Zitat von kleiner::knuddeln: Hallo.
Tut mir leid dass es dir so schlecht geht.
Hast du es schon mal mit citalopram probiert?
Hatte auch agoraphobie, zwar nicht so stark..mir hat das Medikament sehr gut gegen Panik geholfen. Hatte auch immer Angst umzukippen. Und so kannst du Vll auch üben anfangen dich den Situationen zu stellen.
Mit Beruhigungsmittel wäre ich auch vorsichtig.
Aber so ist das ja auch kein Leben, hast du schon Medikamente probiert?
Ehrlich gesagt habe ich die letzten Monate, quatsch.. Jahre kein Medikament ausprobiert, außer das Fluvoxamin. 75 mg morgens und 75 mg abends. Da meinte die Psychiaterin auch nur, dass das gar nicht so wirksam sein soll.. Hab ich vergessen das zu schreiben? Also ich nehme seit ca. 5 Jahren (so lange schon?) Fluvoxamin. Ich sollte dann auch in der Klinik neu eingestellt werden medikamentös. Bin aktuell gar nicht in Behandlung, weder therapeutisch (schaffe es kaum raus) noch psychiatrisch (gleicher Grund). Ich werde mich gleich mal informieren.
Das Beruhigungsmittel wäre wie gesagt nur für den ersten Tag oder für die ersten paar Tage. Nicht länger... Habe gelesen, man wird eher abhängig bei längerer Einnahme.
Danke auch Dir für die Antwort! Geht es dir denn jetzt besser?
Zitat von Maggi73:Kenne ich nur zu gut im Moment leide seit meinem 18 Jahr an Panikattacken und mittlerweile auch einer generalisierten Angststorung. Bin mittlerweile 45 und mal geht's besser mal schlechter, so wie du hab ich auch schon Angst das Haus zu verlassen oder zum Arzt zu gehen ist eine Tortur.
Ach man. So ein Mist. Das tut mir Leid. Bist du denn in Behandlung? Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, irgendwann kommen wir da alle raus, oder können zumindest besser damit leben!
Zitat von kalina:Mir ging es bei meinem ersten Klinikaufenthalt ähnlich. Ich dachte ich überstehe nicht mal die Autofahrt.
Allerdings bin ich dann dort geblieben, denn zuhause ging es auch erst recht nicht mehr. Es gab für mich kein Zurück mehr. Die erste Zeit war es schwierig in der Klinik, weg von zuhause. Wurde aber mit der Zeit besser.
Im Prinzip muss Dir klar werden, dass es Deine einzige Chance ist in der Klinik zu bleiben um Therapie zu machen, wenn Du eine Änderung möchtest. Stell Dich drauf ein, dass es erst besser wird, wenn Du innerlich akzeptierst in der Klinik zu bleiben.
Zum Glück werde ich gefahren. Alleine Auto fahren traue ich mich auch nicht immer, und schon gar nicht in einer Angstsituation wenn's zur Klinik geht. Es wird auch denke ich besser. Es war damals auch so in der Kinder - und Jugendpsychiatrie. Die ersten Tage waren wirklich die Hölle. Im Nachhinein bin ich dankbar, dass meine Eltern mich da gelassen haben. Ja, ist auch im Moment die einzige Lösung, denke ich. Ich stecke zu tief drin. Hab nur Angst dass mir nicht zu helfen ist und es immer so bleibt.
Den letzten Satz find ich super. Danke dir!
Zitat von MissAnn:Hey, Courage.
Oh, Psychiatrie... Die ersten Tage sind wirklich die Hölle. Und wenn ich deinen Beitrag so lese, erkenne ich mich ziemlich gut darin wieder.
Ich war das erste mal mit 14 Jahren in der Klinik. Auf einer Kinder- und Jugendstation. Die erste Woche dachte ich, ich müsste mir ständig alles aus dem Leib kotzen oder anderweitig loswerden. Ich ernährte mich von ein, zwei Joghurt am Tag. Die Ärzte wollten mir wegen meines jungen Alters auch keine Medikamente geben, weshalb ich alles selbst ausstehen musste. Doch tatsächlich, wider meinen Erwartungen, wurde es besser und ich konnte dann einen ganz normalen Kliniktag dort verleben. Es ist immer nur in der Anfangszeit wirklich dramatisch, weil alles neu ist. Die ständige Beobachtung und dann die anderen Kranken, die du siehst, und dich fragst: Kann das bei mir auch so schlimm werden? Dann freundest du dich jedoch mit ihnen an und vergisst all' diese Sorgen. Denn du sitzt mit ihnen im gleichen Boot, oder auf der selben Station.
Als ich dann letztes Jahr noch einmal die Klinik besuchte, war es für mich schon nicht mehr ganz so schlimm. Ich kam schneller aus meinem Schneckenhaus, freundete mich schneller mit den Leuten an und litt auch nur drei, vier Tage an der neuen Situation. Und ich bin wirklich jemand, der bei jedem Gedanken an das Verlassen meines Zimmers eine Angstattacke bekommt.
Sieh' die Klinik nicht als etwas, was dir Angst bereitet. Sieh' es als eine Chance, aus deinem schlechten Alltag, der dir partout nicht gefällt, herauszukommen und einen neuen Weg einzuschlagen. Ich sitze zurzeit auch nur zu Hause rum und gelte bei der Agentur für Arbeit als arbeitsunfähig aufgrund eventuell seelischer Behinderung. Grandios. Mein Alltag ist zum Kotzen. Immer, wenn jemand die Worte Ausbildung oder Führerschein in den Mund nimmt, möchte ich ausflippen vor Eifersucht, weil ich das auch alles haben will. Doch aufgrund meiner Ängste nicht kann. Bleibe nicht an dem Punkt stehen, wo ich gerade sitze. Ist nicht wirklich schön hier.
Ich schließe mich den anderen an, wenn ich sage, dass dir dein Hausarzt oder besser ein Psychiater ein beruhigendes Mittel verschreibt. Und ich würde mir nicht gleich Tavor aufschwatzen lassen. Nimm' nicht das Harte zuerst. Ist immer eine blöde Idee. Es gibt viel sanftere Mittel, die dich nicht gleich zum Abhängigen machen.
Nimm' dir ein Herz und trau' dich! Keiner dort beißt.
Liebe Grüße, Kathi.
Das tut sehr gut das zu lesen, dass es dir genauso erging und es besser wurde. Den Führerschein habe ich zum Glück schon gemacht, in einer Zeit als es mir besser ging. Da hab ich echt Glück gehabt.
Also dass Tavor ziemlich krass sein soll, hab ich gewusst. Ich kriege auch nur eine kleine Dosis und wie gesagt nur am ersten Tag! Ich habe Mittwoch noch einen Termin mit der Psychiaterin dort und werde nochmal fragen, ob es auch was sanfteres gibt.
Danke auch Dir für die Antwort!
Zitat von Lea_1974:Liebe Courage, glaub mir, dir ist zu helfen ich selbst habe seit 20 Jahren Agoraphobie mit Panikstörung und generalisierte Angststörung und in der Zeit 3 Jahre, in denen ich gar nicht raus gegangen bin (nicht mal bis zum Briefkasten). Ich war sehr verzweifelt, habe überall rumtelefoniert, um Hilfe zu erhalten. Habe dann einen Psychiater gefunden, der Hausbesuche gemacht hat und mich medikamentös eingestellt hat und zudem hat er mir einen Therapeuten geschickt, der mit mir zu Hause angefangen hat, bis ich in der Lage war, in die Klinik zu gehen. Dies wirst du wahrscheinlich nicht finden, weil es gibt so gut wie keine Psychiater die Hausbesuche machen. Ein anderes Mal wurde ich mit einem Krankentransport in die Klinik gefahren, da war praktisch ein Sanitäter dabei.
Wie ich gelesen habe, gelingt es dir aber ab und zu raus zu gehen. Lass dir doch von einem Psychiater Medikamente verschreiben, es müssen nicht gleich Benzos sein, damit dir der Weg und die erste Zeit in der Klinik nicht so schwer fällt. Mir haben Klinikaufenthalte (3x) immer gut getan, die Angst war zwar nie ganz weg, aber ich konnte viel besser damit umgehen. Nach einem Klinikaufenthalt ging es mir immer für ca. 6 Jahre so gut, dass ich ein relativ normales Leben führen konnte. In einer Klinik hast du eine viel umfassendere Behandlung, die du ambulant nicht bekommst in der Zeit.
Ohman. Das wäre echt eine Lösung für den Anfang. Hausbesuche. Aber andererseits ist es vielleicht auch ganz gut für mich, dass es eine Grenze gibt die ich überwinden MUSS. Es kann mir nicht immer alles und jeder bis zum Halse entgegenkommen.
Also wie gesagt, ich bin nicht in Behandlung aktuell. Die Ärztin war vom sozialpsychiatrischen Dienst, die dann nach Hause gekommen ist. Da habe ich Mittwoch nochmal einen Termin. Mich freut, dass dir die Klinik immer ein Stück weit helfen konnte. Ich hoffe aktuell geht's dir auch gut. Danke für die Antwort!
Also danke an euch alle. Ich freue mich, dass sich jemand die Zeit genommen hat.
Vielen lieben Dank! Freue mich natürlich auch, wenn wir uns weiter austauschen.