Hallo Helpme,
zunächst einmal: !
Es tut mir sehr leid, dass es Dir so geht!
Ich würde Dir auch raten, Dir einen Psychiater zu suchen, der kann Dich auf ohne Klinik auf Medikamente einstellen, und wenn Du doch in die Klinik möchtest, hilft es, wenn er Dir die Verordnung dafür schreiben kann kann (Psychiater sind ja sog. Fachärzte).
Was mir geholfen hat, als ich das erste Mal in einer Krise war:
Mich in eine psychosomatische Klinik überweisen lassen. Das ist keine Psychiatrie, und der Vorteil ist: Man bekommt mehr Therapien als in der Psychiatrie, es ist ein recht offenes Setting, man ist betreut, aber fühlt sich nicht überwacht oder eingesperrt und dort ist die Atmosphäre sehr angenehm.
Ein weiterer Vorteil (den ich für Dich sehe): Es geht nicht so schnell. Es dauert eine Zeit, bis man dort aufgenommen wird.
Das ist meistens eher ein Nachteil, aber bei Dir sehe ich das tatsächlich eher als Vorteil, denn:
Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir hilft, Dich zu beruhigen und runterzukommen. Du hast die Perspektive auf den Aufenthalt, weißt, dass Dir dann dort intensiv geholfen wird, weißt, wie es weitergeht und bis dahin kannst Du Dich in Ruhe darauf vorbereiten und den Aufenthalt planen. Das würde vielleicht helfen, den aktuellen Druck von Dir zu nehmen.
Ich möchte Deine Probleme auf keinen Fall kleinreden (sonst würde ich keinen Psychiater und keine psychosomatische Klinik empfehlen), also bitte nicht falsch verstehen, aber auf mich wirkt es so, als würdest Du Dich aktuell gerade noch mehr krank machen als Du tatsächlich bist. Du denkst Dich krank.
Du drehst Dich sehr in Symptome und Angstspiralen hinein und sorgst so dafür, dass mehr Symptome auftauchen, als sonst tatsächlich da wären. Gerade auf medizinisch sehr bedeutend klingende Begriffe, die Symptome erst recht besonders schlimm klingen lassen, reagierst Du sehr stark und fühlst Dich noch kränker.
Dabei übersiehst Du, dass Du tatsächlich noch sehr viel auf die Reihe bekommst und Sachen schaffst, die andere gar nicht mehr hinbekommen. Du kannst mehr, als Du denkst, und bist weder hilflos noch handlungsunfähig, das alles gibt viel Anlass zu Hoffnung. Und Du hast Unterstützung, einen Freund, einen Psychologen,...
Das Wichtigste: Du weißt, die Symptome entspringen der Angst, an Angst stirbt man nicht, also: durchatmen!
Und dann: Zurücklehnen, entspannen, ent-dramatisieren, dann bekommst Du den Kopf wieder etwas frei und kannst besser überlegen, was Du jetzt brauchst. In Panik kann man nicht richtig nachdenken, keine guten Entscheidungen treffen und auch Ratschläge von anderen weniger gut verarbeiten.
Du bist gar nicht so jung, was diese Probleme angeht, selbst psychosomatische Kliniken haben Jugendstationen. Es gibt Kinder- und Jugendpsychiater und -psychologen.
Sieh' es doch mal eher von der Seite: Du bist jetzt schon 20, Zeit, endlich etwas entscheidend an Deiner Situation zu verbessern!
Entweder durch Medikamente, durch einen Klinikaufenthalt, durch andere unterstützende Hilfe wie Selbsthilfegruppen oder z.B. Ergotherapie (es gibt psychiatrische Ergotherapie, die kann der Hausarzt verschreiben)....
Du hast ganz viele Möglichkeiten, nutze diese, noch stehen Dir ganz viele Optionen offen.
Du hast erkannt, dass Dir momentan die ambulante Therapie alleine nicht hilft, also: Zeit, etwas zu ergänzen!
Ich wünsche Dir alles Liebe und ganz viel innere Ruhe
LG Silver