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Danke für den Ratschlag happy ja ich versuche es zu akzeptieren nur schwer momentan. Ich glaube der liebeskummer zerfrisst mich momentan und ich habe keine Chance ihn zu umgehen und das nutzt meine Psyche schön aus. Ich vermisse halt stark und habe mächtig Sehnsucht. Nun ja da muss wohl jeder durch.. Und ice falki , so ist es momentan bei mir. Einfach nur widerlich , man täuscht sich so sehr in einem Menschen ...


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Angst durchzudrehen - Erfahrungen

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Liebe Luise,

begrüße Dich ganz herzlich hier bei uns.

Mit der Atmung liest sich wie hypterventilieren. Nimm, wenn Du raus gehst, eine kleine Tüte mit und wenn es losgeht, atme dort hinein und wieder aus; das hilft.

Gift ist es geradezu für Angsthasen zu googlen und nein, Du kommst jetzt noch nicht in den Himmel.

Nimmst Du Medis?

Ferner drehst Du auch nicht durch; es ist ein Gefühl. Dies steht eigentlich für was ganz anderes in Deinem Leben. Wüsstest Du für was?

Hallo laborare,

auch von mir ein herzliches willkommen.

Wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt, hast Du Dein tatsächliches Problem eventuell noch nicht
so genau erkannt.

Was weißt Du denn darüber, was Dich im Leben und im Alltag so belastet?
Kannst Du das hier beschreiben?

Viele Grüße

Hotin

Hallo laborare,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier!
Eines vorneweg, du wirst nicht durchdrehen! Das verspreche ich dir!
Wie weit bist du denn mit deiner Verhaltenstherapie? Kann es sein, dass du an einem entscheidenden Punkt in deiner Therapie stehst?
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten:
Bei mir verlief die Therapie genauso, es wurde immer schlimmer! Bis ich schließlich auch an dem Punkt angelangt bin ständig ohne Unterbrechung das Gefühl zu haben durchzudrehen oder zu sterben, was mir eine Horrorangst einjagte! Im Nachhinein weiß ich jetzt, dass dies der Wendepunkt für mich war. Nach einer längeren Phase dieses Höllenzustandes wurde es immer besser. Heute denke ich, dass damals zu diesem Zeitpunt durch die Therapie einfach alles aufgewühlt war und an die Oberfläche kam. Und das Gefühl sterben zu müssen eine Art Metapher meiner Psyche für einen Neuanfang war, nämlich mich von meinen alten Denk- und Verhaltensweisen zu verabschieden und neue zu entwickeln.
Ich habe damals ständig geträumt, in den Himmel zu fliegen und nach unten zu schauen. Da ich sehr viel über das Träumen im Schlaf verarbeite, haben meine Therapeutin und ich auch meine Träume analysiert. Wir sind damals zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser sich ständig wiederholende Traum ein Spiegel meiner Therapie ist, nämlich, dass wir alles in mir aufwühlten und an die Oberfläche geholt haben und nun alles auf dem Tisch liegt und wir es uns mit dem nötigen Abstand betrachten können. Von da an konnten wir ein Thema nach dem anderen abarbeiten und mir ging es zusehends besser!

Ich wünsche dir von Herzen, dass deine aktuelle Höllenphase, das gleiche bedeutet!

Hallo!

Ich bedanke mich für das herzliche Willkommen und natürlich eure Antworten!

Zu den Medikamenten:

Ich nehme seit 2 Jahren Paroxetin 20 mg und habe als Bedarfsmedikation Tavor (1 bis 3 mg).

Zu meiner Geschichte:

Seit meiner Erkrankung habe ich mich um 180 Grad charakterlich gedreht. Ich habe sozusagen mit 18 Jahren nochmal die Pubertät durchgemacht und mich selber kennengelernt.

Meine Probleme bzw. Ängste begannen bereits als Kind. Ich bin in einem großen Haus in der Nähe eines Waldes aufgewachsen und die düstere Stimmung hat mich immer begleitet. Ich hatte Angst vor Wasser, da ich als Kind fast in einen Sumpf gefallen bin (also die tiefschwarzen).
Dann machte mir das Haus an sich Angst, denn der obere Teil war noch nicht ausgebaut und war voller dunkler Nischen. Als Kind bildet man sich gerne Monster ein. Ich bin natürlich immer gerannt, wenn ich diesen Bereich durchschreiten musste und habe dafür immer Ärger bekommen, weil ich so laut war. Dazu hat man mich X-Faktor gucken lassen, wodurch sich meine Kindesängste weiter steigerten.
Auch hatte ich komplexe wegen meinen kurzen, schwarzen Haaren. Alle anderen Mädchen hatten lange, meist blonde Haare und auch meine Familie tat so, als ob ich etwas Besonderes wäre.

In der Grundschule wurde es dann extrem. Wir hatten eine psychisch kranke Lehrerin, die die Klasse in 3 Gruppen einteilte. Lieblinge, Aussenseiter und die Unentschlossenen. Ich gehörte zu letzteren, daher hatte ich immer den Druck nichts falsch zu machen, um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten. Aber natürlich passierte es ab und zu mal. Es war Psychoterror.
Gerade ich fiel oft auf andere herein, weil ich als Nesthäckchen aufwuchs, der an's Gute im Menschen glaubte bzw. es als selbstverständlich sah. Auch belastete mich die Bloßstellung meiner Freunde sehr.

An der Regionalen Schule gings dann weiter. Die Lehrer waren okay, aber ich hatte Probleme mit den Schülern. Die Mädchen fingen bereits mit 11 Jahren an, sich zu schminken, über Jungs zu reden, usw. Ich dagegen war noch mit Barbies und Holzschwertern beschäftigt. Daher wurde ich fix zum hässlichen Aussenseiter.
Ich wurde oft verarscht, auch wenn es den Anschein hatte, dass ich dazu gehörte.
Jede älter ich wurde, desto mehr Hass und Angst konzentrierte sich in mir. Jeder Schultag war Horror für mich. Gerade als ich gezwungenermaßen mit Mode und Make Up anfing. Meine Haare mussten perfekt sein, sonst war der Tag verdorben.
Ich hielt bis zur 11 Klasse durch, bis ich eines Morgens erwachte und ich nicht mehr wollte. Kurz darauf brach die Panik aus.
Dazu kam noch mein Freund (heute Ex), der mir das Leben schwermachte.

Wie gesagt, ich habe mich durch die Erkrankung stark verändert. Ich habe für mich den perfekten Partner, dem ich bedingungslos vertraue. Nur bin ich arbeitsunfähig und möchte mein Abitur nachholen und studieren, nur das Jobcenter macht mir zuschaffen, da sie wahrscheinlich nur eine Ausbildung genehmigen wollen. Ich will aber in keine Berufschulklasse, habe Panische Angst davor, weil ich die Geschichten von Bekannten kenne. Außerdem belastet mich, dass ich zu 'wenig' Freunde habe.

Liebe Grüße.

Hallo laborare,

danke für Deine umfangreiche Beschreibung.

Leider schreibst Du nicht, wie alt Du jetzt bist.

Nach dem, was Du von Deiner Kindheit beschreibst, ist Deine Angststörung vermutlich einfach nur zunächst
eine logische Folge Deiner früheren Erfahrungen.
Dies kannst Du bestimmt bald verbessern, falls Du das möchtest. Du musst natürlich dafür Dein
Selbstbewusstsein wiederfinden und selbst stärker machen.
Zitat:
Wie gesagt, ich habe mich durch die Erkrankung stark verändert.


Dies fällt mir schwer, das zu glauben. Bestimmt konntest Du ab einem bestimmten Zeitpunkt Deine
Ängste nicht mehr verstecken. Und das fühlte sich für Dich dann sehr schlimm an.

Zitat:
Ich habe für mich den perfekten Partner, dem ich bedingungslos vertraue.


Schön, wenn Du in Deinem Partner eine wichtige Stütze hast. Was denkst Du, wie kann es Dir gelingen,
dass Du Dir selbst wieder vertraust? Habt ihr darüber in der Therapie intensiv gesprochen?
Zitat:
Nur bin ich arbeitsunfähig und möchte mein Abitur nachholen und studieren,


Du kannst natürlich studieren. Gleichzeitig brauchst Du aber einiges an
positiver praktischer Lebenserfahrung. Und die bekommst Du nur, wenn
Du lernst, Deine Angst vor anderen Menschen wieder abzubauen.
Kannst Du Dir zumindest theoretisch vorstellen, auf diesem Gebiet
an Deiner Einstellung zu arbeiten?
Würde mich sehr interessieren, was Du in den letzten Monaten und Jahren an praktischen Erfolgen
gegen Deine starken Ängste erreicht hast.

Viele Grüße

Hotin

Hallo!

Ich bin 22 Jahre alt.
Generell habe ich keine Angst vor Menschen, ich schließe schnell neue Kontakte, wenn ich denn mal draußen bin. (Ist ja derzeit nicht oft) Ich gehe immer mit Freundlichkeit an die Menschen heran, was meine Therapeutin gut findet. Komme ich aber in eine Schulähnliche Situation, dann werde ich anders, scheu, ängstlich. Das bezieht sich auch auf Gleichaltrige oder Jüngere. Ich kann auch keine Beziehung mit Gleichaltrigen bzw. etwas älteren führen, da ich sie sexuell unattraktiv finde.
Aber es klappt schon besser, sich mit Gleichaltrigen zu unterhalten. Habe es oft geübt. Nur die Angst vor einer Schule ist sehr stark da. Beim Gedanken daran ist nur ein nein, nein, nein. in meinem Kopf.

Ich war früher äußerst jähzornig, bin nicht rausgegangen und habe andere für mich entscheiden lassen. Auch habe ich Dinge abgelehnt, die ich noch nie ausprobiert hatte.

Heute gehe ich sehr gerne raus (seit der einen heftigen PA nur noch selten), habe neue Hobbys entdeckt, Freunde gefunden, endlich meinen Ex verlassen und kann für mich selbst entscheiden.
Auch bin ich ausgeglichener. Ich vertraue eher zu schnell, als zu spät.

Mein Ex ist derzeit wieder etwas präsent, natürlich im negativen und grüble seit einer Woche etwas.

Selbstvertrauen ist bei mir schwierig. Ich habe immer Probleme gegenüber meines Äußeren, aber das war schon immer so.

Hallo laborare,

was ich Dir hier schreibe muss nicht unbedingt richtig sein.
ich verstehe jedoch sehr viel von Angst und Angststörungen.

Zitat:
Ich war früher äußerst jähzornig, bin nicht rausgegangen und habe andere für mich entscheiden lassen.
Auch habe ich Dinge abgelehnt, die ich noch nie ausprobiert hatte.


Das hört sich sehr nach einer selbst angelegten Angststörung an. Sollte es so sein, kannst Du schnell
eine Besserung erreichen.

Zitat:
Ich hatte vor ca. 2 Monaten Autofahrtraining, es war zwar hart, aber es ging mir danach natürlich sehr gut.


Kann es sein, dass Du das falsche trainierst?
Mir scheint, Du hast noch nie trainiert Dich selbst zu steuern.
Was glaubst Du, wie gut es Dir danach geht. So etwas hast Du vermutlich noch nie empfunden und
Deine Panik verschwindet wie von Geisterhand.

Zitat:
Seit meiner Erkrankung habe ich mich um 180 Grad charakterlich gedreht.


Verstehe ich nicht und kann mir das auch nur schwer vorstellen. Deinen Charakter
wirst du kaum völlig verändert haben. Was hat sich dann wirklich positiv oder negativ verändert?
Deine Einstellung zum Leben oder was?

Zitat:
In der Grundschule wurde es dann extrem. Wir hatten eine psychisch kranke Lehrerin, die die Klasse
in 3 Gruppen einteilte. Lieblinge, Außenseiter und die Unentschlossenen. Ich gehörte zu letzteren,
daher hatte ich immer den Druck nichts falsch zu machen, um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten.
Aber natürlich passierte es ab und zu mal. Es war Psychoterror.

Unter dem Verhalten meiner Lehrer habe ich auch (scheinbar) gelitten. Nur
Lehrer sind Menschen. Daher war das, was Du erlebt hast bestimmt nicht Psychoterror.
Du hast es aber so empfunden.

Zitat:
Ich habe immer Probleme gegenüber meines Äußeren, aber das war schon immer so


Dies ist nicht so bedeutend. Das haben wir fast alle. Mit weniger Angst wird auch das besser.

Zitat:
Ich gehe immer mit Freundlichkeit an die Menschen heran,


Das ist sehr gut, es hilft Kontakte zu knüpfen.

Zitat:
Ich vertraue eher zu schnell, als zu spät.


Kann es sein, dass in diesem Satz eines Deiner zentralen Probleme liegt.
Für mich sieht das so aus, als wenn Du noch nicht verstanden hast, was
wir Menschen sind und wie wir miteinander kommunizieren.
Wenn Du das nicht gut kannst, geht alles daneben.

Wir Menschen sind Kampftiere, ich auch und Du auch.
Menschen zu schnell zu vertrauen kommt eventuell kurz nach Dummheit.

Um Menschen vertrauen zu können, solltest Du sie schon etwas besser
kennen und ihr Verhalten und vor allem ihre Aussagen auf Lügen und Widersprüche analysieren.
Sonst fällst Du möglicherweise häufig auf Blender rein.

Ehrlichkeit hilft im Leben sehr. Bist Du überwiegend ehrlich? Schaffst Du das? Hältst Du die Kritik anderer aus?

Wir Menschen werden durch Angst gesteuert. Du bist also nicht eine der wenigen, die Angst hat.
Auch Dein Partner, Deine Therapeutin und alle anderen haben Angst.
Sie können nur etwas besser damit umgehen, als Du. Sie haben Dir also einen Wissensvorsprung voraus.
Du kannst das aber auch lernen, wenn Du Dich sehr dafür interessierst und wirklich etwas dazu lernen willst.

Der Lohn dafür ist, das Du immer besser mit Deinen eigenen Ängsten umgehen lernst und entspannter lebst.
Dies kannst Du bis zu Deinem Lebensende immer mehr perfektionieren, also hast du noch jede Menge Zeit.

Glücklich Leben heißt: Lernen und sich immer wieder auf neue Situationen einstellen können.

Wünsche Dir einen schönen Sonntag

Hotin

Lieber Hotin,
Ich antworte heute Abend ausführlich.
Aber eine Sache trifft mich gerade und macht mich wütend. Ich habe den 'Psychoterror' nicht nur empfunden, es hat existiert. Ich bin nicht die Einzlge, die darunter noch heute leidet.
Ich mache EMDR, um diese Sachen zu verarbeiten.

Ich will dich jetzt nicht persönlich angreifen, aber du hast mich gerade ziemlich an meine Eltern erinnert, die alles harmlos gesprochen haben.

Hallo laborare,

Zitat:
Ich habe den 'Psychoterror' nicht nur empfunden, es hat existiert. Ich bin nicht die Einzlge,
die darunter noch heute leidet.


Das kann ja sein.
Nur, warum macht Dich das wütend, wenn ein fremder, wie ich, noch nicht
im Thema richtig angekommen ist?

Du kannst mir gern erzählen, was Du wirklich empfunden hast. Aber zwinge
Dich nicht. Wenn ich Dir bei Ängsten helfen möchte, muss ich Dich erst mal böse machen, damit ich
weiß, wo Du gedanklich stehst.
Ich kritisiere nicht Dich, die Person laborare. Ich setze mich aber mit Deiner
Meinung und Weltanschauung auseinander. Du fragst, daher sei nicht böse, wenn Du eine Antwort
bekommst die für Dich nicht passt. Es ist, als wenn wir beide im Dunklen laufen. Wenn Du die User hier im
Forum nicht führst, läufst Du hier mit ihnen in die falsche Richtung.

So lange Du mich nicht persönlich beleidigst, kannst Du auf mich immer drauf hauen.
Außer schweren persönlichen Angriffen vertrage ich einiges.
Ich mache Dich ja auch böse. Wie wollen wir sonst eine gemeinsame
Gesprächsebene finden.

Viele Grüße

Hotin

Hallo Hotin!

Danke für deine Antwort!

Ich versuche mal meine gesamten (nicht symptomatischen) Ängste zusammenzufassen.

Wie du sicherlich gemerkt hast, reagiere ich auf Sachen, die mich betreffen und nicht stimmen (natürlich konntest du es nicht wissen) sehr aggressiv. Das liegt an meiner Mobbing-Vergangenheit. Es wurde viel über mich geredet, obwohl die meisten noch nicht mal ein Wort mit mir gewechselt hatten. Und die Tatsache, dass man urteilt, obwohl man gar nichts über mich weiß, bringt mich in rasende Verzweiflung.

Der zweite Punkt ist mein Aussehen bzw. das Gefühl anders zu sein (Im negativen Sinne).
In einem meiner vorherigen Beiträge steht ja, dass ich dazu getrimmt wurde. Zudem gab es in den Schuljahren wenig Tage, an denen ich nicht hässlich genannt wurde. Damals habe ich oft vir dem Spiegel angefangen zu weinen und noch heute passiert es. Auch gehe ich manchmal nicht raus, wenn ich Hautunreinheiten habe (durch's Medikament hervorgerufen). Ich sehe andere Frauen und dann denke ich mir immer, wie schön und 'normal' die sind und wie abnormal ich aussehe.

Nummer Drei ist derzeit die ewige Grübelei über meinen Exfreund. Ich frage mich, warum ich mit ihn zusammen war, wie ich es ausgehalten habe und was für ein Mensch er wirklich ist. Er ist für mich undurchschaubar. Viele meinten, dass er ein A.... ist, aber ich habe ihn immer verteidigt. Nun aber denke ich darüber nach und hinterfrage ihn, was mich in einen Zwiespalt bringt. Dazu kommt, dass er mich sexuell zu vielen Sachen gezwungen hat, die hier jetzt sicherlich nicht reinpassen.

Und der letzte Punkt, so dumm es klingt, ist die Sehnsucht nach neuen Bekanntschaften (nicht Partnerschaftlich oder sexuell). Mir fehlen Freunde für mehrere Interessen. Aber es ist schwer, da mein Freund sehr eifersüchtig ist und ich lieber Männer in meinem Freundeskreis habe.

Hallo laborare,

Zitat:
Und die Tatsache, dass man urteilt, obwohl man gar nichts über mich weiß, bringt mich in rasende Verzweiflung.


Na, dann denke ich wirst Du nie aus Deiner Verzweiflung rauskommen.
Menschen urteilen leider meistens viel zu früh und ohne alles wirklich geprüft zu haben. Bist Du sicher, das
Du ohne Vorurteile urteilst?

Zitat:
Auch gehe ich manchmal nicht raus, wenn ich Hautunreinheiten habe


Das kann ich gut verstehen. Aber dieses Verhalten ist leider auch falsch.
Ich habe jede Menge Narben von meiner Jugendakne zurück behalten.
Für ein junge Frau wie Dich ist das Aussehen sicher ein wichtiger Punkt für das Selbstbewusstsein.
Allerdings, frage Dich mal, was die vielen Menschen machen sollen, die von der Natur nicht so mit besonders
hübschem Aussehen ausgestattet sind. Sollen die alle depressiv werden?

Zitat:
Ich frage mich, warum ich mit ihn zusammen war, wie ich es ausgehalten habe und was für ein Mensch er wirklich ist.


Dies sollte eigentlich einfach zu beantworten sein. Er hat Dir Sicherheit gegeben.
Womit auch immer.
Zitat:
Nun aber denke ich darüber nach und hinterfrage ihn, was mich in einen Zwiespalt bringt.


Warum denn Zwiespalt? Damals war es richtig für Dich. Heute weißt Du mehr als früher. Also würdest Du
heute vermutlich anders entscheiden.
Was ein Mensch tut und wie er sich entscheidet, hängt immer von seinem derzeitigen
Wissensstand ab. Also hast Du kaum etwas falsch gemacht.

Zitat:
Und der letzte Punkt, so dumm es klingt, ist die Sehnsucht nach neuen Bekanntschaften


Was daran dumm sein soll, verstehe ich nicht.

Zitat:
Aber es ist schwer, da mein Freund sehr eifersüchtig ist


Dann solltest Du mal mit ihm reden, ob er Dich besitzen möchte, oder ob er sich eine faire Partnerschaft
vorstellen kann.

Bitte sei mir nicht böse. Ich glaube immer noch, dass Du einen ziemlichen Anteil
an Deiner Verhaltensweise und Angststörung hast. Und den gilt es zu finden, dann zu akzeptieren und
danach einiges anders zu bewerten.
Dies kannst Du schaffen, wenn Du das möchtest. Dafür solltest Du nicht Dich als Person, sondern
einiges in Deiner Denk- und Verhaltensweise verändern.

Viele Grüße

Hotin

Hallo Hotin!

Gestern habe ich es nicht mehr geschafft zu antworten.

Gerade habe ich mich mal wieder aus dem Haus getraut und dann gings auch schon wieder los seit längerem mit der 'Atemproblematik'.
Ich werde jetzt mal niederschreiben, was genau passiert ist, was in mir vorging, damit wir es vielleicht zusammen analysieren können.

Also:

Ich habe mich richtig schick gemacht, mit neuen Klamotten und allem drum und dran. Hatte mich richtig gut gefühlt.
Dann sind mein Partner und ich runter zum Auto, da ging es noch. Um unser Wohngebiet zu verlassen, müssen wir im Kreis fahren. Auf der Hälfte ging's dann richtig los. Atemnot, also mir wird ganz komisch, ich fühle mich ohne Sicherheit (also ob hinten und vorne etwas fehlt - ein ganz komisches Gefühl). Und dann denke ich, dass ich keine Luft mehr bekomme und sterbe. Ichwar schon kurz davor zu brüllen, dass man mich zum KH fährt (dort fühle ich mich immer sicher). Jedenfalls haben wir am nächsten Supermarkt angehalten und ich bin zur Übung rein. Es war furchtbar. Habe dann noch versucht, ein längeres Gespräch mit der anliegenden Friseurin zu führen, es hat auch geklappt, aber ich fühle mich jetzt hundsmiserabel.
Erstens da ich weiß, dass ich am Mittwoch Therapie habe und 'weit' fahren muss.
Zweitens die Angst vor der Angst in meinen eigenen vier Wänden.
Auch ist mir der Elan vergangen rauszugehen ... ich weiß nicht, was ich da soll.

Hey, denkst du auch immer das du falsch atmest? Oder zb das
Du wenig oder zu viel ein oder aus atmest. Oder auch mal das du das atmen allgemein immer bewusst machen musst und das echt anstrengend ist?

Hallo Groovecity!
Erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Ja, alles was du erwähnt hast, habe ich ständig.

Das kenne ich wirklich sehr gut. Hatte das schon vor 15 Jahren dann vor 10 vor 5 aber es ist immer wieder von allein verschwunden. Einen richtigen Tipp kann ich dir nicht geben was etwas geholfen hat war joggen und auf jeden Fall immer versuchen zu üben und sich den ängsten stellen. Wie du siehst lebe ich noch. ... (-;
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo laborare,

Zitat:
Ich werde jetzt mal niederschreiben, was genau passiert ist, was in mir
vorging, damit wir es vielleicht zusammen analysieren können.


Gute Idee. Ich denke ich kann es erklären, jedoch weiß ich nicht,
ob Du meine Meinung teilen wirst.

Der Mensch funktioniert wie eine Maschine oder vielleicht so ähnlich
wie ein Computer. Dadurch ist es möglich,
erstens, zu erkennen, was in bestimmten Situationen sachlich überhaupt geschieht.
Zweitens, gibt es immer mindestens zwei Möglichkeiten auf die aktuelle Situation zu reagieren. Und
drittens kann man voraus ahnen, wie Du Dich danach fühlst.

Als Mensch hast Du im Kopf ein Entscheidungszentrum, welches Du vermutlich schon sehr lange
nicht mehr, oder falsch herum benutzt.

Auf alles, was Du siehst, hörst und fühlst, reagierst Du in Deiner eigenen Weise. Dies macht Dich gut,
frei und einzigartig. Bis auf ein paar grundlegende Ängste, zum Beispiel, Angst vor Dunkelheit,
Angst vor großen Höhen, Angst davor, bei Gefahr keine Fluchtmöglichkeit
zu haben, lernen wir uns Menschen selbst, was uns nicht gefällt und wovor wir deshalb Angst haben.
Um unser Gehirn zu entlasten denken wir mit sehr vielen Vereinfachungen.
Wenn die ersten beiden Äpfel, die Du probiert hast sauer waren, wirst Du bestimmt immer denken,
Äpfel mag ich nicht. Auch wenn jemand sagt, hier probiere den mal, wirst Du sehr vorsichtig daran gehen,
weil Du den sauren Geschmack von früher erwartest. Ist der Apfel süß, wirst Du nicht sofort Deine
Meinung über Äpfel ändern, sondern Du wirst sagen. Äpfel sind sauer, aber ich habe auch schon mal einen
süßen Apfel gefunden.

Ähnlich könnte es mit Deiner gestörten Lehrerin gewesen sein. Deine Erfahrungen
mit dieser Frau waren sehr negativ und vor allem fehlte Dir damals eine hilfreiche
positive Vergleichsmöglichkeit.
Noch heute hast Du also Angst vor einer Schule, obwohl dies völlig unbegründet ist.
Findest Du nun eine Schule, in der Du keine Probleme hast, wirst Du sagen
Na ja, in der Schule war es eigentlich nicht schlecht, aber ich mag nun mal weder
Schulen, noch Lehrer.

Damit will ich sagen. Wie Du reagierst, hast Du Dir zum größten Teil selbst seit Geburt beigebracht.
Etwas was man gelernt hat, wird man nie vergessen. Man kann es aber überschreiben mit neuen Erfahrungen.
Je häufiger Du eine negative Erfahrung mit einer positiven Erfahrung überschreibst, um so schwächer wird die
alte, meistens wenig hilfreiche Information.

Etwas schlimmes geschieht, wenn Du negative Denkweisen automatisierst.
Beispiel : Es gibt zahlreiche polnische Landsleute, die Autos stehlen und
so großen Schaden anrichten. Egal, wie viele polnische Menschen Autos entwenden, es wird immer nur
eine geringe Minderheit sein.
Dem normalen polnischen Bürger tun wir sehr unrecht, wenn wir pauschal sagen,
ja die Polen, die stehlen nur.
Dieses pauschale Vorurteil hindert uns vielleicht oft daran, vertrauensvoll mit
Polen Gespräche und Kontakte aufzubauen – völlig zu Unrecht.

Die nächste Schwierigkeit besteht darin, Deine vorgefertigte (vermutlich falsche) Meinung zu überschreiben.
Die meisten sagen, Ich kann nichts dafür. Ich mache das unbewusst. Richtig ist, das die meisten das wirklich
unbewusst machen.
Trotzdem kann man das bequem überschreiben, wenn man das will.

Zum Punkt Zweitens.
Also kann man immer mindestens auf zwei Weisen auf eine Situation reagieren.
Entweder Du schaust nach, welche Erfahrung Du vor Jahren zu einer Sache gemacht hast. Damit liegst
Du über 50% falsch. Oder Du entscheidest, die aktuelle Situation neu zu bewerten, wozu Du Deine alten
Erfahrungen zum Vergleich prima hinzu ziehen darfst und solltest.

Und jetzt kommt das entscheidende.
Bei einer Angststörung, hast Du schon länger aufgehört, Sachen wirklich immer wieder neu zu beurteilen.
Du greifst nur auf alte Erfahrungen und das, was Du gehört und gelesen hast zurück.
Daher ist übrigens Hypochondrie sehr schlecht heilbar.
Deine alten Erfahrungen passen natürlich selten zu der aktuellen Situation. Dies verunsichert Dich erneut,
weil Du mit Recht sagst. Ich verstehe es nicht. Ich bin doch nur in ein Geschäft gegangen. Da war doch
nichts gefährliches. Und damit hast Du Recht.
Du hast nur eins übersehen.
Du beurteilst die aktuelle Situation gar nicht mehr.

Warum? Bist Du zu faul um neu darüber nachzudenken? Erkennst Du den Sinn nicht Situationen immer
wieder neu zu überprüfen? Hast Du keine Lust dazu zu lernen? Oder was ist es sonst?

Bei vielen Menschen, die wieder selbstbewusst neu nachdenken, und ihr heutiges Weltbild anpassen,
verschwinden Panikattacken schnell, wie von Geisterhand.

Die Angst vor der Angst ergibt kaum einen Sinn. Du denkst ja sowieso erst mal wieder neu nach.
Deine alte Angst hilft Dir also nicht wirklich weiter.

Ist es einigermaßen verständlich, was ich ausdrücken möchte?

Viele Grüße


Hotin

So, ich habe versucht, deine Anleitung zu übernehmen. Gestern war ich wieder draußen. Es war etwas besser, aber nur etwas ...
Und heute gings dann wieder mit der Angst vor dem Durchdrehen los. War wie starrgefroren und alles hat mir Angst gemacht.

Hallo laborare,

Danke für Deine Antwort. Toll, das Du etwas versucht hast.
Nur eine direkte Anleitung, wie Du Angst abschwächen kannst versuche
ich selten zu geben. Genau genommen musst Du selbst herausfinden, wie Du wieder lernst, Dinge
und Situationen für Dich zu entscheiden.
Was ich allerdings sehr oft und mit Überzeugung sage ist. Ich kann immer ziemlich genau sagen, was
nicht funktionieren wird.
Außerdem, einmal hat bei Dir schon etwas geklappt. Wie Du mit weniger Angst leben kannst, solltest Du
Dir schon selbst erarbeiten. Zauberkräfte habe ich nicht.
Ich betrachte es als einen großen Erfolg, wenn Du wieder den Mut aufbringst,
etwas mehr Verantwortung und damit etwas mehr Steuerung für Dich zu übernehmen.
Lass Dir etwas Zeit, mindestens einige Wochen.

Zitat:
Und heute gings dann wieder mit der Angst vor dem Durchdrehen los. War wie starrgefroren und alles
hat mir Angst gemacht.


Warum solltest Du durchdrehen? Gibt es einen großen Unterschied zu dem, was Du möchtest und dem, was
andere, zum Beispiel Deine Eltern von Dir wollten?
Fehlt Dir jemand an der Seite, der Dir versichert, dass das, was Du tust und denkst so in Ordnung ist?

Außerdem hört sich das so an, als wenn Deine Angst geringer ist, solange Du bewusst und kontrolliert den
Alltag lebst.
Sobald Du aber wieder auf Automatik umschaltest, kommen die starken Ängste wieder, weil Du vieles Negatives
noch nicht mit positiven Erfahrungen überschrieben hast. Dann ergibt es meiner Meinung nach einen Sinn, warum es
einen Tag später wieder nicht geklappt hat.

Ein schönes Wochenende

Hotin

Viele Grüße

Hotin

A


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Dr. Hans Morschitzky
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