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Hallo, ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe eine Therapie hinter mir und mir ging es deutlich besser. Nun habe ich zwar keine Panikattacken mehr tagsüber doch jetzt habe ich die permanente sorge wahnsinnig zu werden. Ich denke ständig darüber nach ob ich wahnsinnig werde, oder es schon bin und es nicht merke. Oft habe ich auch mit Derealisation zu kämpfen. Mein körper zeigt massive stress Symptome, ich habe einen sehr lauten dauer Tinnitus und meine Nächte verlaufen nie ohne verwirrtes aufwachen. Ich wache jede nacht auf und weiß nicht wie, wer oder was ich bin. Manchmal kann ich dann ewig nicht einschlafen, oder ich Schrecke wie heute nacht mit einem Puls von 150 auf. Ich hab solche angst irgendwann wahnsinnig zu werden und meine Kinder irgendwann nicht mehr versorgen zu können. Ich war auf einem gut weg durch Therapie und ich liebe mein Leben, aber diese Ängste machen mir alles kaputt, dabei verstehe ich nicht woher sie kommen. Geht es jemandem ähnlich ? Besteht denn wirklich die Gefahr deshalb irgendwann wahnsinnig zu werden ?. Mein Hausarzt hatte mir bereits angeboten mit Schlaftabletten zu arbeiten, aber davor habe ich großen Respekt und möchte sie eigentlich nur ungern nehmen, genauso wie auch sonst irgendwelche Medikamente. meine Therapeutin hat damals ptbs bei mir diagnostiziert, nach ca einem Jahr hat sie mich als geheilt gehen lassen und mir lediglich aufgetragen mehrmals die woche eine Hypnose zu machen. Woran ich mich nicht oft halte weil ich dafür schlichtweg die Nerven nicht habe. Generell fällt mir Konzentration sehr schwer, da es in meinem kopf zusagen immer gespräche gibt im sinne von ich hab nie mal ruhe. Seit ich klein bin ist das so, ständig denke ich über alles mögliche nach und sorge mich. Nie kann ich einfach mal frieden in mir finden, obwohl doch seit jahren eigentlich alles gut ist. es macht mich so fertig, ich will das nicht mehr. was kann ich noch tun ? Es ist so schwer gute Therapeuten zu finden oder Psychiater ohne das einem direkt Medikamente verschrieben werden.
Trigger

19.11.2023 02:54 • 19.11.2023 x 1 #1


7 Antworten ↓


Hallo Cia !
Ich kenne das mit dem Aufschrecken mit hohem Puls wenn man denkt jetzt hat man es endlich geschafft einzuschlafen.
Das kommt bei mir alle Stunde oder halbe Stunde vor - keine Ahnung warum.
Nach dem dritten oder vierten Mal bin ich dann so fertig dass mir schlecht und zittrig ist und ich so viel Adrdenalin habe dass ich die Nacht wieder vergessen kann.
Meist bekomme ich dann solche Verspannungen weil ich mich verkrampfe dass ich Tage lang starke Kopfschmerzen habe. Immer und immer wieder das Gleiche - und immer kommt ein wenig mehr dazu.
Ich hab aber auch überhaupt keinen Ansatzt wie ich das abschaffen könnte.
Im Moment läuft seit 4 Stunden der Fernseher mit Entspannungsmusik zum Einschlafen ..... da schläft sich nix.
Und das Gefühl plem-plem zu werden (oder sein) ist auch immer wieder da.
Ich hätte da auch ganz gerne einen Ansatz der mir mal hilft - finde aber keinen.
Kopf hoch - es geht dennoch weiter !

A


Angst vor dem Wahnsinnig werden

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Zitat von cia:
Geht es jemandem ähnlich ? Besteht denn wirklich die Gefahr deshalb irgendwann wahnsinnig zu werden ?.

Es gibt hier im Forum eine ganze Reihe von Usern, die Angst vor dem Verrücktwerden haben (also vor einer Psychose oder Schizophrenie). Musst mal die Suchfunktion des Forums nutzen.

Hallo @cia und willkommen im Forum erst mal

Obwohl hier mit Sicherheit viele Mitglieder Situationen wie die Deine kennen und entsprechend Deine Gefühlslage und Ängste nachvollziehen können, ist doch jeder Mensch ein eigener kleiner (oder großer... ) Mikro- bzw. Makrokosmos. D. h. keiner kennt Dich so gut wie Du selber. Und das ist einerseits sozusagen Teil des Problems, weil man sich mitunter schwer vollumfänglich mitteilen kann, andererseits gilt gerade auch deshalb: man selber kann sein bester Therapeut sein/werden.

Mit psychischen Erkrankungen gehen viele Menschen um wie mit körperlichen (stofflichen) Krankheiten: man geht zum Arzt bzw. Facharzt. Doch auch im physischen Bereich gibt es in der Praxis unterschiedliche Diagnosen und Behandlungswege. Um wieviel mehr trifft das auf psychische oder psychosomatische Erkrankungen zu! Und wie Du treffend anmerkst:
Zitat von cia:
Es ist so schwer gute Therapeuten zu finden oder Psychiater ohne dass einem direkt Medikamente verschrieben werden.

Das ist wahr. Und wer als Patient etwas auf sich hält, sollte deshalb auch Therapeuten wechseln oder generell außen vor lassen, mit denen es einfach nicht funktioniert. Allerdings habe ich festgestellt, dass man bei seiner persönlichen Einschätzung durchaus vorsichtig sein sollte und hin und wieder einen gewissen Vertrauensvorschuss zu wagen.
Zitat von cia:
Mein Hausarzt hatte mir bereits angeboten mit Schlaftabletten zu arbeiten, aber davor habe ich großen Respekt und möchte sie eigentlich nur ungern nehmen, genauso wie auch sonst irgendwelche Medikamente.

Schlaftabletten vom Hausarzt fände ich persönlich auch keine gute Idee. Medikamente per so abzulehnen ist mir persönlich ziemlich sympathisch aber ich würde diese doch ziemlich rigide Haltung zumindest mal hinterfragen. Vor allem dann, wenn über längere Zeit überhaupt keine Aussicht auf einen alternativen wirksamen Ansatz besteht.

Es gibt massig Fälle, bei denen eine Gesprächstherapie erst gegriffen hat, weil sie im Vorfeld mit einem passenden, verträglichen Medikament in die mentale Lage versetzt wurden. Ein normaler Hausarzt ist für die individuelle Medikation m. E. jedoch der falsche Ansprechpartner. Mit einem erfahrenen Psychiater/Psychotherapeuten ist man hier eindeutig besser beraten und auch dies Forum hier kann bei der Mittelsuche etwas Orientierung geben.

Zu vergessen sind aber auch nicht alternative (natürliche) Heilmittel in Form von Nahrungsergänzungen, Mass., TCM, Vitalstoffe etc.
Zitat von cia:
Ich habe eine Therapie hinter mir und mir ging es deutlich besser. Nun habe ich zwar keine Panikattacken mehr tagsüber doch jetzt habe ich die permanente sorge wahnsinnig zu werden. Ich denke ständig darüber nach ob ich wahnsinnig werde, oder es schon bin und es nicht merke.

Wie lief denn seinerzeit die Therapie ab (Art, Dauer)? Was war Deiner Ansicht nach der entscheidende Punkt, weshalb es Dir besser ging?

Keine Panikattacken mehr zu haben ist m. E. psychosomatisch schon mal ein wesentlicher Fortschritt! Zudem würde ein Wahnsinniger (im medizinischen Sinne) mit Sicherheit keine solchen Beiträge wie Du hier verfassen können. Diesbezüglich werden Dich fast alle halbwegs therapieerfahrenen Leute hier beruhigen können.

Bedenke: wenn man alle Probleme mit sich allein ausmachen muss (oder glaubt, zu müssen), kann sich das schon mal a bisserl plem-plem anfühlen. Das ist ganz normal. Wenn der Geist nicht mehr wie gewohnt funktioniert kriegt man es mit der Angst zu tun und neigt dann auch irgendwann zu kreisenden Gedanken. Daraus entwickelt sich - je nach Charakter - auch schnell mal eine Angst-Gedanken-Symptom-Spirale.

Die Derealisationen gehören m. E. dazu. Ich hatte sie auch über viele Jahre lang immer wieder in dauer-stressigen Lebenslagen. Auch heute noch ab und an. Sie können furchtbar sein, ja. Sie verstören, sie entmutigen, sie entfremden einen von sich selbst. Aber letztlich muss man ihre Schutzfunktion akzeptieren und auch entsprechend einordnen. Dann kann man vielleicht sogar einen gewissen Frieden mit ihnen schließen. Es kann auch helfen, sich klarzumachen, dass im Endeffekt jegliche Wahrnehmung nicht wirklich real ist, denn auch unsere Alltagswahrnehmung in Form von Ich und Welt ist lediglich eingespielt, gewohnt und entsprechend Halt-gebend. Die Derealisation stellt quasi einen kurzen (oder längeren) Reset dar, gerade weil wir offenbar mit unserer Alltags(für-)wahrnehmung überlastet sind.

Darum sollten wir eben daran arbeiten: an unserer Alltagswahrnehmung.

Zitat von cia:
Generell fällt mir Konzentration sehr schwer, da es in meinem kopf sozusagen immer Gespräche gibt im Sinne von ich hab nie mal Ruhe. Seit ich klein bin ist das so, ständig denke ich über alles Mögliche nach und sorge mich. Nie kann ich einfach mal Frieden in mir finden, obwohl doch seit Jahren eigentlich alles gut ist. es macht mich so fertig, ich will das nicht mehr.

Wenn ich das richtig lese, gibt es hier schon lange einen sehr konkreten Wunsch: Ruhe!
Du erlebst also ursächlich einen ständigen Konflikt zwischen dem Wunsch nach Ruhe und der erlebten Realität (Alltagswahrnehmung). Deine Antwort auf diesen Konflikt lautet derzeit: Grübelei und Sorgen.

Warum ist das so? Du schreibst, dass seit Jahren alles gut ist. Ist es das wirklich? Oder redest Du Dir das vielleicht nur ein, weil Du eventuell keine Möglichkeit siehst, das nicht-so-Gute aus der Welt zu schaffen?

Wir können etwas (einen Menschen, eine Gesamtsituation, etc.) als gut oder verträglich oder schlecht empfinden (wahrnehmen). Die Grundlage für eine derartige Bewertung ist immer, bei jedem Menschen, der persönliche Bezugsrahmen. Eine Bewertung kann nur im Abgleich mit ihm entstehen. Es ist wichtig, dies zu wissen und zu verstehen!

Wenn nun über Jahre hinweg eben etwas als schlecht, gefährlich, verwirrend etc. erlebt wird, das die meisten anderen Menschen als normal oder sogar interessant oder angenehm erleben, dann sollte man seinen o. g. persönlichen Bezugsrahmen untersuchen: welche Glaubenssätze, Wertvorstellungen, Überzeugungen habe ich und warum? Woher kommen sie? Haben sie ggfs. traumatische Ursprünge? etc.

Das erfordert Mut und Geduld. Ein gutes Maß aufrichtiges Interesse kann die Sache sogar hochinteressant machen, wie viele hier bestätigen können!
Zitat von cia:
Meine Therapeutin hat damals PTBS bei mir diagnostiziert, nach ca. einem Jahr hat sie mich als geheilt gehen lassen und mir lediglich aufgetragen mehrmals die Woche eine Hypnose zu machen.

Warum braucht ein Geheilter (weiterhin) mehrmals die Woche Hypnose? PTBS hat viele Seiten und entsprechend gibt es viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Ein m. E. sehr hilfreicher Blog befindet sich z. B. hier: tagebuecher-f97/mein-leben-mit-einer-kptbs-meiner-patchworktherapie-t103295.html

Zudem gibt es nicht nur psychisch-bedingte körperliche Probleme sondern auch körperlich-bedingte psychische Probleme. Hierfür dient m. E. ebenfalls ein gut recherchierter Blog: erfolgserlebnisse-f59/la2la2-s-medizinschrank-diverse-themen-t93207.html

Und auch eines meiner Themen hat sich recht interessant entwickelt und könnte eine Hilfe sein: therapie-klinik-reha-f122/heilung-allein-durch-psychopharmaka-t114657.html

Mit diesen Links möchte ich sagen: verlass Dich nicht ausschließlich auf die Psyche als Dreh- und Angelpunkt in Sachen Ursachen, sondern beziehe den Körper und die äußeren Umstände unbedingt mit ein! Das führt einerseits generell zu weniger Kopflastigkeit und bietet andererseits einfach ein deutlich breiteres Herangehensspektrum. Werde kreativ bei Deiner Suche - dann ermächtigst Du Dich ein Stück weit selbst, Dir zu helfen.

Und ganz wichtig: Eine Ursache ist nur solange eine Ursache, wie sie aktiv aufrecht erhalten wird. Sie ist niemals ein unverrückbarer, determinierender Fakt!

@moo

Erstmal Vielen dank für deine Zeit und Mühe mir so einen Text geschrieben zu haben

Ich werde mir die links in aller ruhe durchlesen, danke dir !.

Meine bisherigen Behandlung war eine Therapie mit Augenbewegungen (mir fällt der name grade nicht ein) dort hat sie das die augen bewegungen simuliert die wir beim schlafen haben wenn wir den tag verarbeiten. Ganz am anfang wurde auch ein Großes Blutbild gemacht, dort kam damals dann auch raus das mein Vitamin D3 gefährlich niedrig war, dies wurde dann regelmäßig eingenommen und kontrolliert vom neuen Hausarzt. Ich nehme bis heute noch täglich 2000ie. Zusätzlich hat mir meine Therapeutin täglich Magnesium Citrat und ein Vitamin B Komplex empfohlen. Irgendwann habe ich das Magnesium und Vitamin B aber nicht mehr genommen weil ich angst hatte es wird auf dauer zu viel. Dann sollte ich 4x die Woche 40 min Sport machen für das Vegetative Nervensystem woran ich mich auch immernoch halte. Zum einschlafen sollte ich mir eine Hypnose von ihr selbst anhören, leider ging mir das langsame reden in diesen Aufnahmen derart auf die nerven, das ich anstatt mich zu entspannen, geärgert habe . Ich bin dann wieder auf meine Methoden zurück und habe meine gewichtsdecke, mein nachtlicht und white noise auf dem handy abgespielt. Das hat auch oft geholfen aber aktuell wills alles nicht helfen. Unter anderem führe ich auch ein Glückstagebuch indem ich jeden tag 6 Glücksmomente festhalten soll. Was mir aktuell auch sehr zu schaffen macht ist mein Nacken, ich vermute mein Atlaswirbel ist mal wieder draußen ich hatte das schon sehr oft und bin dann zum Chiropraktiker der mich da einrenkt. Nur mag ich kopf einrenken überhaupt nicht weshalb ich das grade versuche zu vermeiden... generell bin ich kein freund von arztbesuchen weil ich mich immer schnell abgefertigt fühle, was auch verständlich ist, viel Patienten, wenig lohn und Überlastungen. Ich mach meinen ärzten da keinen vorwurf. Ich möchte einfach sozusagen niemanden auf den keks gehen nur weil ich wieder am rad drehe . Mir ist sowas sehr unangenehm und oft rede ich auch meine Symptome runter. Man muss mich also ziemlich zwingen zum Arzt zu gehen, zu mal zusätzlich noch dazu kommt das ich mit einem früheren arzt welcher mir eine falsch Diagnose ausgestellt hatte, und sich über meine psyche lustig gemacht hatte, nun auch noch vetrauensprobleme in Ärzte habe.


Medizinische habe ich lediglich nachts einen AV block Wenckebach Typ 2 teilweise auch 3, welcher aber mit Extrasystolen ausgeglichen wird. Ich nehme also keine Medikamente deshalb. Organisch ist mit dem Herz alles in Ordnung, sie vermuten eine Vegetative Dystonie, welche auch im 24h ekg zu sehen war.

@unbekannt-oh-je

Das tut mir leid, ich kann zu gut nach empfinden wie belastend sowas ist. Wichtig ist aber das du Medizinisch alles abklärst, bei meiner bekannten zum Beispiel waren es nachts am ende dann Epileptische Anfälle die dafür gesorgt haben. Schlafapnoe kann so etwas auch auslösen.

Bei mir ist es wohl psychisch, sobald es bei mir psychisch schlechter wird geht es wieder los... manchmal hilft mir meine Gewichtsdecke aber man hat nicht jede nacht lust auf diese decke... und auch gewisse klänge wie eben white noise bzw weißes rauschen nerven mich manchmal...

Manchmal sehe ich nachts sogar Dinge wie käfer oder neonfarbige muster an der decke, oder ich höre etwas lautes und schrecke auf... es macht einen richtig fertig.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen das du deinen Guten Schlaf noch finden wirst.

Manchmal geht es nicht ohne Medikamente und manchmal machen Medikamente eine fruchtende Therapie überhaupt erst möglich.
Das solltest du mal für dich abwägen, wie groß da dein Leidensdruck ist.
Dass du dir bei deiner Symptompalette Gedanken machst, wie du die Kinder optimal versorgen sollst...verstehe ich gut.

Der Hausarzt sollte dich zu einem Psychiater überweisen. Dafür sind Fachärzte ja da.
Und vielleicht doch mal einem Medikament eine Chance geben.
Wenn du befürchtest verrückt oder wahnsinnig zu werden, kommt das nicht ohne Grund.

So wie du deine Situation und Symptome schilderst, glaube ich nicht, dass eine Augen-Bewegungen-Therapie und Selbsthypnose dir dauerhaft helfen können. Sie können wohl lindern.
Zitat von cia:
Meine bisherigen Behandlung war eine Therapie mit Augenbewegungen

Zitat von cia:
Was mir aktuell auch sehr zu schaffen macht ist mein Nacken, ich vermute mein Atlaswirbel ist mal wieder draußen ich hatte das schon sehr oft und bin dann zum Chiropraktiker der mich da einrenkt. Nur mag ich Kopf einrenken überhaupt nicht weshalb ich das grade versuche zu vermeiden...

Ich bin auch zwei bis dreimal jährlich beim Chiropraktiker. Atlas und Axis sind natürlich schon Bereiche, wo sich nur ein Profi rantrauen sollte, aber davon gehe ich wohl aus!?

Bei meiner Freundin ist oft der Atlas oder die Axis verschoben und das wirkt bei ihr extrem depressionsfördernd. Fast immer ist das Problem gelöst, wenn sie beim Einjustieren war.

Zitat von cia:
generell bin ich kein Freund von Arztbesuchen weil ich mich immer schnell abgefertigt fühle, was auch verständlich ist, viel Patienten, wenig Lohn und Überlastungen.

Ich verstehe, dass sich das für Dich nicht angenehm anfühlt, aber eigentlich ist deren Personalproblem nicht Deins. Bei einem Chiropraktiker (der in BRD idR ja ein Heilpraktiker ist) sollte sich allerdings ein deutlich entspannteres Behandlungsklima darstellen.
Um Ärzte wird wohl keiner von uns zeitlebens rumkommen, deshalb würde ich mich nach Möglichkeit ziemlich direkt vom Hausarzt zum Facharzt überweisen lassen. Ich suche mir da meist vorher im Netz einen Facharzt aus und verlange dann eine Überweisung vom Hausarzt. Für Fachärzte, die ich für gut halte, fahre ich auch schon mal 100-200 km...bin da ziemlich kompromisslos. Auch Zusatzkosten nehme ich da ggfs. in Kauf.

Zitat von cia:
Ich möchte einfach sozusagen niemanden auf den Keks gehen nur weil ich wieder am Rad drehe. Mir ist sowas sehr unangenehm und oft rede ich auch meine Symptome runter.

Ist zwar nachvollziehbar, bringt Dir aber nix. Versuche, zu Deinen Symptomen zu stehen und sag Deinem Arzt so konkret wie möglich, wie es Dir geht.
Ärzte, die keine Zeit haben verlasse ich ebenso, wie ich mich von ihnen verlassen fühle. Aber ich gebe zu, dass ich diese Konsequenzfähigkeit erst lernen musste.

Fast kein Beruf ist mehr einfach. Wir müssen alle auf unseren Gebieten zurecht kommen. Das gilt für die Hausfrau und Mutter ebenso wie für Wissenschaftler und Ärzte.

Davon abgesehen rate ich unbedingt zu einer umfangreichen persönlichen Recherche. Nicht nur im Netz sondern auch in Fachbüchern, die für Laien halbwegs verständlich geschrieben sind und davon gibt es viele! Nur falls Du zur Hypochondrie neigst, musst Du abwägen, ob es zu belastend für Dich wird.

Zitat von cia:
Man muss mich also ziemlich zwingen zum Arzt zu gehen, zumal zusätzlich noch dazu kommt dass ich mit einem früheren Arzt welcher mir eine falsche Diagnose ausgestellt hatte und sich über meine Psyche lustig gemacht hatte, nun auch noch Vertrauensprobleme in Ärzte habe.

Ebenfalls nachvollziehbar aber eigentlich nicht fair gegenüber Ärzten, die ihren Beruf gewissenhaft machen und davon gibt es m. E. viele. Lass Dir von einer schlechten Erfahrung nicht verfügbare Chancen verbauen!

Gewichtsdecke, White Noise, Hypnose vom Band, Nachtlicht etc. - dagegen ist nichts einzuwenden und manchmal hilft es. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass das Allerwichtigste für´s Gesundwerden eine Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten unserer persönlichen Problematik ist. Verständnis fördert Sicherheit und die Zuversicht, dass man selber nicht Opfer sondern Ermöglicher ist. Ermöglicher in zweierlei Hinsicht: man ermöglicht die Erkrankung und man ermöglicht die Gesundung. Es kommt auf unsere künftige Perspektive an.

Zitat von cia:
Manchmal sehe ich nachts sogar Dinge wie Käfer oder neonfarbige Muster an der Decke, oder ich höre etwas Lautes und schrecke auf... es macht einen richtig fertig.

Ist mir auch alles vertraut. Bedenke hierbei vielleicht, dass sämtliche (!) Sinneseindrücke lediglich Objekte sind, die wahrgenommen werden. In der Nacht sind die Sinne mitunter einfallsreicher im buchstäblichen Sinn. Sie fallen in unseren Geist, bzw. sie fallen uns ein (imaginäre Erinnerung). Im Zustand zwischen Wachsein und Einschlafen übernimmt oft das Unterbewusstsein die Regie - und dem sind Ort und Zeit egal... .




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Dr. Christina Wiesemann
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