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08.10.2017 12:18 • 21.04.2021 #1


29 Antworten ↓


Fehler machen ist menschlich. Ich kenne keinen Menschen der seine Arbeit zu 100% fehlerfrei macht. Das kann immer passieren. Was ich so raushöre bist du ein Perfektionist. Es ist immer gut wenn man seine Arbeit gewissenhaft erledigt aber man kann nicht alles perfekt machen. Denk nicht zu viel darüber nach und lass morgen alles auf dich zukommen. Frage nach was genau der Fehler war, nimm die Kritik an und fürs nächste Mal weißt du dann, dass es anders gemacht wird. Kein Vorgesetzter kündigt einen nur weil man ab und an mal einen Fehler macht. Er selbst hat sicher auch bereits ein paar gemacht.

Wichtig ist, dass du deine Arbeiten step by step erledigst. Mir hat es immer geholfen eine To do Liste mit all den Aufgaben zu erstelln was gemacht werden muss. Ist was dazu gekommen habe ich sie dahingehend aktualisiert. Ich bin dann meine Aufgaben nach und nach durchgegangen und habe mit diesen begonnen die eine hohe Priorität hatten. Auch habe ich immer zuerst diese Aufgaben erledigt, die meine volle Konzentration benötigt haben, da am Laufe des Tages meine Konzentration immer mehr nachgelassen hat.
Mit diesem System bin ich ansich in meinen letzten 2 Jobs echt gut gefahren und nun im Studium auch. Hetz dich nicht, mach alles gewissenhaft auch wenn du dafür 1-2 Minuten länger brauchst.

wichtig ist, dass du deinen letzten freien Tag nicht mit solchen Ängsten verschwendest. Lenk dich ab und unternimm etwas.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen damit helfen und dir vielleicht auch ein bisschen die Angst vor morgen nehmen.

A


Angst vor Fehler auf der Arbeit

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Hey.. wie schlimm war dieser Fehler denn?
Versuch das mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. In welcher Branche arbeitest du denn?

Ich muss dir sagen, man kann nicht alles kontrollieren. Niemand kann das. Und jeder Mensch macht Fehler! Das erst macht uns zu Menschen. In den aller aller wenigsten Fällen sind dies Fehler, die einem anderen Schaden zufügen.
Was bedeutet denn für dich jemandem Schaden?

Meistens strebt man durch das Verhalten alles perfekt machen zu wollen nach Anerkennung die man früher nicht bekommen hat.. es ist bestimmt schwer für dich, aber versuche dir mal vorzunehmen alles nur gut machen zu wollen.

Deine fehler aus der Vergangenheit solltest du auch in der Vergangenheit lassen. Du kannst sie eh nicht mehr ändern. Versuche im heute zu leben. Was ist denn durch diese Fehler passiert? Nichts was nicht auch anderen passiert ist. Du lebst, du warst im Urlaub, du hast einen Job!

Ich muss dir sagen, man kann nicht alles kontrollieren. Niemand kann das. Und jeder Mensch macht Fehler! Das erst macht uns zu Menschen. In den aller aller wenigsten Fällen sind dies Fehler, die einem anderen Schaden zufügen.
Was bedeutet denn für dich jemandem Schaden?

Es wurde eine Rechnung nicht eingebucht, dadurch hat der Steuerberater diese nicht gesehen und der Umsatz hat sich verringert... Ich habe Panik! was mir noch alles passiert sein könnte... warum bin ich so dumm und passe nicht vorher auf und konzentriere mich mal? Mir passieren ständig solche flüchtigkeitsfehler
Ich will so nicht mehr

Okay verstehe, aber das ist nicht schlimm! Die Rechnung kann man doch nachreichen. Und ein verringerter Umsatz in dem Monat treibt deinen Chef bestimmt nicht in den finanziellen Ruin!
Versuch es positiv zu sehen. Dass es jemandem aufgefallen ist und nun wieder berichtigt werden kann.
Dein Chef wird dir vielleicht morgen noch mal sagen dass du es VERSEHENTLICH vergessen hast. Aber mehr wird nicht passieren. Du musst da aus deinem gedankenkreis raus!
Wir Menschen sind keine Computer, soetwas ist schon vielen passiert.

Die Idee mit der to do Liste finde ich auch ganz gut. Vielleicht hilft es dir dich mehr zu konzentrieren.

Der Fehler liegt bei mir immer im Detail, durch unkonzentriert sein und das was ich oben schon beschrieben hab sind solche Sachen passiert.
Was mich so fertig macht ist dass ich jetzt über jeden Bereich nachdenken muss und sich bestimmt noch was finden lässt. Das fühlt sich für mich so an als ob ich gewusst hätte oh da hast du das und das nicht richtig gemacht und es einfach gelassen das zu korrigieren. Dabei stimmt das nicht! Klar könnte man sagen ja gut wir haben jetzt den Bereich auch kontrolliert (auf meinen Wunsch hin), und dann findet man was, und dann sagen du hast das doch bestimmt gewusst warum hast du nicht früher was gesagt/getan aber ich habe es eben nicjz gewusst. Jeder Fehler den man findet (mein klarer Kopf sagt mir dass jed3r Fehler macht) wirft mich jetzt voll aus der Bahn. Ich habe es anscheinend ja wirklich nicht gemerkt in den dem Moment unf war mal wieder zu schnell oder nachlässig

Ich denke immer weiter bzw habe ich ein katastrophendenken entwickelt wie mein Therapeut sagt. Wenn ich einen Fehler mache und nicht aufpassen schade ich jemandem vielleicht auch persönlich, dem geht es dann schlecht und ich trage die Verantwortung. Und alle werden mich verlassen und nie wieder mit mir reden, Ich werde alle verlieren.
Ich muss dazu sagen mein Schwiegervater ist mein Chef. Natürlich ist er auch sauer dann zu Recht! Aber eigentlich reagieren immer alle so verständnisvoll und geduldig weil sie wissen dass ich krank bin und ein Problem. Und ich kann das nicht verstehen und zulassen da ich denke ich habe das nicht verdient. Man sollte mich verachten.


Hey Grummelin,

ja, kenn ich auch .
Diese Selbstzweifel und den Wunsch nach Kontrolle.

Hab in der Verhaltens Therapie gelernt, besser damit umzugehen.

Wir sind nicht schlechter als unsere Kollegen.
Wir machen auch nicht mehr Fehler als die anderen.
Wir haben nur kein gutes Selbstwertgefühl.

Seit dieser Erkenntnis geht es mir deutlich besser

Ich drück dir die Daumen , das du bald einen Therapie Platz bekommst und mit Hilfe des Therapeuten erkennst, wie wertvoll du bist!

Sei lieb gegrüßt

Zitat von Grummelin:
Falls ihr Fragen oder selbst die gleichen Erfahrungen habt, gern her damit.


Fragen habe ich keine, nur die gleiche Angst. Ich habe eine diagnostizierte soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Da ist es ein Hauptmerkmal, dass man Angst hat, Fehler zu machen und sich zu blamieren. Bei mir geht es also nicht darum, Fehler zu machen, die eine schlimme Konsequenz haben könnten, sondern um die Peinlichkeit. Auch bei völlig banalen Sachen. Das geht bei mir schon seit meinem ersten Arbeitstag vor 30 Jahren so. D.h. es war schon in der Schulzeit so. Ich habe mich bei Klassenarbeiten für die Fehler, die ich gemacht habe, immer zu Tode geschämt. Aber was solls. Jetzt habe ich nur noch 6 Jahre, bis ich in Rente gehe, das halte ich auch noch aus.

Danke euch beiden für die freundlichen Antworten.

@ichliebekuchen
Genau das ist es. Am liebsten hätte man eine dreifache Absicherung für alles was man tut. Das negative Gefühl sagt mir immer, das, wenn mir ein Fehler passieren sollte, er doppelt so schwer wiegt, wie bei anderen.

Das schlimme sind diese auf`s und ab`s. Es gibt Zeiten, da geht mir alles flott und sicher von der Hand. Oder die letzte Zeit, wo sich die Angst schön langsam aufbaut und ich gestern mit zittern und ein wenig feuchten Augen da saß.

War dann heute beim Arzt und bin jetzt eine Woche krank geschrieben. Meine erste Krankmeldung seit einem Jahr. Jetzt sitze ich hier und fühle mich hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen das richtige oder das falsche getan zu haben. Zum einen hilft es mir natürlich, wieder runter zu kommen. Das Gefühl, etwas negatives für meine berufliche Zukunft getan zu haben, ist allerdings auch da (was natürlich nicht so ist. Das Gefühl ist trotzdem da). In diesem Jahr waren schon mehrere meiner Kolleg(inn)en krank geschrieben und ich bin mir sicher, das da nicht eine(r) ein schlechtes Gewissen hatte.

Zeit haben. Versuchen wieder runter zu kommen und die Zeit nutzen um eine Reihe Therapeuten anzurufen.

@Grummelin

Ich kann dich so gut verstehen, Krankmeldungen machen mich auch ganz verrückt.
( ich bin so gaga; letztes Jahr mit Schienbein Bruch trotzdem noch 3 Nachtdienste geschoben, weil ich die Kollegen nicht im Stich lassen wollte)

Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind , Leute!
Was für ein Irrsinn!
Manche Menschen lassen sich krankschreiben , weil sie ein Fußballspiel live sehen wollen .

Und andere wiederum sind depressiv bis zum Anschlag und geben trotzdem noch mehr als 100% - dabei sind Depressionen eine der häufigsten Todesursachen in dland...

Versuch zur Ruhe zu kommen, Grummelin.

Ich drück dir die Daumen das du einen richtig guten Therapeuten findest

@ichliebekuchen

Mit einem gebrochenen Knochen arbeiten gehen ist wirklich übertrieben. Man weiss es, doch irgendetwas treibt einen an. Schlechtes Gewissen? Schuldgefühle? Angst vor Kritik? Man gibt dem Gefühl oder den Gedanken nach. Nicht jedesmal.

Gerade nochmal meinen Einstiegsbeitrag auf Seite 1 durchgelesen. Pfuuh, da hatte ich wirklich einen schlechten Tag. Die Schwankungen der Intensität sind das, was ich am wenigsten verstehe. Eine Grundanspannung ist ja immer vorhanden, doch wenn es mal so richtig losgeht, steigert es sich zu echtem Katastrophendenken (Die Realität ist bei weitem nicht so extrem, wie man es vor seinem geistigen Auge sieht). Ist der Höhepunkt überschritten, klingt es mal in Stunden, manchmal auch erst nach 2 Tagen wieder ab.

Mal was anderes. Ich arbeite mich jetzt zum 2.-ten mal durch das Buch Wer dem Glück hinterher rennt, läuft daran vorbei. Wurde mir von einer Therapeutin empfohlen. Wie ist eure Meinung dazu, oder habt ihr weitere Empfehlungen?

Wünsche euch noch einen entspannten Abend.

@Grummelin

Klar ist es bescheuert, mit kaputten Knochen im Nachtdienst in einem psychiatrischen Wohnhaus zu arbeiten.

Aber ich hab in vielen Situationen die Stimme meiner Mutter im Kopf nimm dich selbst nicht so wichtig! Stell dich nicht so an! Du bist nicht der Mittelpunkt der Welt! Andere Menschen haben ECHTE Probleme! Hör auf zu jammern! Dich sollte man mal 6 Wochen in den Krieg schicken, dann wüsstest du, was Leid ist!

Es ist einfach verdammt harte Arbeit, diese Glaubenssätze abzulegen oder ihnen zumindest keine Bedeutung mehr zu geben.

Hab nicht umsonst eine heftig ausgeprägte Persönlichkeitsstörung und kämpfe mit Depressionen

Hallo zusammen. So schnell vergeht ein halbes Jahr. Unglaublich.

Ich habe einen Therapieplatz in einer Gruppentherapie bekommen und schon 5 Sitzungen hinter mir. Eine sehr nette Herrenrunde.
Auf Arbeit läuft es sehr gut, kaum Zweifel oder Kontrollzwang. Macht Spaß.

Privat einen kleinen Autounfall gehabt (nicht Schuld) und die nächsten Tage völlig die Kontrolle verloren. Unnötig einen gebrauchten Wagen gekauft (bestimmt eine Gurke) und gleichzeitig will ich meinen reparieren lassen.

Jedenfalls erkenne ich starke Vermeidungsstrategien und Zwänge in meinem Verhalten. Den leichtesten Weg gehen, auch wenn es nachteilig für mich ist. Natürlich kamen letzte Woche die normalen Begleiter wie zittern, unwirkliches Gefühl (ich habe nachts da gelegen und mich gefragt was hast du da heute gemacht? und Schlaflosigkeit dazu.

Mir scheint, ich versuche dann mit aller Gewalt, den unbeschwerten Status wieder herzustellen, wo alles in Ordnung ist. Auch wenn die Handlungen unsinnig und überhastet sind.

Uuuhh. Auf einmal merke ich wie die unruhe steigt. Bauchgefühl, Energieschub, Atmung. Gaaaanz ruhig. Es ist Sonntag Abend. Da erreichst du gar nichts, nirgendwo.
Ich merke dann sehr genau, wie die Unruhe und Hektik in mir steigen. Ich werde unkonzentriert und treffe unüberlegte Entscheidungen. Nicht gut. Gaaanz ruhig.

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Du bist weder die erste noch die letzte die einen Fehler bei der Arbeit gemacht hat oder machen wird. Das ist nunmal menschlich und wenn du selbst sagst, es sei nichts wichtiges gewesen, gibt es keinen Grund sich selbst darüber fertig zu machen.
Du bist nicht perfekt, du wirst nie perfekt sein und niemand wird es je von dir verlangen. Lerne aus dem Fehler, vermeide ihn in der Zukunft und siehe es als Gelegenheit an, dich selbst zu verbessern.

Gesteh dir selbst zu, nicht perfekt zu sein. Gesteht dir selbst zu, menschlich zu sein.

Hallo Kerzenschein,
Schuldgefühle sind keine richtigen Gefühle, sie entstehen aus Selbstgesprächen.
Das muss du noch,das darfst du nicht, und so weiter .
Schuld lähmt macht krank .
Ok du hast was vergessen, wäre da Reue nicht viel besser und heilsamer für dich?
Überlege mal kurz ,bevor du ja aber ich hätte doch....
Reue , ist heilsam,, es wird abgehakt und beim nächsten Mal anders gemacht .


Schuld ist schwer und belastend .
Eltern ,Lehrern oder die Kirche wendet Schuld oft als Erziehungsmethoden an.
Ganz schlimm.
Daher kommen heute unsere Selbstgespräche her die wir unter Schuldgefühle verinnerlichen und daran zerbrechen .

Weis du eigentlich, dass es tausende von Menschen sich das Leben genommen haben aus Schuldgefühlen.
Ist das nicht traurig.

Also Kopf hoch.

Lg

Ich finde es ganz wunderbar,was hier bereits geschrieben wurde.
Wir sind alle nur Menschen und machen ein Leben lang Fehler,so sehr wir uns auch bemühen,alles richtig zu machen.

Du schreibst ja selbst,dass Du neurotisch reagierst.
Bist Dir also dessen bewusst,dass Du in gewissem Sinne überreagierst.
Dein Bewusstsein darüber ist gut,das führt zu Lösungen.

Wie kommt es,dass Dich Kleinigkeiten im Moment so aus der Bahn werfen?
Hast Du eine Idee dazu?

A


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Dr. Christina Wiesemann
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