28.01.2008 14:24 • • 25.07.2021 #1
kajal
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28.01.2008 14:24 • • 25.07.2021 #1
28.01.2008 16:33 • #2
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29.01.2008 12:09 • #3
31.01.2008 15:33 • #4
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05.11.2009 23:00 • #7
06.11.2009 15:46 • #8
Zitat von Christina:Hi und willkommen im Forum!
Die Strategie des Psychologen hat u.U. einen Fehler: Sie führt dazu, dass du dich zwar den angstbesetzten Situationen irgendwie stellst und sie durchhälst - das heißt aber nicht notwendigerweise, dass du dich dabei auch der Angst stellst. Diese Problematik taucht immer wieder auf, schau z.B. mal
Liebe Grüße
Christina
Zitat:Was Du da trainierst, ist Deine Leidensfähigkeit, nicht die Konfrontation mit der Angst. Und es ist völlig klar, dass Du damit irgendwann erschöpft bist.
12.11.2009 21:05 • #9
Zitat von mini05:Es ist natürlich höchst individuell, und das ist auch das Problem, denn allzu oft gerät man an Therapeuten, die die Konfrontation nach Schema F abspulen. Wichtig ist, dass du dich damit konfrontierst, wovor du Angst hast, nicht mit irgendeiner Situation, in der du Angst hast. Soll heißen: Wenn du Supermärkte meidest, weil du Angst hast, dort in aller Öffentlichkeit ohnmächtig zu werden, nutzt dir die Übung Einkaufen im Supermarkt nur dann etwas, wenn du dabei diese Angst bewältigst. Wenn du es nur irgendwie schaffst, im Supermarkt einzkaufen und dich dabei von der Angst erfolgreich ablenkst oder zufällig mal keine Angst hattest oder dich dauernd damit beruhigst, dass du ja die Kreislauftropfen in der Tasche hast, kannst du es genauso gut sein lassen.Aber wie kann man dagegen vorgehen? Ist da individuell, je nach Situation oder gibt es für jede Situation irgendein Rezept? Es ist einfach nervig jede paar Sekunden an seinen Gesundheitszustand zu denken...
13.11.2009 12:37 • #10
13.11.2009 14:55 • #11
Zitat von Christina:Zitat von mini05:Es ist natürlich höchst individuell, und das ist auch das Problem, denn allzu oft gerät man an Therapeuten, die die Konfrontation nach Schema F abspulen. Wichtig ist, dass du dich damit konfrontierst, wovor du Angst hast, nicht mit irgendeiner Situation, in der du Angst hast. Soll heißen: Wenn du Supermärkte meidest, weil du Angst hast, dort in aller Öffentlichkeit ohnmächtig zu werden, nutzt dir die Übung Einkaufen im Supermarkt nur dann etwas, wenn du dabei diese Angst bewältigst. Wenn du es nur irgendwie schaffst, im Supermarkt einzkaufen und dich dabei von der Angst erfolgreich ablenkst oder zufällig mal keine Angst hattest oder dich dauernd damit beruhigst, dass du ja die Kreislauftropfen in der Tasche hast, kannst du es genauso gut sein lassen.Aber wie kann man dagegen vorgehen? Ist da individuell, je nach Situation oder gibt es für jede Situation irgendein Rezept? Es ist einfach nervig jede paar Sekunden an seinen Gesundheitszustand zu denken...
Zitat von Christina:Und dann kann (und sollte) man seine Übungen auch vorbereiten: Wie wahrscheinlich ist es überhaupt, ohnmächtig zu werden? Was führt überhaupt normalerweise zur Ohnmacht, was läuft dann im Körper ab? Was kann man tun, es zu verhindern (in Bewegung bleiben, damit das Blut nicht in den Beinen versacken kann)? Was würde wohl realistischerweise passieren, wenn man ohnmächtig wird (Glas Wasser, Krankenwagen, Platzwunde vom Fallen etc.)?
Zitat von Christina:Wie katastrophal wäre das wirklich? Oder doch nur peinlich? Oder gar nicht so schlimm? Du musst die Katastrophengedanken zu Ende denken und auf ihren Realitätsgehalt überprüfen. Es ist nunmal tatsächlich möglich, in der Öffentlichkeit ohnmächtig zu werden. Aber dieses Risiko ist es m.E. nicht wert, sich zu seiner Vermeidung selbst massiv einzuschränken. Die Angst sollte schon durch obige Betrachtungen weniger werden, sie wird aber im Ernstfall sicher nicht ausbleiben.
Zitat:Beim Üben kann man dann - um die Angst, die ein paar (subjektiv sehr lange) Minuten recht stark anhalten kann, zu ertragen ohne zu flüchten - nach folgendem Protokoll vorgehen:
1. Umgebungscheck: Was nehme ich in meiner Umgebung wahr? Getrost gedanklich in Worte fassen, als würde man es jemandem erzählen.
2. Körpercheck: Beschreibung der Körperwahrnehmungen vom Kopf abwärts: Kopfdruck, Kloß im Hals, Bauchschmerzen, zittrige Hände, weiche Knie...
3. Bauchatmung: beruhigt und wirkt Hyperventilation entgegen.
4. Realitätscheck: Besteht eine reale Gefahr?
5. Bewegung, notfalls nur das An- und Entspannen von Muskeln.
Zitat von Christina:Bei anderen Ängsten geht man grundsätzlich genauso vor. Theoretisch kann man so durch Konfrontation alle Befürchtungen abarbeiten. Wenn man aber im Hintergrund irgendwelche Krankheitsgewinne hat, die dafür sorgen, dass man die Angst besser aufrecht erhält, werden die Befürchtungen wechseln. Kaum dass du keine Angst mehr vor Ohnmacht hättest, käme die Angst, durchzudrehen oder was auch immer. Spätestens dann solltest du versuchen, mit therapeutischer Hilfe den Funktionen der Angst auf die Schliche zu kommen, sonst kannst du dich bis ins Rentenalter rein mit immer neuen Ängsten konfrontieren.
Zitat von Christina:Liebe Grüße
Christina
17.11.2009 18:18 • x 1 #12
Zitat von mini05:Es wäre sogar optimal - falls du dich trotzdem dazu durchringst, dich in die Schlange einzureihen und das Risiko auf dich zu nehmen.Ja...da habe ich mir natürlich auch schon Gedanken drüber gemacht! Aber es ist halt wirklich schwer messbar ab wann der Körper wirklich die Grenze erreicht hat und umkippt...!? Das Problem dabei ist, wenn ich mich darüber informieren würde und mir dann z.B. jemand erzählt Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß wenn du 10 Minuten in einer Schlange stehst umzukipppen wäre das doch wohl eher kontraproduktiv für meine Angstbekämpfung
Zitat von mini05:Du kannst umkippen und dein Körper ist angreifbar, wenn du das nicht weißt, machst du dir was vor. Das sind einfach Tatsachen des Lebens, mit denen man sich irgendwie anfreunden muss, wenn man sein Leben nicht vorsichtshalber auf einer Intensivstation verbringen möchte. Sinn der Therapie und der Konfrontation ist nicht, dir zu beweisen, dass deine Befürchtungen nicht eintreten können, sondern zu lernen, trotz des Restrisikos wieder gut zu leben.Und sollte ich wirklich dann einmal umkippen, ist es in der Situation vielleicht nicht so schlimm, peinlich wäre es vielleicht...Aber das Problem daran ist, dass ich ja dann weiß ich kann umkippen, das heißt ich weiß, dass mein Körper angreifbar ist und es mir jedesmal wieder passieren kann...Das wäre wohl auch nicht Sinn der Sache!? Ist halt ein Todeskreislauf
Zitat von mini05:Das wäre keine Konfrontation, sondern permanente Vermeidung der Angst.Am besten denke ich, wäre es wenn ich immer ein Messgerät um den Arm hätte an dem ich sehen kann wie mein körperlicher Zustand gerade ist, damit könnte ich jedesmal gegen die Angst argumentieren...aber leider gibt es sowas nicht
Zitat von mini05:Das ist nicht zwingend so, aber durchaus möglich. Nehmen wir an, deine Angst vor Ohnmacht beschäftigt dich so, dass du dich z.B. nicht um dein Studium kümmern könntest. Wenn du nun die Angst vor Ohnmacht besiegst, könntest du dich wieder deinem Studium widmen. Falls aber tief in dir drin Versagensängste schlummern, wärst du dann mit denen (wieder) konfrontiert. Dann könntest du wieder eine andere Angst bekommen, die dir die unangenehmen Versagensängste erstmal erspart...hm, verstehe ich nicht richtig! Heißt wenn ich die Angst gegen das Ohnmächtig werden besiegt habe, werde die Befürchtungen hin zu einer anderen Angst wechseln?
Zitat von mini05:Danke nochmal für deine Antwort(en)! Ich hoffe du hälst mich nicht zu sehr für duchgeknallt
Liebe Grüße
Christina17.11.2009 19:45 • #13
Nicky
07.03.2010 23:35 • x 1 #14
08.03.2010 08:46 • #15
Nicky
08.03.2010 12:16 • #16
08.03.2010 12:44 • x 1 #17
08.03.2010 17:07 • x 1 #18
08.03.2010 19:54 • #19
08.03.2010 20:07 • x 1 #20
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