Abendschein, es ist vollkommen klar, dass du dieses Problem damals entwickelt hast.
Das darfst du einfach mal so akzeptieren. So gaaaanz ruhig, dir sagen, ok, ich war in diesen Situationen gefangen, hab mich geekelt, gefürchtet, es war eine Qual.
Diese Gefühle wirklich zulassen, geh da rein. Und gestatte es dir. Du findest es angsteinflössend. Und bei dir selbst, ein geht gar nicht.
Dann, wenn du das alles mit dem Ekel, dem Grausen , so fühlen kannst,es dir auch gestattest, es so zu fühlen, dann schalte dein Hirn ein. Und schau mal, ob da nicht auch noch irgendwo ein schlechtes Gewissen dabei ist, oder das Gefühl des Gefangenseins, der Auslieferung durchschimmert. Oder was auch immer.
Es hat was in der Richtung zu tun. Erbrechen stellt für dich mehr dar, als der reine körperliche Vorgang.
Wenn du da ran kommst, diese Gefühle isolieren kannst, kannst du versuchen, umzudenken. Aber erstmals darfst du alles fühlen.
Es ist so schwierig, dass zu schreiben. Schau, der Vorgang für sich genommen, findet jeder eklig. Ohne Frage. Das muss keiner haben.
Aber deine Reaktionen sind dabei für dich zu massiv. Also, sollten da vielleicht auch Zorn und Wut auf deinen Vater bestanden haben, oder Ekel, evtl. auch Ablehnung, dann lasse das zu.
Du musst an diese Gefühle von früher ran. An die wirklichen Gefühle. Und sie dir ehrlich eingestehen.
Auch, ich will nie so ein Bild abgeben, wie mein Vater damals. Nie so erbärmlich über der Kloschüssel hängen, eklige Geräusche machen, andere verletzen damit. Mir passiert das nie, nie so jämmerlich erscheinen. Ich verbiete mir das.
Wenn das in die Richtung geht, sprechen wir weiter, sofern du willst..
08.10.2015 11:11 •
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