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@illum mir ist bewusst, dass ich das Leben genießen soll und nicht ständig Gedanken zu mache „was wäre wenn“ es kam damals alles auf einmal, wo man noch mehr in Panik verfällt ..

Aber es tut manchmal gut zu lesen, dass man nicht alleine ist..

Hey zusammen

Die Angst vor dem Tod ist schon ein sehr interessantes Thema. Als Kind hatte ich einige Jahre diese Angst in der Form von er kommt und holt mich. Der Tod war sozusagen das immer anwesende Gespenst unter meinem Bett. Bei mir hat sich diese Angst zum Glück nicht manifestiert.
Ich versuche jetzt einfach mal meine Gedanken dazu zu schreiben.
Die Angst vor dem Tod ist im Gegensatz zu manchen anderen Ängsten eine reale Angst, da es einfach so ist, wir werden sterben und zwar alle.
Wow ich merke gerade aufmuntern ist glaub nicht meine Stärke sry dafür.
Aber jeden Tag an was zu denken und Panik davor zu haben dass etwas passiert was sowie so irgendwann kommt, ist halt nicht leben sondern sterben auf Raten, und leider nicht nur das eigene sondern auch die Familie und Freunde sterben ja irgendwie ein bisschen mit.
Und das ist nicht nur sehr traurig und schade sondern ja eigentlich auch total sinnlos.
Meine Ängste sind andere, sie sind auch groß und machen mich oft handlungsunfähig.
Auch wenn es schwer fällt hilft es mir jeden Tag zu überlegen was tut mir heute gut und es dann zu genießen. Wenn es mir dann besser geht versuche ich zu schauen ob ich für jemanden anderen etwas tun kann. Das positive spiegelt sich dann meistens wieder.
Ich wünsche euch einen sorgenfreien Tag

A


Angst zu sterben - Erfahrungen / Austausch mit Betroffenen

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Hallo Badenixe,

Zitat von Badenixe:
Die Angst vor dem Tod ist im Gegensatz zu manchen anderen Ängsten eine reale Angst, da es einfach so ist, wir werden sterben und zwar alle.

das sehe ich wie Du. Vor solchen realen Ängsten sollten wir möglichst nur wenig Angst entwickeln.
Eine Angst vor realen Dingen und Erlebnissen hat ja nicht nur etwas Schlechtes. Sie kann uns helfen,
dass, was sowieso passieren kann oder wird nicht nur als Katastophe im Kopf zu sehen.
Deswegen habe ich bereits vor Jahren meine Angst vor dem Tod in mir akzeptiert. Das hat die Angst nicht weggezaubert,
aber ich habe sie durch das akzeptieren schlafen gelegt. Manchmal wird sie kurz wieder wach.
Dann lege ich sie wieder schlafen.
So mache ich es auch mit vielen anderen Ängsten und anderen Gefühlen.

Zitat von Badenixe:
Aber jeden Tag an was zu denken und Panik davor zu haben dass etwas passiert was sowie so irgendwann kommt, ist halt nicht leben sondern sterben auf Raten

Ich finde, es ist nicht unbedingt sterben auf Raten. Allerdings können uns Ängste, die erst einmal nur
unberechtigte theoretische Ängste sind, sehr viel Freude im täglichen Leben nehmen.

Zitat von Badenixe:
Und das ist nicht nur sehr traurig und schade sondern ja eigentlich auch total sinnlos.

Diese Aussage finde ich besonders wichtig. Mehr als die Hälfte der Ängste, die wir gerade fühlen,
ergeben in dem Moment, wo sie erscheinen überhaupt keinen Sinn. Deswegen können wir mit
unserem langsamen bewussten Denken erkennen, welche Angst schon grundsätzlich gerade
überflüssig ist. Deshalb finde ich es so wichtig, die Ängste ständig zu sortieren nach.

- diese Angst scheint berechtigt zu sein.
- Gerade nicht wichtig.
- diese Angst zurückschieben für später
Und
- diese Angst ergibt jetzt gerade keinen Sinn. erst einmal in den Papierkorb werfen.

Nur die gerade berechtigten Ängste lohnen sich, von uns beachtet zu werden.
Wenn wir das Wichtige nicht mehr von dem Unwichtigen trennen können oder wollen,
verlieren wir den Überblick und geraten in die Gefahr depressiv zu werden.

Zitat von Badenixe:
Meine Ängste sind andere, sie sind auch groß und machen mich oft handlungsunfähig.

So kann man das auch beschreiben.

Zitat von Badenixe:
Auch wenn es schwer fällt hilft es mir jeden Tag zu überlegen was tut mir heute gut und es dann zu genießen.

Das ist wunderbar. Scheinbar kannst Du Deine Ängste schon ganz gut sortieren.

Zitat von Badenixe:
Wenn es mir dann besser geht versuche ich zu schauen ob ich für jemanden anderen etwas tun kann. Das positive spiegelt sich dann meistens wieder.

Ich mache ständig die gleichen Erfahrungen wie Du es hier beschreibst.

Bernhard

Zitat von Badenixe:
Hey zusammen Die Angst vor dem Tod ist schon ein sehr interessantes Thema. Als Kind hatte ich einige Jahre diese Angst in der Form von er kommt und holt mich. Der Tod war sozusagen das immer anwesende Gespenst unter meinem Bett. Bei mir hat sich diese Angst zum Glück nicht manifestiert. Ich versuche jetzt einfach mal ...

Das Leben ist eben ein Geschäft, das sich nicht lohnt. Man muss mitspielen und sein Bestes geben, um am Ende mit Vernichtung „belohnt“ zu werden, oft zusätzlich mit dem Verfall des Geistes und qualvollen Schmerzen als „Sahnehäubchen“. Es gibt nur drei Möglichkeiten, damit klar zu kommen. Man erfüllt den einzigen Grund für das Leben: weiteres Leben, also Nachkommen, zu schaffen und tritt dann dankbar und demütig ab. Oder: man „betrinkt“ sich, enthebt sich des Elends durch einen anhaltenden Rausch mittels Dro. und anderer Techniken wie Extremsport, Sex, Kriminalität, Musik, Kunst, Philosophie, Religion und so weiter, man lenkt sich ab. Oder die edelste und nachhaltigste, kaum zu verwirklichende Möglichkeit: man wird durch das Erkennen der Wahrheit und durch vollständige Loslösung vom Wollen zu einem Buddha. Die erste ist die am weitesten verbreitete und bescherte der Menschheit das Anwachsen von circa 300 Millionen Erdbewohner zur Zeit Christi auf über 8 Milliarden heute. Die zweite wird oft ergänzend zur ersten hinzugenommen und hat massive Nebenwirkungen, die weiteres Leid und oft ein frühes Ableben nach sich ziehen. Die dritte wird nur extrem selten erreicht, vielleicht von einem Menschen in einer Milliarde.
Quellen: Arthur Schopenhauer, Pali Kanon, Martin Neuffer und eigene Erfahrungen und Beobachtungen

PS: Es gibt noch einen Joker, den wir haben und mit dem der Tod nicht rechnet: Humor.

Zitat von Reconquista:
Das Leben ist eben ein Geschäft, das sich nicht lohnt.


Deine Sichtweise teile ich überhaupt nicht.

Zitat von Reconquista:
Man muss mitspielen und sein Bestes geben, um am Ende mit Vernichtung „belohnt“ zu werden,

Du musst gar nicht mitspielen.
Unser Leben und unser Sein folgt vermutlich irgendwelchen Gesetzen der Natur, die wir allerdings
nicht erkennen können. Den dahinter liegenden Sinn können wir nicht erkennen.
Aber auch wenn wir den Sinn nicht erkennen können, bedeutet dies keineswegs, dass dahinter kein
Sinn existiert.

Zitat von Reconquista:
Es gibt nur drei Möglichkeiten, damit klar zu kommen.

Das kannst Du so sehen.
In Deiner Betrachtung fehlt mir jedoch mindestens ein besonders wichtiger Punkt.

Das ist die Möglichkeit, seinem Leben einen Sinn zu geben, indem man versucht, nicht in die von
Dir beschriebenen Süchte abzurutschen und auch versucht einen gesunden persönlichen
Egoismus zu leben.

Würde es uns gelingen , dass wir uns weitgehend von Suchtreaktionen zu befreien, würde unser Leben
garantiert in einem ganz anderen, besseren Licht erscheinen.

Zitat von Reconquista:
Oder: man „betrinkt“ sich, enthebt sich des Elends durch einen anhaltenden Rausch mittels Dro. und anderer Techniken wie Extremsport, Sex, Kriminalität, Musik, Kunst, Philosophie, Religion und so weiter, man lenkt sich ab.

Gerade die meisten hier beschriebenen Dinge führen zu einer Entwicklung von totalem,
erschreckendem Egoismus und sind somit mit dafür verantwortlich, das eine schweigende,
psychisch eher gesunde Bevölkerungsschicht daran gehindert wird, ein ehrliches, entspanntes
Leben zu leben.

@Reconquista

Sagt sich halt so einfach.

Bis der Tag dann gekommen ist und uU qualvoll abgerechnet wird. Ob nun gedanklich oder in der Realität.

Sofern man dann nicht der eine unter den Milliarden ist, um dem stoisch entgegen zu lächeln, macht die Realität oder der Gedanke daran eben Angst und es wäre auch seltsam für einen biologischen Organismus, wenn nicht an dem wäre, gegen diesen Gedanken Sturm zu laufen.

Sicher gibt es genug - außer einer unter Milliarden - die sich irgendwie und irgendwann damit abfinden, dass es besser schnell als langsam endet, aber dazu gehört es auch Angst zu haben.

Wie viele Generationen vor uns haben die gleichen Ängste ausgestanden? Alle? Vermutlich nicht.

Denn - und hier muss eben mit unserem westlichen Kulturkreis gebrochen werden - der Tod in anderen Kulturkreisen eben nicht das Ende ist, sondern ein Neuanfang.

Von daher sind wir es selbst - unsere Kultur - die das Thema dahingehend so negativ geprägt hat, denn unter anderen Vorzeichen wären wir als Mayas froh gewesen das Fußballspiel gewonnen zu haben, weil es eine Ehre gewesen wäre dafür aufzusteigen.

Alles eine Frage der Wertung des Danach. Dann braucht man auch keinen Alk. oder die Exzesse.

Zitat von illum:
Alles eine Frage der Wertung des Danach. Dann braucht man auch keinen Alk. oder die Exzesse.

Es gibt Menschen, die keinen Alk. trinken und an ein Paradies im Danach glauben und andere zu hunderten umbringen auf ihrem Weg in das Danach.

@Reconquista

Der Fanatismus, ob nun aus religiösen, politischen, ethnologischen oder auch banalen Gründen, wie einer Sportart wird immer eine Bürde des Menschen bleiben.

So sind wir in der Veranlagung gestrickt. Uns in unsere Überzeugungen Hineinsteigern zu können wie in die Angst.

Worauf ich hinaus möchte, ist die Tatsache, dass wir, dH die Rationalisten die nach Nietzsche Gott getötet haben, weil wir meinen alles zu erkennen, uns selbst ein Bein damit gestellt haben.

Denn was ist die Konsequenz aus den Naturwissenschaften und den vermeintlichen Wahrheiten, die daraus entwachsen sind?

Diese radikale Verlassenheit von der Jacques Monod in einem anderen Kontext sprach - dass wir die einzigen biologischen Lebensformen im Universum sein könnten - akzeptieren zu können, dass wir nur unintentiöse, kohlenstoffbasierte Durchlauferhitzer sind. Ohne eine Bedeutung. Ohne eine Hoffnung. Ohne eine Relevanz.

Das ist mMn genau der Ast, der die Primaten, die einst im Einklang mit der Natur lebten zutiefst verunsichert hat und dieser Trend nimmt mMn auch nicht grundlos zu.

Denn die Umwertung aller Werte führt nicht automatisch zum Übermenschen wie ihn sich Nietzsche als Kinde im Manne vorgestellt hat, sondern in der Breite der Gesellschaft zu Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und am Ende zu Angst und Depression. Eine Gesellschaft aus negativen Nihilisten.

PS Ich klammere mich selbst davon übrigens nicht aus. Ich bin selbst ein Gefangener dieser Illusion von Wahrheit, die mich zutiefst verunsichert.

Müssen wir denn auf philosphische Vordenker schauen?
Reicht es uns nicht, in uns hinein zu hören? Ist das biologische Wissen nicht in jedem Gehirn identisch gespeichert?

Somit gibt es doch vermutlich eine grundsätzliche Basis in unserem Denken.
Und die wird sein:
Suche und bilde Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen. Dies wird Dir helfen Deine sinnvollen
persönlichen Ziele zu erreichen und Dir ein Erfolgserlebnis geben.

Das viele Menschen sich heute immer häufiger gegen gemeinsames Handeln entscheiden,
scheint meiner Ansicht nach, sehr durch äußere, negative Beeinflussung durch andere
zu entstehen.

Wir könnten die einzige Lebensform sein die akzeptieren kann dass sie ohne Sinn, Bedeutung und Relevants ist.
Wow
Dies kann ja dann ebenfalls so ausgelegt werden dass wir die einzige Art sind, der im Umkehrschluss, genau dies möglich ist. Somit schließt sich ja der Kreis dann. Dann wird es Zeit dem ganzen wieder mehr Sinn und Bedeutung zu geben, mehr Dankbarkeit und mehr Aufmerksamkeit im hier und jetzt

A


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Dr. Reinhard Pichler
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