Zitat von winston:Ich glaube, was ihr hier beschreibt, ist ein phobischer Angstschwindel.
Man hat Angst umzukippen, obwohl es im Grunde nie passiert.
Ich kenne das von mir selbst auch. Ich hatte das allerdings nur in bestimmten Situationen: z.B. besonders auf Rolltreppen, beim Autofahren (da hat es sich quasi von mir auf das Auto übertragen) oder beim Sitzen in Besprechungen.
Der Grund bei den meisten dafür ist, daß sie eine Streßphase hatten, wo sich zuviel Streß übereinander getürmt hat und das ganz bewußt wahrgenommen wurde und als gefährlich eingestuft wurde. Daraus resultierte wiederum eine Selbstbeobachtung (hinsichtlich der Symptome wie Schwindel) und der Versuch, die Streßsymptome bzw. den Schwindel zu unterdrücken (-Hilfe ich falle hin - Verkrampfung).
Mit anderen Worten gesagt: Prozesse, die das Gleichgewicht regulieren und normalerweise völlig unbewußt ablaufen, werden bewußt wahrgenommen und es wird versucht, sie zu kontrollieren. Was natürlich völlig überflüssig ist.
Ich kann Euch nur raten:
- Stressoren herausfinden und reduzieren (und dabei nicht kompliziert denken, sondern die einfachsten Dinge hinterfragen: Schlaf, Ernährung, Nikotin, Coffein, Berufssituation, Überforderung, aber auch Unterforderung/Langeweile - letzteres kann auch Streß bedeuten, zuviel Zeit, um sich mit sich selbst zu beschäftigen etc.)
- körperliche Aktivität - es muß nicht gleich Leistungssport sein, aber IRGENDeine Form der Bewegung
- Muskelentspannung: Die meisten dieser Betroffenen befinden sich in einer Daueranspannung, weil sie ständig kontrollieren und unterdrücken. Und diese Dauer-Verspannung fördert nun auch wieder den Schwindel. Man kann diese Entspannung völlig außerhalb der Situationen üben und sie dann in Angst-Situationen mitnehmen. Wichtig wären vor allem Entspannung für Rücken/Bauch und Schulter/Nackenbereich
Und in der Situation: Schwindel zulassen, nicht dagegen kämpfen, nicht sagen ich darf nicht hinfallen, sondern ich DARF hinfallen. Durch Unterdrückung wird es nur immer schlimmer.
Ich bin diesen Schwindel eigentlich fast vollständig losgeworden. Für mich ist er ein Ausdruck, der Überkontrolle (über Angstsymptome), der Unfähigkeit Schwäche zeigen zu können, und des nicht loslassen könnens - also so eine Art Überperfektionismus sich selbst gegenüber.
Es empfiehlt sich also auch zu überlegen, ob man nicht nur die Muskeln entspannen sollte, sondern, ob man auch mit manchen Lebensituationen und mit sich selbst entspannter umgehen (lernen) sollte.
Niemand ist perfekt .
08.03.2010 20:17 • #21