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Hallo,

ich bin's mal wieder.
Wie bereits im vorherigen Beitrag erwähnt, leide ich an einer Angststörung, Panikstörung mit Agoraphobie. Gleichzeitg hab ich seit vielen Jahren somatoforme Störungen.

Ich bin seit einem Monat an einem Punkt, wo mich die Angst sehr kontrolliert. Ich fange unmittelbar an zu zittern, bekomme Herzrasen und ein mulmiges Gefühl im Magen. Es sind Zustände, die sehr lange andauern. Gleichzeitig habe ich eine Dauerpanik entwickelt - heißt, dass ich dauernd angespannt bin und mich auf nichts konzentrieren kann. Es ist sehr schwer, weil ich ständig mit Gedanken bezüglich Angst spiele (sowas wie: Was, wenn ich nie wieder normal raus kann, werde ich für immer so leben, was, wenn meine Gedanken noch schlimmer werden, werde ich je wieder normal, etc.). Die Gedanken plagen mich so sehr, egal was ich tue oder schaue, sofort kommt der Gedanke hoch, dass ich ja eh nicht raus kann, dass ich nie wieder normal werde. Arbeiten gehen, studieren und ein normaler Alltag sind nicht mehr möglich. Ab und zu habe ich jedoch einen Zustand von ca. 2h (wenn es dann mal gut läuft), wo ich mich zusammenreiße und koche oder was esse, aufräume, Yoga mache und rausgehe (auch wenn's mir sehr schwer fällt). Dann fühl ich mich aber etwas normal, meine Gedanken sind dann aber auch eher positiv.

Ich habe so sehr Angst. Dieser Gedanke, dass ich nie wieder normal reisen kann, generell nie reisen kann, dass ich nie wieder Autofahren kann, niemals mein Ziel erreichen werde, dass alles noch schlimmer wird. Das macht mich kaputt. Die Gedanken kreisen und kreisen um die Angst. Es ist eine Spirale, wo ich nicht mehr rauskomme.

Das Schlimme ist, dass mein Therapeut mich in eine Klinik einweisen wollte, weil ich sagte, dass ich das nicht mehr schaffe. Als ich jedoch dagegen war, bzw. gesagt habe, dass ich selbst da rauskommen will, fügte er nichts hinzu. Er meinte, es wäre vielleicht gut sich medikamentös einzustellen. Ich bin jedoch erst 20...

Es ist schwierig. Besonders die Derealisation, die ich ständig habe, gibt mir das Gefühl, als sei ich verrückt.
Die Schluckbeschwerden, die ich beim Essen bekomme und wegen dem Druck auf der Brust nicht richtig essen kann, machen mir das Leben schwer.
Gleichzeitg leide ich mal an Durchfall, mal an Verstopfung.
Wenn ich mich sehr hineinsteigere (natürlich ungewollt), fängt das Zittern, die Kälte und das Herzrasen an, die Anspannung ebenso, was dazu führt, dass ich kaum ansprechbar bin, ich erstarre allmählich.

Ist das noch normal? Bin ich so psychisch krank? Brauche ich echt eine dringende Behandlung?
Wie komme ich daraus, ich gebe mir doch schon Mühe. Ich gehe raus, gehe joggen, klar sieht alles irreal aus, deswegen deprimiert mich alles. In letzter Zeit laufe ich ebenfalls zurück nach Hause, weil ich Panikattacken kriege. Danach plagen mich ständig die Gedanken, sie lassen mich KAUM in Ruhe. Es ist wie ein Teufelskreis. Ich habe echt Angst.
Vielleicht hat ja der ein oder andere Erfahrungen und wenn mich jemand beruhigen kann, wäre ich SO dankbar.

Vielen Dank schon mal.

04.05.2021 21:47 • 30.06.2021 x 1 #1


186 Antworten ↓


Nimmst du Medis?

A


Angst, dass ich psychisch schwer krank bin

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Zitat von Icefalki:
Nimmst du Medis?


Nein, genau wegen Medikamenten wollte er mich ja in eine Klinik einweisen. Weil ich da wohl drauf eingestellt werden müsse...
Ich bin 20 Jahre alt und ich kann es nicht fassen, dass ich in so einem Zustand bin. Ich fühle mich so verloren.

Zitat von Helpme:
Ist das noch normal?

Es kommt drauf an, wie Du das selber siehst. Ich nehme meine Krankheit an, sie ist ein Teil von mir (in guten Tagen). In Schlechten denke ich auch, ich kann nie wieder reisen etc.
Hat sich aber nie bestaetigt

Zitat von Helpme:
Das Schlimme ist, dass mein Therapeut mich in eine Klinik einweisen wollte

Er moechte Dir doch nur helfen. Nimm es an, wieso straeubst Du Dich so?

Wenn Du zB
Trigger

Krebs
haettest wuerdest Du Dich da auch straeuben? Ich finde, Du hast sehr alamierende Symptome und Du bist noch sehr jung.


Zitat von portugal:
Es kommt drauf an, wie Du das selber siehst. Ich nehme meine Krankheit an, sie ist ein Teil von mir (in guten Tagen). In schlechten denke ich auch, ...


Ich fühle mich nicht mehr gut, diese Zustände machen mir das Leben schwer. Ich fühle mich abgegrenzt von der Welt und habe das Gefühl, als wär ich seit einem Monat in einem Albtraum.

Die Klinik macht mir eher Angst... Und habe ebenfallls Angst vor Medikamenten und deren Nebenwirkungen.

Zitat von portugal:
Es kommt drauf an, wie Du das selber siehst. Ich nehme meine Krankheit an, sie ist ein Teil von mir (in guten Tagen). In Schlechten denke ich auch, ...


alamierende Symptome...

Das beunruhigt mich

Zitat von Helpme:
Die Klinik macht mir eher Angst

Das ist vollkommen verstaendlich aber jeder will nur Dein Bestes. Ich moechte Dir keine Angst machen aber wenn Du nicht an Dir arbeitest, dann kann das chronisch werden.
Also sei lieb u hoere auf Deinen Arzt, Deine Eltern werden sich auch freuen, wenn Du Einsicht zeigst.

In der Klinik triffst Du Menschen, die aehnliche Sympthome haben und Ihr tauscht Euch aus. Das traegt auch zur Heilung bei, weil Du merkst, dass es ganz vielen anderen wie Dir ergeht.

Zitat von Helpme:
Die Klinik macht mir eher Angst... Und habe ebenfallls Angst vor Medikamenten und deren Nebenwirkungen.


Das ist normal, gehört zur ganzen Erkrankung dazu. Überlege dir in aller Ruhe, ob du nicht mal Nägel mit Köpfen machen willst. Dein Zustand ist Sch.eisse, in der Klinik bist du unter Beobachtung, da sind Ärzte und Therapeuten, die dich unterstützen.

Besser geht eigentlich nicht, auch wenn es bedeutet, dass man davor natürlich Angst hat. Aber Angst hast du doch eh schon.

Zitat von Icefalki:
Besser geht eigentlich nicht, auch wenn es bedeutet, dass man davor natürlich Angst hat. Aber Angst hast du doch eh schon

Jeder hat Angst, wenn es das Erste mal ist. Ich wollte auch erst nicht und spaeter mussten sie mich quasi rausschmeissen, Ging vielen so, wir waren wie eine grosse Familie.

Zitat von Helpme:
Ich bin 20 Jahre alt und ich kann es nicht fassen, dass ich in so einem Zustand bin. Ich fühle mich so verloren.

So was kann man auch 10 Jahre früher haben. Von daher ist das keine Seltenheit.

Mit so einer Aussage stigmatisierst Du dich, wertest dich ab und zudem komzentrierst Du dich damit auf Dinge die eben dysfunktional sind.

Deine Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.
Die Symptome erzeugen einen Leidensdruck.
Es gibt Einschränkungen under Handlungsfähigkeit.

Es gibt einen Begriff aus der DBT Therapie, der nennt sich radikale Aktzeptanz.
Das bedeutet das man eine Situation erst einmal in vollem Umfang annimmt, reflektiert und dann adäquat handelt.

Sicher - man kann aus so was auch alleine herauskommen. Nur wie viel mehr das im Endeffekt dauert, ist eine andere Sache.

Eine Grundmedikamentation soll die emotionalen Spitzen kappen, damit man seine Handlungsfähigkeit erhält und somit auch mehr Energie und Puffer für eine Therapie zur Verfügung steht.

Das was Du an Symptomen beschreibst ist deutlich. Da würde auch die Frage stellen in wie weit eine teilstationäre oder stationäre Behandlung angesagt ist.

Zitat von Helpme:
Die Klinik macht mir eher Angst...

In wie fern?

Also seid ihr alle ebenfalls der Meinung, dass eine stationöre Behandlung sinnvoll wäre...
Weil ich so sehr eingeschränkt bin und die Gedanken rumkreisen...
Na toll..

Zitat von cube_melon:
In wie fern?


Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich so jung bin und die Angst mich so sehr im Griff hat.

Was verursacht ein Angstgefühl, wenn Du an eine Klinik denkst?

Bei mir trat die Angststörung ebenfalls mit Anfang 20 auf. Wahrscheinlich schon früher, aber da brach sie richtig durch.

Ich kann verstehen, dass du angst vor der Klinik hast. Aber das ist nur wegen dem unbekannten.
War bei mir auch so .
Allerdings fand ich das wahnsinnig toll ,dass man immer jemanden zum Reden hatte. Sei es Patienten oder Pfleger. Irgendwer war immer da .
Ich denke gerne an die Zeit zurück.

Zitat von cube_melon:
Was verursacht ein Angstgefühl, wenn Du an eine Klinik denkst?


Ich habe damals aufgrund verschiedener Krankenhausaufenthalte negative Erfahrungen mit Schwestern und Ärzten gesammelt... Ich kann keine Tabletten schlucken und habe panische Angst vor Nebenwirkungen. Die Atmosphäre macht mir ebenfalls Angst. Ich kann nichtmals paar km weit entfernt bei meiner Tante übernachten wegen meiner Panikstörung und der Agoraphobie. Wie soll ich dann in eine Klinik?

Zitat von Helpme:
Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich so jung bin und die Angst mich so sehr im Griff hat.


Hat bei mir auch in deinem Alter angefangen, und von dem wie du es beschreibst, auch genau dieselben Zustände. Ich habs mit Medikamenten auf die Reihe bekommen (allerdings ohne stationären Aufenthalt). Mittlerweile muss ich nur noch eine kleine Erhalterdosis nehmen... aber das nehme ich gerne in Kauf, dafür kann ich wieder reisen, arbeiten, selbstständig sein, eben ein ganz normales Leben führen. Hab nicht so eine Angst und Abneigung gegen die Medis, die können ein Segen sein. Und dein Alter spielt keine Rolle... andere sind 20 und müssen Medikamente gegen Asthma nehmen oder gegen Bluthochdruck... das macht keinen Unterschied.
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Zitat von Barbara_G:
Hat bei mir auch in deinem Alter angefangen, und von dem wie du es beschreibst, auch genau dieselben Zustände. Ich habs mit Medikamenten auf die ...


Wahrscheinlich habe ich echt Probleme es zu akzeptieren...

Als ich 20 war hatte ich schon mehr als einen Besuch beim Psychologen hinter mir
Krankheiten kennen kein alter
Das erste mal antidepressiva genommen habe ich mit 19
Erster klinikaufenthalt war mit 20 (akut Station)
Erster stationärer Aufenthalt mit 21

Klar ist nicht cool aber etwas anderes als akzeptieren bleibt einem nicht
Und ja deine Symptome sind alarmierend ..alarmierend psychosomatisch was bei einer Angststörung absolut normal ist

Zitat von Lottaluft:
Als ich 20 war hatte ich schon mehr als einen Besuch beim Psychologen hinter mir Krankheiten kennen kein alter Das erste mal antidepressiva genommen ...


Ich bin auch seitdem ich 19 bin in psychotherapeutischer Behandlung...

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Dr. Christina Wiesemann
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