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Zitat von Pawel1986:
Ist es denn normal das man sich die Sicherheit nach einer PA wieder Stück für Stück erarbeiten muss?


PA ist die wahrgewordene Unsicherheit, der Supergau, der einem den Boden unter den Füssen wegzieht. Und nix, aber auch gar nix ist mehr so, wie es vorher war.

Zitat von Icefalki:

PA ist die wahrgewordene Unsicherheit, der Supergau, der einem den Boden unter den Füssen wegzieht. Und nix, aber auch gar nix ist mehr so, wie es vorher war.


Das hört sich beängstigend an

A


Angst vor dem Urlaub

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@Icefalki

Hallo, wollte mich mal melden.

Arbeiten hat gut geklappt. Letzte Woche war ok.
Konnte wieder normal Essen und alles machen.

Das einzige was geblieben ist, ist das ich Nachts öfter wach werde. Mal schlafe ich sofort wieder ein. Mal dauert es 10 Minuten.
Bin aber immer gegen 04:30 Uhr wach.
Das ist ca. die Zeit, wo ich fürs Arbeiten aufstehe.

Diese Woche ist komisch. Wenn ich Arbeiten gehe ist alles OK. Werde ja von alleine um 04:30 Uhr wach.
Jetzt habe ich 3 Tage Homeoffice. Und da werde ich natürlich auch um die Uhrzeit wach. Dann rege ich mich auf, dass ich doch länger schlafen kann. Und Zack.... kommen wieder die Gedanken das es niemals aufhören wird, weil das ja mit dem Schlafen nicht klappt. Und das steigert sich dann, dass ich den ganzen Tag mir Gedanken mache und Grüble..

Lg
Christoph

@pawel , halten wir mal fest, dass eigentlich, abgesehen von Erwachen und ärgern wegen des eigentlich länger Ausschlafen- Könnens, die Welt doch beinahe ok wäre.

Fakt ist aber, du willst 100 Prozent heile Welt. 100 Prozent, dass alles wieder funktioniert. Vergisst dabei, dass das unmöglich ist. Selbst jeder vermeintlich gesunde Mensch lebt ein Leben mit ständigen Aufs und Abs. Ist so.

Du fürchtest immer noch, dass was nicht in Ordnung wäre, nur, weil sich dein Körper an einen Rhythmus gewöhnt hat und den durchzieht, auch wenn er mal nicht erwünscht ist. Bissle viel verlangt, meinst du nicht auch?

Ich sag es mal so. Wer mal an der Angst erkrankt war, vergisst das nicht und fürchtet sie. Mal mehr, mal weniger.

Deshalb ist es sinnvoll, auf Mechanismen zugreifen zu können, wenn's mal wieder nötig ist. Wie die aussehen, bleibt jedem selbst überlassen.

Wenn du zum Grübeln neigst, lenke dich ab. Oder setz dem bewusst vernünftige Gedanken entgegen. In deinem Fall :

Zitat von Pawel1986:
Dann rege ich mich auf, dass ich doch länger schlafen kann. Und Zack.... kommen wieder die Gedanke


Könntest du aufstehen und dein Homeoffice beginnen und bist eben viel früher fertig. Oder du schaust auf die Uhr, freust dich, prima, muss noch nicht aufstehen und döst eben vor dich hin und akzeptierst, dass du eben diesen Rhythmus hast.

Gleichzeitig machst du dir klar, dass sich über etwas aufzuregen, das mit Schlaf zu tun hat, wirklich überhaupt nichts bringt.

Eigentlich geht es auch darum, sich eine gewisse Gelassenheit anzutrainieren. Blöde Zustände akzeptieren lernen und wissen, dass die auch wieder vorübergehen. Geduld ist so ein Stichwort.

Und das schreibt dir jemand, der Gelassenheit und Geduld lange nur als Wort kannte. Und am liebsten heute noch wie ein Tornado alles umfegen würde. Nur das bringt mir nichts. Deshalb übe ich mich darin. Wenn ich mich also aufrege, versuche ich die Situation sachlich zu analysieren und mein Verhalten, meine Gedanken zu hinterfragen.

Allemal sinnvoller als mich gegen Situationen aufzulehnen, die im Moment nicht zu ändern sind.

@Icefalki

Erstmal DANKE das du dir immer die Zeit für mich nimmst.

Eigentlich war alles wieder ok.

Nachtschweiß ist verschwunden, Apettit wieder normal, habe mich auf Sachen gefreut, viel unternommen in meiner Freizeit usw..
Dachte echt... ich hätte mich daraus gekämpft.

Montag: Arbeiten, 04:30 Uhr von alleine aufgewacht. Noch 15 min gegammelt im Bett. Alles wunderbar.
Dienstag: Homeiffice. Wieder 04:30 Uhr wach. GRÜBELN.... wann hört das denn auf mit dem Schlafen...
Mittwoch: siehe Montag
Donnerstag + Freitag: siehe Mittwoch

Bekloppt sowas.... ich schlafe von 21:00 Uhr - 04:30 Uhr. Klar werde ich 1-2 mal kurz wach. Schlafe aber innerhalb ein paar Minuten wieder ein.
7,5 std. Schlaf. Und mein Gehirn hat nix besseres zutun, als es mit meiner PA zu verbinden.....

Wobei ich schon Wochen vor meiner PA immer um diese Uhrzeit wach geworden bin. Allerding habe ich mich umgedreht und weiter geschlafen.

Dein Gehirn hat das eben gelernt. Und das geht ruckizucki. Irgendwas ist gerade blöd, Gehirn schafft Verbindung zur Panik, oder Angst, oder Unwohlsein. Warum? Weil wir das nicht mehr wollen. Anstelle nach Lösungen zu suchen, läuft man innerlich gegen diese Gefühle Amok.

Ich kann switchen. Wenn du vor etwas Angst hast, ist das unbewaffnet ja saublöd. Ergo, bewaffne dich.

Ich geh ja joggen. Einmal war ich mutterseelen alleine unterwegs und hab einen grossen Hund frei laufend wahrgenommen.
Hmm, richtig Angst habe ich ja davor nicht, allerdings so ganz wohl war mir nicht. Also hab ich nach einem Prügel Ausschau gehalten, den gefunden und bin im Schritt dann weiter. Innerlich mit der Einstellung, wenn der was will, ich mach den kaputt.

Der hat sich dann für mich nicht interessiert. Schnauf. Alles paletti. Überlebt.

Das Gleiche mach ich mit innerlicher Unruhe. Ich such nach einer Lösung. Immer. Wie mit dem Hund. Und mit dem Prügel (Lösung) passiert dann gar nix, oder ich muss mich wehren, und/oder werde eben gebissen (Angst). Aber ich setz dem allem was dagegen. Kann auch mal schief gehen, aber ohne Lösung und Plan im Kopf bleib ich ausgeliefert. So Kämpf ich wenigstens um meine Gesundheit und um mein Leben.

Wenn du also nicht schlafen kannst, dann denk doch mal, ist es das wirklich wert, sich jetzt darüber aufzuregen? Wegen diesem pillepalle Mist? Eigentlich nicht. Dir geht es doch gut, und wenn das alles ist, dann kannst du zufrieden sein.

Zitat von Icefalki:
Das Gleiche mach ich mit innerlicher Unruhe. Ich such nach einer Lösung. Immer. Wie mit dem Hund. Und mit dem Prügel (Lösung) passiert dann gar nix, oder ich muss mich wehren, und/oder werde eben gebissen (Angst).


Hallo,
Was sind deine Lösungen?

Mir überlegen, woher meine negativen Gefühle überhaupt kommen. Was mich gerade belastet. Und da ist die Angst nicht vordergründig. Darüber denke ich nicht mehr nach. Die Angst entsteht doch eh nur, weil man überfordert ist. Und was nun Überforderung bedeutet, kann man rausbekommen.

Meistens ist es ein schlechtes Selbstwertgefühl. Und daran kann man arbeiten. Allerdings sollte man sich das auch mal eingestehen und nicht nur an den Symtomen rumdoktern.

Bei deinem Beispiel kann man über vieles nachdenken. Warum reg ich mich auf, wenn ich normal wie sonst erwache, aber noch nicht aufstehen muss?
Weil ich immer meinen Willen haben möchte?
Weil ich mit Veränderungen nicht klar komme.
Weil früh aufstehen nicht mein Ding ist?
Weil der Job Mist ist?
Weil Schlaf Flucht bedeutet?
Weil guter Schlaf wichtig ist, weil ich funktionieren muss?

Usw..

So geh ich mit Problemen um. Ich versuche hinter die Kulissen zu schauen. Dadurch lernt man viel über sich und fällt nicht aus allen Wolken, wenn wieder mal was verrutscht.

Zitat von Icefalki:
Meistens ist es ein schlechtes Selbstwertgefühl. Und daran kann man arbeiten. Allerdings sollte man sich das auch mal eingestehen und nicht nur an den Symtomen rumdoktern.


Hey.

ich habe mich gerade diesbezüglich mal eingelesen.

Trifft den Nagel auf den Kopf.

Nicht an sich mal denken, nicht NEIN zu anderen mal sagen, immer gucken was die anderen über einen denken etc.

Eben. Und wenn du dann beim Nachdenken bist, ist so ein Leben doch echt anstrengend.

Zitat von Pawel1986:
Nicht an sich mal denken, nicht NEIN zu anderen mal sagen, immer gucken was die anderen über einen denken etc.


Ich denke, wir hatten dieses Thema schon. Ergo, ran an den Speck und was ändern.

Zitat von Pawel1986:
Werde ja von alleine um 04:30 Uhr wach.
Jetzt habe ich 3 Tage Homeoffice. Und da werde ich natürlich auch um die Uhrzeit wach.


Ich wache und stehe immer um etwa die gleiche Zeit auf (zw. 5.30 und 6.00), egal ob ich arbeiten gehe, am Wochenende oder wenn ich Urlaub habe. Ich stelle seit zig Jahren keinen Wecker. Das ist bei mir sogar ärztlich vorgeschrieben, denn ich muss wegen meinen Schlafstörungen konsequent Schlafhygiene betreiben und dazu gehört immer um die gleiche Zeit ins Bett und um die gleiche Zeit aufstehen.

Zitat von Pawel1986:
Klar werde ich 1-2 mal kurz wach. Schlafe aber innerhalb ein paar Minuten wieder ein.
7,5 std. Schlaf.


Das wäre ein Traum für mich. Ich werde jede Nacht mindestens 10 Mal, manchmal jede halbe Stunde wach. Wenn ich Glück habe, schlafe ich innerhalb kurzer Zeit wieder ein, aber manchmal liege ich 1-2 Stunden wach. Auf reine Schlafzeit komme ich bestenfalls auf zw. 6-7 Stunden. Dann geht es mir super gut.

@Icefalki

Hallo, habe heute wieder mit 5mg Escitalopram angefangen.
So geht das nicht weiter. Wird immer schlimmer

Zitat von Pawel1986:
@Icefalki

Hallo, habe heute wieder mit 5mg Escitalopram angefangen.
So geht das nicht weiter. Wird immer schlimmer


Sehr klug. Und wenn du wieder auf Level bist, heisst, du wirst wieder ruhiger, dann mach dich mithilfe deines Therapeuten an deine Hintergrundsproblematik ran.

Zitat von Icefalki:

Sehr klug. Und wenn du wieder auf Level bist, heisst, du wirst wieder ruhiger, dann mach dich mithilfe deines Therapeuten an deine Hintergrundsproblematik ran.



@Icefalki

Genau das ist der Plan. Habe ich bei der letzten Tablettenzeit leider verschlampt und gedacht die Pillen heilen.

Jetzt hoffe ich das die Tabletten genauso gut wirken wie das erste mal. Und hoffentlich schneller

Natürlich wirken die. Haben bei mir auch immer gewirkt. Immerhin hast du jetzt etwas gelernt. Ohne Erkennen der wirklichen Problematik kommt es logischerweise immer wieder zum Rückfall. AD Schirmen eben ab, man ist in einem Egalmodus. Ist das weg, ist auch rum mit mir alles relativ egal. Das wird schon wieder. Dauert eben seine Zeit, ist aber grundsätzlich sehr positiv, wenn man sich selber mal kennenlernen kann.

@Icefalki

Kam gerade vom Therapeuten. Haben knapp 2,5 Stunden alles besprochen.

Jetzt hat das Kind auch einen Namen.

Angst vor dem Kontrollverlust

Das löst bei mir die Panikattacken aus. Und da ich nach einer PA die Angst nicht kontrollieren kann, hält die sich immer im Kreislauf

@pawel , Jepp, dann beschäftige dich ausführlich mit dem Hintergrund dieser Angst. Im Prinzip ist das nur die Überschrift. Jetzt beginnt das Dahinterschauen. Was verstehst du darunter und was sagt das über dich aus?

Warum ist einem Kontrolle denn so wichtig?

Diese Reise zu dir wird spannend werden.
Immer dran denken, Angst ist nur das Symtom und schreit, Mensch Pawel, ich zeig es dir doch dauernd. Gut, dass du mal kapierst, dass das mit Kontrolle zu tun hat. Aber mich kannst du nicht kontrollieren, also, was für ein Leben lebst du, das unkontrollierbar wirkt?

Hihi, Ich sags ja, wird spannend.
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@Icefalki

Hatte jetzt Montag + Dienstag gute Tage.
Grübelte nicht mehr

Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe ich kaum geschlafen. Immer nur kurz weggedöst und nach schreckhaft wachgeworden.
Bin Fix und Fertig von der Nacht.

Kennst du sowas auch vom wieder einschleichen?

Sowas hatte ich letztens nicht

Zitat von Pawel1986:
@Icefalki

Hatte jetzt Montag + Dienstag gute Tage.
Grübelte nicht mehr

Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe ich kaum geschlafen. Immer nur kurz weggedöst und nach schreckhaft wachgeworden.
Bin Fix und Fertig von der Nacht.

Kennst du sowas auch vom wieder einschleichen?

Sowas hatte ich letztens nicht


Ich bin mehr der Typ, der mit körperlichen Reaktionen besser umgehen kann und was Schreckhaftigkeit und Adrenalinausschüttung anbelangt, extremst erfahren. Darfst nicht vergessen, ich hab 17 Jahre irgendwie überlebt. Insofern bin ich Kummer sehr gewöhnt.

Ich hab mir auch keinen Kopf über Nebenwirkungen gemacht, denn es war eh alles Mist, von daher konnte es ja nicht mehr schlimmer werden.

Weisst du, wenn man lange Jahre meint, dass das letzte Stündlein geschlagen hat, und es trotzdem nie eingetreten ist, leidet man zwar, aber mehr darunter, dass man sich ständig und ständig damit rumplagen muss.

Und ob das jetzt von Medis oder von was auch immer kommt, ist eh egal, also was soll's. Ich hab in den AD eine Rettung gesehen, war also positiv eingestellt, kann auch mit Placeboeffekt erklärt werden, war mir aber total wurscht. Und diese Adrenalinschübe oder Kribbeln ist eh mein ständiger Begleiter.

Schlaf kann ich vergessen, wenn ich aufgeregt bin. Das weiss ich, von daher auch nichts neues.

Könnte schon sein, dass die AD zu Beginn eher puschen. Heissen ja Antidepressivum. Und bei Depressionen ist der Antrieb ja vermindert. Also, Augen zu und durch.

Musst einfach lernen, dass Ängste und Co eine Herausforderung darstellen. Mal ist es leichter, dann wieder nicht, mal gut, mal schlechter. Ist nicht umsonst eine Krankheit, mit der man lernen muss, irgendwie klarzukommen. Und der Wunsch nach seeliger Gelassenheit ist eben ein Wunsch. Diese Gelassenheit haben noch nicht mal sogenannte Normalos. Immer ist irgendwas, das den Himmel hebt.

Drum sprechen alte erfahrene Angsthasen von dieser Akzeptanz. Akzeptanz mit Ängsten leben zu können, und
nicht bei jedem Pups gleich auf 180 zu gehen.

In deinem Fall sich eben klarmachen, ok, könnte vom Einschleichen kommen, jetzt akzeptiert ich das mal und bleib am Ball.


A


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Dr. Christina Wiesemann
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