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Hey,
ich hab in der letzten Zeit wieder verstärkt Panikattacken, die mich aus heiterem Himmel überfallen.
Dabei hab ich dann erhöhten Blutdruck, langsamen Puls, Todesangst, Schweissausbrüche, Herzstolpern und Atemprobleme!

Das alles macht mir eine solche wahnsinnige Angst vor dem Leben, aber noch mehr vorm Sterben und Tod... das alles begleitet mich jetzt schon seit unzähligen Jahren und seitdem ich das Citalopram vor ein paar Monaten abgesetzt habe ist es wieder fast nicht mehr zum aushalten.

Den ganzen Tag kreisen die Gedanken darum schwer krank zu sein (Darmkrebs, Hirntumor, Lungenkrebs, herzkrank etc.)
Was die Symptomatik angeht macht mein Herz mich wahnsinnig... nur am stolpern, den ganzen Tag immer wieder!
Dazu hab ich auch ganz oft Schwindel.
Klar, ich beschäftige mich den ganzen Tag mit nichts anderem.... aber es ist total automatisch und ich kann mich mit nichts ablenken!

Ich bin 34, hab letzte Woche meine 2. Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen, habe einen Mann, 1 Kind, 2 Katzen und einen Hund... dazu natürlich auch noch Freunde / Bekannte und die Pferde als Hobby nebenbei.
Das sollten doch genug Ablenkungsmanöver sein, aber es funktioniert einfach nicht.

Nebenbei mache ich noch eine Therapie... schon sehr lange muss ich dazu sagen!
Meine Neurologin ist jetzt auf die Idee gekommen mich in eine psychosomatische Reha für 6 Wochen zu stecken... ich weiss noch nicht so richtig was ich davon halten soll, ausserdem fange ich nächste Woche meine neue Stelle an, da kann ich nicht schon am Anfang 6 Wochen ausfallen.

Ich weiss einfach nicht weiter wie ich mit der Hypochondrie und ihren wahnsinnigen Symptomen umgehen soll

24.03.2015 16:40 • 29.03.2015 #1


20 Antworten ↓


Hi Manuela,

Du bist nicht alleine... Mir geht es ähnlich. Hab auch staendig andere Symptome und Angst vor schwerer Krankheit. Habe auch ein kleines Kind und habe Angst, was aus ihm wird, wenn ich mich nicht mehr um ihn kümmern kann. Mein Mann arbeitet sehr viel und unsere Familien leben sehr weit weg

Die Therapie wuerde ich an Deiner Stelle machen, kriegst sicher nicht so schnell einen Termin, sodass Du die Stelle erst mal anfangen kannst. Ansonsten: stütz Dich in die Ablenkung. Alles besser als grübeln

LG

A


Angst vor dem Leben durch viele Symptome und Panik!

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Danke für deine Antwort...
Es ist so schwierig sich vom Grübeln abzulenken, weil es sich total verselbstständigt hat.
Das finde ich so erschreckend, denn sobald ich morgens aufstehe geht es los.
Meistens geht es mir nach dem Aufwachen noch ganz gut, aber 2 Minuten später ist schon wieder alles vorbei

Ich werde mal über den Klinikaufenthalt nachdenken... aber 6 Wochen weg von zu Hause klingt schon hart irgendwie.

Ich kenne das. Mir hat aber eine Psychologin mal geraten, dass wenn man zu grübeln anfängt, sich mit irgendwas ablenken soll. Tagsüber geht das ja noch, aber nachts... Hatte auch viele Panikattacken in letzter Zeit, vor allem nachts, das ist alles so schwer.

Das mit dem Klinikaufenthalt kannst Du Dir ja noch überlegen. Absagen kannst Du es immer noch. Finde es echt so traurig, warum kann man nicht mehr unbeschwert sein? Bist ja auch ein hübsches Mädel, solltest das Leben einfach genießen. Wie alt ist Dein Kind? Mein Sohn ist 3.

LG

Meine Tochter ist 11... Leider lebe ich nur mit Krankheitsangst und Symptomen.
Jeden Tag aufs Neue

Warum hast du das Citalopram abgesetzt?

Finde es auch so schwer, mich gerade um mein Kind zu kümmern, weil ich so mit mir beschäftigt bin, kennst Du das auch? Natürlich fühlt man sich dann noch total schuldig

Ich verstehe dich mir geht es seit Wochen auch so es ist manchmal so schlimm das ich den ganzen tag nur im bett liege und denke wenn ich aufstehe dann kippe ich um... Habe ständig kopfdruck und schwindel daher extrem angst vor nen hirntumor dazu kommt trotzdem auch noch ne herzangst obwohl mein herz im januar kardiologisch untersucht worden ist und es war alles ok! Bekomme demnächst noch ein ct vom kopf und habe ein termin zur schwindeldiagnostik... Und ein antrag auf ne psychosomatische reha ist auch schon weggeschickt weil ich denke ich komme allein aus dem teufelskreis nicht mehr raus... Hab aber so angst das es nicht doch was organisches ist. Traurig wenn man sein leben einfach nicht mehr genießen kann und mit ständiger angst und panik lebt...
Wünsch dir alles gute und liebe Grüße aus bayern

Hey, erst mal: Du bist bestimmt nicht die einzige. Schon mal mit meditieren versucht? Tai Chi? Qi Gong? Yoga? Ne, ich mache nicht auf Eso, mir hilft das wirklich. Naja, meistens

Ich bin davon überzeugt, dass ablenken nichts bringt. Kurzfristig ja, wenn es übel wird ja. Aber langfristig hilft nur anders denken. Ein ganz ganz ganz langer Prozess. Zwei Schritt vor, einen zurück, manchmal mehr. Aber - auch wenn es sein kann, dass ich es mir nur einbilde - die guten Phasen werden länger.

Okay, letzte Woche hätte ich das noch ganz anders gesehen...

Oh ja, ganz oft hab ich das Gefühl das ich meine Tochter regelrecht vergesse in meinem ganzen Wirrwarr
Sie kommt definitiv zu kurz und das tut mir leid, denn ich mache das nicht bewusst!

Das Citalopram musste ich aufgrund einer QT-Verlängerung im EKG absetzen, da gab es keine andere Möglichkeit!
War doof, weil ich von jetzt auf gleich von 40mg auf 0mg gegangen bin... dementsprechend hatte ich 4 Wochen mit Absetzerscheinungen zusätzlich zu kämpfen!

Ich werd das mit der psychosomatischen Reha auch mal im Auge behalten... hab mit einer Bekannten gesprochen, die hat das auch schon hinter sich und meinte das es ihr sehr gut geholfen hat.
Das ist wirklich ein Teufelskreis!

Yoga etc. hab ich nie probiert... ich bin viel zu zappelig.

Zitat von Manuela80:
Yoga etc. hab ich nie probiert... ich bin viel zu zappelig.

Na genau dafür - oder eher dagegen - ist doch das! Dass man vom Zappeln runterkommt. geht natürlich nicht von heute auf gleich, aber das gilt ja für das allermeiste.

Ich hab es schonmal mit Muskelentspannung und Entspannung zu Musik versucht, aber das hat mich so dermassen nervös gemacht... deshalb hab ich es bisher nicht nochmal versucht

Okay, dann schlage ich Qi Gong oder Yoga vor. Da kanst du dich auf's Bewegen konzentrieren und entspannst von allein

Ich kann Dir einen Klinikaufenthalt nur empfehlen! Habe ich auch schon gemacht.
Manchmal ist es sehr wichtig, mal aus dem Alltag rauszukommen. Vielleicht hilft es Dir, aus Deiner Abwärtsspirale zu kommen!
Da kümmern sich viele Leute um Dich, Du machst viele Therapien.
Allerdings war ich nicht in einer Reha, sondern einer psychosomatischen Klinik.
Die muss nicht beantragt werden. Da genügt eine Einweisung durch den Hausarzt.
Mir wurde gesagt, in der Klinik wird intensiver psychotherapeutisch gearbeitet als in der Reha. Wobei ich nicht beurteilen kann, wie intensiv Du das brauchst.
Und Reha-Anträge werden angeblich häufig erst mal abgelehnt.

Liebe Manuela, ich würde an deiner Stelle weiter auch andere therapeutische Methoden ausprobieren. Vielleicht mal Autogenes Training zur Beruhigung? Mir haben bei meiner Angststörung Familienaufstellungen sehr geholfen. Besprich mal mit deiner Therapeutin, was die davon hält. Familienaufstellungen können eine Therapie ergänzen. Man kann dort sehen, mit wem die Symptome zu tun haben und welche Schritte man tun muss, um sich daraus zu lösen. Ich fand das immer sehr effizient. Googel die Methode doch mal im Netz, z. B. http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/fa ... ufstellung oder http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung. Ich wünsche dir viel Mut und Kraft auf deinem Weg, Valerie

Ich bin sehr skeptisch, was Aufstellungen betrifft. Da ist die Chance meiner (zugegebenermassen laienhaften) Meinung nach grösser, dass am Ende ein Scherbenhaufen da liegt, als dass die Vase gekittet wird.

Hey, ich kenne den Auslöser des Ganzen.... es war das Sterben und letztendlich der Tod meiner Mutter im Jahr 2003 (ich war 23 mit einer 12 Wochen alte Tochter).
Damit fing alles an
Sponsor-Mitgliedschaft

Das tut mir sehr leid für Dich. Stelle mir das furchtbar vor mit kleinem Baby. Hab aber im Verwandten-/Freundes-/Bekanntenkreis auch so manches miterlebt, was mich traumatisiert hat. Wie geht es Dir heute?

LG Schlumpfine

Hallo zusammen. Auch ich kenne das sehr gut. Derzeit sticht es öfter man in der linken Niere....und da ich jemand kannte die an Nierenkrebs früh gestorben ist...könnte das ja bei mir auch sein. Aber am schlimmsten ist definitiv immer das HERZ. Wenn es stolpert, sich unruhig anfühlt oder sticht (zumindest denke ich das es das Herz ist) was oft nicht der Fall ist, da Rippen und Muskeln im Brustbein oder falsch stehen oder irritiert sein können. Deshalb drücke ich mir immer dann aufs Brustbein um festzustellen obb ich das Stechen rekónstruieren kann. Dann weiss ich es ist nicht da Herz. Aber eben die Angst etwas schlimmes ggf unentdecktes haben zu können.... macht einen kaputt. hemmt einem das Leben zu leben und vor allem zu genießen. Ich nehme seit gestern Tavor 0,5 um mein Hirn ruhiges zu machen....aber die Angst bleibt doch....

Eine Idee für mal rauszukommen wäre noch, in eine psychosomatische Klinik zu gehen als Tagespatient.
Ich habe das letztes Jahr so gemacht, weil ich mir auch nicht vorstellen konnte, 6 oder 8 Wochen besonders von meinem 8 jährigen Sohn getrennt zu sein.

Allerdings muss ich dazu sagen, viel gebracht hat es mir im Endeffekt nicht.

Mein Weg geht jetzt weiter mit einer Psychotherapeutin, die tiefenpsychologisch arbeitet.
Bei mir ist auch die Herzangst meine größte Angst, gegen die ich jeden Tag ankämpfe.
Was mir auch gut tut, sind lange, schnelle Spaziergänge, wenn ich es schaffe, täglich.
Und ich versuche jeden Tag an meinen Gedanken zu arbeiten.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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