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Laut Therapeutin hab ich eine aufgesetzte Panikstörung, PA hatte ich aber seit 7 Monaten nicht mehr. Es sind aber noch körperliche Symptome da, wie z. B. tägliche Kopfschmerzen, manchmal leichte Unruhe, Schwitzen, Benommenheit. Wegen der Kopfschmerzen meint der Neurologe, es sind chronische Spannungskopfschmerzen.

Ich wüsste nicht, wovor ich Angst haben soll, mich besorgt auch nichts. Meine Therapeutin meint, ich erkenne die Angst nur nicht. Kann das sein? Wenn ich hier immer lese, wovor die Leute Angst haben oder was sie für Sorgen haben, also ich finde mich da nicht wieder.

16.05.2010 11:39 • 17.05.2010 #1


6 Antworten ↓


Hi,

ich finde, das kann nicht sein. Eine Angststörung ist gekennzeichnet durch Angst, und ob man Angst hat oder nicht, merkt man - ganz besonders, wenn man schonmal PAs hatte. Das mag es bei somatoformen Störungen geben, dass man z.B. nur einen nervösen Magen hat und nicht merkt, dass sich dahinter Angst verbirgt. Oder das hier oft berichtete Herzrasen, das dann heftige Angst auslöst - da sagen vielleicht auch manche, ihr Problem sei das Herzrasen, nicht die Angst. Du aber kannst Angst als Angst empfinden. Wenn man unbedingt eine psychische Störung finden möchte, bei der du körperliche Symptome in den Vordergrund stellst, würde sich eine Depression eher anbieten... Ansonsten: Ist die Schilddrüse wirklich 100 % in Ordnung, die Hypophyse auch? Das wären nämlich außer den orthopädischen Problemen klassische Kandidaten für solche diffusen Symptome. Außerdem vielleicht noch irgendwelche Mangelzustände (Magnesium, B-Vitamine, aber auch Vitamin D und Calcium). Bei normalen Blutuntersuchungen werden die nie entdeckt, weil nämlich normalerweise nicht danach gesucht wird.

Liebe Grüße
Christina

A


Angst, die man nicht erkennt?

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Hallo Christina, wenn ich ehrlich sein soll, sehe ich es auch so. Und selbst meine Therapeutin hat scheinbar langsam Zweifel. Sie meinte, wenn ich mal 14 Tage zu meinen Eltern ins Grüne fahre und totale Entspannung hab, dann muss es besser sein. War es aber nicht und das verwunderte sie am Telefon sehr.

MRT HWS ist nicht so toll, Abnutzung, Blockaden. War dann beim Orthopäden und der sagte, kann nicht davon kommen mit den Kopfschmerzen. Der Neurologe später wunderte sich aber darüber und meinte, der Befund ist eindeutig und kann sehr wohl Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel machen. HWS Syndrom wäre denkbar. Wem glaubt man nun? In 2 Wochen hab ich Termin bei einem anderen Orthopäden.

Schilddrüse wurde mal Ultraschall gemacht, war i.O., einfache Blutwerte auch.

Der Neurologe meinte auch, es könne eher in Richtung Depression gehen und das, obwohl mir emotionale Symptome fehlen, traurig, schwermütig oder negativ bin ich nicht. Eine maskierte Depression, versteckt hinter körperlichen Symptomen, meinte er.

Ich hab auch langsam echt die Nase voll, täglich übelste Kopfschmerzen. Mit meiner Therapeutin werde ich jetzt auch mal klar reden, denn nach fast 5 Monaten hat es an meinen körperlichen Beschwerden nichts geändert, im Gegenteil.

Wie sieht's eigentlich mit den Augen aus? Gegen meine chronischen Kopfschmerzen hat z.B. 'ne neue Brille geholfen, meine Augen hatten sich ziemlich verschlechtert.

Was die Schilddrüse bzw. generell die Hormone angeht, könntest du noch einen Endokrinologen aufsuchen. Hypophyseninsuffizienz ist zwar selten, aber sie wäre z.B. im MRT nicht zu erkennen, im Blutbild auch nicht. Da würden spezielle Stimulationstests gemacht. Ich weiß nicht, wie bereitwillig Ärzte das untersuchen, ich weiß aber sicher, dass Hormone einen gewaltigen Einfluss auf Körper und Psyche haben, daher scheint es mir lohnend, das genauestens abzuklären.

Von der Psyche her finde ich eine maskierte Depression auch wahrscheinlicher, du hast ja z.B. beschrieben, dass du dich mit einigen Emotionen eher schwer tust, man dir nichts oder wenig anmerkt etc.

Liebe Grüße
Christina

Ich werde das mal mit meinem Hausarzt besprechen, war ja dieses Jahr erst einmal da. Das zum Arzt rennen hab ich mir abgewöhnt.

Ja, so einige Merkmale einer Depression finde ich schon an mir. Allerdings muss ich dazu sagen, im Großen und Ganzen war ich schon immer so.
Mir ist z.B. meist alles egal, es erschüttert mich nicht. Und genau das merkte meine Therapeutin gleich am Anfang und aus dem Grund sagte sie auch, ich bin kein typischer Angstpatient. Und weil mir alles egal ist, kann ich auch schlecht trauern oder mich freuen. Nicht generell, aber meistens.
Ich bin zwar sehr kontaktfreudig und rede hier auch beim Gassigehen mit etlichen Leuten täglich, aber brauchen tue ich das nicht. Ich hab viele Jahre mit Kunden gearbeitet (Bank und Verkauf), aber den Feierabend hätte ich lieber auf einer einsamen Insel verbracht. Hab etliche Beziehungen hinter mir, auch 1 Ehe, aber ich hatte nie das Gefühl, es ist nun super toll. Ich war gern mal allein und das stieß nicht immer auf Verständnis.

Ich wusele zwar den ganzen Tag irgendwas rum, aber irgendwie hab ich trotzdem wenig Antrieb oder besser, Lust auf was Sinnvolles. Irgendwie hab ich das Gefühl, mich interessiert nichts wirklich. Ich hab Bock auf nichts und ohne Hund würde ich sicher auch nichts machen.

Leicht erschöpfbar, willenlos, antriebslos, leicht gereizt, keine Initiative, keinen Schwung, entscheidungsunfähig, so sehe ich mich schon, aber selbst empfinde ich mich nicht als depressiv im klassischen Sinne, denn viele Eigenschaften waren schon immer so. Grübelneigung, Schwermut oder Schlafstörungen hab ich absolut nicht.

Achso, wegen der Brille. Ja, hab ich, aber auch wenn ich die immer trage, ändert nichts. Ich hab auch gerade 14 Tage nicht geraucht, was mir eigentlich nicht schwer fiel, änderte aber auch nichts.

Mir ist noch etwas eingefallen. Ich empfinde mich eigentlich als ruhig, aber neulich sagte mir die neue Psychiaterin wieder, ich müsse vielleicht ruhiger werden und dann werden auch die täglichen Kopfschmerzen besser. Vielleicht war ich den Tag etwas aufgebracht, weil es mich nur noch nervt. Sonst bin ich eher ruhig und ausgeglichen, was mir auch meine Therapeutin sagte.

Ich hab auch in den letzten Wochen etliche Sachen ausprobiert. Baldrian und andere Produkte, Beruhigungstee und sogar mal wieder Betablocker (nur einen Krümel immer). Es ändert absolut nichts. Müsste es aber, wie mir mal ein anderer Arzt sagte.





Dr. Hans Morschitzky
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