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Hallo zusammen,

ich wende mich heute an euch, da ich einfach nicht mehr weiter weiß und ich hier eventuell Hilfe erhoffe vielleicht durch Erfahrungswerte oder einfach durch Fachwissen, da es mir momentan einfach gar nicht gut geht.

Ich weiß auch gar nicht wo ich anfangen soll.

Angefangen hat alles schleichend 2021. Ich hatte in diesem Jahr extrem viel Stress durch Uni, privates Umfeld und einer Trennung, ich vermute dass ich dadurch eine Angststörung entwickelt hatte die sich darauf bezogen hatte Angst zu haben beim Essen zu ersticken, was es mir unmöglich machte feste Nahrung zu schlucken. Auch bin ich ich immer extremer mit mir selbst umgegangen und hab mich stark unter Erfolgsdruck gesetzt und durchgehend neben der Uni für Einstellungstests und gleichzeitig noch für meine Klausuren gelernt, zudem hatte ich meine Bachelorarbeit geschrieben und noch gearbeitet. Ich hab im gleichen Zeitraum ein Mädchen kennengelernt, die es mir stark angetan hatte, was sich aber als sehr toxische Beziehung rausgestellt hat. Mein Kopf immer wieder durchgedreht ob sie mir fremdgeht und ich hab mich extrem in den Druck und diese Gedanken reingesteigert. Ebenfalls konnte ich nicht mehr abschalten, sei es beim Sport oder bei anderen Aktivititen mein Kopf war auf 180 … Dann kann irgendwann der Tag nach dem Joggen, hat sich alles so angefühlt als würde ich mich auflösen als würde ich aufhören zu existieren, zudem hat sich alles so unreal angefühlt. Zudem sind extreme Schlafstörungen eingetreten, dass ich erst gegen 4-5 erschöpft eingeschlafen bin und um 7 wieder aufstehen musste, ich bin dann auch nicht wirklich müde stehe dann aber stark neben mir. In der Uni konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und hatte mich extrem unwohl in der Anwesenheit der ganzen Klasse gefühlt. Ich war gleichzeitig mit allem überfordert hatte Panikattacken wenn ich mit Menschen sprechen musste. Es hat sich auch ein ekelhaftes Gefühl unter der Haut entwickelt wie ein Rauschen/Kribbeln/elektrisches Gefühl welches nicht mehr wegging. Auch alle Bewegubgen am Körper fühlen sich ekelhaft an. Es fühlt sich an als würde ich die Orientierung verlieren, ich kann mich an viele Sachen nicht erinnern und alles ist von extremer Unsicherheit geprägt, ich stand dann am Rande von einem Nervenzusammenbruch weil dachte das sind Anzeichen für eine beginnende Psychose/Schizophrenie. ich hab den Zustand 2 Wochen ausgehalten, und bin dann zu einem Notfallpsychiater und wurde auf 2,5 mg Olanzapin eingestellt. Was die Beschwerden stark reduziert hat, aber nicht komplett reduzieren konnte… ich bin jetzt knapp 10 Monate mit den Symptomen und die Beschwerden gehen nicht weg. wenn ich die Tabletten ein paar Tage weglasse kommt alles schleichend wieder:

- Alles fühlt sich extrem intensiv an
- das Gefühl sich gleich aufzulösen
- Das Gefühl die Orientierung zu verlieren
- Schwierigkeiten Informationen und Zusammenhänge zu verstehen
- Schwierigkeiten zu Lesen
- sehr verschwommenes Blickfeld
- extremer Druck im Kopf
- kein Glücksgefühl
- Körperteile fühlen sich extrem leicht an
- Körperliche Missempfindungen wie Rauschen im Körper
- Rauschen im Kopf
- Körperbewegungen fühlen sich extrem seltsam an
- extrem angespannt und nervös
Schlafprobleme
- der Kopf fühlt sich so an als würde er extrem unter Spannung und Druck stehen ohne dass ich wirklich denke
- es sieht alles seltsam aus
Gleichzeitig fühlt es sich an dass ich alle Namen von den Leuten die ich kenne vergesse
- ich werde extrem vergesslich/Schusselig
- mir werden manchmal wie Erinnerung aus meiner Kindheit/Vergangenheit einfach in Gedanken vorgespielt…

Ich weiß einfach nicht mehr weiter…. Ich hab Angst mir mein ganzen Leben verdorben zu haben, für immer ein Pflegefall zu werden…

Jetzt meine Frage an euch, kennt ihr sowas wisst was das sein könnte oder wisst ihr einfach was zu tun ist… ich hab die Befürchtung dass das Vorboten einer Psychose/Schizophrenie ist, da ich familiär durch eine Bipolare Störung und Schizoaffektiven Störung vorbelastet bin und jetzt die Befürchtung habe durch den ganzen Druck und Stress das in Gang gesetzt zu haben…

Einfach ein riesiges Hilfe an euch…

Vielen Dank schonmal für alle antworten

Viele Grüße
Chisba

05.03.2023 21:25 • 07.03.2023 x 1 #1


5 Antworten ↓


@Chisba
Hallo
Kannst du mittlerweile wieder normal essen?
Bist du in Therapie ?
Vielleicht kommt auch eine Tagesklinik in Betracht.
Wie dein Spruch...
Ruhe bewahren, rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen.

A


Angst und unverständliche Symptome

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Servus und willkommen @Chisba,

ich finde es schon mal sehr hilfreich, dass Du Deine Symptome ziemlich konkret erkennst und beschreiben kannst.

Alles was Du hier auflistest kann mit Angst- und Panikstörungen zusammenhängen, zeitweise überlagert von Depersonalisation/Derealisation (DP/DR). Ganz viel davon kenne ich gut aus eigener Erfahrung.

Drei Punkte in Deinem Bericht fielen mir auf:

Zitat von Chisba:
Angefangen hat alles schleichend 2021. Ich hatte in diesem Jahr extrem viel Stress durch Uni, privates Umfeld und einer Trennung, ich vermute dass ich dadurch eine Angststörung entwickelt hatte die sich darauf bezogen hatte Angst zu haben beim Essen zu ersticken, was es mir unmöglich machte feste Nahrung zu schlucken. Auch bin ich ich immer extremer mit mir selbst umgegangen und hab mich stark unter Erfolgsdruck gesetzt und durchgehend neben der Uni für Einstellungstests und gleichzeitig noch für meine Klausuren gelernt, zudem hatte ich meine Bachelorarbeit geschrieben und noch gearbeitet. Ich hab im gleichen Zeitraum ein Mädchen kennengelernt, die es mir stark angetan hatte, was sich aber als sehr toxische Beziehung rausgestellt hat. Mein Kopf immer wieder durchgedreht ob sie mir fremdgeht und ich hab mich extrem in den Druck und diese Gedanken reingesteigert.


Also, die Belastung, die heutzutage, noch dazu in Corona-Zeiten, Studenten zu stemmen haben/hatten ist einfach schon mal extrem. Das sollte man m. E. grundsätzlich festhalten. Es war ja teilweise wie Einzelhaft bei gleichzeitigem Leistungs- und Prüfungsdruck! Wer da nicht wirklich ein stabiles Naturell hatte, war eh gefährdet, psychisch zu erkranken.

Die Nebengeräusche (Tests, Klausuren) inkl. schwierige Beziehung taten ihr Übriges. Also: ganz natürlich und nachvollziehbar, dass sich da ernsthafte Probleme entwickeln können.

Zitat von Chisba:
...Befürchtung...durch den ganzen Druck und Stress das in Gang gesetzt zu haben…

Naja, den Druck und Stress hast Du Dir ja wohl nicht absichtlich selber gemacht, oder? Die Umstände erforderten halt eine Leistung, die letztlich wohl nicht leistbar war. Gib Dir da bitte keine Schuld!

Zitat von Chisba:
Ich hab Angst mir mein ganzes Leben verdorben zu haben, für immer ein Pflegefall zu werden…

Derlei Gedanken kenne ich sehr gut. Sie sind auch naheliegend für Charaktere wie uns. Wenn wir meinen, alles schaffen zu müssen, haben wir auch das Gefühl, zu versagen, wenn es nicht gelingt oder wir im Zuge unserer Bemühungen erkranken.

Was Du jetzt brauchst, ist eine kompetente Begleitung. Einstellung der Medikation, eventuelle Alternativen ausprobieren und natürlich Gesprächstherapie.

Darf ich fragen, ob Du generell bisher nicht gerne über Deine Probleme gesprochen hast? Bist Du einer, der solche Sachen eher mit sich selber ausmacht? Das wäre nämlich bereits ein erster Anhaltspunkt für die Suche nach den Ursachen.

Kurzes Fazit: Alles wurde Dir zuviel und nun weißt Du nicht mehr weiter. Der Körper rebelliert gegen die Belastung und fordert Aufmerksamkeit. Letzteres sieht bei jedem Menschen a bisserl anders aus.

Lösungsweg: Symptome erstmal begleiten, Therapie, Lebensumstellung, Ziele hinterfragen, Ruhe und Struktur entwickeln, neue Perspektiven ermöglichen.

@Majorie vielen Dank erstmal für deine Nachricht.
Ja ich kann mittlerweile wieder Essen. War aber ein ganzes Stück Arbeit bis dahin.

Ich war auch eine Zeitlang bei einem Psychiater der mich auf Olanzapin eingestellt hat, mich aber immer wieder vertröstet hatte, dass wir Tiefenpsychologisch arbeiten würden. Nur jetzt sind die Symptome richtig schlimm, ich bin gar nicht mehr belastbar und dieser Zustand ist hart, als würde der Kopf durchgehend arbeiten, ich verstehe auch teilweise die einfachsten Sachen nicht mehr, fühle mich 30 IQ Punkte dümmer und wenn ich die Tabletten nicht nehmen würde dann wäre ich komplett in einem Verwirrtheitszustand.. ich weiß nicht mehr weiter ..

@moo auch dir danke moo..

Ich muss leider sagen, doch ich hab mir den Druck selbst auferlegt ich bin selbst so geißelnd mit mir umgegangen was sehr extrem war leider…

Ich hab nie über meine Probleme gesprochen bzw. Hatte ich nie jemanden der zugehört hätte. Zuhause war es schwierig über solche Thematiken zu sprechen da man einen nicht wirklich verstanden hatte. Mein Sorgenkarussell hat auch einfach nicht mehr gestoppt was es auch erschwert hat aus dem ganzen Auszubrechen…

Ich würd einfach nur gerne wissen wie sowas weggeht, ob das jemand kennt ob jemand diesen Verwirrtheitszustand kennt und ob sowas therapierbar es ist einfach unerträglich…

Zitat von Chisba:
Ich würd einfach nur gerne wissen wie sowas weggeht, ob das jemand kennt ob jemand diesen Verwirrtheitszustand kennt und ob sowas therapierbar es ist einfach unerträglich…

Vielen hier geht bzw. ging es so wie Dir. Das mit dem Weggehen sehe ich persönlich mehrgleisig: mental durch psychotherapeutische Begleitungen und physisch durch Erholung des Körpers, gute Ernährung, Vitalstoffe, leichtes Training usw. Außerdem eine grundsätzliche Analyse Deines Gesundheitszustandes aus ganzheitlicher Sicht, evtl. Laborwerte, Nahrungsergänzungen, Infusionen...ich habe das alles gemacht und war bei vielen Heilpraktikern, Physiotherapeuten usw. Es gibt da kein Patentrezept aber generell bedarf es Eigenengagement und m. E. vielseitige Bearbeitung. Alles einem einzigen Psychiater oder gar dem Hausarzt zu überlassen, empfinde ich persönlich als grob fahrlässig...

Alles Gute!




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Dr. Christina Wiesemann
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