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Hallo zusammen!
Ich bin neu hier im Forum und hoffe auch an der richtigen Stelle.
Ich habe vor zwei Jahren innerhalb von 4 Wochen meine Mutter und meinen Mann verloren.
Man ist plötzlich ganz allein, zum ersten Mal im Leben. Das jetzt ist wirklich kein Leben, es ist eher eine Qual, ein Überleben.
In der Woche gehe ich arbeiten, was zum Teil gut ist, zum Teil doch nicht, da die Trauer ihren Raum nicht bekommt. Dann habe ich samstags Morgen regelmäßig Angst und Panikattacken. Ich versuche mich mit Gedanken zu wehren, aber das ist entweder ganz schwer oder unmöglich.
Wenn ich nachts wach werde, dann wird es genauso schlimm. Und diese Trauer, das Vermissen.
Ich besuche 2x im Monat ein Trauercafé, das mir sehr gut tut. Ein Gespräch mit dem Krisendienst hat auch geholfen. Bloß, mir fehlt einfach die andere Hälfte. Ich fühle mich wie behindert.
Neulich wurde mir dieser Link von meiner Psychologin vorgeschlagen. Ich bin bei der systemischen Therapie, aber sie bringt mir so gut wie nichts (das sagt die Psychologin auch; sie befürwortet eine Reha).
Hat jemand eine ähnliche Erfahrung?
Danke!

10.10.2023 10:58 • 18.10.2024 x 3 #1


26 Antworten ↓


@SecondName

Oh mein Gott, wie fürchterlich. Es tut mir unglaublich leid, dass deine liebsten in einem so kurzen Zeitraum von dir gegangen sind.

Trauer ist unglaublich wichtig um verarbeiten zu können. Du wirst mit Sicherheit noch lange daran zu knacken haben, aber kannst lernen, besser damit umzugehen. Es ist auf jeden Fall schon einmal gut das du Kontakte suchst. Dies wird dir helfen alles ein stückweit besser ertragen zu können.

Ich finde eine Reha sehr gut. Wenn du dich darauf einlassen kannst und es dir genehmigt wird, ist es, also denke ich, eine wirklich gute Idee um alles ein wenig besser verarbeiten zu können.

Ich wünsche dir von Herzen, alles erdenklich gute und das du es schaffst, irgendwie wieder zu deiner Mitte zu finden.

A


Angst und Panikattacken als Folge einer Trauer

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Vielen lieben Dank @Beebi
Bei der Reha habe ich auch Angst, dass man mich weit von Zuhause schickt Aus dem Grund habe ich eine Klinik in der Nähe als eine von mir bevorzugte angegeben.
Mal sehen, ob es klappen wird.
Der Gedanke, unsere Wohnung so lange verlassen zu müssen, bringt Unruhe

@SecondName
Hallo, es tut mir unglaublich leid, was in letzter Zeit in deinem Leben passiert ist. Der Fall einen geliebten Menschen zu verlieren ist fast unerträglich, dass du in einer so kurzen Zeit 2 Menschen verabschieden musstest , zeugt davon wie unglaublich hart und ungerecht das Leben sein kann. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles erdenklich gute in dieser schweren Zeit

Zitat von SecondName:
Der Gedanke, unsere Wohnung so lange verlassen zu müssen, bringt Unruhe


Mir tut es auch leid, was du mitmachen musstest. Besonders harte, unmittelbar nacheinander.
Bin Laie, könnte mir aber vorstellen, dass das traumatisiert (und entsprechend trauma-therapeutisch aufgearbeitet werden müsste).

Was dein nicht lange aus der Wohnung sein angeht: vielleicht macht Tagesklinik für dich Sinn?

Wobei ich denke, wenn du länger aus der Wohnung raus bist, die dich ja vermutlich mit fast allem an deinen Mann und mit manchem an deine Mutter erinnert, du u.U. freier an der Trauer arbeiten könntest.

Hallo SecondName, dass tut mir sehr leid... kann mir vorstellen wie es dir mit dieser Situation geht. Meine Mutter ist im Februar gestorben.
Dadurch ist bei mir noch sehr viel hochgekommen und durch die Angststörung macht sich das doppelt bemerkbar.

Ich denke diese Phasen der Trauer, kommen in Wellen und man muß da durch.
Es ist anstrengend, traurig und kostet Kraft, dagegen wehren ist bestimmt der falsche Weg. Es muß be/verarbeitet werden.

Sicher wird es leichter , die schönen Momente und Erinnerungen sind dann nicht mehr so schmerzhaft.

Die Reha ist bestimmt eine gute Idee, dass du nur was für dich tust.

Alles Gute

L.G. reggi

Es wird besser!
Liebe secondname, vor 5 Jahren verlor ich plötzlich meinen Lebensgefährten und war mit 39 Jahren Witwe und Alleinerziehend. Nach ca. einem halben Jahr fiel ich dann in ein Loch und durchlief das volle Programm an körperlichen und seelischen Schmerzen. Ich konnte weder ohne Panikattaken Einkaufen gehen, noch ertrug ich die Gesellschaft anderer Menschen. Ich isolierte mich. Jeder einzelne Tag war ein Kraftakt. Auch nach 2 Jahren war ich ein Wrack und schleppte mich täglich zur Arbeit. Da ich nicht glauben konnte, dass der Verlust und die Trauer derartige körperliche Ausfälle verursachten, war ich der Überzeugung ernsthaft erkrankt zu sein. Ich rannte zu zig Ärzten ... Keiner konnte etwas finden. Dann muss es wohl psychisch sein....für mich damals eine Verlegenheits-Diagnose. Nach 3 Jahren ging es dann in kleinen Schritten langsam bergauf. Die Trauer veränderte sich. Ich akzeptierte den Umstand anstatt dagegen anzukämpfen. Es braucht alles seine Zeit und dafür muss man Geduld und Kraft aufbringen. Aber ich verspreche dir, es wird spürbar besser! Aber eben noch nicht nach 2 Jahren. Eines Tages wirst du merken, dass der Kopf wieder von allein über Wasser hält. Und du wirst dann auch wieder lachen können. Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen. Wie gesagt, nach 2 Jahren hätte ich nie geglaubt, dass das Leben noch einmal lebenswert wäre aber genauso das wird es - nur eben anders. Aber Veränderungen sind unausweichlich und jeder muss sich damit auseinandersetzen....

Liebe Grüße Tooly

Zitat von Pauline333:
Besonders harte, unmittelbar nacheinander.


folgende Verluste fehlt hier noch.

Liebe Leute,

ich schreibe mit Tränen in den Augen, nachdem ich eure Antworte gelesen habe. Ich würde euch jetzt so gerne umarmen. Danke für euer Verständnis und eure Unterstützung.

@Pauline333 Eine Tagesklinik war meine erste Option. Eine ist sogar bei mir fast um die Ecke.
Aber bei der Reha Klinik ist mir eingefallen, dort ist jemand für mich da, rund um die Uhr. Und sie hat ein Schwimmbad. Schwimmen tut mir sehr gut.
Mal sehen, ob und wie es klappt.

@Tooly Die Phase bis man wieder das Leben einigermaßen genießen ganz tut so weh und erschöpft und zieht sich so lange.
Ich denke an meinen Mann, will Mama anrufen und ihr das sagen, aber sie ist auch nicht da.
Das waren doch die zwei wichtigste Menschen in meinem Leben.
Wir haben keine Kinder und ich habe keine Motivation für ein weiteres Leben.

Du steckst mitten in der harten Phase der Trauer. Man hat keine Motivation mehr hat und möchte am liebsten nachsterben. Ich hätte mir damals gewünscht, dass wir keine Kinder gehabt hätten, da ich Ihnen (damals 10 und 12) das gern erspart hätte. Außerdem hatte ich kaum mehr Kraft allein für mich. Alles erscheint sinnlos. Schlimm sind auch die vielen Trigger sobald man etwas sieht, hört, riecht... was man mit dem Partner in Verbindung bringt. Aber glaube mir, das ändert sich alles zum erträglichen. Du brauchst noch Zeit und Abstand damit das Leben wieder in geordnete Bahnen gelangt. Sei geduldig mit dir und lass alles raus. Es ist immer hilfreich sich mit Betroffen auszutauschen. Alle anderen neigen gern dazu gute Ratschläge zu geben wie das Leben geht weiter . Sieh es ihnen nach auch wenn es jedes Mal ein Schlag ins Gesicht ist. Glaub mir, auch du wirst wieder lachen können. Ich wollte es damals auch nicht glauben aber genau so wird es kommen!

Es tut mir weh, deine Geschichte zu lesen. Ich habe meine Mutter sehr früh verloren, dann starb mein Vater....seitdem habe ich unendliche Angst vor weiteren Verlusten und täglich Angst um meinen Mann. Das Thema Tod ist für mich auch heute noch belastend und hat bei mir eine generalisierte Angststörung und Depressionen ausgelöst. Gib dir Zeit und trauere. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter zuerst alles verdrängt und 2 Jahre später den totalen Zusammenbruch erlebt. Darum trauere jetzt. Such dir Hilfe, eine Reha ist bestimmt nicht schlecht. Vielleicht gibt es noch Selbsthilfegruppen in deiner Nähe zusätzlich zum Trauertreff?
Ich drücke dich fest und wünsche dir nur das Beste.
Mir hat damals eine beste Freundin gefehlt, die verstarb leider kurz nach meiner Mutter. Das hat das ganze noch verschlimmert. Und ich bin bis heute immer noch auf der Suche....und gleichzeitig habe ich Angst vor neuen Kontakten, da sie ja wieder sterben könnten.

Hallo liebe Leute,
hat jemand einen Vorschlag, wie man die Angst und Panikattacken bewältigt? Ich halte kaum noch aus Auf die vorherigen Ängste kommen diese zwei jetzt noch dazu:
Ab Montag habe ich Urlaub und fliege zu meinem Vater. Seit ein paar Tagen hat ihn ein Virus erwischt und ich drehe durch. Und kann mir nicht vorstellen, dass noch eine so wichtige Person mich verlässt. Er sagt, ihm geht's besser in zwischen, aber er ist jetzt allein und hat kaum Lust zu essen und noch weniger etwas aufzuwärmen, was schon da ist.
Dazu kommt, dass ich 10 Tage weg aus unsere/meiner Wohnung sein werde. Das wird das erste Mal nach 2 Jahren, dass ich die Wohnung für so lange Zeit verlasse.
Ich liege im Bett, total beänstigt, frage mich wer und wie jemand mir helfen kann? Wer hätte Verständnis mit mir zu reden. Diese Stille tötet langsam.
Ich versuche viel innere Dialoge zu führen, die Angst zu analysieren, aber auf Dauer geht's nicht. Ich habe einfach nicht so viel Kraft. Die Angst und die Panik sind größer.

Ich möchte kein Beruhigungsmittel nehmen, da ich durch diesen Prozess bewusst gehen will, aber wer/was kann noch helfen?
DANKE!

Zitat von SecondName:
Hallo liebe Leute, hat jemand einen Vorschlag, wie man die Angst und Panikattacken bewältigt? Ich halte kaum noch aus Auf die vorherigen Ängste kommen diese zwei jetzt noch dazu: Ab Montag habe ich Urlaub und fliege zu meinem Vater. Seit ein paar Tagen hat ihn ein Virus erwischt und ich drehe durch. Und kann mir ...

Als meine Mama Damals starb, habe ich mich einem Trauerforum angeschlossen. Da waren liebe Menschen, die das gleiche Schicksal erlitten haben. Daraus ist eine kleine Gruppe über WhattsApp entstanden, die ich nicht missen möchte. Meine Trauer und den Schmerz habe ich mit mir selbst ausgemacht. Das war ein Prozeß über Jahre. 2017 ist meine Mama verstorben und wenn ich Heute alleine mit dem Rad fahre, rede ich mit ihr und spüre das sie da ist, aber das hat auch alles gedauert.

Trauer verändert, Trauer kann ein Leben lang dauern. Irgendwann wird das Gefühl des Schmerzes anders.
Ich wollte es nicht glauben, aber es ist so.

Dieses Forum hat mich auch gestützt, liebe Menschen habe ich gefunden, die da sind.

Zitat von SecondName:
Hallo zusammen! Ich bin neu hier im Forum und hoffe auch an der richtigen Stelle. Ich habe vor zwei Jahren innerhalb von 4 Wochen meine Mutter und meinen Mann verloren. Man ist plötzlich ganz allein, zum ersten Mal im Leben. Das jetzt ist wirklich kein Leben, es ist eher eine Qual, ein Überleben. In der Woche gehe ...

Ich kenne das, als meine Mutter 2005 gestorben ist. Es tut mir leid für dich. Ich hatte damals auch Panik bekommen, obwohl ich ja noch meinen Vater hatte. Es ist für den Körper eine extreme Stress-Situation. Wichtig und ist auf jeden Fall, dass du diese beidfen Angebote nutzt (Therapie und das Cafe). Was mir persönlich sehr geholfen hat, sind Gespräche mit Freunden.

Wünsche dir viel Kraft, es ist ein Prozess, aber du wirst eines Tages darüber hinweg sein.

Guten Morgen zusammen,
heute ist wieder eine von vielen schlaflosen Nächten.
Bloß jetzt kann ich mich ein bißchen entspannen und den Schlaf später nachholen, da ich einen Arbeitsunfall hatte und z. Z. krankgeschrieben bin.
Einen Monat nachdem ich mich hier zum ersten Mal gemeldet habe, musste ich den dritten Verlust verkraften - mein Vater ist verstorben.
Ich lebe jetzt nur noch in einer Angst-Blase. Ich bin jetzt 24/7 zu Hause und ohne Ablenkung, wie im Büro, Angst und Panik kommen hoch und verlassen mich nicht.
Der Arzt konzentriert sich jetzt nur auf meinen Körper und ob mit ihm alles in Ordnung ist, aber von der Psyche ist keine Rede.
Ich habe mich schon an Telefonseelsorge gewendet. Sie sind der Meinung, ich soll mit jemanden Reden. Mit wem denn? Wer kann bei mir sein? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass jemand vorbei kommt um mich zu trösten. Und genau das brauche ich nachdem die wichtigsten Personen verstorben sind.
Ich bin total verwirrt.
Sorry wenn mein Text auch so klingt. Es ist einfach viel zuviel zu ertragen.
Danke für eure Unterstützung!

@SecondName Hallo,

es tut mir leid, was Du durchmachen musst. Drei Verluste in kurzer Zeit, das ist hart. Fühl' Dich umarmt.

Konntest Du denn inzwischen eine Reha machen? Wie wäre es, wenn Du Dich einer Trauergruppe in Deiner Nähe anschließt?

LG Perle

Liebe Perle,
ich habe eine Reha schon hinter mir (März 2024). Leider hat die Klinik keine Trauerbewältigung im Angebot (obwohl es im Infoblatt stand).
Ich gehe regelmäßig in ein Trauercafé (2x pro Monat), aber jetzt kann ich wegen Schmerzen nicht hin.

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrung mit Trauer, Angst und Einsamkeit?

Viele Grüße
SN
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich drücke dich mal fest .

Meine Trauer um meine Eltern ist immer noch präsent. Aktuell wieder schlimm. Auch ich leide unter Einsamkeit und mir fehlt jemand zum Reden. Ich habe eine nette Selbsthilfegruppe gefunden, dur mir sehr hilft.

Das hört sich gut an, aber wo kann ich so eine Gruppe finden?! @Karimma

Liebe @SecondName eben habe ich deine Geschichte gelesen. Ich bin erschüttert und tief bewegt, wieviel du in so kurzer Zeit verkraften und ertragen musst - wie soll man so etwas aushalten und so alles umfassenden Schmerz und Trauer durchstehen?
Schade, dass die Klinik keine Trauerbewältigung angeboten hat. Hat dir die Reha wenigstens ein bisschen gut getan, etwas Abstand gegeben?
Ich umarme dich einfach mal fest. Dass du einsam bist und die Einsamkeit an dir zehrt, ist absolut verständlich. Wir sind hier und hören dir zu, wenn du reden möchtest - auch wenn es nur virtuell ist.

A


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