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Welche Symptome habt ihr denn?
Ich habe ein Gefühl in der Magengrube, dass mir Angstgefuhle verursacht. Im Ultraschall war nichts zu sehen. Wie eine Verspannung am Zwerchfell.

Das Problem steckt im Detail. Du kannst Angst nicht besiegen. Du kannst leben, damit umzugehen und dadurch die Alarme wieder zu normalisieren.

angst ist normal und auch hilfreich. Wie man darauf reagiert, darin liegt die Angststörung begraben. Wenn du also den Symptomen weniger Beachtung schenkst, wird dein Kopf bemerken, dass es Fehlalarme sind und dich damit weniger ärgern je weniger sie werden. Je weniger reagierst du darauf, ihr seltener werden, sie kommen und so weiter bist du normal drauf reagierst wie jeder mensch ohne Angststörung auch. Dazu musst du dich aber mit deinen Ängsten auseinandersetzen. Auf Realität checken dann kannst du sehen, ob die Angst gerechtfertigt ist oder ein Langeweile Konstrukt deines Kopfes. Aber mit dagegen ankämpfen oder besiegen wollen, machst du es nur schlimmer. Das Zauberwort ist akzeptieren. Akzeptieren, dass die Situation gerade so ist. Du hast gerade Angst. Und das ist okay. Und dann kannst du dir die Frage stellen vor was und ist es überhaupt Ein berechtigter Grund für Angst?

wenn du akzeptierst, dass es so ist, dass du umfallen könntest und wenn es passiert, dann ist es halt so, dann wird die Angst beziehungsweise eine daraus entstehende Panikattacke schneller wieder verschwinden als sie angefangen hat. Du kannst nur versuchen vor der eigentlichen Attacke schon zu agieren also wenn du merkst, es kommen wieder Gedanken hoch, die dann in einer Angst enden, Dann kannst du direkt versuchen, dir zu sagen, dass dieser Gedanke nicht hilfreich ist. Und du lieber etwas anderes denken würdest wie zum Beispiel den gestrigen Spaziergang durch den Park oder etwas Anderes schönes. Das ist eine Technik der kognitiven Verschiebung. Wir können unsere Gedanken nicht beeinflussen, wenn sie kommen dann kommen Sie. Aber wir können sie verschieben, sagen, dass sie nicht hilfreich sind und gezielt an etwas anderes denken.

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Angst vor der Angst - wie besiegen?

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@Chester812 Hast du schon irgendwelche Therapien gemacht?

@Angstmaschine
hab nochmal darüber nachgedacht... ich glaube ich erlaube es mir manchmal nicht positiv zu denken, weil ich Angst habe, dass es dann doch schlechter läuft als gedacht und ich wieder enttäuscht werde. Deswegen geh ich wahrscheinlich manchmal auch so negativ an Dinge ran. Aber danke für's nachfragen, sonst hätte ich nicht darüber nachgedacht

@Minime
Danke für deine Antwort. Du hast es ziemlich auf den Punkt gebracht. Kontrolle ist bei mir ein ganz großes Thema. Alles wo ich sie abgeben muss, fällt mir sehr schwer. Manchmal ist mir das nur nicht so bewusst. Ich habe mir z.b. auch angewöhnt, seit Jahren eine Apple Watch zu tragen um meine Gesundheitsdaten zu tracken. Das ist absolut falsch, aber da komm ich ganz schlecht von weg. Hast du schon Möglichkeiten gefunden, in deinem Alltag Kontrolle abzugeben?

Oh ja, die Ängste sind ganz oft widersprüchlich, auch wenn sie in meinem Kopf in dem Moment logisch erscheinen.
Du beschreibst das so schön, die Tatsache, dass man glaubt sich an einem Punkt zu befinden, wo man Handlungsunfähig geworden ist und die Kontrolle verloren hat. Genau so fühle ich mich momentan. Und ganz oft wird mir das auch bewusst und alleine das löst schön Panik und Stress bei mir aus. Und so dreht sich die Spirale Tag für Tag abwärts, obwohl ich selbst die Person bin, die dies auslöst, aber gleich zeitig kaum die Werkzeuge besitze, um dagegen vorzugehen.

@Angstmaschine
Hatte gerade noch deinen Nachsatz gesehen. Also tatsächlich seh ich die Symptome jetzt als etwas bedrohliches an, weil sie in der Form bzw. Intensität so noch nicht vorhanden waren. (24/7, egal ob unterwegs oder zu Hause, nicht beeinflussbar)

@Eisbär
derzeit nicht, da nichts verfügbar und ich mir auch nicht die Heilung davon erwarte. Vor einigen Jahren war ich ca. 2 Jahre in Therapie und hab eine 6 wöchige Psychosomatische Reha hinter mir. Geholfen hat tatsächlich nichts von beiden. Ansonsten habe ich noch einige Onlinekurse zum Thema Angst belegt (Anti-Angst Akademie, Achtsamkeitsakademie, etc.). Die Theorie ist mir soweit klar, aber in der Praxis funktioniert die leider nicht immer.

Zitat von Chester812:
hab nochmal darüber nachgedacht... ich glaube ich erlaube es mir manchmal nicht positiv zu denken, weil ich Angst habe, dass es dann doch schlechter läuft als gedacht und ich wieder enttäuscht werde. Deswegen geh ich wahrscheinlich manchmal auch so negativ an Dinge ran. Aber danke für's nachfragen, sonst hätte ich nicht darüber nachgedacht

Ich kenne das auch: man traut sich nicht positiv zu denken, aus Angst dass man nachher doch enttäuscht ist. Oder anders gesagt: wer schon auf dem Boden liegt, kann nicht mehr fallen.

Das kann man sich gut an- , aber auch wieder abgewöhnen. Vor allem steigt mit der Fähigkeit positiv(er) zu denken auch die Fähigkeit Probleme - wenn sie denn wirklich auftreten - zu lösen.

Zitat von Chester812:
um meine Gesundheitsdaten zu tracken
[ ... ]
Das ist absolut falsch, aber da komm ich ganz schlecht von weg. Hast du schon Möglichkeiten gefunden, in deinem Alltag Kontrolle abzugeben?

Die ANZEIGE deiner Gesundheitsdaten ist keine Kontrolle in dem Sinne wie Du sie dir vorstellst. Es ist eine reine Information und Du machst den Fehler eine für dich im Moment vielleicht ungünstiges Ergebnis als gottgegeben und unkontrollierbar hinzunehmen. Gleichzeitig siehst Du ein normales oder positives Ergebnis aber ständig in Gefahr (JETZT ist der Puls ok, aber was ist in einer halben Stunde?).

@SilentRoG

vielen lieben Dank. Super Ansatz. Das habe ich heute früh bei der Gassirunde direkt mal ausprobiert. Panik kam schon wieder bevor ich überhaupt angezogen war. Ich habe mir tatsächlich gesagt der Gedanke ist jetzt nicht hilfreich und habe mich an ein, zwei Erfolgserlebnisse erinnert. Die Runde war immer noch wirklich grausam , aber ich hatte das Gefühl, dass ich aktiv was versuchen kann und so etwas finde ich immer gut. Ansonsten ist meine Konzentration draußen nur bei der Angst und das will ich ja nicht mehr. Ich werde jetzt immer mal versuchen diesen Satz einzubauen, wenn Gedanken kommen. Man muss da ja bestimmt sehr sehr oft wiederholen, bis sich die Datenautobahn im Kopf ändert und der Effekt kommt.

Was mir ehrlich schwerfällt, vom Kopf zu akzeptieren, dass ich umfallen könnte und das es nicht schlimm ist. Da fehlt mir total die Überzeugung. Ich will ja nicht umfallen, wirklich, auf keinen Fall. Wobei ich den Hintergrund absolut nachvollziehen kann. Ich muss vom Kampf in die Akzeptanz kommen.

Zitat von Chester812:
Was mir ehrlich schwerfällt, vom Kopf zu akzeptieren, dass ich umfallen könnte und das es nicht schlimm ist. Da fehlt mir total die Überzeugung. Ich will ja nicht umfallen, wirklich, auf keinen Fall.

Mach' dir auch klar, dass sich dadurch nichts ändert: zu akzeptieren dass man auch mal umfallen könnte erhöht ja nicht die Wahrscheinlichkeit dafür.
Ob' Du nun mit Angst vorm Umfallen raus geht oder den Gedanken gar nicht hast ändert ja nichts. Oder wenn überhaupt, dann kippst Du schon eher um wenn Du Angst hast, aber auch das ist es sehr unwahrscheinlich (und auch nicht bedrohlich).

@Angstmaschine

jetzt war mein Beitrag weg. Ich hoffe das kommt jetzt nicht doppelt. Ich werde es mal mit positiven Affirmationen und einem Erfolgstagebuch probieren, um überhaupt erstmal wieder ins positive Denken zu kommen. Jedes kleine Problem stresst mich, weil ich sofort negativ denke und mich hilflos fühle.

Stimmt, jetzt wo du das sagst, ich glaube ich denke irgendwie, dass ich Dinge verhindern kann, wenn ich sie gedanklich vorwegnehme. Also so zwangsweise Sorgen machen, obwohl das ja an der Tatsache nichts ändert. Das mach ich in Bezug auf viele Dinge. Wenn irgendwas ist, dass ich nicht gleich klären kann, mach ich mir echt so lange Sorgen und grüble, bis ich eine Lösung habe bzw. das Problem sich erledigt hat. Danke für die Überlegung, finde ich interessant und auch logisch, hab vorher aber noch nie darüber nachgedacht, obwohl das so naheliegend ist. Nicht mal 2 Jahre Therapie damals haben mir solche Ansätze vermittelt.

Zitat von Chester812:
ich glaube ich denke irgendwie, dass ich Dinge verhindern kann, wenn ich sie gedanklich vorwegnehme.

Ja, und vermutlich verzettelst Du dich auch unheimlich dabei. Es ist wie bei einem Schachspiel: Du kannst einen oder zwei oder vielleicht sogar mehr Züge im Voraus berechnen. Aber Das ufert sehr schnell aus und so ist es auch oft wenn man sich Sorgen um Dinge macht, die vielleicht eintreten könnten. Aber je mehr Du anfängst positiv zu denken und Du auch merkst, dass Du kleine Probleme vor denen Du bisher Angst hattest durchaus lösen kannst, wird das weniger werden.

Deswegen ist es auch ganz gut, wenn - nicht erschrecken - wirklich mal was passiert. Nichts schlimmes natürlich, aber etwas bei dem Du siehst, dass Du durchaus auch unvorhergesehene Probleme lösen kannst.

Zitat von Chester812:
Wenn irgendwas ist, dass ich nicht gleich klären kann, mach ich mir echt so lange Sorgen und grüble, bis ich eine Lösung habe bzw. das Problem sich erledigt hat.

Die Erkenntnis ist m. M. n. sehr wichtig und auch zu erkennen, dass das Verhältnis zwischen Sorge und Vorsorge nicht mehr stimmt. Es macht ja Sinn, manchen Dingen vorzusorgen. Also sich z.B. im Auto anschnallen ist normale Vorsorge, aber Feuerlöscher, Sauerstoffmaske und Signalraketen mitnehmen wäre wieder übertrieben, wenn man sich nicht grade auf eine Safari begibt.

Zitat von Chester812:
Hast du schon Möglichkeiten gefunden, in deinem Alltag Kontrolle abzugeben?

Ich bin extrem schlecht darin, leider. Je mehr Stress ich habe, desto mehr fange ich an, an den unmöglichsten Stellen nach Kontrolle zu streben. Und scheitere daran natürlich, das Leben will sich einfach nicht kontrollieren lassen.

Im Moment muss ich aus körperlichen Gründen etwas Kontrolle abgeben, weil ich manches einfach nicht schaffe. Auf der einen Seite löst das starke Unruhe und Angstgefühle bei mir aus, auf der anderen Seite muss ich aber zugeben: es klappt! Auch andere können mal eine meiner Aufgaben übernehmen, ohne dass die Welt gleich untergeht. Ja, mein Mann kann sich ne Weile um den Hund kümmern, wenn ich z.B. im KH war. Mann und Hund haben es bestens überstanden, Haus und Hof stehen noch, die Waschmaschine hat niemanden gefressen und im Büro läuft auch nichts schief, alles gut. Und das ganz ohne mich!

Versuch es vielleicht mal mit Kleinigkeiten, etwas wo es dir weniger schwer fällt Kontrolle abzugeben. Und versuch es einfach mal. Bei den ersten Versuchen bin ich rumgelaufen wie ein Tiger im Käfig, inzwischen geht es etwas besser. Gern tue ich es immer noch nicht. Aber ich glaube das braucht viel Übung in kleinen Schritten.

Hallo Chester812,

vielleicht helfen dir diese Themen ebenfalls weiter:

Kann man die Angst besiegen - Lebenslang?

Angst vor der Angst / Erwartungsangst wie überwinden ?

Erwartungsangst-Angst vor der Angst

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Beste Grüße
Carsten

Hallo,
Ich reihe mich mal ein. Ich hab seit 3 Monaten plötzlich eine angststorung entwickelt.
Bei mir überwiegen die körperlichen Symptome. Angespannung, Hitze, hoher blutdruck trotz Tabletten. Panikattacken bleiben meist mehrere Stunden. Jeden Morgen frage ich mich, wie wird der Tag. Heute bin ich gleich mit extremer Anspannung aufgewacht. Schlaf ist seit 3 Monaten total unterbrochen. Trotz Medikamente.
Habe seit 2 Tagen mit Yoga und Meditation begonnen. Vielleicht hilft es.

So, nun sind ja wieder ein paar tage vergangen und es hat sich bisher nix gebessert. Ich übe mich draußen in Akzeptanz dem Schwindel gegenüber und versuche ganz oft meine Haltung auszurichten, Schultern runter, etc. Auch HWS Übungen, ganz viel Ablenkung. Es dreht und schwankt den ganzen Tag. Selbst nachts beim munter werden schwankt es, genau wie früh. Auf der Couch sitzen oder am Esstisch geht auch nicht mehr. Sind momentan im Urlaub mit Ruhe, Natur und auch hier nur eine Qual. Mir fällt es gerade richtig schwer nicht den Mut zu verlieren. Mich irritiert es nach wie vor, dass es gar keine schwindel/benommenheitsfreien Momente mehr gibt. Viele betroffene haben diese ja ab und zu.

Moin, deinen Zustand kenne ich im Moment auch wieder. Hast du den Schwindel mal untersuchen lassen? Ich habe gerade seit ein paar Tagen Lagerungsschwindel und der triggert meine Angst ganz doll. Normalerweise hilft mir Bewegung und Ausdauersachen, aber das geht im Moment nicht so gut. Daher grübel ich die ganze Zeit , bin unruhig und habe immer wieder so Adrenalin Schübe. Alles Liebe dir!
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Vor ein paar Jahren hatte ich viele Untersuchungen, die aber alle i.o. waren. Innerhalb der letzten 14 Monate hatte ich 3 Mal Lagerungsschwindel. Das hat mir wahnsinnige Angst gemacht und die Selbstbeobachtung extrem gesteigert. Und seit ein paar Wochen nun Dauerschwindel der wirklich 24/7 da ist. Hast du sonst-wenn der Lagerungsschwindel nicht da ist - auch Schwindel? Habe hier schon super Tipps bekommen, die ich auch fleißig umsetze, aber eine Besserung stellt sich bisher noch nicht ein.

@Chester812 Nein, Schwindel hatte ich vorher noch nie.

sonst vielleicht noch jemand da, der auch das problem hatte nicht auf einem
stuhl sitzen zu können aufgrund des schwindels? kann ja nicht immer nur auf dem fußboden sitzen (da schwankt es auch, aber da fühl ich mich sicherer). falls das jemand hatte und mittlerweile besiegt hat, nehme ich gerne jeden ratschlag.
wenn ich doch mal am tisch sitze, werd ich extrem unruhig durch das geschwanke, schwitze wie verrückt, kann nix mehr essen. und das ist nur zu hause, wo ich theoretisch jederzeit aufstehen kann und eigentlich keinen druck habe. dankeschön

A


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Dr. Christina Wiesemann
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