App im Playstore
Pfeil rechts
652

@blume: Das hört sich auch alles ziemlich übel an, sind halt typische Angstsymptome. Die Extrasystolen habe ich auch oft, sehe ihnen inzwischen aber ganz gelassen zu. Den heißen Kopf kenne ich auch, habe es aber nur ganz selten. Ich denke trotzdem, dass du durch Arbeit und Familie doch noch recht viel "Normalität" lebst. Wenn mich meine eigenen Gedanken blockieren und ich auf der Couch rumsitze, wird es nur noch schlimmer. Also hoch und bewegen.
Aber vielleicht brauchst du wirklich einige Atempausen zwischendurch, etwas nur für dich? Wenn dein Körper dir was sagen möchte, forsche doch mal nach, was das sein könnte.

Zitat von Delfina:
Normalität

Naja, es merkt noch niemand bisher aber ich denke von Tag zu Tag: wie lang hältst du das aus? Hab wirklich Angst mal früh nicht aus dem Bett zu kommen. Bisher geht das eben alles. Man sagt bzw ich habe immer gelesen, dass es nach 9-12 Monaten besser wird. Burnout oder eben Panikattacken/ Angstzuständen. Bisher ist es ein einfaches Aushalten - aber das möchte ich nicht mehr. Ich würde gern wieder lachen, nicht zittern und benommen sein. Wieder fit sein, nicht den Tag einfach nur funktionieren. Naja das wollen wir ja alle, irgendwie. Du fragst @Delfina, was es sein könnte? Ich weiß nicht genau. Ich war mal sehr doll krank, dann wurde meine Mama sehr krank- bis heute. Ich bin wieder gesund, sie nicht. Meine Psychologin denkt, dass das Ganze noch von meiner Erkrankung kommt. Ich akzeptiere alle Symptome am Tag, sie wechseln das ist wirklich anstrengend. Eben alle Symptome die wir alle haben. Nur leider habe ich sie alle, den ganzen Tag! Kein Fenster zum Ausruhen. Wie schon mal geschrieben, die Neurologin macht mir Mut mit ihremEscitalopram. Zack in 2 Wochen wäre ich die Alte! So langsam wünsche ich mir diese Wunderpille.

@Delfina, ich finde es schön, dass dein Enkel dich bissl ablenken kann. Darüber freut sich meine Mama auch immer, deshalb bringe ich sie immer mal vorbei, wenn sie richtig gesund sind. Da bewundere ich meine Mama immer, wie sie alle ihre schlimmen Schmerzen usw. vor mir und den Kids verstecken kann. Toll wie du auch weiter reduzieren kannst. Bei wie viel mg hast du angefangen?

Ich wünschte einige Dinge wären in der Vergangenheit besser oder anders verlaufen- aber wir müssen (klingt nicht gut) das Leben so hinnehmen. Viel Spaß mit deinem Enkel, seid ihr im Häuschen am See?

@ Sprotte, halte weiterhin durch.

A


Angst und Panik annehmen - wie macht ihr das?

x 3


@blume: Hast du mal eine Familienaufstellung gemacht? Vielleicht kommst du damit hinter deine Probleme. Oder mal EMDR versucht?
Ich verstehe dich vollkommen, dass du wieder froh und gesund sein möchtest. Es geht so viel schöne Lebenszeit an einem vorbei. Ich hätte in den letzten Jahren gerne mehr mit meinen Enkeln unternommen, aber das war leider nicht drin.
Nein, wir sind nicht am See, da ist es uns inzwischen zu kalt. Außerdem haben wir dort keinen Fernseher und kein WLAN, das könnten wir dem Jungen ja nicht antun.

Nachdem meine Stresshormone sich heute gelegt hatten, war ich mit ihm noch auf dem Fußballplatz und bei sowas geht es mir dann immer besser. Früh geht es dagegen gar nicht, aber das wissen die Jungs inzwischen.

Mein eines Medikament war ursprünglich bei 200 mg täglich, jetzt habe ich 2,8 und das ist eigentlich lächerlich. Nicht zu glauben, dass das noch so viel Ärger macht. Es waren (und sind noch) wirklich Jahre der Quälerei und ich hoffe, dass das bald mal aufhört.

Liebe Grüße an dich und Sprotte. Bleibt tapfer!

Hallo @Delfina,

ich hatte das in einem anderen Thread bereits geschrieben, daher gerne nochmal hier:

Durch Meditation habe ich für mich gelernt, dass ich meine Panik weder als meinen Herr und Meister ansehe, der mir sagt was ich kann und was nicht, noch dass ich sie als Feind ansehe und gegen sie Kämpfe.
Ich habe sie als mein Begleiter akzeptiert, der immer bei mir ist.
Wenn ich also in eine neue Situation gehe, gehe ich mit positiven Gedanken und Gefühlen ran, dass ich das schaffe.
Und falls doch negative Gedanken, Emotionen und Panik aufkommt, dann denke ich mir immer
Panik mein alter Freund, schön dass du auch hier bist. Komm, setz dich auf meine Schulter und wir gehen das gemeinsam an.
Danach bleibe ich bewusst bei dem Gefühl, dass in mir ist, sei es Unruhe, Anspannung oder Herzklopfen, bis es wieder weg ist.

Diese Akzeptanz war gar nicht sooo einfach, da ich eher der Kämpfer bin und dachte, die Panik einfach niederzuringen, durch kleine Erfolge die sich immer weiter steigern.
Das hat für bekannte Paniksituationen auch super funktioniert.
Bei unbekannten Situationen ist das natürlich schwierig, die kann man schlecht langsam üben. Daher kam die Erkenntnis, dass meine Panik mich womöglich immer Begleiten wird, vielleicht auch immer schon begleitet hat und momentan leider wesentlich aktiver ist, als all die Jahre davor.

Hallo zusammen,
stellt euch vor, ich hatte jetzt zwei Tage lang kaum Symptome. Mir ging es richtig gut und ich habe mal wieder "normales" Leben gefühlt.

Naja, hat natürlich nicht angehalten und heute stecke ich wieder in der Angstschleife. Aber ich weiß zumindest, dass das gute Leben noch da ist und irgendwo auf mich wartet.

Ich wollte bloß auch mal das Positive mitteilen. Wie geht es euch?

@Delfina wie schön ! Ich hatte auch zwei gute Tage; heute geht es auch. Ich habe angefangen, jeden Tag so anzunehmen, wie er ist. Mal so , mal so. Ohne den Tinnitus ginge es wahrscheinlich einfacher. Den zu ignorieren oder anzunehmen ist wirklich schwer. Liebste Grund ein schönes Wochenende!

@Delfina einfach nur schön.

@Coru Hallo! Ich denke sehr sehr viele können Dich verstehen. Genau das gleiche hatte ich auch. Ich habe mich entschieden Escitalopram zu nehmen, neben meiner Therapie. Es hilft ! Was wichtig ist und ich glaube auch der einzige Weg, ist das kleine Wort "trotzdem". Arbeit ist schwer, einkaufen ist schwer und und und, mache es aber trotzdem. So ätzend es ist, Dein Hirn muss umgepolt werden. Man merkt am Ende des Tages, was man trotz dieser Gedanken und Gefühle geschafft hat. Nicht einfach aber effektiv. Drücke Dir die Daumen dass die Sonne wieder scheint!

@Delfina guten Morgen ! Ja die Sonne scheint wieder! Es ist der Wahnsinn und ich bin sehr glücklich. Dieser innere Frieden ist wieder da und ich bin wieder die Alte. Lachen, unbeschwert und locker. Escitalopram, Therapie und knallharte Akzeptanz. War nicht angenehm Sachen zu machen mit diesem Gefühl aber habe es durchgezogen mit dem Wissen, das mir nichts passiert. Immer wieder aufs Neue alles gemacht und das Gefühl mitgenommen. Ich wünsche euch Kraft und Erfolg und es geht vorbei!

@hopefully: Das ist ja wunderschön! Toll, dass du es geschafft hast. Wie lange hast du etwa gebraucht, bis es merklich besser wurde?

Also ich habe tatsächlich nach ca. 4 Wochen eine Besserung gemerkt und Form von: Appetit kam zurück, konnte besser schlafen und die Hitze die mir die Schultern und den Nacken hochkroch wurde weniger.

Hallo. @Delfina und @Blume21. Wie geht es euch ? Wir haben lange nichts gehört. Vor drei Wochen habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Ich hatte so krass Angst davor.. aber in der ersten Woche war es richtig schön. Ich war angstfrei und voller Dankbarkeit. Das hielt bis zum Wochenende, als mein Freund kam, mit dem ich eine schwierige Beziehung habe. Die zweite Woche war auch ganz gut, aber ich war nicht so stabil. Während des Unterrichts bekam ich einmal einen Angstschub, habe es aber hingekriegt. Jetzt ist wieder Wochenende, allerdings ohne Freund und ich bin heute Morgen wieder mit totalen Adrenalinschüben aufgewacht. Ich hoffe, es kriegt sich wieder ein. Ich merke, dass ich viel Ruhe brauche und sehr für mich sorgen muss. Puh. Erzählt mal von euch . Liebste Grüße von Martina

@Sprotte: Schön, von dir zu hören! Und Respekt, dass du wieder arbeiten gehst. Ich glaube dir gerne, dass das auch ablenkt. Bist du Lehrerin? Ich war das auch und erinnere mich an die Zeit 2015, wo ich eine Panikattacke nach der anderen hatte, Schweißausbrüche, Zittern und das alles vor der Klasse! Schrecklich. Aber ich war glücklicherweise in der Erwachsenenbildung tätig und meine Schüler haben nichts davon bemerkt. Später habe ich mal eine getroffen und sie sagte mir, im Gegenteil, ich hätte immer so eine Ruhe ausgestrahlt!
Eigentlich ist das mit den Adrenalinschüben auch logisch, du bist doch trotzdem stärker gefordert als vorher und damit immer etwas näher an der "roten Linie" und wenn die überschritten ist, meldet sich der Alarm wieder. Ich wünsche dir, dass es nur vorübergehend ist.
Bei mir ist es nach wie vor wechselhaft. Ich habe komplett angstfreie Tage, aber auch welche, wo die Stresshormone verrückt spielen und ich wieder grundlos (?) in die Angstspirale gerate.
Heute haben wir unseren Bungalow winterfest gemacht und ich hatte einen ganz tollen Tag, komplett ohne Angstsymptome. Das ist soooo wunderschön!
Viele liebe Grüße
Gabi

@Delfina . Danke für deine liebe Antwort. Ich habe mal Deutsch und Sport studiert und unterrichte aber seit etwas zwölf Jahren Geflüchtete und Migrant*innen; also auch Erwachsene. Wir schaffen das ! Liebste Grüße

Hallo @Delfina und hallo @Sprotte schön von euch zu hören. Und toll wie ihr vorangekommen seid. Toll dass du arbeiten gehst, Sprotte und schön wie dass du angstfreie Tage hast, @Delfina. Das macht mir Mut. Hier läuft es so lala, zwischen den Angstsymptomen machen sich immer mal so traurige und auch so genervte Phasen breit, hattet ihr das auch? Ich hoffe ich werd nicht depressiv. Ansonsten sind wir gerade in Quarantäne, sind alle positiv getestet worden und alle sind symptomfrei- außer ich. Naja Gott sei Dank. Wir kämpfen uns jetzt mal so durch. Liebe Grüße und morgen ein schönes Halloween

"Angst vor etwas zu haben was nicht da ist, ist etwas dummes.
Es ist Paradox.
"Ich bin in keiner Gefahrensituation sondern habe Angst vor dem nichts.
"Die Angst soll ruhig kommen, danach schlafe ich wie ein Baby.

Das sind die Gedanken die mir in letzter Zeit in den Kopf kommen, wenn mich meine Trigger versuchen zu überwältigen.

Seit 2 Wochen hat sich durch dieses Mindset mein Leben wieder ins positive verändert.

Wenn ich im Bett liege und plötzlich schmerzen im Brustbereich oder im linken Arm aufkommen würden, dann wäre in den letzten 14 Monaten Panik angesagt.
Mittlerweile nehme ich das zwar immernoch wahr aber schaffe es schnell die Bedrohung korrekt einzustufen und zwar bei null.

Ich hoffe natürlich, dass es jetzt auch so bleibt und hoffe dass euch meine Gedanken hierzu auch ein bisschen weiterhelfen können!

Hallo piero,
es freut mich, dass du durch diese Gedankenveränderung Verbesserung spürst! Mich hat dein Beitrag wirklich zum Nachdenken angeregt, denn ich sage mir immer, ich habe ja nichts Körperliches, sondern nur dieses Angstgefühl, also wirklich auch "nur" Angst vor nichts. Aber es stimmt schon, die Angst sitzt ja immer irgendwo im Körper und das kann ich in der Meditation recht gut aufspüren.
Hab vielen Dank für deinen Beitrag und dir weiterhin viel Erfolg!
Sponsor-Mitgliedschaft

@Sprotte: Ach, das ist ja süß, ich habe auch Deutsch studiert, als Hauptfach allerdings Französisch. Deutsch habe ich zum Schluss in der Erzieherausbildung unterrichtet und in anderen sozialen Berufen.
Ich hoffe, deine Schübe haben sich mittlerweile wieder gelegt.
@blume: Ja, depressive Phasen hatte ich auch zwischendurch immer wieder. Hat mich anfangs sehr erschreckt. Manchmal war es nur für ein paar Stunden, manchmal einen Tag. Aber es ist doch normal, wenn man ständig unter Angstsymptomen und Anspannung steht. Ich habe diese Phasen dann angenommen und jetzt sind sie kaum noch vorhanden. Der Begriff "diffuse Ängstlichkeit" trifft meinen momentanen Zustand am besten. Zwischendurch auch immer mal angstfreie Tage. Mit dem Autofahren tue ich mich immer noch schwer, ich weiß auch nicht warum.
Liebe Grüße
Gabi

IHallo, ihr Lieben, wie geht es euch ? Ich habe die ersten vier Wochen Wiedereingliederung geschafft - drei Tage in der Woche, ab Januar vier Tage. Mit der Angst kam ich ganz gut zurecht; trotzdem war es auch anstrengend und jetzt, am Wochenende, ist alles wieder da. Angst, Unruhe, Adrenalinschübe. Natürlich kommt die Angst dazu, die Arbeit nicht zu schaffen. Ich unterrichte Migrant* innen und Geflüchtete und die Arbeit ist toll und gibt mir Struktur. Ich bereue es nicht, wieder angefangen zu haben. Hatte schon die Hoffnung, die Angst hätte sich verzogen @Delfina, lange nichts gehört. @Blume21, wie isses bei dir ?Liebe Grüße von Martina

@Sprotte: Hallo, schön mal wieder von dir zu hören. Und schön, dass du mit der Arbeit klar kommst. Weniger schön, dass die Schübe wieder da sind.
Ich weiß gar nicht, wie ich es bei mir beschreiben soll. Ich habe wieder ein wenig reduziert und die prompte Antwort in Angstverstärkung bekommen. Mein morgendliches Aufwachen ist zwar entspannter, aber dann kriecht die Anspannung hoch und die Symptome schleichen sich ein.
Aber ich habe jetzt wieder mit dem Autofahren angefangen. Mein Hirn sagt mir ja immer, dass es nicht geht. Und dann schnappe ich mir das Auto, fahre los und bin dabei ganz entspannt. Ich muss jetzt wirklich das Gehirn umprogrammieren, damit es lernt. Ich schreibe mir jetzt für jeden Tag ein Programm mit Dingen, die ich am nächsten Tag tun möchte. Das hilft mir bezüglich der Struktur. Habe in den letzten Tagen rundherum alle Fenster geputzt und dabei geht es mir komischerweise auch gut. Auch bei und nach den Spaziergängen sinkt mein Angstlevel. Ist irgendwie nicht zu verstehen das Ganze.
@blume: Wie geht es dir? Wir haben wirklich länger nichts gehört. Hoffentlich ist alles aufsteigend gut!

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore