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@moo klingt nicht richtig. Die Gerüche sind ja da und andere riechen sie auch. Einige triggern aber uns oder lösen Angst aus.
Das einzige was ich weiß ist, dass einiges mit meiner Vergangenheit zutun hat. Schlimme Erfahrungen.
Zudem werden viele Gerüche als unangenehm empfunden. Lieber gar keine Gerüche....geht nur nicht.
Manche Gerüche sind einfach nur unangenehm, andere triggern,lösen Ängste aus und Flashback....

Zitat von Liara:
Manche Gerüche sind einfach nur unangenehm, andere triggern,lösen Ängste aus und Flashback.

Kannst Du Beispiele nennen? Welche sind z. B. unangenehm, welche triggern?

A


Angst vor Gerüchen

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@moo könnte ich aber die Liste wäre lang.
Es kann auch ein natürlicher Geruch sein, der zumindest Angst auslöst wenn der stark ist und dauerhaft da.
Mich stört diese Angst total und belastet sehr.
Ich thematisiere das, weil ich davon weg möchte. Mit meiner Thera usw arbeite ich auch dran.
Wenn eine Angst freigeschaltet wird dann geht das innerhalb von Sekunden zb auch durch Internet lesen,Kindheit,Reaktion auf etwas wenn man eh sensibel ist usw aber die Verknüpfung im Hirn wieder los zu werden kann lange dauern.
Es ist anstrengend.

@Liara Vielleicht hilft es Dir, mal in Ruhe zu betrachten, was den Geruch eigentlich ist.

Wie Du selber schmerzhaft erlebst, ist Geruch bereits eine persönliche Kreation. Geruch ist nicht unabhängig von jenem, der ihn riecht. Man kann zwar über Geruch sprechen, aber erleben (also: ihn mit Leben füllen) tut ihn jeder für sich.

Das liest sich vielleicht banal, sollte aber bei genauer Draufsicht einiges an Erkenntnis zutage fördern:

1. Der Geruch ist nicht für sich (objektiv).
2. Der Geruch findet im Erleber desselben statt.
3. Die (Für-)Wahr-Nehmung des Geruches ist ein Produkt des menschlichen Geistes (= geistige Gestaltung).
4. Mit der Objektivierung (Gestaltung) des Geruches findet eine Dualisierung statt: Hier bin ich, dort ist der Geruch.
5. Diese Dualität erschafft das Potenzial für das Empfinden einer Bedrohung.

Diese fünfstufige Entwicklung (eigentlich: Verwicklung) kannst Du auf alle fünf Sinneskontakte anwenden:

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten (Berührung)

Darüber hinaus gilt dies - und das ist m. E. gerade für Dich sehr relevant - auch für wiederkehrende Gedanken. Denn was sind denn Gedanken eigentlich? Es sind lediglich Erinnerungen von Sinneskontakten (und ggfs. den Schlussfolgerungen aus deren Wahrnehmungen).

Wenn wir uns unser Alltagserleben anschauen, bestehen wir eigentlich lediglich aus diesen Sinneskontakten, Wahrnehmungen, Gestaltungen und den daraus resultierenden Bewusstseinsempfindungen (ich bin).

Wenn wir also Angst vor etwas haben, sind wir eigentlich nicht Opfer der Angst sondern wir sind die Angst selber! Wir verwandeln uns quasi in Angst, weil die jeweiligen Komponenten dafür (s. o.) vorhanden sind.

Um das zu verändern müssen wir erstmal erkennen, wo der Fehler liegt.

Zitat von moo:
Wie Du selber schmerzhaft erlebst, ist Geruch bereits eine persönliche Kreation.

Das ist sie @moo, aber ich weiß nicht inwieweit @Liara mit RG in Berührung gekommen ist und ihr einige nicht wenige Gerüche einprogrammiert worden sind, das müsste ihre Therapeutin mit ihr besprochen haben.


Zitat von moo:
1. Der Geruch ist nicht für sich (objektiv).
2. Der Geruch findet im Erleber desselben statt.


Und so kann sie wenn sie getriggert wird und in einen Flashbacks rutscht, dann ist sie so gut wie unfähig, auf den Geruch zu reagieren oder erst, wenn der Flashbacks vorüber ist.

Zitat von Liara:
könnte ich aber die Liste wäre lang.
Es kann auch ein natürlicher Geruch sein, der zumindest Angst auslöst wenn der stark ist und dauerhaft da.

Aber @Liara, trotzdem könntest du eine Liste erstellen, von all den anderen Gerüchen, mit denen du konfrontiert wirst.
Irgendwo muss man anfangen, wenn man eine Veränderung einleiten will.

Hast du keinen Beschützer, der dich da im innen unterstützt oder warnt..
Vielleicht wäre das das erste was man mit der Therapäutin tun sollte.

Zitat von Idefix13:
Aber trotzdem könntest du eine Liste erstellen, von all den anderen Gerüchen, mit denen du konfrontiert wirst.
Irgendwo muss man anfangen, wenn man eine Veränderung einleiten will.

Das finde ich eine gute Idee. Wenn ich zu jedem Geruch aufschreibe, vor was ich dabei jeweils konkret Angst habe, könnte ich mich in einer ruhigen Minute hinsetzen und überlegen, inwieweit die Ängste jeweils überhaupt in echt zutreffend sein könnten oder eben auch nicht bei diesem oder jenem Geruch.

Ich denke, da findet man recht schnell heraus, welche Gerüche tatsächlich nur an etwas Schlimmes erinnern, was alleine durch den Geruch aber heute nicht ausgelöst wird. So könnte man zwischen schlimmer Erinnerung und tatsächlicher Gefahr (Gasgeruch zum Beispiel) unterscheiden.

Zitat von Idefix13:
Das ist sie @moo, aber ich weiß nicht inwieweit @Liara mit RG in Berührung gekommen ist und ihr einige nicht wenige Gerüche ...

Noch nicht. Daran arbeiten wir noch. Vor allem am inneren sicheren Orten für die Innenanteile, die besonders Angst haben. Ich bin erst am Anfang und die Integration fängt an. Das Abspalten funktioniert nicht mehr...was eh nur zum Überlebensmodus gehörte. Jetzt kommt alles hoch...alte Ängste und andere Gefühle. Das ist gut aber heftig.
Durch weitere Traumaerfahrung ist es so viel geworden. 40 Jahre Trauma erfahrung. Ängste waren immer mal da aber es war alles klein da verborgen. Ich habe ja die Dissoziative Identitätsstörung.
Selbst die Einsamkeit triggert und ist bedrohlich.
Eine Zeitlang war sogar eine Umarmung massiv bedrohlich aber die Sehnsucht danach groß. Für einige Anteile ist sie noch immer bedrohlich.
Aufgrund der schlechten Erfahrungen und dann auch noch Medikamente und Entzug wo mein Körper total krank wurde, ist so viel bedrohlich.
Noch schaffe ich es mich mich oder Anteile selbst zu beruhigen. Das lerne ich mit der Zeit. Ich fühle mich manchmal wie ein kleines Kind, dass mit schweren Trauma alleine gelassen wurde in einer Wohnung und nun alleine klar kommen muss. Ich muss erst wachsen und viele neue,gute Erfahrungen machen.
Leben lernen und nicht überleben müssen.

Zitat: Und so kann sie wenn sie getriggert wird und in einen Flashbacks rutscht, dann ist sie so gut wie unfähig, auf den Geruch zu reagieren oder erst, wenn der Flashbacks vorüber ist.

So ist es. Und wenn das ein Innenkind ist....tief in der Vergangenheit oder in einer negativen Erfahrung dann geht nichts ohne Hilfe von außen.
Inzwischen schaffen wir es aber uns Hilfe zu suchen und über die Ängste zu sprechen. Das ging früher nicht.

Zitat von Liara:
Ich fühle mich manchmal wie ein kleines Kind, dass mit schweren Trauma alleine gelassen wurde in einer Wohnung und nun alleine klar kommen muss. Ich muss erst wachsen und viele neue, gute Erfahrungen machen.


@Liara Das kenne ich so gut. Dein nächster Satz bringt es so wunderbar auf den Punkt, danke dafür:

Zitat von Liara:
Leben lernen und nicht überleben müssen.

Zitat von Liara:
Das Abspalten funktioniert nicht mehr...

Nun das sollte es auch nicht, wie du es ja hier bestätigst:
Zitat von Liara:
was eh nur zum Überlebensmodus gehörte.


Zitat von Liara:
Jetzt kommt alles hoch...alte Ängste und andere Gefühle. Das ist gut aber heftig.

Ob das gut ist, das obliegt wohl eher demjenigen der vorbereitet ist. Was man aber aus deinen Zeilen leider entnimmt ist, dass noch vieles im Aufbau ist und du Regelrecht von deinen damaligen Erlebnissen überrollt wirst.
Gerade wenn sie als Flashbacks auftreten.
Da sollte die Therapeutin schnellstens Abhilfe schaffen.

Zitat von Liara:
Selbst die Einsamkeit triggert und ist bedrohlich.

Viele 'Viele-Menschen' haben deshalb Hunde oder Katzen, damit jene Einsamkeit nicht weiter bedrohlich wirken kann, auch Vögel sind da gut, aber Vorsicht bei geöffneten Fenstern, ihr Drang nach Freiheit ist weiterhin groß.
Zitat von Liara:
Eine Zeitlang war sogar eine Umarmung massiv bedrohlich


Massiv bedrohlich ist und war es bei uns nicht, aber es ist unangenehm bis abscheulich und ehrlich warum es so ist, ist nicht wirklich klar. Aber es ist so und alle anderen haben dies zu akzeptieren.

Hatten auch eine Desensibilisierung, weil die Physio uns ja anlangen muss, Lymphdrainage usw. Und 'anlangen' viel auch unter die Rubrik 'Umarmungen'

Und doch gibt es Momente, wie bei dir
Zitat von Liara:
eine Umarmung ... aber die Sehnsucht danach groß.


Zitat von Liara:
Ich fühle mich manchmal wie ein kleines Kind, dass mit schweren Trauma alleine gelassen wurde in einer Wohnung und nun alleine klar kommen muss.

So fingen wir (Viele-Menschen) irgendwo alle Mal an.
Doch mit jedem Tag wächst man, vielleicht nicht die Kinder in der Größe, weil der Körper eh schon so alt ist, dass viele das abstoßend finden, aber in der Erfahrung und in dem wie man etwas macht, wann man es macht und teilweise warum man es macht.
Habe viel von anderen Menschen abgeschaut und von ihnen gelernt. Mache das auch heute noch, sobald ich meine Wohnung verlasse.

Wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg und deinen neu entdeckten Erkenntnissen. Und die Schlüsse die du/ihr daraus zieht.


Zitat von Liara:
Und wenn das ein Innenkind ist....tief in der Vergangenheit oder in einer negativen Erfahrung

Die sind eh ewiglich in ihrer Gegenwart verhangen, also deiner Vergangenheit.
Und doch kann es Möglichkeiten geben auch jenen zu helfen ihre missliche Lage verlassen zu dürfen.
Habt ihr schon eine Innenwelt etabliert?

Zitat von Idefix13:
Habt ihr schon eine Innenwelt etabliert?

Du mein einen sicheren inneren Ort? Nein aber wir sind dabei. Viel verweigern das auch stark, weil sie Angst haben nichts mit zu bekommen oder eingesperrt zu werden.

@Liara

Nein ich meinte eine Innenwelt. In der alle auch leben. Zu Beginn haben wir nur eine Art 'Zentrale' gehabt und einen Gemeinschaftsraum, aber mit der Zeit, hat jeder sein eigenes kleines Reich für sich erschaffen. So haben alle Anteile die Möglichkeit ihren Bedürfnissen nachzugehen, bei denen die Außenwelt keine Rolle spielt.

Und zum 'sicheren Ort' zu kommen, weil du schreibst das viele Angst haben. Dies ist speziell ein Ort für genau jene in dir, die sich dahin zurück ziehen können - freiwillig, vor jedweden negativen Reaktionen von Außen oder auch körperlichen Einschränkungen, wie Krankheit oder Schmerzen und jene damit nicht umgehen können oder es nicht (mehr) wollen, weil sie es nie wollten.
Zumeist wird am Beginn mit Krafttieren gearbeitet oder auch Personen die einen halt geben, weiß nicht wie weit du da bist, mit deiner Therapeutin, aber am Schluss ist es ein Beschützer der jenen dann zur Seite steht, wo sie sich geborgen und SICHER fühlen dürfen. Aber immer und zu jedem Augenblick auch das sichere Refugium verlassen dürfen, um zu lernen oder selbst Entscheidungen zu treffen, ob man mit der Situation, die gerade im Außen herrscht umgehen kann oder nicht.


Uns viel gerade etwas ein, deshalb jetzt eine etwas andere Frage:
Bist du jetzt jene die die Verantwortung inne hat, also die Alltagsperson oder gibt es womöglich schon ein Alltagsteam?

@Idefix13
Ich stehe sehr am Anfang mit allem und es überfordert mich etwas.
Ich merke nur, dass alleine beim lesen Angst da ist...
Angst weggeschickt zu werden in die Einsamkeit...komm alleine klar.
Die Bedürftigkeit ist groß nach Nähe und nicht alleine sein.
Ja ich bin ein ANP und es gibt noch andere aber ein Team sind wir noch nicht. Alle misstrauisch aneinander.
Langsam kommen so versuche innen zu helfen aber da sind viele Blockaden wegen Angst.

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Dr. Christina Wiesemann
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