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Was haltet ihr im Zusammenhang mit Angst, vom Placebo Effekt?

Ist nicht das gesamte Angstdrama eine Art Placebo....ich denke wir können alles bekommen was wir uns vorstellen können, es kann alles passieren wovon man absolut überzeugt ist, man kann nicht Atmen, bekommt Sehstörungen.....oder eben alle aufgeführten Nebenwirkungen eines Medikaments....nur weil man davon überzeugt ist das man sie bekommt.

Das bedeutet dann aber auch, das man sich richtig glücklich, und gesund fühlen kann, wenn man davon überzeugt glücklich und gesund zu sein.....oder?

29.07.2015 11:17 • 02.08.2015 #1


26 Antworten ↓


Zitat:
Das bedeutet dann aber auch, das man sich richtig glücklich, und gesund fühlen kann, wenn man davon überzeugt glücklich und gesund zu sein.....oder?


Im Prinzip stimme ich Dir voll und ganz zu. Habe schon oft gelesen, das man die negativen Gedanken durch positive ersetzen sollte. Und dann immer wieder üben üben üben...habe auch mal angefangen, meine negativen, angstvollen Gedanken aufzuschreiben und dann nach positiven Ersetzungen gesucht. Das fällt mir gar nicht mal so leicht, weil ich so toll schlecht denken kann... :-/

Zitat:
oder eben alle aufgeführten Nebenwirkungen eines Medikaments....nur weil man davon überzeugt ist das man sie bekommt.


Habe ich gestern noch im Fernsehen einen interessanten Bericht über das Thema gesehen.
Da war es tatsächlich so, das auch die Testpersonen, die ein Placebo bekommen haben, trotzdem Nebenwirkungen hatten! Eigentlich faszinierend was das Gehirn so alles anstellt...wenn es nicht mitunter so anstrengend wäre...

Die Angst selber sehe ich nicht als Placebo. Eher als verrutschte Gedankenstrukturen und -muster. Angst ansich ist ja was positives, ein Schutzmechanismus. Bei Angststörungen ist die Wertigkeit einfach völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Auch normale Menschen haben Ängste, auch die selben wie wir, nur bestimmen sie nicht ihr Leben, sondern sind in einer gesunden Dosis vorhanden...

So sehe ich das jedenfalls...
Also: es wird Zeit zum glücklich und gesund sein!

A


Angst und Placeboeffekt

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Zitat von fraggle.s:
Die Angst selber sehe ich nicht als Placebo. Eher als verrutschte Gedankenstrukturen und -muster.


Das sehe ich ganz ähnlich.....eine geistige Blähung.....aber so meinte ich das auch nicht, ich meinte eher das Angst bzw. ihre Auswirkungen ganz ähnlich funktionieren wie der Placebo Effekt, Der Gedanke an einen Schlaganfall bewirkt Schwindel, oder das lesen des Wortes Tinnitus führt dazu das wir es sofort pfeifen hören.....gestern lief ein recht beleibter, kurzatmiger Mann hinter mir, was dazu führte das ich plötzlich schlecht Luft bekam....einfach weil er mir leid tat.

Das Problem mit den positiven Gedanken ist.....das sie erst wirken wenn wir davon überzeugt sind, solange wie wir sie selbst nur als leere Worte in unserem Kopf betrachten, bewirken sie gar nichts.....wie auch, wenn wir total überzeugt sind das fürchterliches passieren wird.....Überzeugung ist das Zauberwort, und der Schlüssel.

Davon bin ich überzeugt...

Hallo Black Sheep,

Zitat:
Das bedeutet dann aber auch, das man sich richtig glücklich, und gesund fühlen kann, wenn man
davon überzeugt glücklich und gesund zu sein.....oder?


Grundsätzlich und theoretisch wird das so sein.
Was dagegen spricht, ist unser Gedächtnis mit häufig vielen negativen Erfahrungen.
Dies können wir nicht löschen und damit steht unser Gedächtnis oft dem
totalen Glück etwas im Weg.
Mit bewusstem positiven Denken können wir aber trotzdem viel Zufriedenheit
erreichen.

Zitat:
Ist nicht das gesamte Angstdrama eine Art Placebo...


Angst ist ein Gefühl. Und unsere Gefühle sagen uns, was wir erwarten, uns erhoffen. Der Körper
stellt sich dann schon mal darauf ein, entspannt sich oder verkrampft.
Daher kann man sich meiner Meinung nach mit positivem Denken viel gesünder fühlen.
Auf das Glücksgefühl wird die Auswirkung nicht so direkt und stark sein.
Für Glück braucht es mehr als Gesundheit.

Zitat:
Überzeugung ist das Zauberwort, und der Schlüssel.

So ist es wohl


Viele Grüße

Hotin

Zitat von Hotin:
Was dagegen spricht, ist unser Gedächtnis mit häufig vielen negativen Erfahrungen.
Dies können wir nicht löschen und damit steht unser Gedächtnis oft dem totalen Glück etwas im Weg.


Viele negative Erfahrungen mögen ja abgespeichert sein....aber wohl ebenso viele positive, die kann man genau so wenig löschen, aus irgendeinem Grund ruft man die aber nicht mehr ab....

Ich muss jetzt mal über den Begriff totales Glück nachdenken.....gibt's das?

Zitat von Hotin:
Für Glück braucht es mehr als Gesundheit.


Da sagst du was.....sieh dich nur hier um, lauter gesunde Menschen, und keiner ist glücklich.

Genau das ist glaub ich mit das größte Problem:

Warum fällt es so schwer, positive Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen o.ä. aufzurufen oder sich wieder ins Gedächtnis zu bringen?
Bei negativen, schlechten Dingen funktioniert das komischerweise prima!

Wahrscheinlich hat man das einfach so erlernt und perfektioniert....also müsste man das im Umkehrschluss ja auch wieder verlernen können, bzw. erlernen, sich die positiven Dinge vor Augen zu halten.

Ich finde den Begriff Glück schon so schön und positiv, das ich totales Glück gar nicht anstrebe...Ich denke, das totale Glück sieht auch jeder anders...

Hallo Black Sheep,

Zitat:
Viele negative Erfahrungen mögen ja abgespeichert sein....aber wohl ebenso viele positive,
die kann man genau so wenig löschen


Dies sehe ich anders. Über unsere Erziehung werden wir sehr stark geprägt.
Wir lernen nicht kreativ zu sein, sondern fast nur uns anzupassen.
Läufst Du falsch gekleidet auf der Straße und hast Du kein Smartphone
bist du schon out. Immer mehr werden wir auf reine Leistung getrimmt.

Für den Mut die positiven Erfahrungen raus zu lassen, fehlt es fast überall
an Menschen, vor allem Partnern die einen auch locker akzeptieren.
Den meisten fehlt es auch an finanzieller Unabhängigkeit.
Über die Werbung bekommen wir jeden Tag eingehämmert, was uns
noch fehlt. Wer kann dann da wirklich zufrieden sein?

Zitat:
Ich muss jetzt mal über den Begriff totales Glück nachdenken


Das Wort total gehört da nicht rein. War ein Fehler von mir.

Viele Grüße

Hotin

Hallo fraggle.s,

Zitat:
Warum fällt es so schwer, positive Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen o.ä. aufzurufen oder
sich wieder ins Gedächtnis zu bringen?
Bei negativen, schlechten Dingen funktioniert das komischerweise prima!


Meiner Meinung nach geht es nicht um das Abrufen von positiven oder negativen Dingen.
Aktuelles wird vom Gehirn immer danach beurteilt, ob es schlecht oder ehern gut für mich sein wird.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt das auch immer in dieser Reihenfolge.
Und da scheint ein Problem zu entstehen, denn leider ist bei fast allen Dingen theoretisch eine Gefahr möglich.
Wer jetzt nicht weiter denkt und sich über die mögliche Gefahr hinweg setzt,
Wird oft gar nicht mehr über das positive nachdenken.

Zitat:
Wahrscheinlich hat man das einfach so erlernt und perfektioniert....also müsste man das im Umkehrschluss
ja auch wieder verlernen können, bzw. erlernen, sich die positiven Dinge vor Augen zu halten.

Genau so ist das. Und dafür muss man an sich selbst und seine eigene Kraft
glauben und an sich arbeiten.

Viel Grüße

Hotin

Zitat:
Aktuelles wird vom Gehirn immer danach beurteilt, ob es schlecht oder ehern gut für mich sein wird.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt das auch immer in dieser Reihenfolge.
Und da scheint ein Problem zu entstehen, denn leider ist bei fast allen Dingen theoretisch eine Gefahr möglich.


Das ist wohl leider richtig. Das gilt für den Ist-Zustand, also die täglichen Dinge, die mir begegnen und auf die ich dann tatsächlich meist so reagiere....automatisch....und da müsste dann auch das Umdenken bzw. Umlenken statt finden oder nicht? Das man zwar abwägt, ob gut oder schlecht, aber auch mal Risiko-bereit ist und nicht wieder in das (übertriebene) Sicherheitsschema verfällt...

Zitat:
Meiner Meinung nach geht es nicht um das Abrufen von positiven oder negativen Dingen.


Also ich finde schon, das man ein positives Gefühl abrufen kann. Wenn ich mich sehr auf ein für mich positives Ereignis aus meinem Leben konzentriere, dann fühle ich auch tatsächlich wieder ein bisschen das positive Gefühl. Es funktioniert nicht immer, aber manchmal und dann empfinde ich das durchaus als sehr angenehm. Natürlich geht das auch genauso bei negativen Gefühlen, die ich allerdings nicht zwangsweise auch noch heraufbeschwören möchte! Davon habe ich ja schon genug....

Hallo fragle.s,

Zitat:
Also ich finde schon, das man ein positives Gefühl abrufen kann.
Es funktioniert nicht immer, aber manchmal und dann empfinde ich das durchaus als sehr angenehm.


Na klar geht das. Das kann auch Deine Stimmung deutlich verbessern.
Nur wird Dir das wenig helfen, wenn Du die nächste Entscheidung triffst.
Die überprüfst Du bestimmt wieder nach dem alten bekannten Schema.

Und wehe, Du machst das nur automatisch, wie Du es beschrieben hast.
Dann kann das wieder bei negativ hängen bleiben.

Viel Grüße

Hotin

Zitat von Black Sheep:
Was haltet ihr im Zusammenhang mit Angst, vom Placebo Effekt?

Ist nicht das gesamte Angstdrama eine Art Placebo....ich denke wir können alles bekommen was wir uns vorstellen können, es kann alles passieren wovon man absolut überzeugt ist, man kann nicht Atmen, bekommt Sehstörungen.....oder eben alle aufgeführten Nebenwirkungen eines Medikaments....nur weil man davon überzeugt ist das man sie bekommt.

Das bedeutet dann aber auch, das man sich richtig glücklich, und gesund fühlen kann, wenn man davon überzeugt glücklich und gesund zu sein.....oder?


Ich betrachte diesen Mechanismus mit absoluter Vorsicht. Ein Mensch kann sich seine Situation schön reden und schön denken, sich selbst vormachen, daß ja alles nicht so schlimm ist und damit den Tatsachen aus dem Weg gehen. Meine Mutter hat das hervorragend 45 Jahre lang getan, bis sie meine Realität eingeholt hat und ich weiß, daß es nicht spurlos an ihr vorbei ging.
Ein Placeboeffekt bewirkt nur zu denken, daß man Nebenwirkungen hat, ohne das wirkliche Nebenwirkungen schädigend in den Körper eingreifen, man denkt sich also krank. Wenn man allerdings wirkliche Nebenwirkungen hat, die den Körper schädigen, dann nützt es nichts sie wegzudenken, denn der Körper ist geschädigt. Sich dann glücklich und gesund zu denken dürfte keinen Sinn machen.
Angst ist darüber hinaus nicht durch Willen beeinflußbar, denn sonst würde es längst einen Placebo geben, nach dem wir uns alle besser fühlen könnten. Aber selbst mit in den Körper eingreifenden Antidepressiva, die kein Placebo sind, fühlen sich viele nicht besser - egal was sie denken.

Grüße

Hallo Hotin,

Zitat:
Na klar geht das. Das kann auch Deine Stimmung deutlich verbessern.
Nur wird Dir das wenig helfen, wenn Du die nächste Entscheidung triffst.
Die überprüfst Du bestimmt wieder nach dem alten bekannten Schema.

Und wehe, Du machst das nur automatisch, wie Du es beschrieben hast.
Dann kann das wieder bei negativ hängen bleiben.


Zitat:
Genau so ist das. Und dafür muss man an sich selbst und seine eigene Kraft
glauben und an sich arbeiten.


Genau das ist es, woran ich gerade arbeite....an mir selber...mir ist inzwischen auch klar geworden, das einfach die Augen verschließen und dann geht das irgendwann wieder weg einfach nicht funktioniert. Hat eben ein bisschen gedauert, aber immerhin habe ich diese Erkenntnis jetzt schonmal...Das automatische Reagieren ist zur Zeit noch mein IST-Zustand. Aber auch da habe ich erkannt, das ich genau dort ansetzen muss. Mag vielleicht jetzt ziemlich langweilig klingen, aber für mich sind das schon ziemlich gute Erkenntnisse! Diesen Automatismus zu unterbrechen...

Natürlich hilft mir mein erinnertes positives Gefühl nicht bei meinen zukünftigen Entscheidungen, aber ich finde es wichtig einfach noch mal zu merken, wie sich dieses Gefühl anfühlt. Und das wiederum hilft mir glaube ich auch wieder, zu erkennen, was positiv und was negativ ist. Klingt jetzt ein bisschen wirr, weiss aber gerade nicht, wie ich es anders erklären soll...

Viele Grüße

fraggle

Hallo Reneechen,

Zitat:
Ein Mensch kann sich seine Situation schön reden und schön denken, sich selbst vormachen, daß ja alles nicht so schlimm ist und damit den Tatsachen aus dem Weg gehen.


Ich glaube nicht, das Black Sheep das so gemeint hat. Das ist ja eine Verdrängung der Realität. Eher, das man sich als Mensch mit Angststörung immer nur Negatives vorstellt und im Umkehrschluss das mit positiven Dingen auch machen könnte.

Zitat:
Wenn man allerdings wirkliche Nebenwirkungen hat, die den Körper schädigen, dann nützt es nichts sie wegzudenken, denn der Körper ist geschädigt. Sich dann glücklich und gesund zu denken dürfte keinen Sinn machen.


Das ist meiner Meinung nach auch Unfug. Wenn man wirklich krank ist, oder Nebenwirkungen verspürt, dann ist das die Realität. Trotzdem bin ich davon überzeugt, das eine positive Haltung dann immer noch von Vorteil wäre.

Zitat:
Angst ist darüber hinaus nicht durch Willen beeinflußbar


Das sehe ich allerdings anders. Willst Du Dich Deiner Angst einfach immer nur hingeben? Ich denke, Angst ist nur durch eigenen Willen und eigene Denkmusterveränderungen zu ändern oder abzumildern. Angst entsteht doch im Kopf, durch meine eigenen Gedanken, Erfahrungen, falsche Interpretationen...und ein Placebo passt für mich jetzt irgendwie nicht mit Willen zusammen. Vielleicht habe ich da jetzt auch gerade einen Denkfehler..

Grüße

fraggle

Hallo fraggle.s,

Zitat:
Mag vielleicht jetzt ziemlich langweilig klingen, aber für mich sind das schon ziemlich gute Erkenntnisse!
Diesen Automatismus zu unterbrechen...


Ganz und gar nicht. Das klingt sehr gut, was Du schreibst. Wenn Du es schaffst,
immer häufiger den Automatismus zu unterbrechen hast Du gewonnen.
Oder zumindest bist Du einen entscheidenden Schritt weiter.

Zitat:
Natürlich hilft mir mein erinnertes positives Gefühl nicht bei meinen zukünftigen Entscheidungen,
aber ich finde es wichtig einfach noch mal zu merken, wie sich dieses Gefühl anfühlt.


So gesehen hast Du Recht.
Zitat:
Ich denke, Angst ist nur durch eigenen Willen und eigene Denkmusterveränderungen zu ändern oder abzumildern.


Genau, so geht das.

Viel Erfolg beim Umsetzen

Hotin

Zitat von fraggle.s:
Genau das ist glaub ich mit das größte Problem:

Warum fällt es so schwer, positive Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen o.ä. aufzurufen oder sich wieder ins Gedächtnis zu bringen?
Bei negativen, schlechten Dingen funktioniert das komischerweise prima!

Wahrscheinlich hat man das einfach so erlernt und perfektioniert....also müsste man das im Umkehrschluss ja auch wieder verlernen können, bzw. erlernen, sich die positiven Dinge vor Augen zu halten...


Ich denke, warum wir eher nur negatives ins Gedächtnis bringen, hängt auch viel damit zusammen, dass im tv eigentlich nur schlechtes gezeigt wird. Und wie lange hockt mittlerweile ein Mensch vor der Glotze? Die ganzen soups, da geht's nur um Intrigen, verrat, etc. unser Unterbewusstsein unterscheidet nicht ob das Real ist oder nicht. Fürs Unterbewusstsein ist alles Real. Und dann ist es klar wenn du schon nicht ganz stabil bist und zusätzlich sowas anschaust ist es schwer positive Sachen aus dem Gedächtnis hervorzuholen. Ich habe mal ein Test gemacht und habe 2 Wochen lang keinen tv geschaut. Ich muss sagen, mir ging es echt um einiges besser, auch gedankenmäßig!
Nur so ein Gedanke von mir

Zitat von fraggle.s:

Angst entsteht doch im Kopf, durch meine eigenen Gedanken, Erfahrungen, falsche Interpretationen...und ein Placebo passt für mich jetzt irgendwie nicht mit Willen zusammen. Vielleicht habe ich da jetzt auch gerade einen Denkfehler..

Grüße

fraggle


Klar paßt das. Dir gibt jemand eine Pille mit dem Hinweis, daß du sie unbedingt nehmen mußt, denn sie macht dich besser und du hast den ungebrochenen Willen, dich besser fühlen zu wollen. Nebenwirkungen keine und 200%ige Besserung der Angst ist versprochen. Sowas funktioniert leider nicht und ist tatsächlich Unfug.

Ich denke, daß Placebowirkungen eingebildete Wirkungen sind. Vielleicht haben wir nur eine unterschiedliche persönliche Definition für Placebo.

Hallo und guten Morgen,

Ein konstruktiver Meinungsaustausch jenseits von Symptombeschreibungen.....da macht Forum, selbst mir mal wieder Spaß, danke dafür.

Es wurde jetzt sehr viel gesagt wozu ich mich eigentlich gerne äußern würde, aber das würde viel zu unübersichtlich werden, und zum Teil zu weit vom eigentlichen Thema auf das ich eigentlich abzielte weggehen, darum versuche ich mich kurz zu fassen, und die für mich wichtigsten Punkte aufzugreifen....

Worauf ich eigentlich hinaus will ist das der Angst, und dem Placebo Effekt der gleiche Mechanismus zugrunde liegt, dieser Mechanismus nennt sich Überzeugung, andere würden es vielleicht auch Glauben nennen....

Überlegt doch mal einen kurzen Moment.....die Menschen hier im Forum beschreiben uns tonnenweise Symptome, die sie einzig und allein deswegen haben weil sie davon überzeugt sind die zu haben......also man glaubt keine Luft zu bekommen, und schon bekommt man keine.....ist doch schon fast Magie.

Meiner Meinung nach kann man wenn man es schafft an seiner Überzeugung zu arbeiten alles, wirklich alles verändern, und da kommen jetzt die Medien, die schon mehrfach genannt wurden ins Spiel, die Medien beeinflussen unsere Überzeugung, nicht von einem Moment auf den anderen, eher Tröpfchenweise, Tag für Tag ein wenig.

Und natürlich fließt hier auch unsere Erziehung mit ein, wir sind überzeugt von dem was unsere Eltern uns gelehrt haben, und deshalb ist es teilweise sehr schwer damit zu arbeiten, weil wir schon viel zu lange überzeugt sind, und unsere Überzeugung nicht hinterfragen.

Zitat:
tatsächlich Unfug.


Ich finde das das ein sehr schönes Beispiel für Überzeugung ist, du bist Überzeugt das es Unfug ist, du ziehst keine andere Möglichkeit in Betracht, du hinterfragst nichts mehr, du bist verschlossen für neue Möglichkeiten einfach weil du vollkommen überzeugt bist, das du die Wahrheit kennst.

Der Placebo Effekt funktioniert meiner Meinung nach ganz genau so, wenn wir absolut davon überzeugt wären das Smarties die Angst beenden......würde genau das passieren.
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tatsächlich Unfug bezog sich auf @fraggle.s Satz: Das ist meiner Meinung nach auch Unfug.

Mea Culpa.....dann habe ich das falsch interpretiert.

Allerdings meine ich bei dir schon die Überzeugung zu sehen, das du nichts selbst verändern kannst, Opfer der Umstände zu sein, wie sieht es aus mit deiner Überzeugung, was hältst du von dem gefährlichen Gedanken dein Leben und dein Glück selbst in der Hand zu haben?

Zitat von Black Sheep:
Allerdings meine ich bei dir schon die Überzeugung zu sehen, das du nichts selbst verändern kannst, Opfer der Umstände zu sein, wie sieht es aus mit deiner Überzeugung, was hältst du von dem gefährlichen Gedanken dein Leben und dein Glück selbst in der Hand zu haben?

Das könnte ich dir sicher gezielter beantworten, wenn meine Agoraphobie nicht schon fast 25 Jahre bei mir wäre. Sie ist von mir beeinflußbar, denn über die Jahre findet man seine Sicherheiten, damit umzugehen. Ich sehe die Angst auch nicht grundsätzlich negativ, sondern als Ausdruck meiner persönlichen Überforderung und als Selbstschutz. Aber das geht nicht mit einem Placebo, sondern ist über die Jahre erlernter Umgang.
Teil 2 deiner Frage ist schon schwieriger zu beantworten, denn ich fühle mich von der Gesellschaft vereinnahmt und das bereits länger, als ich Agoraphobie habe. Mein Leben und mein Glück muß ich nach 45 Jahren erstmal wieder zurück erobern. Mein Leben gehörte nicht mir, es gehörte immer den anderen. Das versuche ich nun, auch mit therapeutischer Hilfe zu ändern. Ich bin stark introvertiert und führte ein aufgezwungenes sehr öffentliches Leben. Ich habe mich selbst jahrelang niemals gespürt.

Grüße

A


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Dr. Reinhard Pichler
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