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Hallo,

habe in ca. einer Woche eine dreistündige Autobahnfahrt vor mir und ich habe Angst, das es mir eneut schlecht gehen könnte, also schlecht Luft zu bekommen, Herzrasen, Schwindelgefühl, schwitzen. Zu wissen, in dem Auto eingeschlossen zu sein macht mir Angst. Wie verhaltet ihr euch in einer solchen Situation?

LG Finja

06.08.2012 09:49 • 11.08.2012 #1


11 Antworten ↓


Morgen geht es los, ich habe schon die letzten beiden Nächte nicht gut schlafen können, hatte ziemliche Kopfschmerzen am Tage. Werde aber in die Situation reingehen, auch wenn ich Angst habe, kann ja mal schreiben, wie ich es geschafft habe.

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Angst vor Autobahnfahrt

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Hallo Finja, nur Mut, du schaffst das! Ich kann das gut nachvollziehen mit deinen Ängsten. War auch vor einiger Zeit wegen Fahr-Angst auf der Schnellstraße ziemlich fertig. Hab mich dann der Angst gestellt und mittlerweile find ich fast Gefallen daran, längere Strecken zu fahren. Also, ich drück dir ganz fest die Daumen und wünsche dir eine gute, angstfreie Fahrt. LG Lena

Danke dir Lena50, kann ich gut gebrauchen deine Worte.

Versuche Dir klar zu machen, was im schlimmsten Fall passieren kann.

Es taucht eine Panikattacke auf?

Hattest Du schonmal eine?

Wenn ja, weisst Du, dass sie Dich nicht umbringt und nach relativ kurzer Zeit vorbei ist.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass eine Panikattacke selbst auf der Autobahn nicht zum Kontrollverlust führt.

Du kannst relativ problemlos weiterfahren, so zumindest bei mir.

Nach 30-60 Sekunden war der Spuck vorbei und die Weiterfahrt zwingt Dich, mit der Aufmerksamkeit auch halbwegs beim Verkehr zu bleiben, was in diesem Fall positiv ist, denn man verfällt nicht erstmal in die typische Handlungsweise wie den Schockzustand NACH einer Panikattacke, in dem man u.U. längere Zeit braucht, um wieder klar zu denken.

Damals hatte ich panische Angst vor Baustellen, Tunnel oder einspurigen Streckenabschnitten auf der A-Bahn, da meine Gedanken dahin gingen, was passieren würde, wenn ich nun anhalten müsste und genau die Symptome, die Du nennst.

VOR der Therapie, habe ich dann versucht auf normalen Straßen gewisse Entspannungsmaßnahmen zu üben, was auch relativ gut klappte, selbst im Autositz. Also sowas wie z.B. den Bauch zu entspannen, da zumindest bei mir, dann schlagartig auch die Atmung langsamer und entspannter wird.

Während der Fahrt, z.B. in Baustellen, habe ich mich auf den Kilometerzähler konzentriert und praktisch jeden Meter bis zum Ende mitgezählt. D.h., einfach die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt, ohne sich den Symptomen ganz hinzugeben.

Weiter hatte ich festgestellt, dass es ohne Schallberieselung besser geht. Also Radio/Musik aus.

Sonnenbrille auf, da meine Augen sowieso lichtempfindlich waren damals.

Bei längeren Fahrten sind Pausen ganz hilfreich. Nicht nur 2-3 Minuten, sondern wirklich aussteigen, 5-10 Minuten auf dem Parkplatz, besser abseits der Autobahn auch laufen. Denn laufen erdet und stellt die Verbindung des Nervensystems zum außen wieder her.

Da das Nervensystem ja die ganze Fahrt während in Alarmzustand ist, entspannt das ungemein!

Und dann ging es eigentlich irgendwie immer...

Ansonsten für den Notfall ein, wie ich finde, hilfreiches Merkblatt:

http://www.ratgeber-panik.de/downloads/merkblatt-fuer-den-notfall.pdf

Danke HeikoEN für deine Empfehlungen.

Ja, ich hatte schon Panikattacken während der Fahrt, wo ich dann spürte, das sie nachließen.

Werde noch Autogenes Training machen, dann gehts bald los.

LG Finja

Gut so!

Entspannung ist mit der Schlüssel zum Erfolg!

Nur muss man solche Techniken oder Übungen regelmäßig durchführen, damit sie auch stetigen Erfolg zeigen.

Man kann sie auch in den Pausen (z.B. auf einem Rastplatz abseits der Autobahn) durchführen!

Einfach nur auf einer Bank im Wald sitzen, nicht nur 3 Minuten, sondern 30 Minuten und wahrnehmen, was man so hört und sieht, ist das reinste (!) Wellness für das Nervensystem!

Viel Kraft!

Ja so ist es. Das Autogene Training wende ich täglich an, schon seit Jahren. Danke.

Mit Tunneln hatte ich auch so meine Probleme, aber das ist besser geworden, habe ich so den Eindruck.

Juchhu, ich habe es diesmal ganz gut geschafft, bin stolz. Zuerst ging es mir nicht so gut und es wurde dann besser, klasse freu.

Ja und wie geschafft?

Welche Gefühle kamen hoch?

Ich hatte Angst und zuerst war mir schwindlig und ich dachte ich werde ohnmächtig, hatte schweißige Hände, aber es wurde dann besser. Nach ner Stunde hatte ich keine schweißigen Hände mehr und der Schwindel war weg, mir ging es gut.
Das freut mich und ich hoffe, die Rückfahrt wird auch so werden.

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Dr. Reinhard Pichler
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