Angst Trauzeuge zu sein

Guten Tag zusammen,

Erstmal zu meiner Person ich leide seit circa 10 Jahren an einer Angststörung mit Panikattacken.

In den letzten 3-4 Jahren ist es immer schlimmer geworden und es verläuft bei mir schubartig.

Habe teilweise mal Wochen wo es mir besser geht und aus dem nichts in Anführungszeichen kommt die Panik zurück.

Mein Leben im großen und ganzen ist perfekt, das einzige was mir immer wieder Kummer bereitet ist die Angst vor Krankheiten mit Begleitung von Panik.

Zu meinen ganz schlimmen Zeiten sitze ich 4 mal die Woche beim Arzt.


Habe auch schon 2 Therapien hinter mir eine Verhaltens und aktuell eine tiefen.


Wirklich besser wird es leider nur bedingt.

Was ich dadurch zumindest rausgefunden habe durch die Therapie ist das ich auch ein soziale Phobie habe.

Und jetzt zu meinem aktuellen Haupt Problem.

Und zwar hat mich mein bester Freund vor 2 Monaten gefragt ob ich sein Trauzeuge sein möchte und ich habe ja gesagt. Als erstes war auch alles ok bis ich vor circa einer Woche gemerkt habe bei mir stimmt was nicht ich musste dauernd daran denken und es hat sich nicht toll angefühlt.

Seit 4 Tagen jetzt ist es ganz schlimm ich habe ein richtiges Trauma davon ich kann nicht einschlafen und bin richtig depressiv. War heute morgen kurz davor mich in eine geschlossene Klinik von meiner Frau fahren zu lassen. So schlecht wie es mir gerade geht ging es mir in den letzen 10 Jahren nicht.


Dann habe ich meinen ganzen Mut zusammen gefasst und meinem Freund das alles so geschrieben weil ich es persönlich auch nicht konnte bin zu feige und zu schwach dafür.

Das aller schlimmste was mich am meisten runter zieht ist jetzt seine Reaktion.

Er hat null Verständnis für mich und die Situation und meinte ich würde ihn vor allen Leuten blamieren und wie er jetzt da stehen würde und das ich mir meine Entschuldigung sonst wo hin stecken kann. Und es das aller letze von mir wäre das ich mich nicht mal 10 min in der Kirche zusammen reisen kann.

Ich habe ihn auch darum gebeten ob er das ganze bitte unter uns lassen kann mir persönlich ist meine Krankheit sehr unangenehm und ich rede nicht gerne darüber weil die meisten Menschen denke ich einfach kein Verständnis haben und einfach gemein sind.

Meine Frage ist was ich jetzt tun soll würde mich einfach mal freuen ein paar Meinungen zu hören.

Vielen Dank

Genau das gleiche Problem hab ich mit dem Cousin meiner Frau! Mag den total gerne, kann aber den Trauzeugen nicht machen. Werd es ihm morgen sagenwenn sie zu besuch von unserem Sohn da sind.
Er hat aber mit meiner Frau schon mal darüber gesprochen und gemeint er hätte vollstes Verständnis wenns nicht geht.
Trotzdem komm ich mir schlecht vor es ihm zu sagen.

Ja über so eine Reaktion wäre ich auch froh gewesen wie er jetzt reagiert hat macht mich noch fertiger.

Zitat von Simon3:

Guten Tag zusammen, Erstmal zu meiner Person ich leide seit circa 10 Jahren an einer Angststörung mit Panikattacken. In den letzten 3-4 Jahren ist ...

Die Reaktion ist sehr unschön, finde ich.
Wann ist denn die Hochzeit?
Ich könnte mir das nur so erkkären, dass sie ganz bald ist, und er nun Angst hat ohne Trauzeuge da zu stehen. Vielleicht gehen ihm gerade auch selber die Nerven durch aufgrund seiner Hochzeit
Kann das sein?

Heutzutage braucht man doch gar keine Trauzeugen. Die Hochzeit kann also auch ohne dich stattfinden.

Zitat von Simon3:

Meine Frage ist was ich jetzt tun soll würde mich einfach mal freuen ein paar Meinungen zu hören.

Ich würde bei mir bleiben und die Absage stehen lassen. Denn du hast ja gemerkt dass es dir nicht gut geht damit.
Jetzt ist es wichtig, an dich selbst zu denken, so dass es dir wieder besser gehen wird. Erst dann kannst du auch für andere da sein. Es muss auch nicht verstanden werden, aber er könnte als dein Freund deine Situation wenigstens akzeptieren und er kann froh sein, dass er nicht diese Ängste usw. hat.
Ich würde so eine Person für mich noch nicht einmal als Freund bezeichnen, wenn diese Person so reagiert.
Wenn er ein guter Freund ist, würde er dich nicht so fertig machen, meine Meinung.

Die Hochzeit ist morgen in 2 Wochen am 26 August.

Ich mache mir einfach riesige Gedanken wie andere aus dem Freundeskreis reagieren werden oder ob alle kein Verständnis dafür haben.

Das schlimme ist gerade wenn man psychisch krank ist ist das letzte was mir gerade noch fehlt solche Reaktionen und das jeder nachfragt und wissen will wieso nicht.

Ich glaube es ist im allgemeinen schwierig dauerhaft Leute zu haben die in solchen Momenten zu einem stehen und einen verstehen kann.

Meine Familie also meine Frau Mutter Schwester und Vater stärken mir zum Glück den Rücken und meine Frau findet seine Reaktion auch das aller letzte und sogar teilweise verletzten mehr wie er reagiert hat.

Und was viele nicht wahr haben wollen es ist ja nicht nur die Panik in den 10 Minuten sondern die Angst vor der Angst die sich bei mir seit Tagen aufbaut und die letzten Tage sogar dazu zwingen nicht das Haus zu verlassen.

Was seit ein paar Tagen leider noch hinzu kommt ist eine ich weiß nicht ob ich es Depression nennen kann. ich bin irgendwie total traurig und niedergeschlagen.

Irgendwie kann ich nicht glücklich sein und mir ist aktuell nach garnichts.

Fühle mich auch leicht benommen.

Das nicht richtig schlafen können macht das ganze nicht besser ich denke jetzt schon mit Schrecken an diese Nacht.

Zitat von Simon3:

riesige Gedanken wie andere aus dem Freundeskreis reagieren werden oder ob alle kein Verständnis dafür haben.

Du könntest sagen, dass du krank bist, fertig. Wenn keiner Verständnis hat und auch nicht mal fragt oder vielleicht sogar Hilfe anbietet, sind es nicht die richtigen Menschen.
Wie bereits geschrieben, Verständnis kann nur derjenige haben, der es selbst kennt. Alle anderen dürfen bestenfalls akzeptieren. Ist das nicht der Fall, wird über dich geredet usw. würde ich von denen verabschieden.
Heute geht es mir selbst nicht so gut, deshalb die Schreibweise. Aber sorry, es ist wichtig, dass du jetzt an dich denkst. Und toll, dass du deine Familie wenigstens im Rücken hast.

Vielen Dank für eure Antworten das du mir wirklich gut sowas auch von Außenstehenden Menschen zu hören.

Ich bin leider sehr auf Erfolg getrimmt und immer zu funktionieren groß geworden.

Ich hoffe dir geht es auch bald wieder besser IchBins


Ich finde echt Menschen heutzutage einfach teilweise gemein.

Und schnell Hilfe zu bekommen ist ja auch immer so eine Sache.
Bin auch schon in der zweiten Therapie leider nur alle 14 Tage.

Ich versuche auch bis zum heutigen Medikamente und anti Depressiva zu vermeiden habe einfach Angst davor und das es vielleicht sogar noch schlimmer wird.

@Simon3
Ja funktionieren, das kennen sicher viele.
Die Zeiten sind bei mir durch. Ich habe mehrere Therapien, Klinikaufenthalte und auch Medikamente versucht ohne Erfolg. Was mir wirklich geholfen hat, war die Arbeit mit mir selbst.
Leider kann auch sonst niemand helfen, außer du dir selbst.
Da gibt es einige Möglichkeiten.
Danke, wird schon wieder.

Das schlimme ist das es die Leute persönlich nehmen und dann versuchen einem ein schlechtes Gewissen zu machen.
Das brauchst du aber nicht haben!
Wenn du nicht kannst dann gehts nicht und wer es nicht versteht hat Pech gehabt.
Schau auf dich und deine Familie steht ja hinter dir.

Zitat von Simon3:

Ich glaube es ist im allgemeinen schwierig dauerhaft Leute zu haben die in solchen Momenten zu einem stehen und einen verstehen kann.

Ich habe neulich einen interessanten Text gelesen, leider weiß ich nicht mehr von wem und kann ihn nur inhaltlich ungefähr wieder geben:

Mein Therapeut hat mir neulich gesagt: Sie haben keine Sozialphobie, sie umgeben sich einfach mit den falschen Leuten.

Lass den Satz mal wirken...

Ja ihr habe alle so recht ich weiß auch nicht wieso ich mich immer wegen anderen Leuten verrückt mache. Ich bin schon immer ein Mensch gewesen der nicht nein sagen kann und jetzt werde ich aufgrund meiner Krankheit mehr oder weniger dazu gezwungen.

Ich versuche mir auch immer gut zuzureden und vor Augen zu halten was für ein tolles Leben ich eigentlich habe. Aber es gibt dann einfach immer wieder Situationen im Leben die mich total aus der Bahn werfen.

Dieses auf und ab machen einen irgendwie wahnsinnig aber teilweise freut man sich dann wenn es wieder auf geht.

Das schlimme ist echt dieses schlechte Gewissen was Leute einem noch machen selbst wenn sie sauer wären fände ich es besser einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Aber irgendwie ist an dem Satz was dran den mein Vater mir als Kind gesagt hat du hast im Leben maximal 1-2 richtige Freunde und das muss sich erst über lange Zeit beweisen wer deine freunde sind.

An dem Satz ist wirklich was dran Pauline333

Ich glaube ich muss wirklich lernen viel öfter nein zu sagen und dann auch bei meiner Meinung bleiben und mir weniger Gedanken machen

Leichter gesagt als getan

Zitat von Simon3:

Ich glaube ich muss wirklich lernen viel öfter nein zu sagen und dann auch bei meiner Meinung bleiben und mir weniger Gedanken machen Leichter ...

Üben, üben, üben. Es wird immer leichter, versprochen.

Und vor allem direkt, nicht nach einer Weile, wenn der Druck für dich schon unerträglich wird.
Mit einem direkten Nein kann man gut arbeiten. Mit einem.Ja, das Wochen oder gar Monate später zu einem 'Nein wird, kann es schwierig werden.

Damit will ich dich überhaupt nicht runterziehen, du hast ja gesagt, dass es dir jetzt erst auffällt wie sehr dich das belastet. Aber wenn du im Nein-sagen geübt bist, passiert dir das nicht mehr, was eben auch für deine Mitmenschen gut ist.
Also doppelt gut, Nein zu sagen

Zitat von Simon3:

Aber irgendwie ist an dem Satz was dran den mein Vater mir als Kind gesagt hat du hast im Leben maximal 1-2 richtige Freunde und das muss sich erst über lange Zeit beweisen wer deine freunde sind.

Das wird sich dein Freund im Moment wahrscheinlich auch sagen. Aber es ist egal, er wird es überleben und du auch.