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Zitat von Cassiopeia:
Ich finde es ist Vermeidungsverhalten! Jeder Körper kommt mit 1 Tasse Kaffee klar. Diese habe ich mir auch in der stärksten Phase nicht nehmen lassen.


Ist bei mir auch so. Ohne Kaffee geht's nicht, selbst im größten Adrenalinschub

Zitat von Triste78:
Ich bin leider ein sehr misstrauischer Mensch. Sebst wenn ich es wirklich schaffen sollte, nach 50x Konfrontation die Panik bzw. Angst vor der Angst zu überwinden, dann ist immer noch der Zweifel mein Freund.


Und auch da finde ich mich. Ich sag immer ich bin völlig therapieresistent...... oder zu blöde um was zu begreifen oder anzunehmen
Oder Konfrontation: zig mal mach ich es, aber leichter wird es trotzdem nicht. Ich mache es halt dann weil ich muss, beispielsweise AB fahren, Stau stehen, Aufzug fahren **heul

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Angst vor dem Autofahren

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Auf den Cafe müsste ich wegen des Fahrens sicherlich nicht mehr verzichten, es hat sich aber gezeigt, dass ich seitdem kein saures Aufstoßen (Reflux) mehr habe und sowohl besser einschlafe als auch besser durchschlafe. Der Coffeingehalt einer Tasse cafe wirkt ca. 8-12 Stunden nach, zudem begünstigt häufiger Kaffegenuß die Entstehung von malignen Erkrankungen wie Speiseröhrenkrebs durch langjährigen Reflux (Ösophaduskarzinome haben natürlich noch weitere Ursachen wie Rauchen und regelmäßiger Alk.).

Ich habe in einem Ratgeber gelesen, dass es 1-2 Jahre nach Bewältigung der Angst und Panik und der Angst vor der Angst dann noch nachfluten kann. Das scheint mir logisch.

Nach meiner eigenen Erfahrung mit Panikattacken würde ich Niemanden mehr belächeln, der dieses Problem hat. Solche Angststörungen können ernsthafte Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Der besagte Freund von mir hat aufgrund seiner Angststörung auf eine Beförderung verzichtet, weil er mit der Beförderung zum Regionalleiter mit der Autobahn konfrontiert gewesen wäre.
Ich hatte auch bereits vor lauter Verzweiflung eine Fahrlehrerin/Psychotherapeutin kontaktiert um mit ihrer Hilfe das Problem in den Griff zu bekommen, zunächst hat mich der hohe Preis für die Konfrontationstherapie abgeschreckt (für 3-5 Stunden ca. 300-600Euro). Da mein Maßnahmenpaket aber bereits Fortschritte gebracht hatte, habe ich darauf verzichtet.

https://www.7mind.de/krankenkasse/konditionen#kassen

Achtsamkeitsbasierte Meditations APP die von den Kassen übernommen wird so für die Entspannung vielleicht

Ich gehe auch nicht davon aus, dass ich das Problem für alle Zeiten gelöst habe. Es ist durchaus gut möglich, dass weitere Agstattacken auftreten könnten. Die Erfahrung der letzten Wochen hat aber gezeigt, dass die Stärke der Attacken immer schwächer ausfallen.
Seit ungefähr 5 Wochen habe ich keine Attacke mehr gehabt.
Innerhalb von 8 Wochen habe ich 3500 Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt, ich kann wirklich sagen, dass das Fahren mir sogar wieder Spaß macht.
Die ersten beiden Wochen bin ich den LKW's auf der rechten Spur mit 85-100 Kmh hinterhergefahren und war verängstigt, wenn der LKW-Fahrer vor mir die Autobahn verlassen hat.

Ich glaube auch nicht dass du gänzlich davon gefeiert bist. Auch medizinisches Hintergrundwissen schützt leider nicht vor Panikattacken.
Aber du bist ja auf einem tollen Weg und super dass du deine positiven Erfahrungen mit uns teilst das hilft schon sehr

Also es gibt auch Menschen die keine PA mehr haben und die Angst überwinden. Warum auch nicht? Möglich ist es. Vielleicht kommen sie mal wieder, wenn man viel Streß hat aber ich bin mir sicher, dass Angst überwindbar ist.

Jeder geht seinen individuellen Weg. An Konfrontation, Akzeptanz, Symptomamagement und Mut kommt man da nicht vorbei, wenn man einen Ausweg finden will.

Zitat von Inneresmein:
zig mal mach ich es, aber leichter wird es trotzdem nicht. Ich mache es halt dann weil ich muss, beispielsweise AB fahren, Stau stehen, Aufzug fahren **heul


vielleicht solltest Du eher bewußt in die Situation gehen, nicht weil Du mußt sondern weil Du willst?

Übrigens in einer Klinik hat uns die Therapeutin erzählt, dass sie Schwindel auf der Autobahn hat und sie klopf dann aufs Lenkrad. Das meine ich mit Symptommanagement.

Ich traue mich jetzt in die Sauna und ins Schwimmbad. Keine Ahnung, wie es wird aber ich will in die Sauna also mache ich es.

Zitat von Cassiopeia:
vielleicht solltest Du eher bewußt in die Situation gehen, nicht weil Du mußt sondern weil Du willst?


Hm, so habe ich es noch nie betrachtet.
Ja das muss ich echt testen, vielleicht fällt es mir dann leichter! Danke dir

Ich denke, dass es bei mir nur funktioniert hat weil ich einem beruflichen Zwang ausgesetzt war, freiwillig hätte ich mich nicht auf die Autobahn begeben. Die Ängste waren dafür zu stark ausgeprägt.

docsuma : aber es war schon so, dass Du diesen bestimmten Job machen wolltest und deswegen die Fahren geübt hast? Ich meine Du hättest auch sagen können ne ich kann so weit nicht fahren, also geht es mit dem Job nicht? Es war die wohl wichtig mit dem Job?

Ich meine man könnte sich sagen man übt erst ein mal am Sonntag um 8:00 morgens ....dann Sonntags später erweitert die Sträcke und zwar als Übung...

Ich hatte insgesamt drei Arbeitsstellen zur Auswahl, bei allen Dreien hätte ich jedoch über die Autobahn fahren müssen. Einen Job in meiner Stadt hätte ich zwar auch haben können aber da waren die Konditionen deutlich schlechter. Am Ende habe ich mich für einen Arbeitgeber entschieden, der mir schriftlich zugesichert hat, dass ich nach 2 Jahren in der Stadt XY eine Stelle in meiner Heimatstadt bekommen werde. Ich wollte daher diesen Job sehr gerne haben, weil ich so über Umwege zurückkommen kann. Nach zwei Jahren brauche ich den Wagen nicht mehr, dann kann ich wieder aufs Fahrrad umsteigen.

Ja also hast DU Dich eben nicht von der ANGST beeinflussen lassen bei Deinen Entscheidungen sondern von dem, was DIR den Menschen der Du bist, wichtig ist.
Respect! Das ist der Weg!

Hätte die Angst nämlich gewonnen, hättest Du den schlechteren Job genommen, hauptsache nicht fahren müssen.

So aktueller Stand

Gestern die kurze Strecke mit meiner Tante zum einkaufen gefahren, war sehr anstrengend, Benommenheit, Unwirklichkeitsgefühl und ein mulmiges Gefühl waren dabei, ich war danach so erschöpft, ist das normal?

Heute nach langer Zeit alleine mit dem Auto zum Netto gefahren (nur 3 Straßen weiter) gleiche Symptome, Benommenheit, Unwirklichkeitsgefühl und mulmiges Gefühl im Magen, habe es ignoriert und mich konzentriert, war wenig Verkehr, trotzdem halt sehr anstrengend mit diesen Symptomen

Werde heute Abend Opipramol auf 100mg erhöhen, also 2x50mg, nachdem ich 50mg 2 Wochen genommen habe, aber Oberärztin meinte 50mg sind sehr wenig und ich soll es mit 100mg probieren

Wielange haben solche Symptome bei euch gedauert? Wann würde es besser? Würde mich freuen auf antworten

Es kann mehrere Wochen dauert bis es besser wird. Bis dahin gilt üben üben üben...Jedes gehirn ist auch anders, mehr oder weniger neuroplastisch. Ich würde mich drauf erst mal einstellen, dass Du länger üben mußt. Seit ein Langstreckenläufer.

Diese Zustände sind normal, nervig, unangenehm und ja es ist mega anstrengend...aber es wird besser, dann kann es wieder schlechter werden und dann wieder besser usw. wie in der Geschichte von Janosch:

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Zitat von Jasy1983:
So aktueller Stand

Gestern die kurze Strecke mit meiner Tante zum einkaufen gefahren, war sehr anstrengend, Benommenheit, Unwirklichkeitsgefühl und ein mulmiges Gefühl waren dabei, ich war danach so erschöpft, ist das normal?

Heute nach langer Zeit alleine mit dem Auto zum Netto gefahren (nur 3 Straßen weiter) gleiche Symptome, Benommenheit, Unwirklichkeitsgefühl und mulmiges Gefühl im Magen, habe es ignoriert und mich konzentriert, war wenig Verkehr, trotzdem halt sehr anstrengend mit diesen Symptomen

Werde heute Abend Opipramol auf 100mg erhöhen, also 2x50mg, nachdem ich 50mg 2 Wochen genommen habe, aber Oberärztin meinte 50mg sind sehr wenig und ich soll es mit 100mg probieren

Wielange haben solche Symptome bei euch gedauert? Wann würde es besser? Würde mich freuen auf antworten


Bei mir war es genauso!
Mit täglicher Übung war es 1,5 Jahre später komplett weg und ich fahre wieder,wie früher.

Wichtig ist nur,zu merken,dass nichts passiert.

Es war sehr hart,aber jetzt bin ich umso glücklicher!

Ich hoffe,das gibt dir etwas Mut!

LG,Anny

@Cassiopeia @Anny36
Danke für eure Antworten, dass es besser wird, beruhigt mich schon, aber dass es solange dauert .. sehr hart :-

Man hat das Gefühl, man wurde auf Werkseinstellungen zurück gestellt und muss von vorn anfangen

Autobahn fand ich damals sehr langweilig, immer nur überholen aber jetzt traue ich mich mit den Symptomen NICHT auf die Autobahn, in die Stadt erstmal auch nicht, wie gehe ich damit am besten um? In der Stadt ist eben mehr Verkehr und mehre Leute sind unterwegs, der Gedanke mit den Symptomen könnte ich die Kontrolle verlieren, jemanden umfahren oder einen Unfall bauen, machen mich wahnsinnig

Seid ihr täglich gefahren oder auch nur alle paar Tage?

Zitat von Jasy1983:
Man hat das Gefühl, man wurde auf Werkseinstellungen zurück gestellt und muss von vorn anfangen

hehe gut formuliert. So ist es leider irgendwie. Ich habe auch den Eindruck, dass sich Menschen nach einem Schlaganfall schneller erholen, als Angstpatienten.

Es ist nicht einfach diese fehlgeleitete Angst zu verlernen.

Setze Dich nicht unter Druck, bleibe am Ball, so wie Du kannst und Dich traust. In Deinem Tempo mit Geduld und Selbstmitgefühl.

Ich habe nämlich mal Übertrieben mit dem Ehrgeiz. Hatte mich schon bis auf die Autobahn zurück gearbeitet, war bei einer 20 Minuten Strecke.

Dann hatte ich nach langem mal wieder fiese Panikattaken und Schwindel während meiner Tage ....alles in mir sagte, fahre heute nicht...ich aber zu mir: doch Du mußt es durchziehen, darfst jetzt nicht kneifen...und tatam habe ich eine Panik auf der Autobahn gehabt. Es war so schlimm...ich habe es geschaft bei meiner Freundin anzukommen aber die Erfahrung war einfach nur schrecklich....bin dann erst mal 2 Wochen gar nicht gefahren ...als es sich beruhigt hatte in mir fing ich wieder langsam an...bin aber immer noch nicht da wo ich vorher war...
Für die Autobahn nehme ich vielleicht die Fahrschule zum üben.

Diese Rückschläge sind normal und auch da muß man weiter machen wenn man Freiheit will.

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Dr. Reinhard Pichler
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