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Hallo zusammen!
Kurz zu meinem Problem:
Seit inzwischen drei Jahren leide ich unter Herzangst, angefangen hat alles mit einer Panikattacke im Bus. Nach vielen Untersuchungen, die natürlich alle kein Ergebnis brachten, wurde mir dann diese Diagnose gestellt. Im ersten Jahr war ich kaum noch in der Lage, das Haus zu verlassen, meine sozialen Kontakte und das Studium haben sehr gelitten...Mittlerweile habe ich es, dank professioneller Hilfe, ganz gut im Griff und kann fast wieder normal leben (ständige Kontrolle des Pulses und ein häufiges mulmiges Gefühl ist ok )...
Jetzt möchte ich aber endlich einen guten Freund besuchen, der etwas weiter weg wohnt. D.h. ich muss entweder fünf Stunden mit dem Zug fahren oder alleine mit dem Auto. Wenn ich nur daran denke, wird mir schwindlig und mein Puls rast...und das, obwohl noch nicht mal ein genaues Datum feststeht! Das ist zum Verzweifeln!
Kennt ihr das auch? Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

21.03.2013 11:13 • 17.09.2015 #1


15 Antworten ↓


Hört sich jetzt vielleicht doof an, aber am Besten ist sich der Angst zu stellen - kannst dir ja vorher so Übungen für den Notfall anschauen, durchlesen etc.

Bei mir hat sich ja scheinbar die Angst in einen permanenten Schwindel oder eine Art Schwindelgefühl manifestiert, wird dann bei mir auch im Zug, Bus etc. manchmal um einiges schlimmer - dann lenke ich mich ab, so gut es geht
am Handy rumspielen und sowas ^^

A


Angst vor dem Zugfahren

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Oh, das kann ich mir echt vorstellen, das ist eine Belastung.

Ich glaube die Zugfahrt ist besser, da brauchst du dich nicht noch aufs fahren zu konzentrieren und kannst dich zB. durch lesen ablenken.

Kannst du jemanden finden der mit dir fährt? Diese person kann dir helfen?

Ich mache mir meist eine Belohnung wenn ich vor etwas Angst habe und es dann doch getan habe. Aber es muss natürlich was richtig erstrebenswertes für dich sein.
Das kann man auch in kleine Belohnungen teilen, zB. etwas am Bahnhof, beim Einsteigen, nach dem ersten Stopp usw. Klappt mit verschiedenen Belohnungen, bei mir v.a. mit Essen (nur dass ich nach den ganzen Mohrenköpfen ziemlich rund geworden bin )

Danke für eure Antworten!
Ja, Ablenkung ist da wahrscheinlich das Beste...mach ich schon auch immer, also wenn ich im Auto bin, dass ich dann z.B. ganz laut Musik höre oder so.
Hab nur irgendwie so Angst, dass es dann im Zug ganz schlimm wird und ich nicht aus der Situation raus kann...Oder, dass ich dann irgendwo an einem Bahnhof stehe...Schon krass, über was man sich so alles Gedanken machen kann!? Hätte ich früher nie gedacht!
Bent, hast du diese Schwindelgefühle nur in Bewegung?
Und Mellilein, ich bin auch so ein Belohnungsesser...das ist blöd, besonders, wenn ich mich dann fürs Sport machen mit Schokolade belohne aber so lange es hilft....

Guten Abend Ihr alle,

meine erste Attacke kam beim Autofahren, ergo ich konnte kein Auto mehr fahren.
Die zweit vor drei Wochen in der Bahn, ergo Bahnfahren ohne vollgedröhnt von Musik zu
sein ging gar nicht.
Auto fahre ich inzwischen wieder viel lieber als Bahn...
Bin vor zwei Wochen mit meiner Therapeutin U-Bahn gefahren.
Zuerst hat sie mir alles abgenommen.
Handy, Buch, Zig. eben alles was mich ablenken konnte.
Zuerst sind wir zusammen gefahren und dann hat sie mich für drei vier
Stationen allein gelassen, kam dann wieder und hat mich nach meinem
Gemütszustand und den Syptomen befragt.
Auf ein mal ging es los. Die Bahn wurde voller. Ich konnte mich nicht
setzten, alles dicht gedrängt. Herzrasen, ich kippe um, hyperventilieren,
Atemnot das volle Programm.
Habe meinen Körper und die Syptome analysiert, an nichts gedacht und
nach zehn Minuten war alles vorbei!
Nun übe ich jeden Tag Bahn fahren.
Es geht wirklich, nur Mut. Stelle Dich der Angst.
Dir kann wirklich nichts passieren!

LG
Prinzessin

Der Nachteil beim Autofahren wäre, dass Du alleine und für die Fahrt sozusagen selbst verantwortlich bist. Jedoch kannst Du anhalten, wann immer Du willst.

Beim Zugfahren musst Du Dir keine Gedanken machen, wie Du ans Ziel kommst- das erledigt der Lokführer für Dich. Jedoch kannst Du nicht anhalten, wo Du willst- Du bist quasi gefangen.

Egal, wie Du Dich entscheidest- es ist eine super Übung gegen die Angst!
Biete ihr die Stirn!

Viel Glück !

Zitat:
Und Mellilein, ich bin auch so ein Belohnungsesser...das ist blöd, besonders, wenn ich mich dann fürs Sport machen mit Schokolade belohne aber so lange es hilft....


Ach das passt schon. Hauptsache ueberhaupt Sport.
Sport hat ja noch mehr gute Eigenschaften als nur dass man an schlank bleibt. Mir hilft es gegen Angst und Stress. Ich fuehle mich dann meistens freier.

Zitat:
Die zweit vor drei Wochen in der Bahn, ergo Bahnfahren ohne vollgedröhnt von Musik zu
sein ging gar nicht.


Stimmt, Musik hilft ja auch bei Angst. Am besten was meditatives mitnehmen koenntest oder etwas was dir gefaellt. Egal ob Zug oder Auto, du bleibst sicher entspannter.
Eventuell kannst du ja auch mit jemanden telefonieren, wenn du merkst die Angst steigt.


Zitat:
Bin vor zwei Wochen mit meiner Therapeutin U-Bahn gefahren.
Zuerst hat sie mir alles abgenommen.
Handy, Buch, Zig. eben alles was mich ablenken konnte.
Zuerst sind wir zusammen gefahren und dann hat sie mich für drei vier
Stationen allein gelassen, kam dann wieder und hat mich nach meinem
Gemütszustand und den Syptomen befragt.
Auf ein mal ging es los. Die Bahn wurde voller. Ich konnte mich nicht
setzten, alles dicht gedrängt. Herzrasen, ich kippe um, hyperventilieren,
Atemnot das volle Programm.
Habe meinen Körper und die Syptome analysiert, an nichts gedacht und
nach zehn Minuten war alles vorbei!


Ui, das was aber ganz schoen hart. Aber toll dass du das bis jetzt durchgehalten hast!

Nochmals vielen Dank für eure Antworten!
Die sind alle sehr motivierend, toll, was ihr schon geschafft habt!
Normalerweise bin ich auch jemand, der sich der Angst stellt, aber diese eine Zugfahrt macht mir wirklich zu schaffen. Wahrscheinlich, weil es so lange ist und ich ganz alleine bin (was aber auch Sinn der Sache ist).
Werd mir die nächsten Tage mal ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in meiner Stadt besorgen und dann (hoffentlich) kreuz und quer durch die Gegend fahren...Schon da wird mir ganz mulmig...
Aber es muss sich jetzt mal was tun, weil ich nun mit dem Studium fertig bin und im September das Berufsleben losgeht - eventuell sogar in einer anderen Stadt - da kann ich mein Leben dann nicht mehr so gut um die Angst herum bauen...
Danke nochmal für eure Unterstützung!

Hallo liebe Angsthaesin,

ich musste gerade etwas lachen als ich deinen Beitrag gelesen habe. Das könnte meine Geschichte sein. Unglaublich. Ich habe ebenfalls diese Angst vor dem Zugfahren GEHABT!
Montag bin ich das erste Mal seit 2009 wieder eingestiegen - zusammen mit meinem Therapeuten.
Wie ist denn das bei dir. Hast du nach der PA damals nochmal wieder den ÖPNV benutzt? Oder das vermieden?

Du kannst mal in meinem Tagebuch nachlesen wie es mir da ergangen ist, findest du alles hier im Forum.

Du musst dich der Situation stellen und darfst dich nicht ablenken so wie prinzessinhorst es schon geschrieben hat. Du wirst merken, dass die Panik von allein wieder vergeht. Und wenn man diese Erfahrung gemacht hat, vergeht die Angst irgendwann, da man ihr weniger Raum gibt.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße, Leny.

Hallo,

Ich habe dieses Problem auch, aber inzwischen habe ich es wieder recht gut im Griff. Ich habe zwar noch immer Angst, aber es klappt recht gut und ich mache mich vorher nicht mehr verrückt!
Ich würde an deiner Stelle kleiner Anfangen - das mit den Öffentlichen ist schon mal eine gute Idee, vielleicht kannst du auch mal eine kürzere Zugfahrt machen!
Ablenken ist auch immer gut. Ich spiele immer mit meinem Handy - das hilft wirklich (wenn das Spiel Spaß macht).
Wenns ganz schlimm ist, kannst du auch jemanden anrufen und drüber reden...
Eins weiß ich ganz sicher: wenn du es öfters machst wird es besser!

Guten Morgen!
Ich muss ja sagen, dass ich es irgendwie beruhigend finde, nicht die einzige mit dieser Angst zu sein...
Nach der ersten PA bin ich schon noch ein paar mal mit den Öffentlichen gefahren, aber das wurde mit jedem mal schlimmer, so dass ich dann teilweise irgendwo ausgestiegen bin und stundenlang nach Hause gelaufen bin. Weil anrufen wollte ich niemanden, weil es mir so peinlich war...
Das Autofahren, das auch länger gar nicht ging, hab ich mir dann nach und nach wieder angewöhnt - geholfen hat mir dabei auch, dass meine Therapeutin weiter weg war und ich ja irgendwie hinkommen musste...Deshalb bin ich dann komplett aufs Auto umgestiegen und bin nun seit ungefähr drei Jahre nicht mehr mit den Öffentlichen gefahren und Zug nur in Begleitung...
Geht/Ging es euch dann auch so, dass ihr quasi fluchtartig den Zug o.ä. verlassen habt?! Ich hab meistens gar nicht mehr nachgedacht, sondern bin einfach an der nächsten Haltestelle auszusteigen und dann zu merken, dass es doch doof ist...
Liebe Grüße!

Zitat von Angsthaesin:
- geholfen hat mir dabei auch, dass meine Therapeutin weiter weg war und ich ja irgendwie hinkommen musste...


Liebe Angsthäsin,

daran siehst Du, dass es hilft, wenn Du es tun MUSST!
Hättest Du per Zug zur Therapeutin gemusst, wäre diese Angst vorm Zug auch weg.

Ich kenne das aber auch sehr gut.
Bin auch schon aus der Bahn gesprungen und gelaufen, weil ich es einfach nicht mehr aushielt.

Hast Du keine Begleitperson, die mit Dir Zug fährt?
Wenn nicht, dann fahre trotzdem und setz Dich zu Leuten, die Dir nett erscheinen, wo Du glaubst, sie könnten Dir bei einem Angstanfall helfen.... (auch wenn Du keine Hilfe braucht- aber das Wissen, Du könntest in der Not jemand ansprechen beruhigt einen ja schon )
Grölende Fussballfans in einem Abteil scheiden also schon mal aus
Ich hoffe, Du weißt, was ich meine.

Viel Glück und berichte, wie es war

LG
november

Guten Morgen Angsthaesin,

ja ist mir auch passiert, bei der zweiten Attacke in der Bahn.
War auf dem Weg zur Therapie. Habs dann nicht mehr ausgehalten.
Bevor sich die Türen von der S-Bahn geschlossen haben, bin ich
schnell rausgehüpft, weil es nicht mehr ging. Ist mir noch nie passiert!
Habe dann meinen Mann angerufen, der mich abgeholt und zur
Therapie gefahren hat.
Daraufhin dann eben auch das Üben mit der Therapeutin.
Es ist wirklich anstrengend, aber es hilft wirklich.
Versuche es mit kleinen Strecken.

Warum ist es Dir peinlich, jemanden an zu rufen?
Kannst Du Dich niemanden anvertrauen?
Es mußt Dir nicht peinlich sein. Du hast ein Problem und dabei
brauchst Du Hilfe. Das braucht niemanden peinlich zu sein.
Wenn Du Hilfe beim Umzug brauchst fragst Du doch auch um Hilfe.
Gut, der Vergleich hinkt ein wenig, und viele Leute können mit unsere
Syptomen einfach nichts anfangen, da diese nicht greifbar sind.
Aber such Dir eine Person, der Du vertrauen kannst und auf die Du
in solchen Situationen zählen kannst.
Erklär das Problem und frage, ob sie mit Dir zusammen fährt,
oder ob ihr andere Sachen zusammen machen könnt, die Dir
Probleme bereiten.

Es ist schwer, aber Du schaffst das! Hab Vertrauen in Dein eigenes
Handeln.

LG

Bei mir war es auch ein paar Mal so, dass ich früher ausgestiegen bin und dann gelaufen bin, aber die meiste Zeit habe ich es ausgehalten! Und es wurde besser! Hat zwar zugegebenermaßen wirklich lange gebraucht, aber langsam geht es wirklich ganz gut. Sogar wenn die U-Bahn mal im Tunnel stehen bleibt, bekomme ich nur noch selten Panik, wobei ich natürlich schon noch Angst habe.
Ich finde Musik hören und mit dem Handy spielen immer eine super Ablenkung. Außerdem hilft mir der Gedanke, dass ich im worst case ja jemanden anrufen kann, der mich dann ein bisschen beruhigt.
Außerdem finde ich, dass man es sich nicht antun muss mit komplett überfüllten U-Bahnen zu fahren. Das macht meiner Erfahrung nach die Angst eher schlimmer!

Hallo ihr Lieben!
Bin bis jetzt nicht dazu gekommen, zu üben, weil ich noch bis nächste Woche wichtige Prüfungen in der Uni habe...Was auch schon wieder etwas problematisch ist, weil man da vier Stunden am gleichen Platz sitzen muss und natürlich nicht plötzlich davon rennen kann...
Weil ihr meintet, man solle sich jemandem anvertrauen...mir ist das Thema irgendwie unangenehm...(deswegen finde ich auch dieses Forum hier toll ) und ich habe gemerkt, dass die Leute, denen man es erzählt hat, sich dann anders verhalten. Man wird von ihnen dann quasi in Watte gepackt und sie zeigen für alles Verständnis...Und das ist ja meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll, weil man dann die Möglichkeit hat, sich immer mehr zurückzuziehen und sich dem Leben nicht mehr zu stellen...Versteht ihr, was ich meine?

Hallo zusammen,

wie ich gelesen habe, ist die Diskussion hier schon älter, aber ich erhoffe mir trotzdessen Hilfe. Alles hat angefangen, als ich meine Ausbildung in der nächst größeren Stadt angefangen habe. Ich selber wohne auf einem Dorf und muss in ein anderes Dorf am Ende der anderen Stadt. Ich habe keinen Führerschein, also fahre ich entweder mit meinem Vater, der auch in der Nähe arbeitet, oder ich muss mit Bus, Bahn und Zug fahren. Nunja, meine erste Panikattacke hatte ich in der Bahn auf dem Weg nach Hause. Ich wurde dann glücklicherweise von meinem Freund abgeholt. Allerdings hat das wenig gebracht, da wir auf der Strecke ca. 5 mal stehen bleiben mussten, weil es im Auto weiterging. Im Auto mitfahren und Bus und Bahn sind wahre Torturen für mich. Ich versuche mich immer mit Musik abzulenken, rede mit dem Fahrer, esse und trinke oder spiele am Handy rum. Ich bin am Ende des Tages wirklich fertig mit den Nerven. Im Mai war ich bei meinem Hausarzt und habe Untersuchungen machen lassen. Ergebnis war natürlich, dass alles in Ordnung ist. Ich habe darauffolgend eine Überweisung zum Neurologen bekommen und gehe zur Gesprächstherapie. Außerdem nehme ich Morgens eine stressvermindernde Tablette, die mich aber auch nur schwerlich durch den Tag begleitet. Jetzt wo ich diese Zeilen verfasse, muss ich schon wieder weinen, da mir die Situation einfach extrem zusetzt. Habt ihr Ratschläge, was ich tun kann? Wie ergeht es euch mittlerweile? Schonmal vielen Dank vorab, für die Antwort/en.

Jessi

A


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Dr. Reinhard Pichler
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