Es gab Zeiten, da war es nicht so krass. Aber die Angst, in die ich komplett abstürze, wenn ich meinte, etwas gefunden zu haben, ist derart unerträglich und vernichtend, dass ich damals keine Ruhe hatte, bis ich beim Arzt das zeigen konnte. Aber die Fahrt zum Arzt war kaum zu bewältigen. Ich erwartete mein Todesurteil. Klingt makaber, aber ich empfinde es so. Als ob ich i. Dem Moment keine Zukunft mehr habe.
Da kein Arzt aber ständig und sofort verfügbar ist, ging das irgendwann nicht mehr.
Eine Strategie ist bei mir mitunter, zu versuchen es zu ignorieren und mir zu sagen, wenn ich im nächsten Jahr noch lebe, war es das nicht. Sehr oft verging es dann von selbst.
Ja, Spiegel ist eine Herausforderung, ich kucke da oft etwas herein, was nur durch das Licht so erscheint. Und ich liebe es mich zu schminken.
Das Krasseste hatte ich hier schon im Forum erzählt:
Intimrasur. So einen Punkt entdeckt. Es tickert im Kopf...Papilloma? Kreisch. Melanom?
Ich holte mir aus der Apotheke Vereisungsspray, sagte, es ist für meinen Fuß.
Ich wollte das Ding nur weghaben. Nicht mehr daran denken.
Nach der Vereisung wurde es dann schwarz und schrumpelig. Also doch ein Melanom?
Jeden Tag im Bad mit Handspiegel. Schweißausbrüche.
Google tat ein Übriges. Und es tat auch schrecklich weh.
Vaginalkrebs?
Ich brach mental völlig zusammen und bin zu meinem Hausarzt. Peinlicher geht es nicht.
Der sagte, so verbrannt der Bereich ist und so verkrustet, kann er das nicht beurteilen, ich soll vier Wochen warten. Oh weia, wie soll ich das aushalten?
Er sagte aber auch, dass er davon ausgeht, dass es garnichts ist, aber er kann eben kein Urteil abgeben. Er gab mir dann Bepanthen.
Vier Wochen jeden Tag Spiegel, Googel und Todesangst. Bestimmt sind schon alle Beckenlymphknoten betroffen. Und ich war alleine mit meiner Angst, der Arzt konnte ja nicht mehr weiterhelfen.
Das war eine Grenzerfahrung
Nach vier Wochen hatte ich Angst hinzugucken und auch davor es zu zeigen.
Ich saß vor meinem Arzt und sagte, ich würde lieber ein Jahr warten und wenn ich dann noch lebe, war es harmlos. Er blieb ganz cool und sagte, das können wir so machen...
Dann bat ich aber doch, dass er kuckt. Schlotter....
Er sagte, da sei gar nichts und was ich verätzt hatte wäre die normale Anatomie in diesem Bereich.
Da gehören so kleine Pünktchen hin, das sind kleine Talgdrüsen oder so. Das gehört so.
Tja, da sieht man, wie das normale Körperbild total verzerrt wird, wenn man vor dem eigenen Anblick Angst hat. Das waren schlimme Wochen.
13.02.2020 15:39 • x 2 #101