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Hallo liebes Psychic Forum,

nachdem ich einige Zeit mitlas habe ich nun selbst ein Anliegen, welches ich gerne schildern würde.

Anfang 2012, wurde bei mir eine Panikstörung diagnostiziert, die sich durch starke Panikattacken auszeichnete. Glücklicherweise fand ich direkt einen Therapieplatz, da ich wusste, dass etwas grundlegendes nicht mit mir stimmte und erahnte, dass es sich um Panikattacken handeln könnte. Diese Therapie absolvierte ich und die starken Panikattacken verschwanden vollständig und kamen in 3 Jahren, vielleicht 1-3x mal wieder und da ich wusste wie ich mit ihnen umzugehen habe, konnten sie mich nicht mehr erschrecken.

Leider hat sich tiefenpsychologisch ausgedrückt, meine Symptome von körperlichen zu geistigen verschoben. D.h. ich leide unter Nervosität, Ängsten (unspezifisch) und zeitweise starke Unruhe.

Zur Zeit wieder so sehr, dass ich hier um Hilfe suche. Meine Ängste, den Verstand zu verlieren und an einer Psychose und/oder an Schizophrenie zu erkranken, sind die ausgeprägtesten.

Am Samstag abend, ich war ziemlich verkatert vom Vortag und hatte schlecht geschlafen, lief ich gerade aus meinem Zimmer auf den Flur und vernahm aufeinmal ein Geräsch, dass so ähnlich wie ein Hallo klang und aus meinem Zimmer kam. Aber nicht komplett klar, sodass ich inzwischen denke, mein Gehirn hatte einfach eine Sinnestäuschung. Zumindest seit diesem Ereignis am Samstag bin ich so sehr in einem Gedankenkarusell gefangen, dass ich ständig alle Geräusche um mich herum analysiere und hinterfrage, woher sie kommen, wie sie aufgebaut sind (War das ein Geräusch, oder eine Stimme, war es eine Stimme die ich erklären kann oder werd ich jetzt verrückt?) Das ganze zerrt mich so sehr auf und obwohl ich alle Techniken aus meiner ehemaligen Therapie anwende, finde ich einfach keine Ruhe.

Vielleicht hat hier ja jemand einen Rat für mich, oder kann das, was ich beschreibe nachvollziehen.

Bis dahin,

liebe Grüße

Coldreader

19.05.2015 17:08 • 27.03.2021 #1


6 Antworten ↓


Lieber coldreader, erstmal ein herzliches Willkommen hier bei uns.

Ich denke, die liebe Angst will mal wieder bei dir einziehen. Durch das Adrenalin können solche Symptome erzeugt werden, ich habe das in meiner Hochphase auch erlebt.

Bin dann aber weder verrückt noch sonst etwas geworden. Es war die Angst.

Du wirst leider nicht drumrum kommen , erneut an deiner Erkrankung zu arbeiten.

Bei mir war zu Beginn auch nur die agoraphobie, die sich dann netterweise zu einer generalisierten angststörung ausgebreitet hat.

Deine Adrenalinausschüttung läuft auf Hochtouren, dadurch bist du Mega empfindlich.

Die Angst vor dem Verrücktwerden und vorm Sterben haben viele schon durchlaufen. Ich habe mich irgendwann ergeben, dann werde ich halt verrückt und sterbe. Ist aber nie geschehen.

Du hast doch schon Erfahrung, versuche das anzuwenden, was du gelernt hast, und überlege dir lieber, wenn du schon am denken bist, was könnte der Auslöser sein?

Was stresst dich in deinem Leben so, dass die Angst dich auf etwas hinweisen will?

A


Angst Stimmen zu hören - Was tun?

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Hey,

danke schon mal für die Antwort. Eigentlich, stresst mich zur Zeit nicht so viel. Sitze an meiner Bachelorarbeit, mache Sport, lebe Gesund und bin sonst zufrieden. Das einzige, was negativ passiert ist, dass ich mit meiner Freundin Schluss gemacht habe. Die Beziehung dauerte aber nicht lang und ich habe die anfängliche Trauer eigentlich überwunden. Das Problem bei mir ist zur Zeit einfach, dass sich dieser Gedanke so stark aufdrückt und jeder Impuls sofort für mich dafür steht: Ok, das Geräusch war nicht erklärbar, ergo bist du Schizophren. Ich habe mir sogar extra heute Berichte über den Verlauf und die Anfangszeit Schizophrenkranker angeschaut und gelesen und kann keine Vergleiche zu mir ziehen, dennoch plagt mich dieser Gedanke sehr stark.


* zusätzlich wollte ich sagen antworte mir selbst zb frag ich meinen Freunden was und antworte mir ja im kopf..
Oh gott bitte ich will kein schizophrenes was wenns schlimmer wird und die stimme auf mich macht hat?

Deine Gedanken sind völlig normal.

Die meisten Menschen (auch welche ohne psychische Probleme) führen im Kopf sogar ausgprägte Selbstgespräche oder auch fiktive Gespräche mit anderen.
Um einfach alles mal durchzuspielen.

Und dass Du Deine Antworten oder Gedanken wahrnimmst,ist sogar sehr positiv.

Bei vielen Menschen läuft das Denken weitestgehend unbewusst ab und dann merkt man gar nicht,wie man sich selbst damit beeinflusst.
Je nach Gedanke positiv oder negativ.
Besser also,man hört sie bzw. nimmt sie wahr.

Du hörst sie ja mit Deinem inneren Ohr.

Ich selbst habe Jahre gebraucht um zu lernen,meine Gedanken bewusst wahrzunehmen (also innerlich zu hören),das ist übrigens auch Ziel in einer Verhaltenstherapie.
Kannst also froh sein,dass das bei Dir sogar schon ganz ohne Therapie funktioniert.

Ich dachte, es sei normal seine Gedanken zu hören . Jetzt lese ich, dass andere dafür Übung brauchen...
Aber manchmal nervt es richtig, die ganze Zeit so bewusst zu denken.
Vor allem während einer Panikphase ,da ist das richtig ätzend.

Achso, schizophrene hören die Stimmen von außen, also als ob andere mit ihnen reden ,dabei ist da niemand .
Mach dir nicht son Kopf.
Und wenn man schizo wird, merkt man selbst es wahrscheinlich als letztes.





Dr. Reinhard Pichler
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