App im Playstore
Pfeil rechts

Blasentrainig ist eine gute Option.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Hallo Orangia, danke für dein Antwort. Weißt du woher das bei dir kommt? Also ist es auch wegen der Angst oder hast du eine körperliche Ursache? Und wie trainiert man das am Besten? Also ganz viel trinken und dann bis es nicht mehr geht halten? Habe mal gelesen, dass man das nicht machen soll. LG

Nicht extra viel trinken, sondern genauso wie sonst auch. Nur nicht dem leisesten Harndrang nachgeben...
Mein Urologe hat gesagt, die Blase einer Frau sei der Spiegel ihrer Seele, das sagt man aber auch von anderen Dingen, wie z.B. der Haut. Kann natürlich was dran sein.
Organisch ist bei mir alles abgeklärt, Blasenspiegelung usw. alles gemacht.
Ich mußte als Kind schon oft Wasser lassen, war einige Jahre sogar Bettnässer. Das spricht ja für seelische Probleme und in meinem Fall gab es auch Gründe dafür.
Vielleicht hilft es Dir, wenn du dir bei Außenterminen eine dickere Vorlage in die Hose packst.
Es gibt ja auch so Inkontinenzeinlagen oder sogar Inkontinenzslips.
Vielleicht bist du damit etwas entspannter unterwegs.

A


Angst keine Toilette zu finden

x 3


Ich muss auch schon seit jeher extrem oft aufs Klo und bevor ich die Wohnung wegen etwas verlasse, gehe ich auch noch 2-3 Mal vorsorglich. Besonders morgens nach dem Kaffeetrinken, wenn ich zur Arbeit muss, habe ich Bammel davor, dass der Bus zu spät kommt oder auf der Autobahn im Stau steht und ich dann unterwegs dringend muss. Ich habe es aber auch mehrmals im Leben erlebt, dass ich ganz ganz dringend musste und es keine Möglichkeit gab und ich es dennoch halten konnte. Deswegen mache ich mir nicht dermaßen große Sorgen wegen der Sache wie du. Wenn etwas Aufregendes vor mir liegt, muss ich auch schon mindestens eine Stunde vorher andauernd. Ich trinke auch bewusst wenig oder nichts, wenn ich weiß, dass ich länger unterwegs sein muss und nicht weiß, ob es eine Möglichkeit gibt, aufs Klo zu gehen. Ich hatte aber nie Problem damit, beim Arzt, beim Therapeuten, während einer Prüfung etc. auf Klo zu gehen.
Was hat denn denn Zuspätkommen beim Therapeuten damit zu tun? Kommst du nicht pünktlich weg, weil du noch mehrmals aufs Klo musst, oder wie soll man das verstehen?

Zitat von Schlaflose:
Was hat denn denn Zuspätkommen beim Therapeuten damit zu tun? Kommst du nicht pünktlich weg, weil du noch mehrmals aufs Klo musst, oder wie soll man das verstehen?


Ja genau, an sich liegt dann immer alles bereit und ich würde pünktlich wegkommen und dann renne ich ständig auf die Toilette, weil ich Angst habe dort zu müssen und nicht gehen zu können.

Aber hilft dir nicht die Erfahrung, dass es dann doch immer gut gelaufen ist, die Angst davor wegzubekommen? Bei mir ist das so.

Zitat von Schlaflose:
Aber hilft dir nicht die Erfahrung, dass es dann doch immer gut gelaufen ist, die Angst davor wegzubekommen? Bei mir ist das so.


Damit versuche ich es immer und dann kommt eben doch immer sowas wie, das alles ist nur nicht eingetroffen, weil ich ja dann später dort war und da dann nicht 50 Minuten mehr aushalten musste. Eigentlich müsste ich lernen, dass auch die 50 Minuten kein Problem sind. Mich ärgert es nur so, dass mein Therapeut das nicht richtig ernst nimmt. Ich bin mit meinem Latein am Ende

Es ist auch eine meiner Urängste, woher sie kommt konnte auch durch zahlreiche Therapiesitzungen nicht eroiert werden. Bei mir verlagerte es sich mit der Zeit zu einer Herz- und Kreislaufangst, so dass ich mir die Angst um die Verdauung zurück wünsche. Der wurde ich nämlich Herr durch Diät inkl. Verzicht auf Koffein, Nikotin und Alk..

Hast Du dich bewusst für eine analytische Therapie entschieden oder aus Mangels Alternativen? Ich halte bei akuten Symptomen mehr von Verhaltenstherapie, danach tiefenpsychol. Therapie/körperorient, Therapie/Traumatherapie bei nicht akuten Beschwerden und wenn man einigermassen stabil ist, würde ich dann eine (für mich kräftezehrende ) analytische Therapie machen. Dieses Reden bis du selber zu einem Ergebnis nach X Stunden kommst, mag nachhaltiger sein (bei dir nach 2 Jahren leider nicht) doch dir fehlt komplett das (angeleitete) Üben im Alltag.

Kannst du nicht eine Probestunde bei einem anderen Therapeuten nehmen oder dich auf eine Warteliste setzen? Also nach 2 Jahren würde ich bei mangelndem Therapiefortschritt die URsache nicht mehr bei dir suchen sondern Therapieform/Therapeuten. EIn guter Therapeut kennt seine Grenzen und sollte seine Patienten auch weiter zu Kollegen verweisen, wenn er/sie mit seinem Methodenkoffer nicht weit kommt.

Dein Zuspätkommen erinnert mich an mein Problem: anfangs wollte ein Anteil nicht zum Therapeuten und ich musste auch auf WC, Krämpfe usw. Jetzt wo ich einen Therapeuten habe, wo ich nach 1,5 Jahren gern hingehe, sind diese Symptome verschwunden. Bei vorherigen Therapeuten hatte ich durchgehend ähnliche Beschwerden (Bahn verpasst, kurz vom Rausgehen Krämpfe-) WC usw.) Ist nun viel besser geworden und das hatte was mit Vertrauen zu tun- Vertrauen zum Therapeuten, dass ich mich auch im Unterbewusstsein bei ihm wohlfühle. Natürlich kann das bei dir schon längst chronifiziert sein doch da solltest du nun auf mehreren Ebenen arbeiten (Organisch alles ok?). Ich finde das auch unangenehm, dass du noch um einen Schlüssel fragen musst (auch wieder was mit Ohnmacht und Peinlichkeit) . Kann er den Schlüssel nicht irgendwo aufhängen?

Dein Therapeut nimmt dein Problem nicht ernst? Dann still weitersuchen oder ein ehrliches Gespräch führen, ob diese Therapieform seiner Meinung nach das richtige für dich ist. Mir kommt etwas Wut hoch, wenn ich lese, dass ein Therapeut die Probleme ihrer Patienten nicht ernst nimmt. Das triggert auch die Patienten, dass sie sich im Innern wieder hilflos fühlen. Genau dass braucht kein Patient.

Konkreter Rat zum Rausgehen: nimm Einlagen (Dro. haben da ein grosses Sortiment) für die erste Zeit. Hauptsache du kommst raus. In die Handtasche/Rucksack nimmst du noch Ersatzeinlage plus Unterwäsche mit. Du musst langsam (über Monate /Jahre) deinem Körper zeigen, wer nun der Chef ist . Diese Umstellung wird auch dauern....
Beckenbodenschwäche würde ich noch ausschliessen.

Ich habe nicht alles gelesen, aber ich denke, die Angst dahinter ist die Angst, unangenehm aufzufallen, unangenehm Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hatte eine Zeit lang Angst, Erbrechen zu müssen in der Öffentlichkeit. Bin nirgends ohne Plastiktüte hingegangen. Meine Therapeutin sagte es ist nicht Angst vor dem Erbrechen, sondern die damit verbundene negative Aufmerksamkeit der Außenstehen.





Dr. Hans Morschitzky
App im Playstore