hallo an alle mit Angst vor dem Tod
Das ist genau mein Thema. Mein Psychologe hat letztes Jahr mit mir erarbeitet, was der
Auslöser für meine Angststörung war. Ich hatte diese panische Angst vor dem Tod schon
als kleiner Junge von ca. 5 Jahren. Angst ist dabei vielleicht sogar das falsche Wort, es war
vielmehr eine untröstbare Traurigkeit, bei dem Gedanken, meine Eltern und alle, die ich sonst so liebe, nicht mehr um mich zu haben. Damals hatte ich meine erste PA und einen
Weinkrampf. Beklemmend waren für mich ausserdem div. Erfahrungen, die ich in diesem
Alter gemacht habe. Es waren die späten 1970er Jahre, beim Bäcker, auf der Bank, an
Litfass-Säulen- überall hingen RAF_Fahndungsplakate, in den Nachrichten ging es um Terror
Entführungen, Krieg im Libanon usw. Ich wuchs in einer Hochhaus-Siedlung auf, das Thema
Rauschgift war allgegenwärtig, wir wurden schon im Kindergarten vor der tödlichen Gefahr
gewarnt. Eines schönen Spätsommernachmittags saß ich vor dem Eingang unseres Hochhauses auf der Treppe, als sich plötzlich ein Leichenwagen in mein Blickbild schob.
Zwei Eingänge weiter hatte sich ein Nachbar in seiner Küche mit seiner Dienstwaffe er-
schossen. Wie wir später erfuhren- man kannte sich ja in der Nachbarschaft- war dieser
Mann als GSG 9- Elitepolizist einige Zeit vorher bei der Befreiung der Lufthansa-Maschine
in Mogadischu beteiligt gewesen und hatte sein Trauma nicht überwunden.
Um das Ganze ein bißchen abzukürzen: Im Sommer, bei drückender Hitze, leeren Straßen, mit dem typischen Licht, womöglich noch Sirenen im Hintergrund, spüre ich
regelmäßig noch dieses beklemmende Gefühl. Die Angst vor dem Tod hat mich lange
begleitet, später bin ich dieser Angst auf sehr zweifelhafte Art und Weise entgegengetreten. Dro., riskante Aktionen (die ich jetzt mal nicht genauer erörtere ) Wo meine Eltern früher versucht haben, mir mit dem Kinder-Gottesdienst die Hoffnung
auf das Paradies nach dem Tod zu wecken, und auch meine Großmütter sehr religiös
waren, da habe ich nach handfesteren Beweisen oder zumindest Hinweisen auf ein Leben nach dem Tod gesucht. Irgendwie hatte ich schon als Kind Zweifel an der biblischen
Geschichte. Ich denke, das ist insofern bemerkenswert, wo man doch als Kind noch
leicht zu beeinflussen ist. Allerdings hatte ich dennoch auch stets das Gefühl, dass es-
unabhängig von Religion und Bibel- eben doch etwas oder jemanden gibt, der stets mit
oder bei mir ist, irgendetwas, das mir in vielen Situationen Kraft und Zuversicht ver-
liehen,bzw gespendet hat. Im Jahr 1991 war ich aufgrund meiner leichtsinnigen Lebensweise für knapp 24 Stunden im Koma, zeitweise klinisch tot. Vielleicht hatte ich
eine Nahtod- Erfahrung, aber dann habe ich keine Erinnerung daran und ich will hier
auch nicht mit irgendwelchen Halbwahrheiten oder mystischen Hirngespinsten anfangen. Fakt ist aber: Ich war danach irgendwie ein anderer Mensch. Nicht traumatisiert,nicht
schockiert oder entsetzt. Es war mir tatsächlich, als hätte ich etwas Besonderes ge-
sehen, irgendwas, das mir gezeigt hat, wie es danach sein wird und dass alles gut wird. Dass ich aber zunächst mal noch hier im Leben bin und das Beste daraus machen muss. Naja, ich denke mal, bei vielen schiesse ich mich nun ins Abseits, aber ich schreibe es
totzdem: Ich war damals auf Dro. und bin seit nunmehr fast 21 Jahren clean. Ohne
Therapie, ohne Ersatzdrogen, ohne ärztliche Hilfe und ohne Medikamente. Vielleicht
war meine niemals ganz überwundene Angst vor dem Tod und all die Gewalt und
Kriminalität der Grund für meine damaligen Fehler-keine Ahnung und eigentlich auch
egal. Natürlich leben viele meiner damaligen Freunde längst nicht mehr, keiner der
Verstorbenen ist älter als 25 geworden, manche waren jünger. Bei aller Trauer,war
ich doch längst so abgestumpft, dass es keine Ängste mehr bei mir geweckt hat. Seit
dem Tod meines geliebten Opas, als ich 12 war, konnte mich in dieser Hinsicht lange
nichts mehr richtig schocken.
Jetzt aber wieder ein Quantensprung, sonst quassel ich wieder zulange. Ich führe längst ein solides, seriöses Leben, habe damals, noch auf Dro., meine Ausbildung gemacht, arbeite seitdem fast ohne Unterbrechung (insges. 6 Monate Arbeitslos ), habe eigene Wohnung und Lebenspartnerin und damit eben doch auch einiges zu verlieren. Da meine Frau chronisch krank ist und in den vergangenen Jahren div. OP`s hatte, manche am Rand des gerade noch so überlebensmöglichen, kamen zwangsläufig die Gedanken
an das Ende wieder und wieder in mein Bewußtsein. Irgendwann auch die Erinnerung an meine toten Großeltern und die Frage: Werde ich sie jemals wiedersehen? Nach un-
glaublich vielen Recherchen in naturwissenschaftlichen, spirituellen und sonstigen Büchern und Zeitschriften, wodurch ich mich zeitweise auch fast verrückt gemacht habe, lautet die Antwort für mich : definitiv JA !! Ich kann mir nichts anderes vorstellen.
Gegen jede Wahrscheinlichkeit hat sich das Leben hier auf Erden durchgesetzt, unser ganzes Universum ist ein eigentlich unmögliches Wunder, der Mensch an sich ein un-
fassbares einzigartiges Phänomen (es gibt nicht einen einzigen wirklichen Doppelgänger, wirklich jeder ist einmalig und damit iregendwie ausgewählt), so dass ich es mir absolut nicht vorstellen kann, dass alles nur Zufall ist. Hinter allem steckt irgendeine Bedeutung, ich muss es jetzt noch nicht verstehen. Ich lasse es jetzt auch, allzu viel nachzuforschen, mir reichen die Kernaussagen von div. Sterbeforschern, Quantenphysikern usw., auch wenn es genügend Zweifler und Skeptiker gibt, die dagegen argumentieren. Aber noch vor 200 Jahren hätten diese Skeptiker auch nicht für möglich gehalten, dass es Autos, Flugzeuge oder gar unsere Art der Kommunikation hier im Forum geben würde.
Das Leben VOR dem Tod ist eigentlich schon undenkbar, aber es ist Realität. Und somit ist für mich auch das Leben NACH dem Tod nicht nur Wunschdenken. Ich bin überzeugt davon. Weiteren Trost finde ich in der Gewissheit, dass wir ja alle den selben Weg gehen. In 100 Jahren gibt es keinen mehr von uns. Und wenn keiner von meinen Leuten mehr lebt, was will ich dann noch hier? Aber noch sind wir da und so wünsche ich uns allen,
dass wir das Beste draus machen und später in anderer Form wieder zusammenfinden,
bis dann,eddie
26.07.2012 17:09 •
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