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Hallo,

Ich leide seit zwei Jahren an Panikattacken. Von meinem Arzt bekam ich Fluoxetin 40mg und Pregabalin 600mg, zum Schlafen Promethazin und bei Bedarf Tavor.
Tavor wirkte bei mir nie so wirklich, ein anderes Benzo sollte ich aber nicht bekommen. Ich benötige 3mg Lorazepam, bis die Panik weg ist und dann bin ich nicht mal müde. Ich habe keine Gewöhnung und keine Abhängigkeit.

Inzwischen habe ich das Gefühl, dass nichts mehr wirkt. Ich habe unglaubliche Angst, dass ich für immer jeden Tag an Ängsten und unerträglicher Panik leiden muss.
Einen richtigen Therapieplatz finde ich nicht, komme maximal auf eine volle Warteliste.
Ich hatte Glück und habe einen neuen Arzt gefunden. Vielleicht kann er mir helfen. Ich gehe davon aus, dass ich medikamentös komplett neu eingestellt werden muss. Gibt es überhaupt Medikamente, die mir noch helfen können? Ich fühle mich so einsam und hilflos und habe das Gefühl, mein Leben ist unter diesen Bedingungen kaum lebenswert und ich bin grad mal Mitte 20. Könnt ihr mir Hoffnung machen?

Eure Schwarzweite

22.07.2022 01:02 • 28.07.2024 #1


11 Antworten ↓


Wenn Du auf einer Warteliste stehst, wirst Du auch mal an der Reihe sein. Da brauchst Du wie die meisten anderen, einen langen Atem und das frustriert natürlich. Ein Akutklinik könnte Dich eventuell zeitnäher aufnehmen und vielleicht ist das auch besser, bezüglich einer medikamentösen Einstellung und dort würdest Du ja auch therapeutische Angebote erhalten. Ein Aufenthalt könnte Dich zumindest so weit stabilisieren, bis Du eine ambulante Therapie beginnen kannst. Vielleicht ist es eine Überlegung wert, aber dass musst Du entscheiden.

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Angst, unbehandelbar zu sein

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Liebe @Schwarzweite, uff ja, das ist schrecklich, wenn Du Angst bekommst, dass Dir kein Medikament jemals helfen kann.

Doch ich darf Dir aus Jahrzehnte langer Erfahrung schreiben, dass man praktisch immer die passende Dosierung von passenden Medikamenten findet. Leider braucht man dazu jedoch oft viel Geduld , auch beim Ausprobieren. Fluctine und Pregabalin kenne ich aus eigener Erfahrung. Fluctine half mir jahrelang, Pregabalin zur Zeit mit 50mg. Habe jedoch noch Remeron 30mg dazu. Das ist jetzt mein spezieller Cocktail. Nur als Beispiel zu verstehen.

Du schreibst nicht, wie lange Du die oben von Dir erwähnten Medikamente schon konsumierst. Je nachdem kann es eben dauern, bis die positive Wirkung eintritt. Und dass es bei Beginn der Behandlung erst mal eine Erstverschlechterung gibt ( dass die Symptome der Angst stärker als vorher werden) ist Dir ev. bekannt ? Deshalb geben viele Ärzte und Psychiater vorsorglich für diese Zeit Tavor mit. In der Regel ist das Benzo gut und beruhigt schnell. Doch wenn Du den Eindruck hast, dass es bei Dir nicht wirklich wirkt, finde ich solltest Du Dich um ein anderes bemühen. Du schreibst zwar, ein anderes bekomme ich nicht, doch als Patient muss man manchmal insistieren. Viel Kraft dazu.

Was die therapeutische Hilfe angeht so schliesse ich mich @Disturbed an, dass ev. eine Akutklinik Dir schneller helfen könnte.

@Disturbed, @Lina60, danke für eure Antworten.
Leider kommt eine Klinik für mich aus jetziger Sicht kaum in Frage, ausschließen kann ich es aber nicht. Ich habe ohnehin Angst, dass ich eben zu viele Medikamente nehme und für die Umstellung ins Krankenhaus muss.
Ich nehme Fluoxetin sicher schon seit über einem Jahr und Pregabalin seit ca einem halben Jahr. Ich möchte einfach einen Tag lang keine Angst spüren und es ist mir inzwischen sogar egal, was für ein Medikament ich bekomme, wobei ich AUF SSRI nicht mehr wirklich stehe, hatte vor Fluoxetin Escitalopram und das hat nur für wenige Monate geholfen.

Eure Schwarzweite

Ja liebe@Schwarzweite, so wie ich das jetzt sehe, musst Du wohl doch weitere Medikamente ausprobieren. Sowohl Fluoxetin als auch Pregabalin hätten schon längst positiv wirken sollen, wenn sie gepasst hätten...Deshalb empfehle ich Neues zu testen. Der Psychiater wird sicherlich Vorschläge haben. Und gell, Du weisst, dass Du die ADs die Du jetzt nimmst, ausschleichen musst ( also nicht von einem Tag auf den anderen absetzen), während Du unter ärztlicher Anweisung das neue Medikament einschleichst. Ich musste das auch ab und an machen, und erlebte wie wichtig es ist LANGSAM aus zu schleichen.

@Lina60 bei meinem vorherigen Arzt wurde Escitalopram 20mg direkt abgesetzt und mit Fluoxetin 10mg ersetzt. Das ist schon ein Jahr her, jedoch kam mir das Vorgehen komisch vor? Es ging mir auch nicht gut in der Zeit. Hat mit dem Thema nun gar nichts zu tun, aber mich würde interessieren, wie du das siehst.

Liebe Grüße
Schwarzweite

@Schwarzweite nun bin ich wirklich kein medikamentkundiger Arzt, und vom Escitalopram hörte ich nur hier ab und zu im Forum, dass das User nahmen oder nehmen, doch die Vorgehensweise des abrupten Absetzen erlebte ich persönlich als ungut.

Was Fluoxetin betrifft, so hast Du meiner Ansicht nach eine lächerliche Menge davon verschrieben gekriegt. Was heissen könnte, dass Du Dich wegen einer höheren Dosis erkundigen könntest. Jedenfalls erinnere ich mich daran, dass ich in GUTEN ZEITEN präventiv ! mindestens 25mg zu mir nahm. Ich weiss noch, dass meine Freundin ( die auch an Angst und Depression leidet) 25mg bekommt ZUSÄTZLICH zu Sertralin ( von dem schwärmen übrigens auch einige Leute, ich selbst meine es nicht vertragen zu haben..). Auf jeden Fall finde ich : 10mg Fluoxetin ist zu wenig.

Versuche es doch mal mit einem neuroleptika…..ich zum Beispiel nehme Olanzapin und pregabalin……diese Mischung ist das einzige was wenigstens ein wenig wirkt bei mir….alles andere hat nie Wirkung gezeigt……
Vielleicht kannst du deinen Arzt mal darauf ansprechen

Ich wünsche dir alles gute

Zitat von Schwarzweite:
bei meinem vorherigen Arzt wurde Escitalopram 20mg direkt abgesetzt und mit Fluoxetin 10mg ersetzt. Das ist schon ein Jahr her, jedoch kam mir das Vorgehen komisch vor?

Wie dabei vorgegangen wird, hängt von den Medikamenten ab, die abgesetzt und neu eingesetzt werden. Manche kann man direkt gegeneinander austauschen, andere werden parallel aus- bzw. eingeschlichen, und manchmal muss ein Medikament erst komplett ausgeschlichen und das neue erst dann eingeschlichen werden.

@Schwarzweite Ich kenne diese Angst unbehandlbar zu sein sehr gut, da ich auch schon eine lange Zeit mit meinen Ängsten und Symptomen zu kämpfen habe...

Was mir aufgefallen ist, deshalb die Fragen an dich und in die Runde wer noch Pregabalin nimmt: Früher hat Tavor auch bei mir gut geholfen und mich und meine Ängste beruhigt. Wenn ich es heute mal ab und zu nehme, vielleicht einmal in 2-3 Monaten, wirkt es auch nicht mehr wie früher, selbst bei 2mg Tavor.

Könnte es sein das Pregabalin da irgendwas blockiert? Laut Packungsbeilage gibt es wohl Wechselwirkungen, so scheint es, dass diese sich sogar noch gegenseitig verstärken könnten.

Davon merke ich aber gar nichts, sondern wie gesagt, eher dass es nicht hilft.

Wie ist das bei euch?

Ich kenne diese Angst sehr gut…es geht mir genauso! Fühl dich gedrückt!

@joe899 Nach zwei Jahren vielleicht nicht mehr so aktuell, aber bei mir wirkt inzwischen 1 mg Tavor wunderbar. Ich nehme jedoch keine anderen ADs mehr, es hat nie irgendwas gewirkt.

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Dr. Christina Wiesemann
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