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@Darcyless vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hat mir schon sehr sehr viel Angst wegen dem Schlafmangel genommen.
Kennen sie sich auch ein bisschen aus wie stark sich der Schlafmangel auf das Immunsystem auswirkt? Bisher hatte ich immer ein ziemlich gutes Immunsystem. Arbeite seit fast zwei Jahren im Kindergarten und auch schon zuvor als Aushilfe und außer durchgehenden Schnupfen und Husten im Winter war ich zum Glück sehr selten krank. Denke mal das spricht für ein gutes Immunsystem. Ich versuche aktuell auch viel raus zu gehen und gesund zu essen. Zusätzlich nehme ich Ingwerkapseln. Jetzt habe ich Angst das mein Immunsystem durch den Schlafmangel quasi nicht mehr funktioniert. Andererseits versuche ich mir auch zu sagen das das Immunsystem ja auch noch mehr Faktoren beeinflussen als nur der Schlaf. Klar hat Schlaf darauf Einfluss aber der Rest doch auch oder?
Liebe Grüße
Malin

Liebe Malin,

Schlafmangel wirkt sich schon negativ aufs Immunsystem aus, aber eher auf die lange Sicht. Wenn du jetzt wirklich monatelang starke Schlafdefizite hättest, könntest du da negative Effekte erwarten, aber auch diese wären nicht gravierend.
Ich hatte die starken Schlafstörungen monatelang und bin in dieser Zeit nicht häufiger oder stärker krank geworden als sonst. Die wenigen Male, als ich krank war, hab ich dann total genossen, so doof es klingt, weil ich durch die Krankheit endlich mal müde genug war um richtig schnell einzuschlafen!
Du musst dir da keine Sorgen machen. Versuche dein Schafdefizit mit gesunder Ernährung auszugleichen, dann würde ich das so einschätzen dass alles im grünen Bereich ist, denn wie gesagt- was dein Körper an Schlaf braucht, nimmt er sich auch.

Liebe Grüße

A


Angst, nie mehr schlafen zu können

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@Darcyless vielen Dank! Du machst mir sehr viel Mut und das ist genau das was ich aktuell brauche. Wenn du selbst monatelangen Schlafmangel hattest könntest du mir noch sagen ob folgendes durch Schlafmangel durch Dauerangst entstehen kann?:
- seit ich so schlecht schlafe strengen mich manche Dinge etwas mehr an, ich habe das gefühl depressiv zu sein und manchmal wird mir auch leicht schwummrig (nicht schwindelig eher so innerlich zittrig)
- seit ich so schlecht schlafe habe ich ab und zu mal das Gefühl flacher zu atmen bzw. tiefer einatmen zu wollen (ähnlich wie gähnen aber kein richtiges gähnen)
- ist es normal das die Atmung flacher wird wenn ich mich im Bett auf die Atmung konzentriere? während mein Körper schwerer wird, wird die Atmung flacher.

Zitat von malin1:
Du machst mir sehr viel Mut

Das freut mich sehr, vielen Dank für deine Worte!

Zitat von malin1:
- seit ich so schlecht schlafe strengen mich manche Dinge etwas mehr an, ich habe das gefühl depressiv zu sein und manchmal wird mir auch leicht schwummrig (nicht schwindelig eher so innerlich zittrig)

Ja, das war bei mir auch so, natürlich hinterlässt der Schlafmangel seine Spuren, auch wenn dein Körper sehr sehr viel kompensieren kann. Das zittrige bzw. schwummrige hängt auch mit der Über-Erregung zusammen, dein Körper und Geist sind ständig auf 180 und es werden den ganzen Tag zu viele Stresshormone ausgeschüttet - was, wie gesagt, nicht weiter tragisch ist, aber es führt eben zu solchen Nebenwirkungen.

Zitat von malin1:
- seit ich so schlecht schlafe habe ich ab und zu mal das Gefühl flacher zu atmen bzw. tiefer einatmen zu wollen (ähnlich wie gähnen aber kein richtiges gähnen)


Zitat von malin1:
- ist es normal das die Atmung flacher wird wenn ich mich im Bett auf die Atmung konzentriere? während mein Körper schwerer wird, wird die Atmung flacher.

Das mit der Atmung ist auch völlig normal für Angststörungen, das kommt nicht vom Schlafmangel sondern von der Angst! Hier im Forum gibt es ganz viel zu diesen Atemproblemen. Das ist eine leichte Form der Hyperventilation, weil du deinen Brustkorb wegen der Angst verkrampfst und dich zu sehr auf deine Atmung konzentrierst. Durch das ständige Gähnen versuchst du, dich bzw deine Lunge zu entspannen. Versuche einmal, bewusst weniger tief einzuatmen.

Dass die Atmung beim Einschlafen bzw. Entspannen flacher wird, ist völlig normal und gesund!

@Darcyless
vielen Dank für deine Geduld und ausführlichen Antworten. Du hast mir sehr viel Mut gemacht und mir viele Ängste genommen.
Jetzt kann ich morgen mit ein bisschen weniger Angst in die Kita zur Notbetreuung fahren, da ich weiß das mein Immunsystem vermutlich nicht auf 0 ist und meine Beschwerden durch den Schlafmangel und die Angst entstehen und ich nicht an Schlafmangel oder nie mehr schlafen können sterben werde. Jetzt kann ich meinen Körper besser verstehen. Vielen vielen Dank!

Ich werde weiter meinen Schlaftee trinken, versuchen zu entspannen und bei allem anderen mich wieder mehr auf den Alltag einzulassen. vielleicht hast du ja aus Erfahrung noch ein paar Einschlaftipps?
Auch wenn meine Angst wegen Corona natürlich bleiben wird habe ich jetzt dank dir eine Angst weniger.

Ich hoffe das du deinen Schlafmangel und deine Probleme gut in den Griff bekommen hast und es dir aktuell gut geht!

Liebe Grüße Malin

Vielen Dank für deine lieben Worte!
Kannst gerne berichten wie es dir weiter geht!
Ich hab einfach genau die selben Ängste durchgemacht wie du, daher wusste ich genau welche Worte du jetzt hören musst!
Du wirst sehen, sobald du dich etwas entspannst wird dein Schlaf direkt wieder viel besser. Ich bin teilweise nachts 4-5x aufgewacht, auch in Nächten in denen ich dachte es wäre alles ganz normal. Dein Körper braucht dann erstmal eine gewisse Zeit bis er wieder auf sein normales Level runterkommt. Sobald du wieder eine längere Zeit entspannt bist, wird dein Schlaf wieder sehr stabil und du wirst wieder durchschlafen oder nur 1-2x nachts aufwachen!

Liebe Grüße und alles Gute
Finde es klasse dass du in der Kita-Notbetreuung arbeitest!

Zitat von malin1:
Kennen sie sich auch ein bisschen aus wie stark sich der Schlafmangel auf das Immunsystem auswirkt? Bisher hatte ich immer ein ziemlich gutes Immunsystem.

Ich leide seit über 30 Jahren an Schlafstörungen und Schlafmangel, aber mein Immunsystem war nie betroffen. Ich war schon immer nur selten krank. Ich war 20 Jahre Lehrerin und habe mich nie mit etwas angesteckt. Allerdings hatte ich jedes Jahr eine Grippeschutzimpfung.


Hallo Sandra,

Ja ich leide unter Depressionen und Angststörungen. Das was du gerade beschreibst, hört sich auch sehr danach an das dich viele Sachen sehr beschäftigen und deswegen ständig in dieser Angst verfällst. Die Psyche ist einfach so verdammt mächtig über uns. Läuft momentan bei dir einiges schief im Leben? Ich gebe dir ein Tipp ich wahr in einer Kontaktstelle für Seelisch kranke Menschen. Dort habe ich einen Betreuer bekommen der mir mich aus meinem Teufelskreislauf raushollt und mir in vielen Dingen im Leben hilft. Vielleicht wäre das ja auch was für dich. Du muss dir helfen lassen, es ist sehr sehr schwierig wieder selber da raus zu kommen. Irgendwann geht auch mal wieder die Sonne auf. Bleib stark und gib dich nicht auf.


Zitat von aldia249:
Habe massive Panik, dass ich wieder nicht schlafen kann, dass ich bei zwei schlaflosen nächten nicht mehr ich bin, ne Psychose bekomme


Dann hätte ich schon etliche Psychosen gehabt
Ich kämpfe schon seit über 30 Jahren mit den Problemen, die du schilderst. In den schlimmsten Zeiten habe ich wochenlang durchschnittlich 3 Stunden pro Nacht geschlafen.
Man bekommt Halluzinationen erst nach 5-6 Tagen komplett ohne Schlaf. Aber das kann nur passieren, wenn man vom aktiv vom Schlafen abgehalten wird, d.h. wenn jemand einen immer aufweckt, sobald man eindöst. Ansonsten holt sich der Körper so viel Schlaf wie er braucht, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.
Warum nimmst du das Trimipramin nicht weiter? Ich nehme seit 22 Jahren schlafanstoßende Antidepressiva.

Kannst du einen Auslöser ausmachen? Und ggf. dagegen angehen? Bist du in Behandlung? Du könntest dir zur Not was zum schlafen verschreiben lassen, das nicht abhängig macht, wie richtige Schlaftabletten. Atosil/Promethazin z.B.

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Dass man selbstständig keine Halluzinationen bekommt, hat mich jetzt sehr beruhigt. Das war eine meiner größten Ängste. Liebe @schlaflose, wie hast du dich in den schlimmsten Phasen von der inneren Anspannung befreien können?

Ich denke der Auslöser liegt an meiner Hormonstörung. Hatte jetzt ne Woche lang meine tage und genau pünktlich einige Tage vor Beginn ging es los. Leider hängt es mir grad wohl noch nach. Privat passt es sonst eigentlich und auch von der Arbeit her, habe ich keinen Druck. Versteh es net, warum ich mich da so reinsteiger. Ich weiß, dass es zu 100 pro selbst durch reinsteiger verursacht ist. Trimi hatte ich vor einem Jahr abgesetzt, weil es mir psychisch die letzten Jahre immer besser ging. Parallel nehme ich noch valdoxan seit 2016. Wollte ich auch schon längst absetzen, aber gut, jetz nicht. Beides habe ich eig. Nicht wegen dem Schlaf bekommen, sondern wegen der antidepri Wirkung. Therapie hab ich jahrelang gemacht.

Zitat von aldia249:
Liebe @schlaflose, wie hast du dich in den schlimmsten Phasen von der inneren Anspannung befreien können?

Ich habe ein paar Jahre lang 3-4 Mal die Woche Zopiclon (Schlaftabletten) genommen. Dann fing ich mit den schlafanstoßenden ADs an, die mich im großen und ganzen recht gut über die Zeit gerettet haben. Aber besser wurde es erst, als ich vor 10 Jahren meinen Beruf als Lehrerin aufgegeben habe und seitdem in der Verwaltung arbeite. Inzwischen nehme ich nur noch eine sehr geringe Dosis.

Hallo ich muss mich hier nochmal melden, weil es mir grad einfach nur elend geht und ich am heulen bin. Essen klappt auch nicht mehr, hallo depressive Phase.

Nachdem ja zunächst mein Problem, gar nicht mehr schlafen war, hat meine Psyche jetzt akzeptiert, dass das Quatsch ist und ich kann mittlerweile wieder alleine schlafen. Jetzt hat sich das Problem jedoch an meine Beziehung geknüpft und verselbstständigt. Mein Freund und ich (mittlerweile 3 Jahre zusammen) wohnen nicht zusammen, aber er schläft meistens 2 mal pro Woche bei mir. Zuvor gab es nie Probleme mit dem Schlafen. Sind gemeinsam auf der Couch eingeschlafen und nacheinander dann ins Bett rüber. Zu Beginn hatte ich aufgrund meiner Kindheit Bindungsängste, aber die konnte ich mit der Zeit überwinden. Seit diesen Nächten, in denen ich wegen anderen Gründen nicht mehr schlafen konnte, ist es jetzt seit mittlerweile 5 gemeinsamen Nächten so, dass ich partout (ganze Nacht) nicht mehr schlafen kann, wenn mein Freund da ist. Das liegt einfach an der Angst vor dem Nicht-Schlafenkönnen und führt letztendlich dazu, dass es dann tatsächlich nicht klappt. Mittlerweile habe ich massiv Panik und es geht mir einfach nur noch elend. Diese eine Angst bestimmt meinen ganzen Alltag. Ich weiß nicht, wie ich es hinbekomme, mich da nicht mehr so reinzusteigern, dass er wieder bei mir schlafen kann. Über Tipps wäre ich wahnsinnig dankbar.

Ich wünsche euch allen frohe Ostern.

Also du kannst nur dann nicht schlafen, wenn er da ist, sonst klappt es problemlos?
Dann würde ich vorschlagen, dass du einfach akzeptierst, dass du nicht schläfst, wenn er da ist. Nimm dir für die Nacht vielleicht sogar was vor: Serie gucken, Hörbücher, Fremdsprache lernen, Stricken, Malen, irgendwas Schönes, womit du die Zeit sinnvoll füllen kannst.

Wichtig ist natürlich, dass du den Schlaf am nächsten Tag nachholen kannst, wenn du tagsüber müde wirst. Vielleicht die Übernachtung deines Freundes auf 1x die Woche am WE zunächst reduzieren.

Ich möchte wetten, dass du mit der oben geschilderten Strategie - die nämlich komplett den Druck rausnimmt - ziemlich schnell wieder schlafen kannst, wenn dein Freund da ist.

Hallo liebe Pauline und vielen lieben Dank für deine Antwort.

Ja tatsächlich ist es mittlerweile nur so, wenn er da ist. Angefangen hat es allgemein, dass ich Angst hatte (egal ob allein oder zu zweit), nicht mehr schlafen zu können und als ich verstanden habe (auch dank der netten Kommentare hier), dass es Blödsinn ist und der Körper irgendwann einschläft, hat es geklappt. Ich vermute hinter allem eine hormonelle Ursache, da ich eine massive Hormonstörung habe. Lieder ist das Problem dann irgendwann durch meine eigenen Gedanken übergeschwappt.

Ich denke, das ist eine gute Idee, wie du das geschrieben hast. Ich arbeite nur von Mo bis Do, dann könnten wir standardmäßig (so war es vorher auch) immer den Donnerstag nehmen. Dann wären noch Ruhetage zum Schlaf nachholen da, nämlich am Fr und Sa.

Eine Schocktherapie indem er zu mit kommt mehrere Tage hintereinander schaffe ich aktuell leider jedoch nicht, bzw. trau ich mir nicht zu. Dann mach ich mich wieder dafür fertig, weil ich womöglich denke, ich vermeide aber keine Ahnung. Bin einfach durch gerade,
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Nee, Shocktherapie ist ja auch selten sinnvoll Mach das mal Schritt für Schritt. Erstmal nur 1 Nacht in der Woche, dein Ziel: wachbleiben und die Nacht für tolle Dinge nutzen. Das wird sicher nicht so oft klappen, dass du wach bleibst Bin gespannt!

Lieben Dank noch mal für die Unterstützung.
Update: nach einigen Panik Tagen haben wir es noch mal versucht. Zur Beruhigung habe ich eine rezeptfreie Schlaftablette genommen ( Antihistaminikum) und mir immer wieder vor gesagt, dass es egal ist ob ich schlafe oder nicht und ich die Nacht schön verbringen werde, wenn ich nicht schlafen kann. Ausgang: um 3 bin ich eingeschlafen und habe auch lange geschlafen. Der erste Schritt ist getan und ich hoffe, dass es jetzt noch einfacher wird.

Das klingt doch prima, freut mich!

A


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Dr. Hans Morschitzky
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