob mir einer den Teppich unter den Füßen weg zieht. Meine Stimme versagte komplett, ich hatte plötzlich den Eindruck als würde mein Sichtfeld kleiner werden, mir wurde schummrig vor den Augen und mein Herz pochte als ob ich gerade einen Fernsehturm die Treppe hochgelaufen wäre. Ich glaub ich wäre in der Situation nicht mehr in dere Lage gewesen meinen Namen zu sagen. Ich konnte mich dann nur noch retten in dem ich mit zitternder Stimme sagte ich hätte etwas am Platz vergessen, etwas aus meiner Tasche zog und mit zitternder Stimme die paar Stichwörter auf meinem Spickzettel vorlaß.
Das schlimme ist seit dem für mich, daß ich mir in solch Situationen nicht mehr vertraue. Es gibt auch andere Situationen in denen ich nervös bin, aber bei denen weiß ich das klappt schon irgendwie. Bei Vorträgen ist dieses Vertrauen jedoch nicht da. Ich konnte ne weile damit ganz gut Leben bis im Rahmen des Studiums wieder Klassenatmosphäre und Referate anfielen. Ich entschloss mich dann zu einer Vehaltenstherapie. Währendessen mußte ich eine Reihe fieser Übungen machen, wildefremde Leute auf der Straße nach Sex-Shops Fragen, wild im Biergraten rumschreien, sogar in einer Karaoke Bar nen Schlager singen. Meinen Selbstbewußtsein hat das sehr geholfen, meine Angst vor Vorträgen und Klassenatmosphäre ist jedoch geblieben. Zu Beginn der Therapie war ich zwar noch gute Dinge die Vorträge zu halten, jedoch der Tag und die Nacht vor dem Vortrag war die Hölle. Das ging soweit, daß ich bei mir zu Hause in der Küche (einer absolut ungefährlichen Umgebung) saß, mein Herz raßte und ich nach Luft keuchte als wäre ich grade um mein Leben gerannt. Daß wollte auch einfach nicht aufhören. Selbst ohne die Angst wäre schon allein der physische Schmerz für mich ausreichend gewesen um zum Arzt zu gehen. An dem Tag hab ich mir dann verspochen NIE WIEDER einen Vortrag zu halten und mich auch NIE WIEDER mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Professoren habe ich von meinem Problem erzählt und sie ließen mich zum Glück passieren, auch wenn das ganze recht unangenehm war. Seit zwei Monaten ist das Studium nun vorbei und seit einem Monat Arbeite ich. Und es ist wohl kaum schwer zu erahnen, was mir mein Vorgesetzter vor kurzem in Aussicht gestellt hat .... richtig ... Vorträge halten. Halten werde ich die sicher nicht, auch wenn ich dann gehen muß. Ich seh mein Problem seitdem als eine gesellschaftlich anerkannte Krankheit. Der eine hat Fußpilz, der andere hat Allergien und ich kann halt nicht vor Menschen in Klassenzimmerählichen Räumen sprechen. Wenn ich das den Leuten versuche beizubringen war die Reaktion bisher zwar immer etwas mißtrauisch aber verständnisvoll. Ich hoffe das bleibt auch in der Arbeitswelt so. Es ist ein Arrangement mit dem ich leben kann, jedoch ein Unwohlsein begleitet mich trotzdem.
Ich wünsch Euch ein schönes Wochenende.
Euer Erdmaennchen
ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 28 Jahre alt und hatte mit 18 zum ersten mal so eine Angstsituation. Ich habe in der Schule immer Referate gehalten. Ich war zwar nervös aber es ging. In der 13. Klasse war es dann wieder soweit, ich sollte einen kleinen Vortrag vor der Klasse halten. Schon vor dem Referat stelle ich damals ungewohnt hohe Nervosität bei mir fest die ich damals in dem Maße überhaupt nicht kannte. Ich wunderte mich, aber dachte mir das vergeht schon wieder. Als es dann soeweit war, war ich sogar noch halbwegs guter Dinge, trat vor die Klasse und legt mir noch einen witzigen Spruch zurecht den ich sagen wollte. Von mir kam dann noch genau ein einziger Satz und dann wars aus. Als ob mir einer den Teppich unter den Füßen weg zieht. Meine Stimme versagte komplett, ich hatte plötzlich den Eindruck als würde mein Sichtfeld kleiner werden, mir wurde schummrig vor den Augen und mein Herz pochte als ob ich gerade einen Fernsehturm die Treppe hochgelaufen wäre. Ich glaub ich wäre in der Situation nicht mehr in dere Lage gewesen meinen Namen zu sagen. Ich konnte mich dann nur noch retten in dem ich mit zitternder Stimme sagte ich hätte etwas am Platz vergessen, etwas aus meiner Tasche zog und mit zitternder Stimme die paar Stichwörter auf meinem Spickzettel vorlaß.
Das schlimme ist seit dem für mich, daß ich mir in solch Situationen nicht mehr vertraue. Es gibt auch andere Situationen in denen ich nervös bin, aber bei denen weiß ich das klappt schon irgendwie. Bei Vorträgen ist dieses Vertrauen jedoch nicht da. Ich konnte ne weile damit ganz gut Leben bis im Rahmen des Studiums wieder Klassenatmosphäre und Referate anfielen. Ich entschloss mich dann zu einer Vehaltenstherapie. Währendessen mußte ich eine Reihe fieser Übungen machen, wildefremde Leute auf der Straße nach Sex-Shops Fragen, wild im Biergraten rumschreien, sogar in einer Karaoke Bar nen Schlager singen. Meinen Selbstbewußtsein hat das sehr geholfen, meine Angst vor Vorträgen und Klassenatmosphäre ist jedoch geblieben. Zu Beginn der Therapie war ich zwar noch gute Dinge die Vorträge zu halten, jedoch der Tag und die Nacht vor dem Vortrag war die Hölle. Das ging soweit, daß ich bei mir zu Hause in der Küche (einer absolut ungefährlichen Umgebung) saß, mein Herz raßte und ich nach Luft keuchte als wäre ich grade um mein Leben gerannt. Daß wollte auch einfach nicht aufhören. Selbst ohne die Angst wäre schon allein der physische Schmerz für mich ausreichend gewesen um zum Arzt zu gehen. An dem Tag hab ich mir dann verspochen NIE WIEDER einen Vortrag zu halten und mich auch NIE WIEDER mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Professoren habe ich von meinem Problem erzählt und sie ließen mich zum Glück passieren, auch wenn das ganze recht unangenehm war. Seit zwei Monaten ist das Studium nun vorbei und seit einem Monat Arbeite ich. Und es ist wohl kaum schwer zu erahnen, was mir mein Vorgesetzter vor kurzem in Aussicht gestellt hat .... richtig ... Vorträge halten. Halten werde ich die sicher nicht, auch wenn ich dann gehen muß. Ich seh mein Problem seitdem als eine gesellschaftlich anerkannte Krankheit. Der eine hat Fußpilz, der andere hat Allergien und ich kann halt nicht vor Menschen in Klassenzimmerählichen Räumen sprechen. Wenn ich das den Leuten versuche beizubringen war die Reaktion bisher zwar immer etwas mißtrauisch aber verständnisvoll. Ich hoffe das bleibt auch in der Arbeitswelt so. Es ist ein Arrangement mit dem ich leben kann, jedoch ein Unwohlsein begleitet mich trotzdem.
Ich wünsch Euch ein schönes Wochenende.
Euer Erdmaennchen
12.05.2007 16:58 • • 04.07.2007 #1
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