Zitat von Chester812: Bevor ich früh mit dem Hund raus muss, bin ich eigentlich schon mit den Nerven am Ende und kann kaum noch laufen oder klar denken. In meinem Kopf laufen ständig Vorstellungen ab was alles schlimmes sein könnte.
Oh das kenne ich, ich kann dir das so nachfühlen. Ich stecke da gerade in einer ähnlichen Spirale fest. Lästig, vor allem weil mir in der Theorie auch bekannt ist, was da läuft mit den Ängsten, mir aber einfach die Kraft zur Umsetzung fehlt derzeit. Bin froh, wenn ich mich, den Hund und die Angst durch den Alltag manövriert bekomme, für extra Abenteuer, sich anderen Ängsten stellen oder was erleben fehlt oft einfach die Kraft.
Zitat von Chester812: „jetzt bloß nicht die Kontrolle verlieren“.
Kann es sein, dass das ein zentrales Thema bei dir ist? Genau wie bei mir. Sicherheit durch Kontrolle? Möglichst alles unter Kontrolle bringen wollen, was irgendwie gefährlich werden könnte, obwohl das menschenunmöglich ist?
Ich fürchte viele konkrete Tipps kann ich dir nicht dalassen, vielleicht zwei Dinge, mit denen ich mich gerade über Wasser halte und auf bessere Zeiten warte. (Bei mir wird gerade ein Medi eingestellt, und es ist etwas zäh die richtige Dosierung zu finden)
Ich versuche meinem Alltag so gut es geht nachzukommen, die Dinge zu machen die nun mal zu machen sind. Die Angst läuft halt mit. Aber sie ist nichts als ein Gefühl, eine Art blöder Phantomschmerz der mich eben gerade begleitet. Wenn sie kommt ist sie da, ich schenke ihr so gute es geht keine Beachtung. Schlussendlich hab ich die Angststörung nicht erst seit Gestern, aber wirklich was passiert, außer dass es sich bescheiden anfühlt ist da noch nie.
Manchmal macht es für mich Sinn, mir die Unlogik meiner Ängste vor Augen zu führen. Schau dir deine Ängste mal genau an, sind die nicht manchmal widersprüchlich? Um mal bei dem Bürobeispiel zu bleiben. Du erlebst da so eine Panik, dass du dich nicht zum WC traust. (Kenne ich übrigens, schlimm, ich dachte sobald die Tür hinter mir zu ist, fall ich drinnen um) andererseits willst du dich nicht krank schreiben lassen, weil du Angst hast, es danach nicht mehr zu packen. Die zweite Angst geht ja davon aus, dass du gerade etwas schaffst, was du verständlicher weise nicht verlieren willst, während die erste dir ganz klar sagt, dass du es nicht mal schaffst da das WC aufzusuchen. Ja was du denn nun?
Damit will ich nicht sagen, dass du ein unlogischer Mensch bist, keinesfalls, nur dass die Ängste die man in so einer Angstspirale entwickelt, sich teils stark widersprechen, so dass man sich vermeintlich in einer Position befindet, in der es kein vor und kein zurück gibt. In der man glaubt keine Handlungsmöglichkeiten und keine Kontrolle mehr zu haben. Ich kann das genau so gut, einerseits fahr ich ungern Auto, andererseits brauch ich das Auto als eine Art Sicherheit, wenn ich mich raus wage...also Angst mit und ohne...ganz toll, liebe Angst.
Ich denke da hilft echt nur ein Therapeut. Wenn die nur nicht so rar wären.