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Ich habe mal wieder ein neues problem.
Seit tagen habe ich extreme schwierigkeiten, nach draußen zu gehen. Mich erfüllt dieser gedanke, diese unendliche, erschlagende weite über mir zu haben, mit angst.
Nun weiß ich ja eigentlich, dass daran nichts gefährlich ist, aber trotzdem war ich gestern draußen völlig verängstigt und konnte mich erst beruhigen, als ich wieder im hauß war.
Das wetter ist ja heute sehr gut, ich habe auch schon ein paar mal versucht mich draußen hinzusetzen, aber diese furchtbare unruhe ist trotzdem da.
Ich wende mich nun ans forum um zu fragen wie ich diesen schrecklichen gedanken loswerden kann. Gibt es da irgendeinen weg?
LG

07.04.2018 12:54 • 15.07.2018 #1


17 Antworten ↓


Zitat von Landa:
Ich habe mal wieder ein neues problem.
Seit tagen habe ich extreme schwierigkeiten, nach draußen zu gehen. Mich erfüllt dieser gedanke, diese unendliche, erschlagende weite über mir zu haben, mit angst.
Nun weiß ich ja eigentlich, dass daran nichts gefährlich ist, aber trotzdem war ich gestern draußen völlig verängstigt und konnte mich erst beruhigen, als ich wieder im hauß war.
Das wetter ist ja heute sehr gut, ich habe auch schon ein paar mal versucht mich draußen hinzusetzen, aber diese furchtbare unruhe ist trotzdem da.
Ich wende mich nun ans forum um zu fragen wie ich diesen schrecklichen gedanken loswerden kann. Gibt es da irgendeinen weg?
LG

...und was macht dir da angst wenn du draußen bist?

A


Angst vor dem freien Himmel

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Zitat von kl Schnecke:
...und was macht dir da angst wenn du draußen bist?


Zitat von Landa:
Mich erfüllt dieser gedanke, diese unendliche, erschlagende weite über mir zu haben, mit angst.


Dieser riesige unendliche himmel beunruhigt mich.

Zitat von Landa:



Dieser riesige unendliche himmel beunruhigt mich.
Ja und was beunruhigt dich daran?
wiso das musst du doch begründen können?

Kenne das in ähnlicher Form: Ich kann, wenn ich eine panische Episode habe, keine langen Gänge, Wege, Brücken beschreiten - wenn da rechts und links nichts zum Anhalten ist...

Zitat von kl Schnecke:
Ja und was beunruhigt dich daran?
wiso das musst du doch begründen können?


Ich habe angst dass ich in diese unendliche weite hineingerissen werde.
Warum weiß ich nicht genau. Das ist in den letzten tagen so aufgetreten.

Zitat von Landa:

Ich habe angst dass ich in diese unendliche weite hineingerissen werde.
Warum weiß ich nicht genau. Das ist in den letzten tagen so aufgetreten.

So weit sind wir noch lange nicht, dass der Himmel uns aufsaugt, da passiert nicht .
Keep cool boy

Ich kenne das auch vorallem wenn ich in panik bin. Du bist nicht alleine.

Kann mir denn irgendwer sagen, wie ich mich von diesem gedanken ablenken kann wenn ich rausgehe bzw wie ich diese angst wieder vergessen kann?

Zitat von Landa:
Kann mir denn irgendwer sagen, wie ich mich von diesem gedanken ablenken kann wenn ich rausgehe bzw wie ich diese angst wieder vergessen kann?


Das wüsste ich oft selbst gerne. Jeder entwickelt für sich selbst mit der Zeit so Mechanismen, um mit diesen Situationen umzugehen.
Mir hilft es oft, wenn ich jemanden bei mir habe, mit dem ich mich unterhalten kann. Oder ich mache eine Phantasiereise im Kopf, denke an was schönes...es gibt da einiges, was man machen kann.
Das überspielt oder lindert aber nur die Symptome. Ich bin leider nicht wissend genug, um dir sagen zu können, wie du die Ur-Angst davor in dir besiegst.

Hallo Landa,

die unendliche Weite des Himmels steht ja nur als Metapher für einen Teil Deines Seelenlebens. Überlege doch mal, welcher Teil das in Dir sein könnte. Hast Du z.B. zurzeit sehr viele Aufgaben zu bewältigen und das Gefühl, dass Dir alles zu viel wird? Oder hast Du einen Verlust erlitten? Vielleicht bist Du Dir auch noch gar nicht bewusst, welcher Teil Deines Lebens bewältigt werden müsste.

Setze Dich doch mal in Ruhe hin und schreibe alles auf, was Dir zum Thema Weite des Himmels so einfällt.

LG Perle

Hallo @Landa .

Ich kann mich gut rein versetzen, kommt mir irgendwie bekannt vor diese Angst vor der Weite.

Ich habe es auch mal gespürt, zwar in einer anderen Form aber im Grunde genommen nichts anderes.

Zumindest weiß ich was Du meinst.
Dass es bei mir nicht zum ständigen Begleiter wurde ist die Tatsache, dass ich ES nicht so wichtig /ernst genommen habe!

Ich habe Diesem nicht die Chance gegeben Platz in meinem Leben zu bekommen!

Sehe es locker, mache es erst nicht zum Thema.

Im Grunde genommen basteln wir uns sowas selber im Kopf.
Wenn man will kann man sogar eine Phobie vor Blumen züchten.

Warum auch immer, Du hast es erschaffen drum hast Du auch das Zeug, es zu ignorieren und los zu werden!

Den Vorschlag von Perle finde ich super. Mir würde dazu zB einfallen, dass es eine Art Angst davor ist, den Kontakt mit der Erde/Welt zu verlieren und verlorenzugehen. Die Weite macht dir Angst - vielleicht weil du dich im Vergleich klein und zusammengeschrumpft fühlst? Ich denke, man fängt an, sich verloren, klein und fast schon unreal zu fühlen, wenn man von der Außenwelt nicht beachtet wird und nicht genug Rückmeldung oder Bestätigung bekommt. Hast du Freunde oder Familienmitglieder, denen du vertraust? Dann könntet ihr zB eine Übung machen, die ich mal in einem Yoga-Workshop gelernt habe. Setzt euch einfach gegenüber voneinander hin und haltet eine Minute lang Augenkontakt, ohne Unterbrechung. Das klingt jetzt wahrscheinlich komisch, aber das ist erstaunlich, was dabei passiert. Oder du könntest körperliche Übungen machen, um dich stärker zu fühlen, zB Yoga oder bioenergetische Übungen (findest du auf Youtube). Alles Gute!

Erstmal sehr vielen dank für eure tipps. Leider habe ich heute wieder eine schlimme panikattacke gehabt. Ich glaube aber eher dass es eine angst vor der angst war. Ich bekam schon beklemmungsgefühle bevor ich das schulgebäude verlassen habe. Auf dem nachhauseweg wurde es dann immer schlimmer. Mein herz raste und ich bekam keine luft, sodass ich angst vor einem zusammenbruch bekam und mich hinsetzte, draußen wohlgemerkt. Erst als ich dann mit meiner mutter telefoniert hatte wurde es ein wenig besser und ich bin zum bahnhof gelaufen. Nachdem ich aufgelegt hatte ging die panik aber wieder los. Besonders schlimm wurde es wieder als ich aus dem zug ausgestiegen bin. Mittlerweile hab ich mich wieder beruhigt. Trotzdem traue ich mich irgendwie nicht rauszugehen und das macht mich einfach traurig und wütend weil ich mich nicht so abschotten will. Aber jedes mal wenn ich mehrere meter vom haus entfernt bin bricht die panik wieder aus. Ich hoffe wirklich dass ich das irgendwie in den griff kriege...

Zitat von Landa:
Erstmal sehr vielen dank für eure tipps. Leider habe ich heute wieder eine schlimme panikattacke gehabt. Ich glaube aber eher dass es eine angst vor der angst war. Ich bekam schon beklemmungsgefühle bevor ich das schulgebäude verlassen habe. Auf dem nachhauseweg wurde es dann immer schlimmer. Mein herz raste und ich bekam keine luft, sodass ich angst vor einem zusammenbruch bekam und mich hinsetzte, draußen wohlgemerkt. Erst als ich dann mit meiner mutter telefoniert hatte wurde es ein wenig besser und ich bin zum bahnhof gelaufen. Nachdem ich aufgelegt hatte ging die panik aber wieder los. Besonders schlimm wurde es wieder als ich aus dem zug ausgestiegen bin. Mittlerweile hab ich mich wieder beruhigt. Trotzdem traue ich mich irgendwie nicht rauszugehen und das macht mich einfach traurig und wütend weil ich mich nicht so abschotten will. Aber jedes mal wenn ich mehrere meter vom haus entfernt bin bricht die panik wieder aus. Ich hoffe wirklich dass ich das irgendwie in den griff kriege...


Hallo Landa,
ja, das kennen wir alle. Du erlebst hier die Angst vor der Angst - weil du mal im Freien so eine Panikattacke hattest, assoziierst du den freien, weiten Himmel immer damit. Und dann setzt das Gedankenkarussell ein: Wenn ich rausgehe, dann passiert es wieder. Und voilà, es passiert dann auch prompt, wie bestellt. Bestellt? Ja, denn es ist bestellt - von dir selbst.
Diese Zwangsgedanken entstehen im Kopf. Ich habe auch Agoraphobie, und wenn ich mir einbilde, dass ich in Öffis eine PA bekomme, dann gehts schon am Weg dorthin langsam los. Mir gelingt es auch nicht immer, diese Zwangsgedanken abzuschalten. Was mir hilft ist, wenn ich mich nicht dauernd mit mir selbst beschäftige und in mich hineinhöre. Begleitung, telefonieren (du hast ja selbst gesagt, dass es besser wurde, als du mit deiner Mutter telefoniert hast). Statt zu gehen: Renne (auch wenn das blöd klingt, weil man meint, man müsste bei solchen Zuständen seinen Körper eigentlich schonen), mach irgendeine andere Bewegung - verbrauch Energie, das senkt den Level an Stresshormonen im Blut.
Ich kann dir nicht wirklich viele Tipps geben, weil da jeder individuell seine Mechanismen suchen und üben muss. Aber eins ist all diesen Mechanismen gemein: Ablenkung und Verbrauch von Energie, die der Körper gerade überbordend zur Verfügung hat, weil er so unter Stress steht.

Wenn ich die ultimative Lösung für dieses Problem hätte, wäre ich selbst auch nicht hier

Nochmals vielen dank für deine worte
Dass man rennen sollte um die stresshormone abzubauen habe ich auch schon gehört. Ich muss mich nur überwinden das zu tun auch wenn ich herzrasen habe.
Und mit der beschäftigung hast du recht. Leider hatte ich heute keine begleitung weil ich zeitversetzt mit meinen freunden schluss hatte, das ist aber zum glück nur dienstags so. Hoffentlich läufts morgen ein wenig stabiler.
LG

Zitat von Landa:
Nochmals vielen dank für deine worte
Dass man rennen sollte um die stresshormone abzubauen habe ich auch schon gehört. Ich muss mich nur überwinden das zu tun auch wenn ich herzrasen habe.
Und mit der beschäftigung hast du recht. Leider hatte ich heute keine begleitung weil ich zeitversetzt mit meinen freunden schluss hatte, das ist aber zum glück nur dienstags so. Hoffentlich läufts morgen ein wenig stabiler.
LG


Du wirst mal gute, mal schlechte Tagen haben. Ist zumindest bei mir so. Aktuell habe ich mal wieder eine gute Phase.
Du machst das schon, davon bin ich überzeugt. Und hier im Forum gibts ja auch immer gute Tipps - mir hats schon sehr geholfen
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Ich wusste bis jetzt nie wie ich die Angst schildern soll. Aber du hast es auf den Punkt gebracht. Ich weiß nicht wirklich ob das eine Agoraphobie ist, denn jeder schildert diese Phobie etwas anders. Diesen unendlichen Himmel kenne ich, und das Gefühl iwie verloren zu sein im freien Himmel, beunruhigt mich. Ich hatte Höhen und Tiefen dieser Angst. Ich habe die Phobie schon seit 4 Jahren und konnte es nicht besiegen. Auch eine Psychotherapie hat mir nicht geholfen. Glaube mir, man selber kann nur diese Angst überwinden. Ich habe gelernt mit Panikattacken umzugehen, doch die Angst ist da und mein Leben ist eingeschränkt.
Meine Antwort kam zwar spät, aber nach langem googlen fand ich diese Frage sehr hilfreich. Man fühlt sich verstanden.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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