Zitat von tuuraa: Prinzipiell wäre ich dazu bereit, aber ich wüsste da jetzt gar nicht, wie ich anfangen soll...
Klar, du stehst aber dabei auch nicht alleine...
Zitat von tuuraa: Und noch was: ist das mit 12 Jahren überhaupt noch plötzlicher Kindstod?
Nein. Dazu hat sich 'Schlaflose' ja schon geäussert. Die (u. A.) deswegen eingeführten Untersuchungen haben aber noch einen Nebeneffekt: Bei ihnen wird schon sehr früh abgeklopft, ob Grundlagen für andere Erkrankungen, die später zu einem ähnlichem Ergebnis führen könnten, vorliegen. Da du hier nichts weißt, ist wohl nicht davon auszugehen, dass bei dir irgendwelche Vorerkrankungen vorliegen könnten, die ein solches Ergebnis haben könnten.
Oder sollte ich dabei etwas übersehen haben?
Zitat von tuuraa: ja diese Gene habe ich auch. Meine ganze Familie ist 70-90 und älter (fast 100) geworden, bis sie gestorben waren. Ich hab auch Verwandte, die jetzt auf die 100 zugehen. Familiär kann ich also keine Häufung von irgendwelchen plötzlichen Todesfällen erkennen.
Also ein weiterer Punkt, zu dem du dir keine Sorgen machen musst.
Damit ist deine Frage, wie vorgehen, dir sicher aber noch nicht beantwortet.
Manchmal haben Ängste einen konkreten Grund. Da steht dir eine Prüfung bevor; ein gefährlicher Moment? Du bist dir über den Ausgang einer Situation nicht im Klaren? Dies sind dann noch 'normale' Ängste.
Eigentlich will Angst dein Freund sein, dich vor gefährlichen Momenten warnen. Allerdings ist sie ein Freund, welcher in den Urzeiten des Menschen ausgebildet wurde. So meint sie dann, da hinter der Ecke könnte ein Säbelzahntiger warten, der dich fressen will. Warnt entsprechend. Natürlich Unsinn in unserer Zeit, in der die Säbelzahntiger (neben den meisten anderen Gefahren) schon lange ausgerottet sind. Das hat dieser Instinkt Angst jedoch noch nicht begriffen. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren Freund, Instinkt Angst zu überzeugen, das hinter dem Busch kein Säbelzahntiger wartet, sondern ein 'harmloser Ameisenbär'. Und die Prüfung, vor der er so eindringlich warnt, nur etwas Normales ist, auf das man sich ausreichend vorbereitet hat. Und wenn nicht, hat dieser Freund doch eigentlich recht; man nutzt halt verbleibende Zeit zu einer ausreichenden Vorbereitung. Oder?
Diesen Ängsten kann man einfach durch Kopf begegnen: In dem man einfach die Grundlagen, die zu dieser Angst führen, prüft. Bei einer Prüfung z. B. sich fragt, ob man genug gelernt hat. Bei Ängsten, wie von dir hier beschrieben, einfach prüft, sind diese Ängste eigentlich berechtigt? Gibt es wirklichen Grund zur Angst? Und wenn deine Prüfung keine wirklichen Gründe für eine berechtigte Angst ergibt, dann kannst du 'grinsend' deinem Freund mitteilen, er sollte nicht übertreiben. Sein Säbelzahn ist nur ein Mäuschen. Wenn er jedoch recht hat, könntest du dich auch bedanken, nicht wahr? Dein Freund hat dich auf etwas aufmerksam gemacht, welches dein HANDELN erforderte, oder?
Ignoriert man diesen Freund aber zu oft, wird er - wie manch menschlicher Freund auch - irgendwann ungehalten. Er bläst Nebensächlichkeiten zu Säbelzahnmonstern auf. Tatsächlich will und braucht er aber nur Beachtung. Und ebenso braucht ihr diese Beachtung beide. Dein Freund kann ohne Feedback von dir nicht erkennen, was du als wirkliche Angst betrachtest. Für seinen 'Säbelzahn' wirst du möglicherweise nur ein schwaches Grinsen übrig haben, für die Gefahren, die dich wirklich treffen, vielleicht er. Erst gewissermaßen ein Dialog lässt beide Freunde begreifen, wo die aktuell wirklichen Gefahren zu sehen sind. So gibst du dem eingebauten Freund Angst Gelegenheit, seinen Job richtiger zu machen und dir, ihn auch richtiger zu verstehen und folgerichtiger zu handeln.
Allerdings gibt es auch eine Form der Angst, die externe Hilfe nötig macht. (Die anderen Dinge können mit externer Anleitung zwar auch leichter gelöst werden, ...) Das ist immer dann der Fall, wenn die Angst keine erkennbaren Ursachen zur Grundlage hat. Eigenes Eingrenzen zu schwer wird. So wurde uns z. B. ein Unternehmer geschickt, welcher 'urplötzlich' eine Agoraphobie (hier Angst das Haus zu verlassen, mit Panikattacken, wenn er die Türschwelle betrat) entwickelt hatte. Als die geeigneten Therapiemethoden gefunden waren, stellte sich bald heraus; seine Eltern hatten ihn als kleines Kind gewarnt, mit seinem Dreirad nicht auf die Strasse zu fahren. Dort lauere der Tod! Wenige Monate vor der ersten Panikattacke waren Freunde von ihm bei einem Autounfall zu Tode gekommen. Dieses Trauma war auf bereiteten Boden dieser kindlichen Indoktrination gefallen. Hatte die Agoraphobie ausgelöst. Bereit am Tag nach der Erkenntnis desselben begann er sich wieder in sein altes Leben vorzutasten.
Fazit: Erzeuge ruhig einen Dialog mit deiner Sorge oder Angst. Lerne sie kennen und erlaube ihr, dich kennen zu lernen. Nachdem ihr einen Körper teilt ist ein Entkommen wohl nicht möglich. Warum dann nicht wirkliche Freundschaft schließen?