Ich bin 20 Jahre alt und alleine von meinen Eltern nach Deutschland geflüchtet, wenn man es so sagen kann.
Als 20-jährige Migrantin ist es unglaublich schwer, alleine zu leben, besonders in einem Land, das nicht mein eigenes ist. Ich kämpfe seit Tagen mit generalisierten Angstzuständen, besonders mit der Angst, ob mein Antrag für die Ausbildung von der Ausländerbehörde (ABH) genehmigt wird.
Ich liege seit Tagen wie gelähmt im Bett, esse nichts und habe niemanden, mit dem ich reden kann. Ich fresse all meine Sorgen in mich hinein. Diese Angst, die mich ständig begleitet, macht mich fertig. Ich frage mich: Was passiert, wenn der Antrag abgelehnt wird? Wohin soll ich gehen? Wie soll ich mich finanziell absichern? Ich habe kein Zuhause und keinen, der mich unterstützt.
All das ist entstanden, weil meine eigenen Eltern mir das Leben zur Hölle gemacht haben. Sie haben mir meine Kindheit und meine Jugend gestohlen. Sie haben dazu geführt, dass ich mehrere psychische Krankheiten entwickelt habe. Und trotzdem kommen die Täter einfach so davon. Am Ende sind wir, die Opfer, diejenigen, die ein Leben lang mit diesen Schäden leben müssen.
Selbst jetzt, wo ich weg bin, verfolgen sie mich dennoch jede Nacht in meinen Träumen. Ich wache mit Angst auf, weil mich die Erinnerungen an ihre Misshandlungen nicht loslassen. Ich höre meine eigenen Schreie in der Nacht.
Ich bin so demotiviert und möchte am liebsten alles aufgeben. Die Angst, obdachlos zu werden, weil man niemanden hat, der einen unterstützt, ist erdrückend. Ich bin vor einer Zwangsheirat und Ehrenmorddrohungen geflüchtet, aber es fühlt sich an, als würde der Kampf niemals enden.
Wann habe ich endlich meine Ruhe? Wann kommt der Tag, an dem ich sagen kann: „Heute habe ich keine Sorgen“? Dieses Gefühl ist mir fremd.
20 Jahre alt und nichts als Leid.
07.12.2024 02:52 • • 09.12.2024
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